~P.o.V. Marius~

Es verging einige Zeit, in welcher wir einfach nur nebeneinander auf der Bank saßen, wir uns beide tief in die Winterjacken kuschelten und dem Wasser des Rhein's beim Fließen zusahen. Es hatte was entspanntes, weshalb sich ein zufriedenes Lächeln auf meine Lippen legte.

Grade als ich entspannt meine Augen schließen wollte, kam ein eisiger Windzug, umgab mich und ließ mir einen kalten Schauer über den Rücken laufen. Ich machte mich noch kleiner, in der Hoffnung noch mehr meines Oberkörpers mit Hilfe des Mantels vor dieser Kälte zu schützen.

Ich rutschte etwas näher an Passi ran, was ihm offensichtlich auch schnell auffiel. Denn er legte einen Arm um meine Schultern. Es war zwar eine sehr kleine Geste, genauso wie das Händchen halten vorhin, aber trotzdem war es genug um mein Herz aus seinem gewohnten Takt zu schmeißen. Und genau das bereitete mir Sorgen.

Wir wohnten jetzt fast zwei Monate zusammen. Eineinhalb Monate davon, haben wir sogut wie nichts miteinander zutun gehabt und wir hatten uns erst vor 2 Wochen vertragen. Konnte man sich so schnell in jemanden verlieben?

Nein das konnte man nicht und selbst wenn, konnte ich nicht in Passi verliebt sein.

Vorsichtig und zitternd lehnte ich mich an den Körper des Älteren und legte meinen Kopf auf seine Schulter.

"Willst du vielleicht meine Jacke haben? Du zitterst ja schon ziemlich stark.", fragte Passi leise und ich bemerkte, dass er zu mir runter schielte. Ich schüttelte leicht den Kopf. "Nein, sonst ist dir kalt und ich will nicht ehlrich gesagt nicht, dass du krank wirst.", flüsterte ich und hob meinen Kopf, bevor ich ihm in die Augen schaute.

Seine Augen musterten mein Gesicht ausführlich, blieben kurz an meinen Lippen hängen, bevor er mir wieder in die Augen sah und langsam anfing zu nicken. "Okay einverstanden, dann behalte ich meine Jacke eben an, aber ich glaube so eine schlechte Krankenschwester wärst du gar nicht.", flüsterte er grinsend und zog mich noch näher an ihn heran, bevor ich meinen Kopf erneut auf seine Schulter fallen ließ. "Vielleicht nicht, aber ich will trotzdem nicht, dass du krank wirst.", flüsterte ich lächelnd. Der Ältere sagte dazu nichts mehr, strich mir mit seinen Daumen über meinen Oberarm.

Wir saßen noch ein wenig dort, rührten uns nicht und redeten noch ein wenig über irgendwelche belanglose Themen. Zumindest so lange bis mir unerträglich kalt wurde und ich mich fast schon verzweifelt an Passi kuschelte, in der Hoffnung, dass er mich irgendwie wärmen konnte.

Ich wollte nicht, dass dieser Moment schon zu Ende ging, denn ich genoss es wirklich, aber mir war wirklich extrem kalt und ich wollte einfach nur noch ins Warme.

"Würde es dir etwas ausmachen, wenn wir nach Hause gehen? I-Ich muss noch das Video für morgen fertig schneiden."

Ich hob meinen Kopf und sah, wie Passi begann zu lächeln und dann schließlich mit dem Kopf schüttelte. "Nein das würde mir nichts ausmachen, es ist alles gut.", sagte der Ältere und bewegte sich vorsichtig, bevor er sich von der Bank erhob und dann vor mir stand und mir die Hand hinhielt.

Ich nahm das Angebot von ihm an, ließ mich hochziehen, ehe wir uns zusammen nebeneinander auf den Weg nach Hause machten.

Dort angekommen, lief ich direkt in mein Zimmer schloss die Tür hinter mir und ließ kurz meinen Kopf gegen diese fallen. Schnell zog ich mir eine Jogginghose und einen Hoddie aus meinem Kleiderschrank, zog mich um und ließ mich auf meinen Schreibtischstuhl fallen, während mein Computer hochfuhr.

Langsam wärmte sich mein Körper wieder auf, was ganz gut war.

Ich arbeitete an meinem Video für morgen, musste tatsächlich nicht mehr viel machen, als es plötzlich an der Tür klopfte.

"Ja?", rief ich und kurz darauf stand Passi neben mir. Ich schaute von meinem Bildschirm auf, nahm meinen rechten Kopfhörer aus dem Ohr und fragte was er wollte.

Ohne irgendetwas zu sagen, stellte der Ältere eine weiße Tasse auf meinen Schreibtisch.
Ein warmer Kakao. Der warme Dampf des Getränks stieg aus der Tasse und der süßliche Geruch stieg mir in die Nase. "Danke.", sagte ich leise, lächelte ihn an und war grade im Inbegriff mich wieder zu meinem Bildschrim zu drehen, aber ich bemerkte, dass Passi keine Anzeichen machte, aus meinem Zimmer gehen zu wollen.

"Kann ich vielleicht ein bisschen zuschauen?", fragte Passi, "Also nur wenn es dich nicht so sehr von deiner Arbeit ablenkt."

Ich nickte, ehe er sich mit einem anderen Stuhl neben mich setzte und mir ein wenig beim Schneiden zusah. Nebenbei tranken wir beide unseren warmen Kakao.
Ein Seitenblick zu ihm verriet mir, dass er mir ziemlich interessiert zusah, wie ich das Video, über meine eigene App, YouTube-tauglich schnitt.

Nach etwa zwei weiteren Stunden in denen ich an dem Video arbeitete und der Ältere mir nur zusah, begann ich das Video zu rendern.

"Es war schon interessant dir einfach mal zuzuschauen.", lächelte Passi, "Und du bist jetzt fertig, oder?" Auf seine Frage hin nickte ich. "Wollen wir uns dann was zu essen bestellen und dann zusammen den Stream von Unge schauen?"

Fragend zog der Kleinere seine Augenbraue hoch, ehe ich nickte.

"Das klingt nach 'nem guten Plan.", lächelte ich, bevor er mein Lächeln erwiderte.

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-Michelle
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