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"Opa?", kommt es nach einiger Zeit von dem Kleinen vor mir.
Erst bin ich etwas schockiert wegen des Namens, doch schnell zeigt sich, dass er Jimin meint.
Ich wiederhole laut die Worte von Taehyung und dieser sieht mich als antwort nur mit einem großen Lächeln an. Sagen tut er hierbei nichts. Er lässt alleine seine Mimik für sich sprechen. Dieser Junge fasziniert mich. Ohne große Worte die seine Lippen verlassen kann er mit mir kommunizieren.

Mit einem mal fängt ein Gedankengewitter in meinem Kopf an. Taehyung ist nicht um sonst im Waisenhaus. Was wohl mit seinen Eltern passiert ist? Wie ist es eigentlich ohne Familie zu leben? Fühlt es sich eher befreiend oder beklemmend an?
Am liebsten würde ich den kleinen mit Fragen bombardieren, doch er scheint mir noch viel zu klein, um mir überhaupt irgendwas zu beantworten. Wieder einmal muss ich die Gedanken in einen Sack stecken, sie verstauen ohne eine Antwort zu kennen.

Ich setze mich im Schneidersitz auf den Boden, um Taehyung die Möglichkeit zu bieten, sich mit mir annähernd auf einer Augenhöhe zu befinden. In meinem Magen dreht sich selbst immer alles um, wenn ich vor größeren Personen stehen muss. Da komme ich mir immer so klein und machtlos vor. Um Taeyhung dieses Gefühl zu nehmen, nehme ich knapp neben ihm Platz. Währenddessen scheint Jimin sich wieder etwas beruhigt zu haben, denn ich höre ein kräftiges Ein- und Ausatmen was so klingt, als hätte Jimin seit Minuten keine Luft mehr bekommen. Wahrscheinlich mag das auch der Fall gewesen sein, so wie Jimin gerade vor mir steht. Sein Atmen ist schnell und das Gesicht ist rot.

Immer noch kann ich mir nicht erklären, warum der ältere so herzhaft lachen musste, aber zu sehen wie ihn anscheinend eine so kleine Sache glücklich macht, lässt selbst mich schmunzeln. Auch Taehyung scheint meiner Meinung zu sein, denn er grinst auch bis über beide Ohren.

"Ah, Herr Park. Schön Sie hier wieder anzutreffen. Wie ich sehe haben Sie sich zu Taehyung gesellt.", taucht eine weibliche Stimme hinter uns auf. Leicht zucke ich bei ihr zusammen. Sie klingt so grell, dass wahrscheinlich alle Gläser zerspringen würden, wären wir hier in einem schlechten Hollywoodfilm.

Ich sehe zu der Frau herauf. Ihre strenge Miene, lässt mich instinktiv schlucken. Die Frau, dessen Name ich nicht kenne, zeigt Macht und Autorität. Aber nicht im positiven Sinne. Es wirkt, als möchte sie anderen ihre Macht aufdrängen, der Welt zeigen, dass sie alles erreichen kann und dafür alles gibt. Solche Menschen mag ich nicht. Sie lassen die anderen Menschen unbedeutend wirken.

"Leider muss Taehyung jetzt mitkommen. Er hat noch einen Termin den er wahrnehmen muss. Sag Tschüss Taehyung"
Die Stimme der Frau klingt überhaupt nicht freundlich. Sie klingt harsch und bestimmend. Im Normalfall bin ich es gewöhnt, dass man mit kleinen Kindern achtsam und mit Ruhe spricht. So wie die Frau gerade spricht, dementsprechend reagiert Taehyung auch.
Sein Körper weicht zurück und die Hände versteckt er unter seinen heruntergezogenen Ärmeln. Der Kopf ist gesenkt und die ersten Tränen verlassen seine Augen. Jimin und ich erheben uns gleichzeitig. Während ich mich schützend vor Taehyung stelle, weicht Jimin einige Schritte zurück und so steht Taehyung nun zwischen uns.

"Hören Sie mal! Sie können doch nicht so mit einem kleinen Kind sprechen! Auch wenn er noch klein ist, hat man ihm Respekt zu zollen!", keife ich die Frau an.

Taehyung krallt eine seiner kleinen Hände in mein Oberteil und gibt mir somit die Bestätigung, dass ich gerade das richtige tue.

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