Kapitel 4

Morgens war ich früh aufgestanden um eine Runde mit Runa, Tucker, Duchess, Rex und Red im Wald spazieren zu gehen. Tucker war Runa's Hund, ein schwarz weißer Border Collie. Tucker und Rex tobten zusammen auf den Hängen und Runa und ich liefen mit den Stuten zusammen auf dem Waldweg. "Weißt du, wegen Red beneide ich dich voll". Ich lachte und guckte zu ihr. "Aha, und wieso?", "Das fragst du mich nicht wirklich!? Red ist einfach eine so tolle Stute! Sie ist einfach ein Traum. Mega bequem beim Reiten, super lieb, scheut kaum, immer voll entspannt, doch flott und sehr lernwillig. Wer will nicht so ein Pferd". Ich schmunzelte kurz und lächelte. Sie hatte recht, Red war schon ein tolles Pferd. "Hey, pral nicht so über meine Stute, sonst wird Duchess noch eifersüchtig". Runa lachte ebenfalls und klopfte Duchess den Hals ab. "Sie hat keinen Grund eifersüchtig zu sein". Wir lächelten beide und liefen nach einer halben Stunde wieder in Richtung Hof.

Auf dem Hof brachten wir die Pferde weg, fütterten die Hunde und liefen in die Küche. Dort waren bereits alle versammelt und ein neues Gesicht stand in der Küche. "Guten Morgen Mädels, heißt bitte Kaela Willkommen, sie bleibt so wie ihr wohn technisch und so hier, also nicht wie bei Verena die nur vorübergehend bleibt. Seit also bitte nett zu ihr und nehmt sie gut auf und jetzt Zack, Zack, Los!" Kaela lief mit uns nach draußen, sie war recht nervös, doch ihre Nervosität verblasste sehr schnell während wir miteinander sprachen. "Und, erzähl was über dich"forderte ich sie auf und sie fing an zu reden. ". Also, ich heiße Kaela, bin 17 Jahre alt, habe zwei eigene Pferde und bin die Tochter von Marina". "Na toll, ne Reitlehrer Tochter und dann noch die von der die eh nichts kann"kam es von Verena und diese rollte mit den Augen. "Verena halt einfach deine Klappe!" fauchte ich zurück. "Freut mich dich kennenzulernen Kaela" wandte ich mich zurück an das neue Mädchen und die anderen stimmten mir zu und wir unterhielten uns die ganze Fahrt über. Kaela erzählte stolz von ihren zwei Pferden. Marlon und Felicitas. Marlon war 10 Jahre alter Brauner Holsteiner Wallach und Felicitas war eine 14-jährige Haflinger Stute mit schmaler Blesse und hieß mit Spitznamen Felicia. Sie selbst ritt eher Dressur, aber Felicitas war ein besseres Springpferd weshalb Kaela mit ihr auf A und L Springturniere ging. Marlon hingegen war ein vollkommenes Dressurpferd, ebenfalls auf A und L Dressurturnieren anwesend.

Am Auktion Ort angekommen stiegen wir aus und meldeten uns an. Kurz darauf liefen wir durch die Ställe und verschafften uns somit schon einmal einen Überblick der gewissen Pferde. Teilweise schrie eine Stimme tief in mir wegzurennen, denn es brach mir das Herz manche Tiere hier leiden zu sehen. Doch eine andere Stimme in mir beruhigte mich minimal da ich wusste das ich eines dieser Pferde retten könnte. Doch trotzdem frag’ ich mich wie ein Mensch sein Pferd so leiden lassen kann, wie es bei manchen ist. Warum holte man sich ein Tier, wenn man es nicht mochte? Ich schaute mich um und lief bereits im dritten Stall herum. Überall standen hier alte, verletzte oder kranke Pferde. Dennoch gab es auch Ställe oder Zaun Plätze mit gesunden Pferden. Ich sah auf meinem Handy auf die Uhr und sah, dass ich noch 18 Minuten Zeit hatte und somit lief ich noch rüber in den vierten Stall. Zum Ende hin wurde das Licht immer dunkler und flackerte. Doch durch die Stäbe erkannte ich ein paar Augen, die mich anguckten. Ich lief rüber und sah einen süßen kleinen Wallach, dennoch abgemagert bis auf die Knochen und der Schweiß an seiner Brust und seinem Hals in Kombination mit seiner Atmung zeigte, dass er unsicher und ängstlich war. Seine Brust hob sich sehr angestrengt und schnell und am liebsten hätte ich ihn hier und jetzt mitgenommenen. Natürlich aber ertönte genau jetzt die Stimme des Lautsprechers und ich musste den Wallach schweren Herzens alleine zurücklassen.

" DIE AUKTION BEGINNT, BITTE BEGEBEN SIE SICH AUF IHRE PLÄTZE". Ich blickte noch ein letztes Mal zu dem Isländer und seufzte."Bis später kleiner Mann"flüsterte ich dem Wallach noch zu, in der Hoffnung ihn nochmal wiederzusehen, bevor ich in Richtung Auktionshalle lief. In der Halle selbst sah man erstmal wie viele Menschen wirklich hier waren. Sie präsentieren viele Pferde, Jung, alt, gesund, krank, es war alles dabei. Doch ich hatte kein Interesse an den Pferden, mein Gedanke hing an dem Wallach. Wie als könnten die Auktionsleiter Gedanken lesen, stand er im Ring. "Ich präsentiere Fjalar, ein 8-Jähriger Isländer Wallach". Ich sah mich um, doch niemand bot für ihn. Sie guckten ihn alle angewidert an und taten nichts. Ich überlegte, sollte ich bieten? Ich kann ihn doch nicht einfach wieder zurückschicken und irgendwie lag mir dieses Pferd schon am Herz, obwohl ich es nicht kannte. Ich wollte gerade meine Hand mit der Karte heben, als zwei Reihen hinter mir eine tiefe Stimme rief "350€!". Augenblicklich drehte ich mich um und erkannte ihn sofort. Es war Kalle, der Abdecker. Niemals! Er durfte nicht an ihn geraten. Kein Pferd hätte es verdient bei ihm zu landen! Ich wusste nicht, was mich dazu brachte,aber ich hob die Hand und wir boten gegeneinander,"400". Kalle guckte mich komisch an und bot wieder "450". Ich konnte nicht anders und bot erneut, niemals würde ich zulassen, dass er den jungen kleinen Wallach einfach so bekommen würde. Das hätte das Pferd nicht verdient. "500". So langsam merkte man Kalle an das er wütend wurde "570!", doch ich konnte ihm den Wallach nicht überlassen, das hätte er nicht verdient!. Also sprach ich erneut, aber deutlich höher als zuvor. "700!" Kalle sah mich an, grübelte doch Bot nicht mehr, ich hörte ihn noch zu seinem Komplizen sagen das der Gaul fürs Fleisch nicht mehr als 600 € wert seie und erst nachdem der Auktionsleiter weiter sprach, realisierte ich das ich gerade ein Pferd gekauft hatte. Was hatte ich gerade bitte getan? Ich war verwirrt und hatte schiss, dennoch war ich aber auch glücklich, Runa schaute mich mit einem Gesichtsausdruck aus Freunde und gleichzeitig dem wie einem Geist an. Ich lächelte ihr kurz zu und lief dann raus in Richtung der Ställe.

Der Wallach tänzelte vor der Box und wollte sichtlich nicht aus der Box rauslaufen. Da er nun eh mir gehörte wollte ich ihn nicht weiter quälen lassen. "LASST ES SEIN!"rief ich in den Stall hinein und die Burschen hörten auf, der Wallach sah mich an und stand für einen Moment still da. Ich lief rüber zu dem Rappen und griff den Strick. Der Wallach schreckte hoch und wich wenige Schritte zurück, doch blieb mit Abstand und aufgerissenen Augen stehen. "Wer hat dieses Vieh nur gekauft"scherzte einer der Burschen zum anderen. "Also erstens habe ich dieses Pferd gekauft und zweitens ist das kein Vieh! Sondern ein Pferd, ein Vieh ist ein totes Tier!"zischte ich den Burschen an und bewegte mich langsam aus den Stallungen. Gefolgt von einem ängstlichem Isländerrappen. Hinter mir hörte ich noch den Satz "so sieht der ja auch aus" und ich kochte innerlich so sehr, das ich ihm am liebsten noch etwas zurückgerufen hätte oder auf den Mann losgegangen wäre, doch ich ignorierte es.

Ich lief in Richtung Hänger und bemerkte wie das Tier neben mir unruhiger wurde. Ich versuchte ihn zu beruhigen, doch vor dem Hänger bohrte er die Hufen in den Boden und stieg. Ich lief auf ihn zu und er ging ein paar Schritte zurück. "Hey, hey, hey. Fjalar alles gut. Es ist alles gut, ich bin hier. Ich bin bei dir. Alles gut. Shhh". Ich stellte mich neben seinen Hals, klopfte und streichelte diesen und setzte langsam neben seiner Schulter zum Laufen an. "Das wird doch eh nichts"hörte ich neben mir Verena lachen. Doch im Gegenteil,er zitterte zwar und hatte Angst, doch er lief zögerlich mit und stand kurz darauf im Hänger. Ich klopfte seinen Hals ab und gab ihm ein Leckerli. Als ich den Hänger verließ, sah ich Runa auf mich zukommen, neben ihr ein verletzter Schecke. Überall Krusten und kale Stellen am Hals und Körper. Wir hatten beide das Gleiche getan. Ein Pferd gekauft was jeder andere nur dem Abdecker übergeben hätte.

Die ganze Fahrt über waren die beiden im Hänger sehr ängstlich. Zu Hause angekommen stürmten die zwei mehr oder weniger aus dem Hänger und zitterten am ganzen Leib. Wir führten die zwei mit Leckerchen in den Stall und stellten sie neben die Boxen, streuten alles ein und ließen die zwei schließlich in ihre Boxen hinein. Beide stürzten sich in Windeseile auf den Hafer und aufs Wasser. Währenddessen streichelten wir die zwei etwas und merkten wie sich die Pferde so langsam beruhigten. "Da hasst du dir ja was gekauft"lachte Runa auf, "kann ich nur zurückgeben". Beim Abendessen redeten wir alle über die Auktion und Fjalar und Pino. Verena war, die einzige die nicht verstand, wieso wir die zwei Pferde kauften, sie seien nutzlos und würden nicht taugen, doch ich versuchte es zu ignorieren da mich sowas zum Explodieren brachte. Somit aß ich schnell auf und lief zurück zu Fjalar in den Stall.

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