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Schweißgebadet wache ich schon wenige Stunden wieder auf.
Nachdem ich so viel nachgedacht habe, wollte ich mich ein wenig ausruhen.
Ich habe sehr viel über Jimin und unsere hoffentlich gemeinsame Zukunft gegrübelt, dass ich Ungjae völlig in den Hintergrund gestellt habe. Doch er lässt mir keine Ruhe. Wenn ich im wachzustand nicht an ihn denke, dann wenn ich schlafe. Immer wieder taucht ein bestimmtes Bild vor meinen Augen auf. Dieser kleine Engel liegt auf einem Bett im Krankenhaus. Sein atmen ist flach und nur langsam öffnet er seine Augen. Mit einem undefinierbaren Blick sehe ich ihm in die trüben Augen.
Sie strahlen nichts mehr als Schmerz auf. In dem Moment konnte ich mir gar nicht vorstellen, wie es sich anfühlt, solche Schmerzen wie er zu haben.
Ich weiß noch genau, wie ich Tage lang seine Hand in meiner gehalten und sowohl Tag wie Nacht auf ihn aufgepasst habe. Eines Tages kam der Arzt mit einer Spritze herein. Es war abgesprochen, dass wir ihn langsam in einen endlosen Schlaf gleiten lassen, um meinem Sohn endlich von seiner Qual zu erlösen. Erst war ich damit überhaupt nicht einverstanden, doch im Endeffekt wäre es besser, als ihn weiter so zu sehen.
"Papa? Werde ich wieder gesund?", hörte ich ein letztes mal seine Stimme. Sie war gebrochen und klang rau. Es zerbricht mir jedes mal das Herz, wenn ich seine Worte in meinem Kopf wiederhole.
"Ja mein Schatz. Bald wird es dir besser gehen", war meine Antwort. Zu mehr als einem leisen 'Ich hab dich lieb' war ich danach nicht im Stande. Der Gedanke daran, dass das Herz meines Sohnes bald aufhören würde zu schlagen, trieb mir die Tränen in die Augen. Ungjae erwiderte meine Aussage mit einem breiten Lächeln, bevor er für immer die Augen schloss. Das Piepen der Maschinen verwandelte sich schlagartig in einen konstanten Ton, der einem das Blut in den Adern gefrieren lässt.
Ich habe geweint. Sein Herz hätte bereits aufgehört zu schlagen, doch ich blieb bei ihm. Mit dem Gedanken ihn gerade für immer verloren zu haben, komme ich bis heute nicht klar. Ich hatte das Gefühl, mein Herz wandert mit meinem Sohn in den Himmel. Diese Schmerzen hatte ich nicht mal, als sich Jimin von mir getrennt hat. Das hier war schlimmer. Es kam mir so vor, als hätte ich plötzlich die gesamten Schmerzen meines Sohnes in mich aufgenommen, damit ich sie bis heute in mir trage.
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