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~P.o.V. Marius~

Vor unserer Wohnung angekommen, nuschelte ich schnell, dass ich schon mal hochgehen und die Tür aufschließen würde.

Dann konnte ich eventuellen, gezwungenen Konversationen mit dem anderen Typ entgehen.

Also rannte ich schnell das Treppenhaus hoch, zu unserer Wohnungstür. Tief durchatmend steckte ich wie heute morgen den Schlüssel ins Schloss und öffnete so die Tür. In dem Moment hörte ich unten auch schon die Stimmen meiner zwei Mitbewohner und sie kamen näher, wurden lauter.

"Marius, unten im Auto sind noch zwei von solchen kleinen Regal-Würfeln. Kannst du die bitte holen?", fragte der rothaarige, bevor er mit ebenfalls zwei von den Regalen in der Wohnung verschwand.

Ich lief also die Treppenstufen wieder nach unten vor die Tür ans Auto und trug schließlich die zwei würfelartigen Regale nach oben in die Wohnung, in welcher ich diese, in der Mitte des zukünftigen Wohnzimmers, einfach auf dem Boden abstellte.

Die nächsten drei Stunden verbrachten wir nur noch damit, die Möbel oder genau genommen die Teile der Möbel nach oben zu schleppen, nur um sie weitere zweiundhalb Stunden aufzubauen.

Als wir dann die kleinen Regale und das etwas größere Regal für unter den Fernseher fertig zusammengebaut hatten, begannen wir eine geeignete Position an der Wand dafür zu finden.
Zumindest machte das Simon's Kumpel.

Ich stand an der Kücheninsel und sortierte die ganzen Schrauben, damit wir es gleich einfacher hatten.

"Kann mir mal irgendwer sagen, ob das okay so ist?", hörte ich die Stimme meines Mitwohners, dessen Namen ich noch immer nicht erfahren hatte. Als ich mich umdrehte, sah ich wie der Kleinere grade versuchte eines der kleinen Regale an der Wand aufzuhängen. "Die Höhe ist super so. Jetzt nur noch festschrauben.", meinte Simon, welcher etwas weiter hinten stand und die Teile für das Sofa zusammensuchte. "Wenn ich das Regal jetzt festschraube, ändert sich die Position wieder.", lachte der Kleinere.

"Dann hilft dir Marius eben dabei. Er ist eh der größte von uns drei, du kannst es festhalten und Marius schraubt es fest.", sagte Simon, was dafür sorgte, dass ich einige Schritte nach hinten ging. "Nein... e-er bekommt das auch sicher alleine hin. Er braucht nicht unbeding meine Hilfe.", stammelte ich und schüttelte schnell den Kopf, "Simon du kannst ihm doch auch helfen."

"Ich könnte es machen, aber ich bin fast genauso groß wie Passi, also würde es keinen Sinn ergeben.", lachte der rothaarige.

Ich stockte.
Ich hatte grade das erste Mal den Namen des Kleinsten hier in der Runde erfahren.

Passi.

War das nur ein Spitzname oder sein richtiger Name?

"Kann mir jetzt mal irgendeiner helfen. Ich hab nicht besonders großen Bock drauf hier stundenlang so stehen zu bleiben.", rief Passi und warf mir einen undefinierbaren Blick über seine linke Schulter zu.

Langsam setzte ich mich in Bewegung, bis ich schließlich hinter Passi zum Stehen kam. Den Akkuschrauber in die Hand nehmend, lehnte ich mich nach vorne und setzte die erste Schraube an, welche im nächsten Augenblick auch schon in der Wand verschwand.

So ging das eine ganze Weile, bis wir alle vier Regale plus Fernsehregal angeschraubt hatten. Einer hielt immer fest und der andere befestigte das Möbelstück dann.

Ausgelaugt ließ ich mich auf die frisch aufgebaute Couch fallen, dessen Teile nur durch die alleinige Arbeit von Simon den Weg zusammen gefunden hatten. Die Jungs taten es mir gleich und zusammen lagen wir einfach nur auf der Couch und schwiegen.

In der Wohnung war es totenstill, man hätte glatt eine Stecknadel fallen hören können, aber es tat mal gut, für ein paar Minuten den Kopf abschalten zu können.

Es tat mir vor allem mal gut, nicht die Blicke von Passi auf mir spüren zu müssen. Oder in irgendeiner anderen Art von ihm nieder gemacht zu werden.

"Wir haben heute einiges geschafft.", hörte man irgendwann Simon's Stimme, während er sich aufsetzte, "Morgen sind dann wahrscheinlich erstmal die Zimmer dran, damit wir hier pennen können."

Ich seufzte.

Ein weiterer neuer Tag, welchen ich mit Passi verbringen musste.

Auch wenn ich mich so langsam daran gewöhnt haben müsste, dass er öfter in meiner unmittelbaren Nähe war, hatte ich es tatsächlich noch nicht getan.

Er mochte mich nicht und genau diese Aura, welche er ausstrahlte, bekam ich immer wieder auf's Neue, mit voller Wucht zu spüren. Dies sorgte dafür, dass ich mich sehr komisch in seiner Nähe fühlte und am liebsten im Erdboden versinken wollte.

Wir hatten heute zwar diesen einen Ausnahme-Zwischenfall und hatten somit zusammen die Regale aufgehängt, aber trotzdem war er mir immer noch ein Rätsel.

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Meinung -> Kommentare!

Bye!
-Michelle

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