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Nervös trittst du von einen Bein auf das andere und überlegst, ob du dich nicht einfach umdrehen solltest, um zu verschwinden. Es ist schließlich Jahre her, dass du hier warst und wer weiß, ob sich Konro, geschweige denn Benimaru, noch an dich erinnern können.
»Wer bist du?«, hörst du eine weibliche Stimme hinter dir fragen.
»Sie ist auf jeden Fall nicht von hier, Hinata.«
Augenblick drehst du dich um und entdeckst zwei Schwarzhaarige Mädchen, die vor dir stehen.
Zwillinge.
»Das stimmt. Ich bin nicht von hier und wollte auch gerade wieder gehen«, sagst du und lächelst die beiden Mädchen an, die dich misstrauisch ansehen.
»Hä, was macht das für einen Sinn, wenn du hierher kommst und dann gehen willst? Du bist verdächtig und wir lassen dich nicht einfach so von Dannen ziehen«, meint die eine, dessen Name du nicht kennst.
Skeptisch runzelst du deine Stirn und willst deinen Mund öffnen, aber jemand anderes kommt dir zuvor. »(D/N)?«, hörst du die vertraute Stimme von Konro fragen und siehst den Mann auf euch zu kommen.
Eine Flucht scheint für dich jetzt wohl unmöglich zu sein und außerdem würde Burns dir den Hintern aufreißen, wenn du nicht hier bleibst. Immerhin war es dein eigener Wunsch zu der 7. Einheit verlegt zu werden, daher solltest du nicht kneifen.
Der Schwarzhaarige bleibt hinter den beiden Mädchen stehen und lächelt dich freundlich an. »Uns wurde zwar berichtet, dass du hierher kommen wirst, aber es ist doch etwas anderes jetzt wo du vor uns stehst«, meint er.
»Es freut mich dich auch wieder zu sehen, Konro.«
»Wer ist die Frau, Konro?«, will Hikage wissen.
»Eine alte Schülerin von mir. Sie hat mit den jungen Herren zusammen unter meiner Fittiche trainiert. Warum geht ihr zwei nicht spielen?«, schlägt der Braunäugige vor.
Hinata und Hikage sehen sich einen Moment an, bevor sie fröhlich davon rennen, ohne auf Konros Worte eingegangen zu sein
»Wollen wir hinein gehen? Dann können wir uns ein wenig unterhalten. Es dauert sowieso, bis der junge Herr zu uns stößt. Er trainiert gerade zwei Jungen aus der 8 Einheit«, schlägt dein alter Sensei vor.
»Nach dir, Sagamiya.« Du trittst beiseite, damit er an dir vorbei gehen kann.
Am liebsten würdest du abhauen um zu verhindern, später auf ihn zu treffen, aber das kannst du nicht bringen. Konro hat dich bereits gesehen und er würde es Benimaru erzählen, selbst wenn du einfach gehen würdest.
Du stößt genervt auf, aber drehst dich dann um, damit du ihm in das Haus folgen kannst.
•••
Es sind bereits einige Stunden vergangen, seitdem du in Asakusa angekommen bist und Benimaru scheint wohl noch immer die zwei Jungen zu trainieren oder er will es einfach vermeiden auf dich zu treffen.
Alleine der Gedanke, dass er dich nicht sehen wollen würde, versetzt dir ein Stich ins Herz.
»Konro?«, fragst du nervös und rutschst auf deinen Platz, hin und her.
»Was möchtest du mich fragen (D/N)?«, hakt er nach, während er einen Schluck von seinen Tee nimmt.
Unsicher beißt du dir auf die Unterlippe und fährst mit einer Hand durch deine (H/F) Haare. »Bist du sauer auf mich, dass ich damals gegangen bin?«, stellst du ihm die Frage.
»Nein, aber da kann ich nur von mir reden. Ich war schon traurig, dass du uns verlassen hast, aber du wolltest doch deine eigenen Erfahrungen machen und hast dein Ding durchgezogen, oder etwa nicht«, erklärt er die vollkommen ruhig.
»Ja.«
Er kann also nur für sich selber sprechen? Dann kann es gut sein, dass Benimaru das ganz anders empfunden hat, als Konro selber.
»Ich habe oft an euch gedacht, während ich meinen eigenen Weg ging.«
»Aber du hast es nie in Erwägung gezogen uns zu besuchen, (N/N).«
Benimaru.
Dein Körper erstarrt zu einer Salzsäule, als du seine Stimme vernommen hast.
»Beni-«, willst du sagen, aber der Schwarzhaarige unterbricht dich einfach.
»Ich heiße nicht Benimaru Shinmon, sondern Shinmon Benimaru.«
Konro erhebt sich von seinem Platz und geht an dir vorbei. »Ich werde mal sehen, ob Shinra und Arthur noch leben.« Mit diesen Worten verschwindet er und lässt dich mit ihm zurück.
»Soll das ein Vorwurf sein Benimaru? Ich lüge nicht und habe euch bewusst nicht besucht, weil ich Fortschritte machen wollte, um stärker zu werden. Wenn ich mich hier hätte blicken lassen, dann wäre mir der Abschied wieder schwerer gefallen«, sagst du und stehst auf, um dich zu ihm umdrehen zu können.
Seine roten Augen treffen auf deine (A/F) Augen. Er denkt gar nicht daran darauf einzugehen, was du soeben gesagt hast.
Nein, er sieht dich mit diesen gelangweilten Blick an, der dich schon früher öfters an ihm aufgeregt hat.
»Du hattest wohl angst du könntest dich umentscheiden. Konro hätte dich auch weiter trainieren können, aber stattdessen hast du dieses Angebot angenommen«, gibt er von sich.
»Das ist 8 Jahre her. Warum reitest du jetzt auf der Vergangenheit herum, anstatt dich zu freuen mich wiedersehen zu können?«, hakst du nach und gehst auf ihn zu.
Benimaru verzieht keine Miene und mit jeden Schritt den du auf ihn zumachst, fällt dir auf, dass er wirklich erwachsen und sehr attraktiv geworden ist.
»Konro wird dir dein Zimmer zeigen.« Er kehrt dir den Rücken zu und will gehen, aber du verhinderst das, indem du deine Hand auf seine Schulter legst.
»Nicht so schnell, Beni. Wir sind noch nicht fertig miteinander«, gibst du angesäuert von dir.
Er wirft dir einen genervten Blick über die Schulter zu, aber du lässt dich davon nicht abwimmeln. »Ich wollte, dass du bleibst.« Nachdem er das gesagt hat, reißt er sich los und verlässt das Zimmer, ohne dass du es verhindern konntest.
Er wollte nicht, dass du damals gehst, aber warum hat er dann gesagt, dass es okay sei. Benimaru war doch derjenige, der dich dazu ermutigt hatte zu gehen, oder hatte er dich bloß getestet?
Will der dich komplett auf den Arm nehmen? Er macht nach all den Jahren jetzt eine Szene und das, obwohl du nur gegangen bist, weil er dich ermutigt hat, dein eigenes Ding zu machen.
Du verstehst ihn nicht.
Aber eines ist dir klar und zwar, dass du dir das nicht von ihm gefallen lassen würdest.
Was denkt er, wer er ist?
•••
Leise schiebst du die Tür auf und trittst nach draußen, wo du Benimaru vorfindest, der entspannt mit den Rücken zu dir im Wasser sitzt.
»Der Bereich ist nur für Männer.«
»Erklärst du mir mal, was das soll? Du hast mich damals ermutigt sein Angebot anzunehmen und jetzt bist du sauer, dass ich mich nicht blicken lassen habe?«, fragst du und gehst auf ihn zu.
»Hm.«
»Weißt du, dass sich das nur gemacht habe, um später wiederzukommen? Ich wollte meinen Beitrag hierzu leisten, ohne jemand im Weg zu stehen«, stellst du ihm die Frage und setzt dich hinter ihm auf den Boden hin.
Fast hättest du etwas gesehen, was definitiv nicht für deine Augen bestimmt war, wenn du hinter ihm stehen geblieben wärst, aber du wolltest auf gar keinen Fall von ihm als Perverse abgestempelt werden.
»Rede mit mir, sonst kann ich deine Sichtweise nicht verstehen, Beni. Wir sind beide 22 Jahre alt und sollten dazu im Stande sein oder was meinst du?«, verlangst du von ihm.
Der Schwarzhaarige legt seinen Kopf in den Nacken, wodurch er dich ansehen kann. »Vielleicht habe ich das zu dir gesagt, weil ich gesehen habe, wie sehr du hin- und hergerissen warst. Und vielleicht hab ich dich damals mehr gemocht, als es normale Freunde tun«, gibt er plötzlich von sich.
Er ist in dich verliebt gewesen? Benimaru war schon immer schwer einzuschätzen, zumindest für dich. Das er dir gesteht, dass er mehr für dich empfunden hat, macht dich glücklich und sauer zugleich.
Wenn du das damals gewusst hättest, dann wärst du vermutlich nicht gegangen, aber er hätte sich vermutlich dadurch schlecht gefühlt, wenn er deine Entscheidung am Ende doch so beeinflusst hätte.
»Du hattest gehofft, dass ich bei dir bleibe.«
Als Antwort nickt er bloß mit seinen Kopf und du atmest schwer aus. »Ich bin jetzt wieder da und habe nicht vor, euch wieder zu verlassen, sofern du mich nicht wegschickst«, meinst du.
»Wenn ich das gewollt hätte, hätte ich dich nicht in der 7 aufgenommen, sondern zurück zu Burns geschickt, außerdem hätte Konro mir eine Standpauke gehalten«, erzählt er dir.
Sein Blick ruht noch immer auf dir, was dich langsam nervös macht und du leckst dir über die Oberlippe. »Ich darf also der 7 beitreten und wir lassen das ganze hinter uns?«, fragst du.
»Nicht alles.«
»Huch? Aber das ganze ist doch nun wirklich lange her und wenn wir gut zusamm-«, fängst du an zu reden, aber als du seine Hand an deinen Nacken spürst, verstummst du.
Benimaru zieht dich zu sich herunter und kurz darauf, treffen sich eure Lippen für einen kurzen Moment, bis du den Kuss unterbrichst.
»Ä-ähm... also...«, stotterst du vor dich herum, wobei du es nicht vermeiden kannst, dass dir unglaublich heiß wird.
Er hat dich geküsst.
Warte, warte, wenn er dich noch immer liebt, dann kannst du einiges jetzt umso besser verstehen.
»Ist das überhaupt erlaubt, etwas mit seinen Vorgesetzten anzufangen?«, fragst du.
Natürlich weißt du, dass das eigentlich nie erlaubt ist, aber Benimaru wäre nicht Benimaru, wenn er nicht auf die Regeln seiner Vorgesetzten scheiße würde. Ihn interessiert nur Asakusas Bewohner, sein Team und du.
»Das geht niemand etwas an außer uns, sofern du mich auch willst.«
Bei seinen Worten fängt dein Herz schneller anzuschlagen und du bekommst das Bedürfnis ihn erneut zu küssen.
»Ja, ich wäre sehr gerne mit dir zusammen, Beni. Ich liebe dich auch und das seit ich denken kann«, gestehst du ihm.
Schon damals, als ihr noch zusammen trainiert habt, ist es bereits um dich geschehen, aber als du immer weiter hinter Benimaru hinterher hingst, wolltest du etwas verändern. Du wolltest genauso Fortschritte, wie er machen, allerdings wollte es nicht bei dir klappen und dann kam Burns, der dir das Angebot gemacht hat, dich unter seine Fittiche zu nehmen.
»Es tut mir leid, dass du so lange auf mich warten musstest.« Du legst deine Lippen wieder auf seine, bis ruckartig eine Tür geöffnet wird.
»(D/N)!«, hört ihr Konro schockiert sagen. Sofort löst du dich von Benimaru und stehst auf, bevor du dich zu Konro umdrehst.
»Ich kann das erklären.«
»Das wurde auch Zeit. Endlich wird der junge Herr ruhiger und kann eine Familie gründen«, sagt Konro begeistert und läuft schnell auf dich zu, aber bevor er dich umarmen kann, weichst du ihm aus.
Konro landet im Wasser, woraufhin du anfängst zu lachen. »Verzeih, Konro, aber wir sind noch jung und ich denke, dass du vergessen hast, wie wir als Team früher waren«, gibst du grinsend von dir.
»Wo sie recht hat, hat sie recht.«
»Ich geh mal zurück. Der Bereich ist ja für Frauen untersagt«, sagst du und gehst schmunzelnd davon.
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