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„Taehyung." – genervt fasste der ältere Mann, der die Tafel überhaupt ins Leben gerufen hatte, an die Schulter des 22-Jährigen. – „Beruhig dich bitte. Du versprühst eine Atmosphäre, die wir hier nicht wollen."
„Ich weiß. Tut mir leid." – sich den nächsten Teller nehmend, wandte er sich der Mutter mit dem Kind zu und wartete darauf, dass sie sich zwischen den beiden recht schlichten Gerichten entscheiden würde und ihm dies so bald wie möglich mitteilen könnte. - „Ich bin nur etwas nervös." - krampfhaft lächelte er, was das kleine Kind jedoch leider falsch verstanden hatte und anfing zu weinen.
Das war dann der Moment, wo der Blauhaarige an der Schulter weggeschoben und runter auf einen kleinen Hocker gedrückt wurde.
„Du machst jetzt Pause und bekommst deine Gedanken in den Griff."
Noch bevor Taehyung irgendwas einwenden konnte, verschwand der Mann mit den weißen Haaren bereits an der Essensausgabe und ließ den jungen Erwachsenen zurück.
Er wusste ja, dass es mit der Pause nur gut gemeint war, doch hier hinten sah er nun mal nicht die Menschen, die sich an der Tafel warmes Essen holten. Er würde nicht sehen, wenn sein Kindheitsfreund wiederkommen würde und das war am Ende doch der einzige Grund, warum er das machte.
Klar wollte er sich auch ehrenamtlich angergieren, aber er kam aus einer stink reichen Familie. Er könnte jemanden bezahlen, der das machte, und auch seine Eltern besahen ihren Sohn immer argwöhnisch, wenn er alle zwei Tage zur Tafel ging, um dort auszuhelfen.
Eigentlich würde er jeden Tag helfen gehen, einfach, weil er sicher wusste, dass der Schwarzhaarige dieses Angebot nutze und er wollte unbedingt wissen, wie es dem Gleichaltrigen ging. Doch zu seinem Bedauern benötigten sie seine Hilfe eben höchstens alle zwei Tage.
Taehyung wollte Gewissheit haben, dass es dem Jungen, der seit Jahren sein Herz gestohlen hatte, wenigstens einigermaßen gut ging.
Damals, als Yoongi ihm erzählt hatte, was er vorhatte, dachte er noch, dass sein Crush ihn anlügen würde. Der Blauhaarige hatte herzhaft gelacht, doch als der Schwarzhaarige dann von einem auf den anderen Tag verschwunden war, brach für ihn eine Welt zusammen.
Natürlich hatte er sofort nach dem Kleineren gesucht, doch wie sollte man einen Obdachlosen finden. Er hatte ja keine Adresse, wo er hätte klingeln können. Somit war er durch die Gegend geirrt, bis er durch einen Zufall eines Abends hier hergelangt war und die zierliche, für ihn noch immer wunderschöne Gestalt essen sah.
Seitdem hatte sie sich wieder angenähert und Taehyung hatte in den ersten Monaten vehement versucht, seinen besten Freund wieder nach Hause zu holen, doch lehnte dieser es immer aufs Neue ab. Und somit blieb dem Blauhaarigen nichts anderes übrig, als die Entscheidung des Kleineren zu akzeptieren und ihn so gut er eben konnte, zu unterstützen.
Da Yoongi sich jedoch auch weigerte, sogenannte Almosen anzunehmen, blieb dem Größeren nichts anderes übrig, als hier auszuhelfen und Yoongi heimlich immer mehr Essen zu geben, als dieser eigentlich bekommen sollte.
Ab und an konnte er ihn auch dazu überreden, mit ihm noch eine Kleinigkeit im Restaurant zu essen, wobei dies meist in einer Fast Food Bude endete. Denn der Schwarzhaarige wollte in kein Nobelrestaurant mehr. Er wollte nichts mit solchen Menschen zu tun haben und somit saßen sie meist zusammen am Strand mit irgendeinem Essen und quatschten bis zum Morgengrauen miteinander.
Manchmal passte er auch auf den Kleineren auf, wenn dieser einschlief. Denn Yoongi schlief nie gut auf der Straße. Er musste immer auf der Hut sein, gleich in einen Konflikt zu geraten oder bestohlen zu werden. Das war auch die größte Angst, die in Taehyung lebte.
Was sollte er machen, wenn seine große Liebe abgestochen werden würde?
„Pablo!"
Die freudige, recht tiefe und dennoch unheimlich sanfte Stimme riss den Blauhaarigen aus seinen Gedanken und ließ ihn fast schon über seine eigenen Füße nach vorne in Richtung Theke stolpern. Er würde diese Stimme unter tausenden heraushören, oft genug hatte er sie schon in etlichen Tonlagen und Lautstärken gehört.
„Ist Taehyung nicht hier?"
„Dein Schlumpf ist hinten Pause machen, aber so wie ich ihn kenne, hat er wieder mal nur auf dich gewartet."
Noch während der Mann redete, kam der 22-Jährige direkt neben ihm zum Stehen, was beide ein leichtes Lachen entlockte. Das von dem Eigentümer ignorierte er. Dafür war seine Aufmerksamkeit viel zu sehr auf den Jungen vor ihm fixiert.
Taehyung liebte das Lachen des Schwarzhaarigen und er würde es immer hören wollen, egal, ob er ihn nun auslachte oder nicht.
„Yoonie, du bist heute spät dran." – seinen Kindheitsfreund bei seinem damaligen Spitznamen ansprechend, nahm er einen Teller und packte ihm wie immer das Essen drauf, was der Kleinere am liebsten hatte. – „Ich habe mir Sorgen gemacht."
„Tut mir leid, Tata." – der Schwarzhaarige sah den Größeren entschuldigend an. – „Aber ich habe wieder in dem süßen Café sitzen können und habe einfach die Zeit vergessen."
„Schon gut." – leicht grinsend schüttelte der Blauhaarige den Kopf. Er kannte den Kleineren doch und wusste genau, dass dieser gerne in seiner Welt verschwand. – „Vermutlich hast du auch wieder den armen Besitzer zu Tode gequatscht."
„Nein, tatsächlich war er gar nicht da. Aber dafür waren zwei wirklich hübsche, liebe junge Männer als Bedienung da. Einer war definitiv der Sohn von dem Besitzer. Den anderen kenne ich nicht." – überlegend sah Yoongi auf das Essen, welches sein bester Freund ihm reichte und bemerkte somit nicht, wie dessen Laune bei der Erwähnung an hübsche Männer fiel. – „Ich hoffe, dem Besitzer ist nichts passiert. Vielleicht frage ich seinen Sohn das nächste Mal einfach. Was meinst du?"
Gequält lächelte Taehyung seinen besten Freund und heimliche Liebe an. – „Natürlich, wenn es dir danach besser geht... aber du sagst mir Bescheid, wenn sie dich doof behandeln. Dann behandle ich sie doof zurück und sie können im nu das Café schließen."
.....(°^°).....
Warum können die Leser, die ein Kapitel nicht mehr voten einem nicht Feedback geben? Ich mein, etwas muss ich ja falsch gemacht haben und irgendwo frustriert es. Es hat doch niemand was davon, wenn man kein Feedback gibt und ich es nicht verbessern kann.
Vielleicht liegt es auch an den Autor Notes, ich weiß es nicht.
<3
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