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Dez. 2020


Minho;


"Ich sehe wie eine Fuckboy aus" genervt musterte ich meine Freunde, die neugierig die Kleidung musterten, die sie für mich ausgesucht hatten und die ich jetzt an meinem Körper trug. Ich wusste noch nicht was ich davon halten sollte. Mein bequemer grauer Hoodie, den ich zu meinen heutigen Vorlesungen getragen hatte war in meinem überraschend großen Kleiderschrank verschwunden. Ich mochte diesen Hoodie und nicht weil ich die Kapuze tief in mein Gesicht ziehen konnte falls einer meiner Verehrer mir auf den Gängen entgegen kam. Bequem war wichtig, schließlich waren wir Studenten und meistens blieb jegliche Bequemlichkeit aus. Stattdessen drängte sich eine Hausarbeit an die andere so das kaum Zeit zum atmen blieb.


Heute Nacht stand eine Party an und ich wollte glänzen. Diese Party hatte ich mir so heftig verdient. Die Prüfungen für dieses Semester waren hart gewesen und ich riss mir meinen Arsch auf um alles zu meistern. Viel zu viele Kurse bedeuten umso mehr Prüfungen und ich lernte für alles wie ein Verrückter. Meine Mitbewohner Changbin und Felix sahen mich jeden Tag mit einem Mitfühlenden Blick an. Ich schlief kaum, ernährte mich von Red Bull und Ramen, damit ich bloß keine Zeit verlor. Zeit war schließlich Goldwert und jede Sekunde musste genutzt werden damit ich nicht versagte.


Jetzt war der Stress aber vorbei und ich hätte nicht glücklicher sein können. Heute Nacht wollte ich mich heftig betrinken und mit irgendjemanden rummachen, Hauptsache ich hatte meinen Spaß. Meine Freunde hatten Glück, das ihre Prüfungen bereits vor meinen vorbei waren, so konnten sie sich zurücklehnen während ich langsam durch drehte.


Hwang Hyunjin schmiss die Party. Jeder kannte ihn auf unserem Campus und jeder liebte ihn. Er spezialisierte sich aufs Tanzen, genauso wie ich auch. Deswegen bekam ich auch eine Einladung zu seiner Party obwohl ich ein Neuling war. Ich war weit weg von Zuhause, zog wegen der Universität in die Stadt und landete bei diesen zwei Trotteln in ihrer Wohnung. Felix und Changbin kannten sich schon etwas länger und sie suchten einen Mitbewohner, also kam es mir ganz gelegen. Ich wollte nicht ins Wohnheim ziehen, gab es da immer viel zu wenig Platz.


Changbin und Felix waren lustig und ich mochte es mit ihnen abzuhängen auch wenn wir noch nicht sehr viele Gelegenheiten dazu bekamen. Ich war ständig in meinem Tanzstudio, trainierte mir meinen Arsch ab um perfekt zu sein und irgendwann eine Zukunft in einem angesagten Label zu beginnen.


Jetzt waren die Prüfungen und der Schlafmangel Geschichte und ich freute mich auf etwas Erholung. Der der meinte, das das Leben eines Studenten nur aus Alkohol und Partys bestand, der hatte keine Ahnung. Diese Party würde nach Monaten die erste für mich sein und ich musste sie einfach genießen.


"Du siehst so heiß aus. Dein Haar liegt genau richtig, vermittelt aber, das es immer so aussieht und du nichts dafür tun musst. Ich liebe es. Und die Klamotten sind wie für deinen Körper gemacht." Felixs Augen strahlten und ich glaubte ihm sein Kompliment, lächelte sogar leicht.


"Bist du sicher? Ich muss einfach gut aussehen. Ich will spaß und vielleicht mit jemanden ins Bett steigen. Mein letzter Sex ist ewig her.." Ich wollte gar nicht daran denken wie lang sich schon niemand mehr auf mich gelegt hatte. Beinah fehlte mir das Gefühl von einem heißen Körper auf meinem.


"Lino braucht dringend einen Schwanz" Changbin grinste mich frech an und ich verdrehte die Augen eh ich wieder in den Spiegel sah. Ich zupfte an meinem Haar rum und entschied mich dafür, das es mir gut gefiel und ich damit Eindruck hinterlassen konnte.


"Sagt der Richtige.. Wie lang ist den dein letzter Sex her?", erwiderte ich, fuhr mir durch mein Haar damit es nicht zu gewollt aussah. Jetzt sah es locker und flauschig aus. Meine Kleidung saß perfekt und ich fühlte mich wohl.


"Wir sollten langsam fertig werden, oder wollen wir zu spät kommen?", fragte Felix und ich stimmte dem Blonden zu. Langsam wurde es wirklich zeit zum gehen und ich war auch bereit dazu. Endlich gab es etwas Entspannung und dazu haufenweise Alkohol. In den letzten Monaten hatte ich eindeutig zu wenig neue Leute kennengelernt. Ich war eigentlich ein sozialer Schmetterling, jeder mochte mich und ich hatte stets viele Freunde. Ich kam mit jedem gut aus.


"Lass uns los", sagte ich voller Energie, obwohl ich die Nacht davor wie ein Wahnsinniger gelernt hatte. Von der Müdigkeit war nichts zu spüren. Ich war aufgeregt und gut gelaunt.


Die Party stieg im Verbindungshaus vom berühmten Hwang Hyunjin. Überall tummelten sich bereits feiernde Studenten als wir das Gelände betraten. Ich lachte leise als Felix das Gesicht verzog weil sich ein Kerl in die Blumen übergab. Da hatte einer aber sehr tief ins Glas geschaut und jetzt war er völlig fertig. Ich zuckte nur mit den Schultern, steuerte im Inneren des Hauses die Küche an um mir etwas starkes zum trinken zu besorgen.


"Wir müssen anstoßen. Ich bin so froh, das wir jetzt etwas Ruhe haben und nicht mehr ans lernen denken müssen..", meinte Changbin und ich nickte zustimmend. Es wurde aber auch Zeit das der Stress sich auflöste und der Spaß beginnen konnte.


"Im nächsten Semester sollte ich weniger Kurse belegen. Das war der Horror. Wann habe ich eigentlich geschlafen?", fragte ich die Beiden und sie lachten laut. Mein Schlaf kam dieses Semester einfach zu kurz und ich musste es definitiv nachholen. Naja, vielleicht nachdem ich jemanden für etwas Spaß gefunden hatte.


"Niemals! Ständig hab ich dich im Wohnzimmer gefunden, umgeben von all deinen Notizen und den aufgeschlagenen Büchern. Du hast mir leid getan, Lino. Jetzt weißt du wenigstens, dass du dir nicht so viel zumuten solltest." Felix klopfte mir auf die Schulter und ich seufzte leise. 


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