𝘓𝘢𝘯𝘨𝘦 𝘪𝘴𝘵 𝘦𝘴 𝘯𝘪𝘤𝘩𝘵 𝘩𝘦𝘳

𝟷𝟻. 𝙵𝚎𝚋𝚛𝚞𝚊𝚛 𝟸𝟶𝟸𝟸

Lange ist es nicht her, seit du mir sagtest, du hättest dein Augenmerk auf ein neues Mädchen gerichtet.
Ich weiß es noch.
Ich saß vor meinem Handy, sah dich an und wusste nicht, was ich sagen sollte.
Ich freute mich für dich, das tue ich noch immer, und trotzdem verletzte es mich irgendwie.
Während ich diesen Schritt ein weiteres Mal nur gegangen war, weil ich es musste, nicht weil ich es wollte, schien dich das dieses Mal gar nicht wirklich beschäftigt zu haben.
Ich hatte diesen Schritt die beiden Male nicht gehen wollen, das kannst du mir glauben.
Doch ich hatte sie gehen müssen, auch wenn es mir in der Seele wehtat.
Beide Male wären wir an diesem Gegenwind zerbrochen.
Beide Male hatte ich zu mir gesagt: „Beende lieber du es und erkläre ihm warum. Vielleicht sitzt der Schmerz dann nicht ganz so tief."
Ich habe mich getäuscht.
Das saß er. Habe ich bei dir deutlich gespürt, als wir, Monate nach dem ersten Mal, telefonierten.
Ich habe dich verstanden, denn obwohl ich es dort noch nicht realisierte, dir sagte, es würde irgendwann besser werden und du wahrscheinlich in Tränen ausbrachst, habe auch ich es Tage später gemerkt.
Auch mir tat es weh, sehr sogar.
Doch beim zweiten Mal...
Ich schickte dir eine Sprachnachricht.
9:16 Minuten war sie lang.
Und dieses Mal nahmst du es so hin.
Es tat mir weh, dich erneut so verletzt zu haben, denn ich wusste, das warst du.
Es tat mir weh, diese Sprachnachricht aufgenommen zu haben.
Und als du dich dann Wochen später wieder meldetest, saß ich da, ohne zu wissen was ich sagen sollte.
Ich saß da, hörte mir an, wie du von ihr sprachst.
Sie, die auf deine Schule und in deinen Informatik-Kurs ging.
Sie, die noch akribischer mit einer korrekten Rechtschreibung war, als deine beste Freundin.
Sie, die ich nicht einmal kannte.
Ich freute mich für dich, wirklich.
Und obwohl es mir doch einen Stich ins Herz versetzte, schob ich den Schmerz zur Seite, versuchte, dir mit deinem neuen Problem zu helfen.
Ich habe es gerne gemacht und war gespannt, wie es laufen würde, doch genauso rechnete ich nicht damit, dass du dich tatsächlich noch einmal melden würdest, um mir davon zu erzählen.
Du tatest es.
Sie würde zum Halbjahr die Schule verlassen, erzähltest du.
Und weil du ohnehin nichts mehr zu verlieren hättest, erzähltest du ihr von deinen Gefühlen.
„Ich finde es wirklich mutig, das zu sagen. Ich bin nicht verliebt, aber ich mag dich sehr als Freund und Mensch."
Irgendwie war ich traurig über ihre Antwort, denn ich hätte es dir sehr gewünscht.
Andererseits war ich, unerklärlicher Weise, froh darüber.
Ich wusste nicht warum, das weiß ich bis heute nicht, doch es war so.
Du sagtest, du wollest trotzdem nicht aufgeben, es weiter versuchen und mich auf dem Laufenden halten.
„Was nicht ist, kann ja noch werden", sagtest du.
Ich warte, noch immer, und mittlerweile glaube ich, du hast es bereits vergessen, hast mich vielleicht endlich vergessen.
Auch wenn es mich traurig machen würde, würde ich mich für dich freuen, wenn es so wäre.
Weißt du...
Manchmal wünschte ich, wir könnten die Zeit zurückdrehen, alles anders machen.
Doch dann wird mir wieder einmal aufs Neue bewusst, dass das niemals gehen wird.

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