▪︎²/ 𝔖𝔠𝔥𝔩𝔢𝔠𝔥𝔱𝔢 𝔏𝔞𝔲𝔫𝔢▪︎
~P.o.V. Marius~
Es vergingen ein paar Tage.
Tage in denen ich nochmal in meiner alten Wohnung auf der Couch saß und mir über einiges klar werden musste.
Wieso nochmal hatte ich mich auf diese Sache mit dem Umzug eingelassen?
Irgendwie bereute ich es ja schon. Dieser eine Typ mag mich nicht, warum auch immer und ich kam nicht damit zurecht. Ich fühlte mich jedes Mal vollkommen unwohl, wenn er in der Nähe war. Ich versuchte nichts falsch zu machen, wenn er es sehen könnte. Ich versuchte ihn nicht anzuschauen, wenn er durch die Wohnung huschte, um irgendetwas zu suchen und die Möglichkeit bestand, dabei von ihm entdeckt zu werden.
Ich hielt mich schon zurück, aber es änderte nichts. Jedes Mal wenn er mich ansah und wir für eine Sekunde Augenkontakt hielten, lief mir ein kalter Schauer über den Rücken und ich wandte meinen Blick schnell ab.
Er war so einschüchternd, wie am ersten Tag, als ich mir die neue Wohnung angeschaut hatte. Jetzt müsste ich jeden Tag mit ihm verbringen. Und heute würde es schon losgehen.
Simon hatte mich gestern angerufen und gemeint, dass wir heute die ersten Möbel einkaufen gehen und schon anfangen aufzubauen, damit wir möglichst schnell richtig einziehen konnten. Wir hatten die Tage den Mietvertrag unterschrieben und die Schlüsselübergabe hatte auch stattgefunden. Also gehörte diese Wohnung offiziell uns.
Wir hatten 7 Uhr morgens als ich das erste Mal die Augen aufschlug. Eigentlich hätte ich noch eine Stunde schlafen können, aber ich wurde durch einen Anruf von Simon geweckt. Er meinte nur "Damit du nicht verschläfst. Wir brauchen jede helfende Hand."
Ich hatte genervt ausgeatmet und direkt wieder aufgelegt. Der Tag war also förmlich dafür gemacht, meine schlechte Laune zeigen zu können. Und das würde ich in Gegenwart von Simon's nettem Freund auch vollkommen auskosten. Heute hielt mich nichts.
-
Den Schlüssel in meiner Hand drehend, stand ich pünklich um 9:30 Uhr vor meiner zukünftigen Haustür, welche ich schließlich mit einem lauten, ohrenbetäubenden Quitschen öffnete.
Die Tür könnte man ja auch mal ölen.
Ich hörte die zwei Stimmen meiner neuen Mitwohner von oben, weshalb ich die Treppe hoch lief und dann im Wohnzimmer ankam.
"Ich bin da.", rief ich demotiviert durch die Wohnung und blickte im nächsten Augenblick auch schon in die Gesichter von Simon und meinem anderen neuen Mitbewohner.
Es regte mich schon irgendwie auf, dass ich seinen Namen nicht wusste.
"Endlich. Dann können wir jetzt noch ein paar Sachen abmessen und dann losfahren.", erklärte der rothaarige und klatschte in die Hände. Im nächsten Atemzug hatte er einen Zollstock in der Hand und fing an, für die rechte Seite des Wohnzimmers, die Fensterseite, die Höhe zwischen Boden und Fensterbrett abzumessen.
Wir hatten beschlossen einen Tisch hierrein zu stellen, damit ich erstmal hier meine Videos schneiden und bearbeiten konnte. Irgendwann könnte ich meinen PC sicherlich auch in mein Zimmer stellen, jedoch wusste ich nicht, wie viel Platz ich noch haben würde, wenn erstmal alle Möbel in meinem Zimmer standen.
Wir machten uns also zu dritt auf den Weg zu Ikea wo wir erstmal das Nötigste holen würden.
Ich hielt mich eher im Hintergrund, während Simon und sein Freund vor mir Richtung Eingang des Ladens liefen. Die beiden schienen sich gut zu unterhalten, weswegen ich sie auch nicht dabei stören wollte. Generell fühlte ich mich in dieser Situation ziemlich unwohl und irgendwie überflüssig.
Zu meiner heutigen schlechten Laune, kam auch noch dieses beklemmende Gefühl von Nichtsnutz dazu. Ich war nur ein nerviges Anhängsel und die beiden würden theoretisch auch alleine, ohne mich, klarkommen. Da war ich mir sicher.
Trotzdem folgte ich ihnen durch den großen Laden. Manchmal blieb ich an einigen Möbeln stehen. Vielleicht gab es ja auch was, was ich für mein Zimmer haben wollen würde.
Am Ende hatte ich mir zwei Nummern mit einem Kulli auf einen kleinen Block geschrieben und eingesteckt. Die Möbel für mich selber würde ich die Tage irgendwann noch einkaufen gehen. Jetzt wollten wir erstmal dafür sorgen, dass das Wohnzimmer nicht mehr so leer und schlicht aussah.
Wir liefen also geschlagene einundhalb Stunden in dem großen, labyrinth-ähnlichen Laden umher, um ein paar Möbel zu besorgen.
"Okay ab nach Hause und aufbauen.", verkündete Simon lachend, nachdem wir alle Möbel so gut es geht in dem Auto verstaut hatten und schließlich selber drin saßen.
Ich hinten auf der Rückbank, die anderen zwei vorne, sich wieder prächtig unterhaltend.
Ich könnte kotzen.
-
Dass Simon und Passi nichts von Marius' Launen mitbekommen, ist ja schon echt scheiße...
Meinung -> Kommentare!
Bye!
-Michelle
❤
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