Chan

Ich wusste nicht wie lang wir noch auf der Party waren. Das Große drumherum interessierte uns eigentlich gar nicht mehr. Es war egal, wie viele Leute anwesend waren oder was zwischen ihnen passierte. Uns war alles egal. Die Welt drehte sich nur noch um uns beiden. Wir tranken noch eine ganze Menge, amüsierten uns und lachten viel zusammen. Es war verrückt wie gut wir uns verstanden. Es war fast so als hatte ich mein Gegenstück gefunden, obwohl ich vorher nie an so etwas geglaubt hatte.

Das war sicher der Alkohol, der einen so wirr denken ließ. War ja nichts Neues.

Irgendwann verließen wir die Party, weil sie uns zu langweilig geworden war.

Wo unsere Freunde waren, wussten wir schon gar nicht mehr. Wir gaben uns auch nicht die Mühe sie zu suchen. Sie waren schon groß und konnten sich gut alleine beschäftigen.

Also verschwanden wir von der Party und zogen durch die vom Mond beleuchteten Straßen. Es war lustig und angenehm mit ihm. Nichts war aufgesetzt. Es fühlte sich einfach richtig an in seiner Nähe zu sein. Sein Lachen verzauberte mich wirklich. Er lachte ziemlich viel und durch den Alkohol wurde es nur mehr. Ich fand es niedlich, wenn er zwischendurch Schluckauf bekam und die ganze Zeit so niedlich hickste. Dieser Junge war Zuckersüß und gleichzeitig die reinste Verführung. Seit unseren ersten Kuss auf der Couch, knutschten wir zwischendurch nur noch mehr. Andauernd landete das eine Lippenpaar auf dem anderen. Zwischen durch erzählten wir irgendeinen Unsinn und fanden es urkomisch. Das schöne dabei war, dass wir es beide lustig fanden und keiner von uns genervt war oder die Augen verdrehte. Wir waren auf einer Wellenlänge. Damit hatte ich heute Abend nicht gerechnet. Ich hatte gedacht heute alleine nachhause zu gehen oder mit jemanden, den ich nur beim Küssen ertragen konnte und ansonsten verrückt spielte, weil mich die Person zu sehr nervte.

„Wirklich! Es war so peinlich! Ich wollte nur noch da raus und konnte nicht fassen wie schlecht es war.. Das war die schlimmste Situation in meinem Leben!"

Minho riss weit die Augen auf. Dabei sah er zu niedlich aus und ich konnte mir ein Lachen nicht verkneifen. Wir beide waren wirklich gut angetrunken und hätten über alles gelacht. In diesem Status lachte man über alles und war einfach nur gut gelaunt. Die Tatsache, dass er zu einem schlechten Abend auch noch schlechten Sex bekommen hatte, war eigentlich sau traurig. Solch ein hübscher Junge sollte nur guten Sex bekommen. Man sollte richtig auf seine Bedürfnisse eingehen und nicht nur an sich denken. Mir war so etwas sehr wichtig aber die wenigsten Menschen konnten so denken. Rein raus, fertig. So war das Denken der meisten Studenten. Deswegen langweilte ich mich schnell mit Partnern, die ich für eine Nacht aussuchte. Sie hatten weder das gewisse Etwas, noch hatten sie richtig Ahnung von Sex.

„Hör auf zu lachen! Du bist wirklich gemein! Als hättest du noch nie schlechten Sex gehabt."

Niedlich schmollte er vor sich hin und das ließ mich nur weiter grinsen. Ich hatte nicht mal einen Plan wo wir waren. Es war so angenehm mit Minho, dass wir durch die kalten Straßen zogen und herum alberten. Hin und wieder presste ich ihn gegen irgendwelche Mauern oder Wände von Gebäuden und wir fingen an zu knutschen. Er hatte mir vorhin schon auf dem Dach gesagt, was er für große Schwächen dafür hatte. Sehr gut zu wissen.

Als ich stehen blieb, bemerkte er es zunächst nicht. Nach einen paar Schritten blieb auch er endlich stehen und drehte sich grimmig schauend zu mir.

Gerade als er sich beschweren wollte, griff ich nach seinen zwei Enden seines Schals und zog ihn an meinen Körper heran. Er keuchte überrascht als er gegen meinen Körper prallte, so schnell wollte ich ihn nicht wieder gehen lassen.

„Ich hatte schon oft genug schlechten Sex.. was schade ist denn ich bin der Meinung ziemlich gut im Bett zu sein."

„Oh Gott, du Angeber"

Amüsiert verdrehte er die Augen, wollte mich von sich stoßen aber ich ließ ihn nicht. Lieber griff ich mir seine Hüfte und presste ihn so nah es ging an meinen Körper.

„Und traurig ist es, wenn dich keiner richtig befriedigen kann. So ein hübscher Junge sollte spüren wie besonders er ist. Dein Körper sollte zittern vor Erregung und nicht kurz vorm Einschlafen sein."

„Tja, schafft nur keiner."

Nachdem er mit den Schultern gezuckt hatte, legte er seine Arme um meinen Nacken und wich meinen Blick nicht aus. Er war stets aufmerksam und das gefiel mir. Wenn ein hübscher Junge wie er einem ständig seine Aufmerksamkeit schenkte, war das ein voller Erfolg.

„Warte es nur ab, Hübscher"