zwölf
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Nervös stand ich in dieser heruntergekommenen Tankstelle.
Autos sausten an dem schmutzigen Schaufenster vorbei. Das Scheinwerferlicht huschte im Sekundentakt durch den moderigen Raum. Ließ den Inhalt der Regale flackern.
Ich zog meine Kapuze tiefer in mein Gesicht. Vermied jeden Blickkontakt mit der alten Frau hinter dem Tresen.
Die Tür quietschte als ein neuer Kunde den Raum betrat. Das Licht flackerte, als die Tür sich unsanft schloss.
Mein Blick war starr auf das Regal vor mir fixiert. Ich bewegte mich nicht, nur mein Blick huschte über die Etiketten.
Extra smooth
Die Kassiererin und der Kunde wächselten ein paar Worte. Er bezahlte, sie öffnete die Kasse, sie klemmte, die Frau fluchte, schlug dagegen, dann gab sie das Wechselgeld raus.
Strawberry sented
Der Kunde stampfte durch den Laden, an den Regalen vorbei. Öffnete die quieschende Tür. Das Licht flackerte erneut.
Perfect Glide
Ich hörte wie ein Motor startete und das Auto die Tankstelle verließ. Das Licht der Scheinwerfer warf meinen Schatten auf die Produkte im Regal.
Blind griff ich nach einem.
Mir war es eigentlich egal.
Ich hatte sowieso keine Ahnung was die Hälfte der Sachen, die darauf standen, wirklich hießen.
Meine perfekt sauberen Schuhe waren ein harscher Kontrast zu den gesprungenen Fliesen.
Ich passte nicht in diese Welt.
War ihr Fremd.
Ein Eindringling, der von jedem Einheimischen schnell erkannt wurde.
Schritt für Schritt trugen mich meine Füße über den fremden Grund.
Ich sah nicht hin, als ich die kleine Tube auf dem Counter ablegte.
Auch als die Frau danach griff und den Barcode mit einem Piepen scante, starrte ich auf meine Schuhe.
Es war mir unangenehm.
Das hier Sein, war mir genauso unangenehm, wie das was ich hier kaufte.
"2000 Won."
Ihre Stimme war müde von den langen Arbeitstagen. Von den vielen, vielen Stunden hinter diesem Tresen.
Ich griff in mein Portemonnaie, suchte nach dem kleinsten Schein den ich hatte.
10000 Won.
Ich hatte keine Ahnung wo ich ihn her hatte.
Diese Scheine waren bei uns zu Hause eine Seltenheit.
Wortlos hielt ich ihn ihr ihn.
Sie öffnete die Kasse, sie klemmte, die Frau fluchte, schlug dagegen, dann gab sie das Wechselgeld raus.
Ich nahm es an und steckte es in mein Portemonnaie.
Meine Hand griff eilig nach dem kleinen Gegenstand.
Sie zitterte.
Immernoch.
Es machte mich nervös.
Diese Welt machte mich nervös.
Alles an ihr.
Der Dreck, der Schmutz.
Die Geräusche der fahrenden Autos.
Die Dunkelheit.
Selbst der Geruch von Benzin und Schimmel.
Das Gefühl wie die zersplitterten Fließen sich minimal unter der Sohle meiner teuren Schuhe bewegten.
Sie machte es mir mit jedem Atemzug klar.
Ich gehörte hier nicht hin.
Das hier war nicht meine Heimat.
Ich war nur einen Kilometer von hier aufgewachsen.
Trotzdem war es Welten entfernt.
Hinter mir flackerte das Licht, als die Tür sich schloss.
Die Autos jagten über den brüchigen Asphalt. Wie ein ewig andauernder Strom von Metal und Plastik flossen sie über den dreckigen Grund, auf dem diese Welt gebaut war.
Hastig lief ich über den unregelmäßigen Fußweg.
Leichter Nebel hatte sich in den Straßen dieser Großstadt gesammelt. Vernebelten die Straßenlaternen.
Ich folgte dem Strom nicht weit.
Er kam aus den Tiefen der Stadt.
Dort wo das Leben selbst um diese Uhrzeit noch durch die Gassen pulsierte.
Doch dort wo ich hin musste war Nacht.
Da schlief jegliches Leben.
Ich bog ab.
Ein mal.
Der Fußweg wurde besser. Keine Schlaglöcher mehr und zerbrochenen Steinplatten.
Zwei Mal.
Der Asphalt wurde zu einem einheitlichen Schwarz. Keine Pflicken und Risse. Nur in perfektem Abstand angeordnete Gullis.
Drei Mal.
Die Häuser wurden Größer. Doch weniger Leute bewohnten sie. Riesige perfekte helle Klötze auf riesigen perfekten Rasenflächen.
Der Fußweg erzählte keine Geschichten von den Tausenden Menschen die über ihn gelaufen waren.
Auch der Asphalt war verstummt. Keine Erzählungen über die Autos und ihre Insassen die darüber gefahren sind und wo sie hin wollten.
Die Fassaden der Häuser, kalt und stumm, ließ nichts über ihre Bewohner wissen. Keine Kinderlichter in den Fenstern, oder die Gardinen einer netten alten Dame.
Aller nur leere Gesichter.
Ohne Geschichten zum erzählen.
Ohne Persönlichkeit.
Konnte man sich zu Hause fremd fühlen?
Das war so lange das einzige was ich kannte.
Jahre lang hatte ich die Schmutzige- die andere- Seite dieser Stadt nie gesehen.
Man hatte mir Perfektion gezeigt.
Gerade perfekte Linien. Gepaart mit geraden perfekten Vorstellungen.
Ohne Spielraum für Persönlichkeit.
Nur leere Gesichter.
Perfektion.
.
.
.
Ich ekelte mich vor dem Gedanken ein Teil davon zu sein.
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Me a hour ago:
Ich schreibe noch schnell den Anfang für das nächste Chap, Jimin muss Gleitgel kaufen und nach Hause. Sollte so 50 Wörter dauern.
Me now:
Okay, 700 Wörter. Das REICHT um fugging Gleitgel zu kaufen.
Ein kurzes Chap. Aber schön. Ich bin sehr zufrieden.
Lag glaube ich auch mit an dem Lied, dass die Wörtzahl so in die Höhe geschossen ist. Das Lied habe ich erst beim Schreiben gefunden und sofort auf Dauerschleife gestellt xD.
Jimin und Katzen... So beautiful. Ich bin neidisch. (Sowohl auf die Katze, als auch Jimin.)
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