💔 -6
Ich weiß nicht wie lange ich schon weine, aber immer wieder überkommt mich ein Schwall der Trauer und die zuvor auf meiner Wange getrockneten Tränen werden von neukommenden überdeckt.
Die Nase ziehe ich immer wieder hoch, weil ich mich nicht in der Lage fühle, beziehungsweise nicht die Kraft dazu aufbringen kann, meinen Körper in irgendeiner Form zu bewegen. Mit den Tränen zeige ich nicht nur Trauer, nein. Mit ihnen geht auch meine ganze Kraft verloren. Sie fließt mit ihnen nach draußen. Mein Körper fühlt sich immer schwächer an. Jegliche Lebenskraft verlässt meinen Körper. Fast schon bekomme ich Angst, dass meine Lebenskraft nie zu mir zurück kommt und ich immer so schwach bleiben werde.
Und was mich noch viel trauriger macht ist, dass Jungkook bis jetzt nicht ein einziges mal zu mir gekommen ist. Er stand nur kurz an der Tür und hat durch diese gefragt, ob es mir gut geht. Danach war er wieder weg. Er hat es nicht mal für nötig gehalten die Tür zu öffnen.
Diese Aktion hat mich sehr verletzt. Er ist nicht einmal reingekommen, um sich nach mir zu erkundigen. Daran merkt man, dass ich ihm völlig egal bin.
Es schmerzt.
Ich weiß nicht wie, aber ein ganz bestimmter Gedanke treibt mich an um mich ins Bad zu befördern. Mit zittrigen Beinen begebe ich mich ins Badezimmer und verschließe hinter mir die Türe. Daran gedacht mit dem weinen aufzuhören, habe ich nicht. Die Tränen fließen weiter. Alles in meinem Körper zieht sich zusammen, Trauer und Schmerz vermischen sich und legen alle meine Sinne lahm.
Mein Blick wandert zu dem Spiegel vor mir. Ich sehe in mein Tränenüberströmtes Gesicht. Meine Augen sind feuerrot und brennen, deso länger ich sie auflasse. Doch sobald ich die schließe, verlassen mich neue Tränen und damit noch mehr meiner Lebenskraft. Um nicht das Gleichgewicht zu verlieren, halte ich mich am Waschbecken fest.
Heute läuft allerdings nichts wie geplant. Ich verliere trotzdem das Gleichgewicht und sinke auf die kalten Fliesen unter mir. Mit dem Rücken an das Schränkchen unter dem Waschbecken gelehnt, schließe ich für einige Sekunden die Augen. Mich durchfährt ein kurzer Schauer, als mein Körper die kalten Fliesen unter mir berührt. Es ist unangenehm und am liebsten möchte ich aufstehen und wieder ins warme Bett zurück, aber ich kann nicht.
Mir kommt der Einfall, dass ich meine Kopfhörer in meiner Hosentasche habe. Meine kleinen Hände zittern so sehr, dass ich Schwierigkeiten habe, meinen Helfer aus der Tasche zu ziehen.
Meine Kopfhörer bringen mich in meine ganz eigene Welt. Im Grunde funktionieren sie wie ein Portal. Kaum sind meine Kopfhörer in einen Ohren verschwunden, tauche ich in meine ganz eigene Welt ein. Dort hab ich die Macht und kann mir alles vorstellen was ich will. Egal wie absurd es auch ist. Sobald meine Augen sich geschlossen haben und die Musik läuft, bewegen sich meine Lippen stumm zur Musik und weitere lautlosen Tränen verlassen meine Augen.
Jetzt sitze ich hier also, stumm singend und heulend, auf dem Boden.
Und natürlich schweifen meine Gedanken zu Jungkook ab. Ich stelle mir vor, wie er und ich ein glückliches Leben führen.
Doch diese Vorstellung existiert nur in einem Kopf und wird niemals Realität.
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