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𝚌𝚑𝚊𝚗


Ich wusste wie es sich anfühlte von jemanden verzaubert zu sein.

Wenn man ständig an diese bestimmte Person denken musste, die es schaffte das eigene Herz höher schlagen zu lassen. Es reichte nur ein Blick, ein Lächeln und die Welt war wieder in Ordnung und erstrahlte in einem völlig neuem Glanz. Überall wo man war bildete man sich ein diesen einzigartigen Geruch der Person zu riechen und sehnte sich nach einem Wiedersehen.


Es konnte nie schnell genug gehen diese Person wieder zu erblicken und mit ihr ein paar Worte auszutauschen. Alleine das schien schon ein Highlight des Tages und beschrieb mein Leben im Augenblick perfekt.


Ich war so verdammt verknallt in meinen eigenen Mitbewohner.


Ja, vielleicht konnte man sogar schon sagen ich war vernarrt in ihn und benahm mich manchmal ein wenig merkwürdig dabei. Meine Blicke lagen ständig auf ihm und ich bemerkte in einigen Moment selbst nicht, wie viel Zeit dabei verging.


Zu meiner Verteidigung war er das wunderschönste und niedlichste was ich je in meinem Leben gesehen hatte.


Zum Beispiel kaute er auf seiner Unterlippe herum wenn er über etwas grübelte oder gestresst war. Er summte fröhlich eine Melodie vor sich hin wenn er glücklich war und sich über etwas freute. Wenn er traurig war versteckte er sich gerne hinter einem Buch, damit niemand sah wie verletzlich er in diesem Moment schien. Wütend war er wie ein Wirbelwind und diese Flammen in seinen Augen brachten jedem dazu ihm lieber Platz zu machen damit er keinen dabei um rennen konnte. Er gestikulierte wild mit seinen Händen in der Luft herum, gerade wenn er sauer mit jemanden telefonierte. Dabei tapste er wie ein Tiger im Käfig von einer zur anderen Seite.


Ich konnte noch so vieles mehr aufzählen.


Lee Minho war für mich jemand ganz besonders und auch wenn wir unter einem Dach zusammen wohnten, hatten wir kaum etwas miteinander zu tun.


Und genau das war der traurige Punkt an dieser Geschichte.


Jeder von uns ging seinen eigenen Weg und hatte seine eigenen Interessen. Wir sahen uns nur wirklich selten in unseren eigenen vier Wänden. Bis vor kurzem war es für uns beide praktisch in eine WG zu ziehen und ich hatte mich sofort in meinen neuen Mitbewohner verschossen, den ich vorher nicht gekannt hatte.


Ich erinnerte mich noch an das dumme Gesicht, was ich gemacht haben musste, als ich Minho das erste Mal gesehen hatte. Mir war mein Karton aus der Hand gefallen und sehr unbeholfen hatte ich ihn gerade noch von dem Aufprall mit dem Boden retten können. Minho hatte früher darüber gelacht und mir seine Hilfe angeboten. Dieses sympathische, süße Lachen hatte mich sofort verzaubert und ich glaubte so sprachlos war ich noch nie beim Vorstellen einer anderen Person gewesen.


Leider stellte ich mich immer so unbeholfen an wenn mir jemand gefiel und genau das war dann auch der Punkt, weshalb ich es nicht schaffte den Stein ins Rollen zu bringen. Irgendwie erbärmlich, oder?


Normalerweise war es nicht schwer jemanden anzusprechen und nach einem Date zu fragen. Je doch war ich damit jedes Mal auf die Schnauze gefallen. Klar, mit eins, zwei Abweisungen konnte man noch umgehen. Aber nicht wenn es jedes Mal passierte. Dann beließ man es wie es war um sich nicht noch einmal die Blöße zu geben.


Und dabei sah ich gar nicht mal so schlecht aus und hatte keinen schlechten Charakter. Ich versuchte die Leute in meinem Umfeld stets gut zu behandeln aber anscheinend war es nicht das, was sich jeder wünschte.


Seufzend packte ich meinen Rucksack für meine nächste Vorlesung zusammen, steckte mir wie gewohnt meine Kopfhörer in meine Ohren denn ohne Musik ging bei mir gar nichts. Ich brauchte ständig und überall Musik um mich wohl zu fühlen. Vielleicht hatte ich mich deshalb entschlossen selbst Musik zu machen?


Ich war wie immer gefangen in meiner eigenen Welt als ich aus meinem Zimmer ging und die Wohnung verlassen wollte. Dabei bemerkte ich nicht, wie mein Mitbewohner und geheimer Schwarm nach mir rief und mir hinter her lief. Dafür dröhnte die Musik viel zu laut in meinen Ohren. Erst als ich die Haustür erreichte um diese an der Klinke zu öffnen, spürte ich wie mich jemand am Arm festhielt. Und genau dann bemerkte ich erst meinen Mitbewohner. Ich dachte er sei selbst schon aus der Wohnung verschwunden weshalb ich nicht mehr mit ihm rechnete.


„Huh?"


Ich nahm den einen Kopfhörer aus meinem Ohr und schaute in dieses wunderschöne Gesicht, welches selbst am Morgen perfekt war.


„Du hast deinen Schlüssel in der Küche liegen lassen. Nicht, dass du wieder bei deinen Freuden warten musst bis ich Zuhause bin."


Und da war es auch schon wieder. Dieses liebevolle Lächeln, mit welchem er mich stets anschaute.


„Oh danke."


Mehr bekam ich nicht raus, nahm den Schlüssel aus seiner Hand und bekam sofort ein Kribbeln in meinem Bauch als sich unsere Hände berührten. Das war so bescheuert aber ich konnte für meine Gefühle auch nichts.


Leider war es das einzige was wir an diesem Tag miteinander austauschten, da wir uns nur selten sahen. Jeder von uns war mit seinem eigenen Leben beschäftigt.


Seufzend über diesen Gedanken verließ ich die Wohnung. Ich wünschte wir hätten mehr miteinander zu tun als nur ein morgendliches „Hallo" und am Abend vielleicht mal ein „Gute Nacht." 


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