36⚘

Minho;


Er verband unsere Lippen miteinander und es war magisch. Ich fragte mich als Kind oft, wie Magie sich anfühlte. Ich erfuhr es leider nie, egal wie viele Zeichentrickfilme ich im Fernsehen sah und wie viele Bücher ich las. Es war frustrierend, als Kind nicht das zu bekommen, was man sich wünscht und ich war natürlich traurig. Ich wurde größer, aber der Wunsch nach etwas Magisches in meinem Leben blieb.


Musik hatte immer eine magische Wirkung auf meinen Körper und ich glitt gern völlig und mit ganzen Körper in einen Song hinein. Dann fühlte ich mich frei und am richtigen Ort.


Musik war meine Magie. Aber dieser Kuss? Dieser Moment als unsere Lippen einander fanden und sich gegeneinander pressten, das war Magie. Alles prickelte in meinem Körper und ein Feuer entflammte in meinem Inneren. Es war verrückt und war mir zuvor nie mit einem anderen Menschen passiert. Das hier war nicht mein erster Kuss auf einer Party, aber eindeutig der Beste und er tat noch nicht mal viel. Seine vollen Lippen lagen auf meinen, warm und unglaublich weich. Wie zwei Kissen, auf denen man sich wohlfühlt. Ich fühlte mich sehr wohl bei diesem eigentlich Fremden Jungen, der mir zuvor nur ab und zu begegnet war. So viele flüchtige Momente, die kaum von Bedeutung schienen. Jetzt hatten sie plötzlich Bedeutung und das war sehr verwirrend.


Ein Kuss fühlte sich nie besser an wie in diesem Augenblick. Dass wir auf einer Party waren und überall um uns herum neugierige Studenten uns anstarren können, das nahmen wir nicht wahr. Stattdessen lehnte er sich etwas mehr nach vorne, sobald er merkte, dass mich dieser Kuss nicht abschrecken konnte, er mir eher gefiel.


Fremde Lippen hatten sich nie besser auf meinen angefühlt und ich schnurrte zufrieden und meine Finger glitten wie selbstverständlich in seine weichen flauschigen Locken. Seine hübschen Locken hatten mich seit unserer ersten Begegnung verzaubert und jetzt konnte ich endlich meine Finger hineingleiten lassen. Es schien ihm zu gefallen und sämtliches Zögern fiel von ihm ab damit der Kuss nur besser werden konnte.


Als er seine Lippen teilte, tat ich es ihm gleich und kam eifrig seiner Zunge mit meiner entgegen. Sie fanden so gut zusammen, verfingen sich ineinander und vertieften dadurch unseren Kuss. Seine Zunge jagte meine und wir harmonierten wie zwei vertraute miteinander, dabei war dies unser erstes offizielles Treffen. Ich fühlte mich wohl, beinah schien es wie nach Hause kommen nach einer langen Reise. Er roch vertraut und beruhigend, Zu gut um wahr zu sein.


Ich tauchte völlig in dieses Geschehen ein, ließ ihn nicht entkommen und das schien er auch nicht zu planen. Er wich nicht von mir weg, lehnte sich eher mehr hinein und wir fühlten uns wohl beide ziemlich wohl in dieser Position und mit eigentlich fremden Lippen auf unseren.


Verrückt, wie ein Fremder so verdammt anziehend auf einen wirken konnte und wie gut es sich anfühlte sich fallen zu lassen.


Ich war schon oft in etwas hineingefallen, aber das hier war ganz anderes und doch nicht erschreckend. Man würde meinen, dass etwas, das zum ersten Mal passierte, eine höllische Angst einjagen sollte. Das tat es aber nicht.


Normalerweise knutschte ich nur mit Jungs, um die Situation einzuheizen und es dann zu treiben. Das hier war anders. Ich fand ihn zwar sehr anziehend und heiß, aber wir hatten uns auch auf einer anderen Ebene verstanden und das musste etwas zu bedeuten haben. Vielleicht waren wir auch einfach etwas betrunken? Wer wusste schon was und am nächsten Tag erwarten würde?


Er war anziehend und mit diesen vollen Lippen dürfte er alles mit mir machen, solang er mich weiter küsst. Ich war wie besessen, so angetan von diesem Zungenspiel zwischen uns. Er war gut darin jemanden ganz schwach und benebelt zu machen. Ich wollte ihn nur auf mich ziehen damit ich seinen Körper gegen meinen fühlen konnte. Das war verrückt, aber ich plante ja bereits in dieser Nacht mit jemanden ins Bett zu steigen und mir etwas Spaß zu gönnen. Dass ich mit dem Jungen knutschen würde, der mich in meiner Pyjamahose gesehen hatte, damit rechnete ich natürlich nicht als ich auf dieser Party auftauchte. Ich schämte mich nicht für diesen Moment, ich schämte mich nie für etwas. Das Leben war sehr kurz und ich wollte es genießen und das hieß eben, das man sich manchmal auch blamieren musste.


"Oh man, du bist unglaublich", hauchte er leise und ich lächelte leicht. Seine Augen waren so warm als ich hineinblickte. Ich fühlte mich wohl. Er streichelte sanft mein Gesicht und ich konnte seine Augen nicht verlassen, war wie benommen. Dieser Kuss und seine Nähe, es war etwas überwältigend und neues. Ich fühlte mich nie so heftig zu jemanden hingezogen. Chan sah natürlich unglaublich heiß aus und ich war mir sicher, das niemand ihn ablehnen würde. Da war aber noch mehr an ihm das mich schwach macht. Und das wollte ich erforschen.


"so hübsch. Deine Haut ist so weich. Ich hab nie eine reinere Haut als deine gesehen. Bist du irgendwie überall perfekt?", fragte er mich und ich kicherte sofort wegen seines Kompliments.

"Du kannst es ja herausfinden wie perfekt ich bin. Ich hätte nichts dagegen", erwiderte ich selbstbewusst, auch wenn ich nicht wusste, wohin uns diese Nacht führen würde.


Wieso sah er auch so gut aus? Ich konnte kaum einen klaren Gedanken fassen, dazu verwirrte mich diese Anziehung einfach zu sehr. Es war anders aber so gut. Ich wollte es festhalten.

Bạn đang đọc truyện trên: AzTruyen.Top