zwei
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Mit großen Augen sah ich mich in den nächtlichen Straßen um.
Wie von selbst trugen mich meine Füße durch das Reichen Viertel Seouls.
Mein Blick sog die ganzen Lichter der Großstadt ein.
Ich wußte garnicht wie lange ich nicht um diese Uhrzeit draußen war.
Lange auf jeden Fall.
Ich bekam nicht wirklich mit wie ich an den Rand des Viertels wandelte, viel zu fasziniert von der nächtlichen Stadt.
Riesige leuchtende Werbeflächen plakatierten hier die Wände der, nach den Wolken greifenden Häuser.
Plötzlich fühlte sich es so an als hätte ich Seoul noch nie gesehen. Alles war neu. Bei Nacht war das eine ganz andere Stadt.
Immer lief ich dahin wo die Lichter am hellsten leuchteten und am stärksten blinken. Wie ein Insekt wurde ich vom Licht angezogen.
Es war so aufregend.
Ich tat etwas was ich eigentlich nicht durfte. Warum hatten mir meine Eltern das verboten. Es war wunderschön...
Die Lichter, die die Nacht zum Tag machten und die Menschen, die wie Nachtschwärmer um jede Lichtquelle schwirten.
Die Musik verschiedener Clubs vermischte sich in meinen Ohren zu einem wunderschönen Chaos.
Ich ließ mich treiben.
Noch nie war ich so frei.
.
Dieses wunderschöne Gefühl wurde plötzlich von einem lauten Donnern unterbrochen.
Gewitter.
Ich musste nach Hause.
Meine Klamotten waren nicht wirklich für das Wetter geeignet.
Aber...
Wo war ich?
Ein bisschen Panik stieg in mir auf, während ich mich in der plötzlich sehr leeren Gasse um sah.
Ich drehte mich ein paar Mal hilflos im Kreis und entschied mich dann, einfach nach Gefühl, für eine Richtung.
Schnell lief ich über den bröckelnden Asphalt, sah mich hektisch nach etwas vertraurem um, während sich das Gewitter knurrend näherte.
Warum war ich nicht einfach Zuhause geblieben. Ich war so dumm.
Große, fette Regentropfen klatschten Minuten später auf die Straße.
"Nein, Nein, Nein", murmelte ich außeratmem.
Ich hatte mich verlaufen.
Der nächste Blitz zuckte über den Himmel und mit kaum Verzögerung folgte der Donner.
Verschreckt zuckte ich zusammen.
Ich brauchte Schutz vor dem Wetter. Jetzt.
Die nächst beste offenstehende Tür nahm ich.
Ich hatte keine Ahnung wo ich war, oder was für ein Lokal das war, aber jedenfalls war ich aus dem kalten Herbstregen hinaus.
Gerade als ich mich in dem Raum umsah spürte ich eine filigrane Hand auf meiner Brust.
Schwer atmend, von meinem Marathon gerade eben, sah ich auf.
Eine junge Frau in einem kurzen Cocktailkleid, die mir auf jeden Fall zu nah kam, viel zu nah.
Wie ein Reh im Flutlicht starrte ich sie an.
"Wen haben wir den da, Schönling?", sie warf einen Blick über ihre Schulter, "Guckt Mal Mädels, Frischfleisch..."
Ihre Stimme war spitz und feminin, ihre Aussprache laziv.
Ich mochte sie nicht. Langsam ging ich einen Schritt zurück, versuchte auf Abstand zu kommen.
Wo auch immer ich hier gelandet war, ich wollte hier weg!
Doch die junge Frau legte ihre manikürten Finger fest um mein Handgelenk.
"Wie heißt du, Kleiner? Ich muss ja wissen was ich später stöhnen muss."
Schockiert sah ich sie an, versuchte mich von ihr zu lösen, mir war die Situation mehr als unangenehm.
Ich fühlte mich fehl am Platz.
Gerade als ich versuchte meine Stimme wieder zu finden, ihr zu erklären, dass ich nichts von ihr wollte und sofort gleich wieder gehen würde, da hörte ich eine weitere Stimme.
"Lass ihn in Ruhe, Sua!"
Sie sah von mir weg, langsam folgte ich ihrem Blick.
"Aber Jin... Ich habe ihn zuerst gefunden, er ist meins", mauelte sie.
Ein breitschultriger junger Mann stand vor mir und schüttelte seinen Kopf. Streng sah er die Frau an.
"Nein, er hat kein Interesse an dir, siehst du das nicht und außerdem, scheint es nicht wirklich so, als gehöre er hier hin."
Der Mann war schön. Sehr schön. perfekte, Puppen gleiche Gesichtszüge, Porzellan-Haut und sehr schmal, aber muskulös gebaut, mit breiten Schultern. Das Hemd was er trug, war so durchsichtig, er hätte es auch nicht tragen können und der Unterschied wäre nicht exististent.
Die Frau wollte weiter diskutieren, doch der Mann, schob sie einfach von mir weg. Erleichtert atmete ich aus.
"Hey, alles gut?", fragte er an mich gewandt.
"Ja, i-ich wollte nur Schutz vor dem Wetter, t-tut mir leid, falls ich gest-ört hab. I-ich geh a-am besten wo ander h-in", ich hätte mich am liebsten dafür geschlagen, dass ich so vor mich hin gestottert habe.
Aber das passierte nun Mal wenn ich nervös war.
Er schüttelte schnell seinen Kopf. "Du bist komplett plitschnass, so kann ich dich nicht wieder in das Wetter lassen."
Ich sah an mir hinab, er hatte Recht. Meine Klamotten trieften.
"Komm mit", sagte er bestimmt, aber sanft und griff nach meiner Hand."Gott, du bist ja Eis kalt! Du musst dich aufwärmen."
"D-danke", murmelte ich, obwohl ich mir nicht sicher war ob er das überhaupt gehört hatte, weil ich so leise sprach.
Zügig ging er durch den Raum, jetzt erst hatte ich eine Chance mich darin um zu sehen.
Eine Bar, ein paar Tische, die meisten leer und eine Art Podest, auch nicht uninteressant, die vielen Türen, die von diesem Raum ab gingen. Ich hatte keine Ahnung was das hier war. Dazu noch dieses rote Dämmerlicht. Seltsam.
Zielsicher steuerte er auf eine Tür zu. Ich folgte ihm mit Sicherheitsabstand.
Nach einem kurzen Klopfen öffnete er die Tür einen Spalt, ich konnte an seinen breiten Schultern vorbei nicht hinein sehen, aber ich konnte hören was er sagte.
"Tae, zieh dir was an verdammt!", rief er genervt, bevor er ruhiger weiter sprach, "könnt ihr auf...", er sah zu mir,"wie heißt du eigentlich?"
Ich blinzelte ihn zwei Mal stumm an, bevor die Frage in meinem Kopf ankam.
"Jimin...", flüsterte ich, er nickte lächelnd und sah wieder durch den Türspalt.
"Also passt ein bisschen auf Jimin auf, er wurde anscheinend von dem Wetter überrascht und brauch n Handtuch und trockene Kleidung."
Damit nahm er mich an den Schultern und schob mich sanft durch die Tür.
Überrascht musterte ich die Person in dem Raum.
Vier junge Männer.
Alle samt einfach heiß...
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Chap zwei.
Lange Autofahrten sind toll.
Man kommt dazu viel zu schreiben.
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