⚘19
Chan;
„Bist du dir vollkommen sicher?"
Ich war kurz davor ihn zu beißen.
Es war schwer sich zurück zu halten nach diesem intensiven ersten Kuss, den wir miteinander geteilt hatten. Minho machte es mir schwer. Er bot sich mir an. Es war genau das was ich wollte aber gleichzeitig auch nicht. Der kleine Wolf sollte nicht denken, ich sei nur hinter seinem Blut her. Zwar trank ich es gerne und lehnte nicht ab wenn er es mir anbot aber es war mir trotzdem wichtig was er von mir dachte. Mir und meiner Einstellung.
„Ja, und jetzt solltest du trinken."
Grinsend lehnte ich mich vor, presste meine Lippen sanft gegen seine Haut, küsste sie.
„Ich werde mich dafür revanchieren, du hast mein Wort. Es bedeutet mir viel wenn du dich um mich sorgst."
Ich konnte hören wie er seinen Mund öffnete und protestieren wollte. Er wollte etwas dagegen sagen doch da war es schon zu spät.
Meine spitzen Zähne fuhren aus und ich biss in seine Haut hinein.
Letztes Mal hatte ich aus seinem Handgelenk getrunken. Heute durfte ich aus seinem Hals, bzw. Nacken trinken. Die Stelle war viel empfindlicher und die meisten verfielen ebenfalls in einen Rausch. Viele Opfer fühlten sich high wenn wir sie bissen. Es war bei den Menschen so. Irgendwann, nachdem der erste Schmerz vorbei war, fingen sie an zu schweben. Jedenfalls dachten sie das. Wie die Wirkung bei Wölfen war wusste ich nicht. So gut kannte ich mich mit den Wölfen dann doch nicht aus.
Ich konnte mir vorstellen, dass sie es nicht auf die selbe Weise wie ein Mensch erlebten. Immerhin waren diese nicht mal vergleichbar schwach.
Minho keuchte leise als meine Zähne sich durch seine Haut gebohrt hatten.
Ich fing gleich an sein Blut heraus zu saugen und fühlte mich wie im Himmel. Sein Blut war köstlich. Ich hatte bis jetzt kein vergleichbares Getrunken obwohl ich sehr wählerisch mit der Auswahl von Blut war. Ich trank nicht von jedem. Ich war sehr penibel aber das hier übertraf alles.
Minho griff in meine Schultern und seine Nägel krallten sich durch mein Hemd in meine Haut hinein. Leicht neigte er seinen Kopf zur Seite, bot mir mehr Platz bis ich immer mehr an Kraft gewann. Er hatte Recht.
Je länger ich kein Blut trank, desto schwächer wurde ich. Es war der dritte Tag an dem ich nichts getrunken hatte. Nach einer Woche ohne Blut könnte ich nicht mal gerade gehen. Wenn überhaupt. Wir waren abhängig davon und ich jetzt von ihm. Wenn er mir kein Blut mehr gab dann würde ich drauf gehen. So einfach war das.
Da ich immer mehr an Stärke gewann, drehte ich das Spiel.
Ich schmiss Minho in das hohe Gras und biss erneut zu. Er ließ mich.
Dieses Mal wusste ich mich zu kontrollieren deswegen hörte ich auf als ich spürte, es war auch für Minho langsam genug.
Langsam löste ich meine Fangzähne aus seinem Fleisch und leckte ein letztes Mal über seine Haut. Etwas Blut war noch durch die zwei entstanden Löcher geflossen, ich leckte es ab. Die Wundheilung von Minho war unglaublich schnell. So waren auch die zwei Bissspuren schnell wieder verheilt.
„Du bist das köstlichste, von dem ich je getrunken habe.."
Sachte strich ich über sein Gesicht und konnte nicht aufhören es zu betrachten. Er machte mich schwach. Er hatte keinerlei Ahnung wie schwach er mich machte.
__
Leider konnten wir nicht ewig zusammen den Tag verbringen.
Er musste zurück zu seinem Rudel sowie ich zurück in das Schloss meiner Familie musste. Ich konnte es nicht lassen auch ein Treffen für Morgen zu planen. Am liebsten wollte ich ihn jeden Tag sehen. Jeden Tag sollte er vor meiner Nase sein und jeden Tag wollte ich dieses hübsche, leichte Lächeln erleben. Er traute mir noch nicht richtig. Das sah ich in seinen Augen.
Aber ich war mir sicher auch das hin zu bekommen.
Im Schloss angekommen wollte ich in mein Gemach.
Was mir leider eine kleine, nervige Kreatur nicht erlaubte denn eh ich die großen Treppen im Eingangsbereich hinauf gehen konnte, wurde ich an meinem Arm zur Seite gezogen und es war kein anderer als mein neugieriger Cousin.
„Du riechst anders. Du riechst nach Wald. Du treibst dich sehr oft dort herum. Hast du etwa was gefunden, was du uns verheimlichst, Chan?"
Grinsend musterte mich der jüngere Vampir. Sein Grinsen könnte man ihm nie aus seinem Gesicht nehmen. Auch wenn die Welt untergehen würde, wäre Jisung der letzte, der sein Lachen verliert.
„Du solltest wirklich aufpassen. Onkel ist zwar sehr mit dem besonderen Kind beschäftigt und will ihn finden aber etwas sagt mir, dass du selbst fündig geworden bist. Ist das so?"
„Ich weiß nicht, was du meinst, Jisung."
Wie als wir Kinder waren stieß ich mit zwei Fingern gegen seine Stirn. Die Reaktion war immer noch dieselbe denn er schmollte. Ich hatte die Aufruhr im Schloss schon mitbekommen. Seitdem mein Vater von dem Auftauchen des Sohnes Alphas mitbekommen hatte, drehte er ein wenig durch und wollte alles tun um das Kind des Alphas in die Hände zu bekommen.
Wenn er nur wüsste, dass ich es schon längst gefunden hätte.
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