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,,Ich fรผhle mich, wie vom Hippogreif getreten", jammerte ich, als ich schlieรŸlich mit James und Sirius die Treppen hinauf in das Klassenzimmer von Wahrsagen stieg und am liebsten kehrt gemacht und meine vier Brรถtchen und die zwei Stรผcke Schokoladenkuchen in eine Kloschรผssel im Mรคdchenklo befรถrdert hรคtte. James klopfte mir ermutigend auf die Schulter. ,,Ach keine Sorge, Melody, das legt sich nach Wahrsagen wieder", grinste er und zwinkerte mir zu. Hattet ihr mal das Gefรผhl, dass ein Junge euren Namen so aussprach, wie ihr euch fรผr gewรถhnlich ein herrliches Stรผck Creme Brรปlรฉe-Schokolade aus dem Honigtopf auf der Zunge zergehen lassen wรผrdet? Exakt dieses Gefรผhl - und Sehnsucht nach dem Honigtopf - beschlich mich gerade, als mich James angrinste. Ich unterdrรผckte ein vรถllig theatralisches Seufzen und drรผckte mein Buch an meine Brust... Auch wenn mir selbst das sicher nicht dabei helfen wรผrde, Wahrsagen hinter mich zu bringen. Professor Allington, wie die Jungs sie beim Frรผhstรผck genannt hatten, war eine kunterbunt gekleidete Frau mit interessanter Hochsteck-Vogelnestfrisur, die um ihren Schreibtisch schwirrte und ganz aufgeregt nach etwas suchte. Vielleicht ja nach diesen bescheuerten Schwingungen auf Seite 11?ย 

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,,Du kannst bei uns sitzen. Wir kรถnnen immerhin nicht zulassen, dass du bei einem Slytherin landest", meinte Sirius und schmunzelte. James nickte. ,,Ganz genau. Sind wir nicht gรผtig an deinem ersten Tag?", pflichtete er seinem Freund bei und ich folgte den beiden an einen der runden Tische, lieรŸ mich auf den Stuhl zwischen ihnen sinken und gelassen lehnte Sirius sich kippelnd gegen den Pfeiler hinter ihm, um welchen ich ihn gerade beneidete. Im dritten Schuljahr war das mein Stammplatz gewesen... Der Pfeiler war wunderbar zum Anlehnen und die Stunde verschlafen! ,,Da sind Malfoy und seine Schlangen", meinte James da finster und ich folgte seinem Blick. Wow, das hatte ja gerade richtige Harry-Manier. Meine Augen weiteten sich als ein รผberaus attraktiver Slytherin mit blasser Haut und Haaren, die seidenweich aussahen, den Klassenraum betrat und ein Seufzen durch seine Mitschรผlerinnen schickte, als er sich durch eben dieses Haar fuhr und sich mit seinem Anhรคngsel an zwei der Tischen auf der anderen Raumseite verteilte. Das war Lucius Malfoy?! Heiliger Nifflerfurz, den musste ich nach seinem Conditioner fragen!

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Ich starrte ihn wohl an wie ein getretenes Einhorn, denn James winkte irgendwann stirnrunzelnd vor meinem Gesicht herum. ,,Melody? Hallo? Ist jemand zuhause?", fragte er und ich blinzelte, ehe ich dem Blick seiner haselnussbraunen Augen begegnete und die Nase rรผmpfte. ,,James, bei mir ist nie jemand zuhause. Bei mir brennt immer nur das Licht", gab ich zurรผck und seine Mundwinkel zuckten amรผsiert. ,,Ich glaube, du musst da oben mal was auswechseln", entgegnete er und sah zu den Slytherins. ,,Was ist da hinten so spannend?" Ich biss mir auf die Unterlippe. Lucius Malfoy, der nicht einmal halb so blasiert und lรคcherlich aussah wie seine Schleimbazille von Sohn. Der war so spannend. Ich schรผttelte den Kopf. ,,Ach gar nichts", meinte ich und verbiss mir die Frage, ob James wusste, was Lucius mit seinen perfekten Haaren machte. Wahrscheinlich eher nicht, wo die Haare meines Gegenรผbers vรถllig zerzaust waren - was noch schlimmer wurde, wenn er sich gefรผhlt alle dreiรŸig Minuten unwiderstehlich mit der Hand hindurch fuhr und sein breites Rumtreibergrinsen auf den Lippen hatte. Und er hatte, nebenbei bemerkt, wirklich schรถne Lippen.ย 

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Professor Allington klatschte in die Hรคnde und lieรŸ mich zusammenzucken. Okay, Konzentration. Bevor die zweite verrรผckte Esoterikerin dich auch noch hasst - vielleicht brauchst du irgendwann mal Eine, man weiรŸ ja nie! Ich setzte mich gerade hin und schlug mein Buch auf. Ich befand mich immerhin in der Vergangenheit... Ich musste eigentlich zu einem seltenen Ausnahmetalent geworden sein, was das Voraussagen der Zukunft anging! Musste ja niemand wissen, dass ich ungerechte Vorteile hatte... Ihr durchdringender Blick machte mir schon jetzt Panik und ich kickte meine Tasche unter den Stuhl. Nicht dass sie die Band-Buttons noch als schlechtes Omen wertete.ย 

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,,Okay, meine Lieben! Gehen wir tief in uns und รถffnen unsere Geister fรผr die faszinierenden Linien des Schicksals! Lassen wir unsere Auren pulsieren und die Zukunft in dem Nebel des Schicksals ersehen!" Euphorisch breitete sie die Arme aus und ich starrte sie an. Die war ja noch schlimmer als Trelawney. Das war mรถglich? Man, die beiden wรคren beste Freundinnen und wรผrden durch die ganze Schule spazieren und pulsierende, wรผtende Auren anschreien. Ich erinnerte mich noch genau an meine vorletzte Stunde Wahrsagen, bevor ich das Fach hingeschmissen hatte: Trelawney hatte mir Hauspunkte fรผr meine aggressive Aura abgezogen, kein Scherz! Das hatte sie wirklich. ,,Alles was ich jetzt รถffne, ist meine Tรผte Gummibรคrchen... Wollt ihr?", grinste ich und zog - nach jahrelanger รœbung - die Tรผte lautlos aus meiner Tasche. Sirius grinste und nickte und James schmunzelte bloรŸ. Die Tรผte hinter der Glaskugel versteckt bedienten wir uns regelmรครŸig - und bekamen lobende Blicke zugeworfen, weil wir uns ja so intensiv mit der Glaskugel befassten.ย  ,,Mister Potter!", rief Professor Allington nun aus, machte mich einen Moment konfus. Harry, wo? Ich sah mich suchend um, da seufzte mein Gegenรผber. Ach so... Da war ja was.ย 

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,,Ja, Professor?" James hob den Kopf und sie sah ihn gebannt an. ,,Was kรถnnen Sie sehen?", fragte sie und Sirius sah seinen Freund grinsend an, wรคhrend ich ihm langsam kauend mein Mitgefรผhl mittels zusammengezogener Augenbrauen ausdrรผckte. James lehnte sich vor und begann zu grinsen. ,,Ich... Ich sehe...", begann er und kniff gespielt die Augen zusammen. ,,Ich weiรŸ nicht... Obwohl doch, jetzt! Ich sehe Professor McGonagall!", rief er und unsere Lehrerin fuhr zusammen. ,,Was tut sie?", zischte sie gebannt, hing sofort an seinen Lippen und James rรผmpfte konzentrierte die Nase (was echt ziemlich niedlich aussah). ,,Sie... Sie steigt auf den Lehrertisch der groรŸen Halle", meinte er und Sirius verschrรคnkte die Arme vor der breiten Brust. Sein Grinsen mรผndete sicherlich jeden Moment an seinen Ohrlรคppchen. ,,Weiter!", meinte Professor Allington gespannt, die ganze Klasse lauschte James, es gab nicht einmal Getuschel und ich sah ihm an, wie sehr er sich zusammenreiรŸen musste. ,,Dumbledore hat glaube ich Geburtstag...", raunte er und seine Augen wurden groรŸ. ,,Nein, nein nicht wirklich!", rief er aus und unsere Lehrerin fuhr zusammen. ,,Was? Was ist los?", rief sie und James starrte mit groรŸen Augen die Glaskugel an. ,,Sie... Sie legt einen Striptease direkt auf dem Lehrertisch hin!"ย 

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Das wars. Die Klasse prustete los und ich erstickte vor Lachen beinahe an meinem Gummibรคrchen. Pikiert verzog Professor Allington den Mund. ,,Nachsitzen, Mister Potter!", schnaubte sie und James grinste breit. ,,Oh, Professor, tut mir leid, aber da mรผssen Sie sich hinten anstellen. Ich bin so begehrt, ich bin hoffnungslos ausgebucht!" Er wackelte mit den Augenbrauen und sie wandte sich schnaubend ab, ihr Kopf war ganz rot... ,,Genial, Krone!", grinste Sirius und schlug James voller Stolz auf die Schulter. ,,Sie hat dir jedes Wort abgekauft", pflichtete ich ihm kichernd bei und James schmunzelte, schlug sein Buch zu. ,,Was ein ScheiรŸfach", meinte er kopfschรผttelnd und ich wรผrde ihm am liebsten um den Hals fallen. Er wurde mir immer sympathischer - und offenbar liebte er es, sich in Schwierigkeiten zu bringen... Das kannte ich irgendwoher. Nur waren mit Schwierigkeiten mit Harry nie wirklich lustig. Der Humor seines Dads schien wohl verloren gegangen zu sein...ย 


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Leider brummte mir auch in dieser Zeit nach Pflege magischer Geschรถpfe der Schรคdel und ich war froh, als der Schultag zu Ende war. Ich hatte Professor Kesselbrand kennengelernt - und seine verbleibenden GliedmaรŸen. Er hatte die Klasse einer kautrockenen Theorie unterzogen und ich wรคre beinahe noch in meinem Lieblingsfach eingeschlafen. Im dritten Schuljahr hatte Hagrid das viel besser gemacht... Hagrid war der Coolste. Nun schleppte ich mich mรผde zum Gemeinschaftsraum, war zweimal die Treppe hochgefallen - und hatte demnach jetzt gleich zwei schmerzende Knie, als ich vor die fette Dame trat und natรผrlich, was auch sonst, das Passwort vergessen hatte. ,,ร„h... Lichtermeer?", versuchte ich mein Glรผck und rieb mir die Schlรคfen. ,,Falsch", gab sie pikiert zurรผck und ich knurrte. ,,Glรผhwรผrmchen? Man, keine Ahnung", schnaubte ich ungeduldig und zupfte an meiner Krawatte. ,,Sehen Sie das? Ich gehรถre da rein!", murrte ich und sie hob die Augenbrauen. ,,Passwort?", fragte sie bloรŸ weiter und ich stampfte mit dem FuรŸ auf. ,,Jetzt hรถren Sie mal, Sie blรถde Kuh!", schnaubte ich und sie rollte mit den Augen. ,,Dasย  Passwort", verlangte sie weiter und ich รผberlegte verzweifelt. Licht... Irgendwas mit Licht... ,,Sonnenlicht? Lichtertanz? Lichterkette? Lampion!", jammerte ich und sie schรผttelte vernichtend den Kopf.ย 

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Beleidigt griff ich meine Tasche fester. ,,Ach, dann leck mich doch am Arsch", murrte ich und wollte mich gerade abwenden, als ich gegen jemanden lief und erschrocken aufsah. Amรผsiert sah Sirius mich an. ,,Gerne doch... Wann denn, jetzt gleich?", grinste er frech und meine Wangen wurden heiรŸ. Sicher waren sie schon klatschmohnrot. ,,Ich... Ich hab nicht dich gemeint", stammelte ich beschรคmt und sein Grinsen wurde noch breiter. ,,Passwort vergessen, hm?", meinte er und drehte sich zur fetten Dame, die mich geflissentlich ignorierte. ,,Lichterfee", meinte er schmunzelnd und ich schluckte. Hey, ich war nah dran gewesen, ja? Der fetten Dame die Zunge rausstreckend, folgte ich Sirius in unseren Gemeinschaftsraum und sah ihn verlegen, aber erleichtert an. ,,Danke", murmelte ich und er zwinkerte mir zu. ,,Kein Problem, SรผรŸe", grinste er und meine Wangen wurden nur noch heiรŸer. SรผรŸ? Dieses gutaussehende, unverschรคmt attraktive Wesen des anderen Geschlechts fand mich sรผรŸ? Am Rande bemerkt, gab es genau drei Menschen in meinem Leben, die mich jemals als sรผรŸ bezeichnet hatten. Und das waren Mom, Bill und seine neue, langbeinige Freundin Fleur. ,,ร„h... Ja...", stammelte ich und schob mich an Sirius vorbei. ,,Hey, wir gehen gleich runter an den See, es ist noch recht warm und wir wollen schwimmen gehen, bevor es kรคlter wird. Willst du mitkommen?", rief er mir nach und ich blinzelte, drehte den Kopf. James und Sirius in Badehosen? Oh Merlin, ja, ich wollte mitkommen. Melody, du hast 'ne Sonnenallergie!ย 

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Doch ich hรถrte nicht auf meinen warnenden Verstand. Tat ich nie. Deshalb konnten wir einander ja nicht leiden. ,,Klar, gerne", grinste ich und er zwinkerte mir zu. ,,Komm einfach gleich runter, wir warten hier auf dich", meinte er und mein Herz flatterte. Ein gutaussehender Junge wartete auf mich... Oh, hier war es gar nicht so รผbel!ย 

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Hastig trat ich die Treppen hoch und hรคtte beinahe noch eine blonde Gryffindor in meinem Alter รผber den Haufen gerannt, die mir einen so vernichtenden Blick zuwarf, dass ich ihr einen Moment fassungslos nachsah. Was eine Kuh! Ich schob mich weiter in mein Zimmer, wo ich meine Tasche gutgelaunt in eine Ecke fegte und meinen Plรผschhund angrinste. ,,Nein Schnuffel, heute ist der Tag gekommen, an dem ich mal keine Zeit fรผr dich habe! Unglaublich, oder?" Ich riss meine Kleiderschranktรผr auf. Ich hatte immer einen echten Hund haben wollen, doch Dad fing immer an zu niesen, wenn Hunde in der Nรคhe waren... Deshalb wurde daraus leider nichts. Also hatten Fred und George mir diesen groรŸen, schwarzen Plรผschhund geschenkt, welcher mir der einzige wahre Freund inmitten des Mรคdchen-Schlafsaalturms war. Mit Mรคdchen hatte ich noch nie gekonnt... Kein Wunder, wenn man mit so vielen Brรผdern aufwuchs. Ich wรผhlte nach meinem dunkelroten Bikini, den ich dann unter ein Sommerkleid zog. Ich stopfte noch ein Handtuch in meine Tasche - wobei ich die Sonnencreme die eigentlich als schieres Warnsignal auf dem Waschbecken stand, mit dem Ellenbogen ins offene Klo befรถrderte - ich hatte die Angewohnheit, die Klobrille nie runterzuklappen, was Mom extrem nervte - und damit gar nicht daran dachte, dass sie unter meinen Umstรคnden so ganz vielleicht notwendig gewesen wรคre!ย 

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In meine Sneaker geschlรผpft, hรผpfte ich die Treppe wieder runter und schaffte es sogar, mal nicht zu stolpern. ,,Du warst schnell", grinste Sirius und erhob sich. ,,Nicht mal James ist schon unten", fรผgte er hinzu und ich schmunzelte. ,,Ich war halt lange nicht mehr schwimmen", gab ich zurรผck und mein Verstand schlug sich gegen die Stirn. - Hatte ein Verstand รผberhaupt eine eigene Stirn? - Ja, warum wohl nicht? Im nรคchsten Moment schob sich James auch schon die Treppen runter, in Begleitung von Remus - der jedoch nur ein Buch dabei hatte und diesem Peter, der so schlaksig und blass war, dass die Nachmittagssonne ihm vielleicht ein wenig Farbe schenken kรถnnte. ,,Oh, Melody, du kommst mit?", grinste James und knuffte mich in die Seite. ,,Dann muss ich wohl den Schulsprecher raushรคngen lassen und darauf achten, dass du nicht aus versehen ertrinkst." Er zwinkerte mir zu und wรคhrend meine Knie weich wurden und mein Herz flatternd nach ihm schrie ,,Ja, rette mich!", rรผmpfte mein Verstand die Nase. Wir konnten sehr gut auf uns alleine aufpassen!ย 

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ย Ich lรคchelte ihn aufgrund meiner offenbar recht gespaltenen Persรถnlichkeit bloรŸ verlegen an und folgte den Jungs dann aus dem Gemeinschaftsraum. Das Wetter war wirklich schรถn... Eine sanfte Brise raschelte durch die Baumkronen am See und die Sonne schien zwischen den Blรคttern hindurch und lieรŸ die Wasseroberflรคche regelrecht glitzern. Wir lieรŸen unsere Taschen fallen und ich zog mir mein Sommerkleid รผber den Kopf. Eigentlich war es keine groรŸe Sache, mit ein paar Jungs schwimmen zu gehen, machte ich doch oft... Als ich meine Sneaker auszog, wurde ich dennoch mindestens genauso rot, wie mein Bikini es war. Normalerweise waren die Jungs, die mit mir schwimmen gingen entweder meine Brรผder - oder nicht so gutaussehend wie James und Sirius, die beide durchs Quidditch gut trainiert waren und man gar nicht wusste, welches angehende Sixpack man zuerst anhimmeln sollte. Da waren mein kleines zartes Bรคuchlein und ich eine Peinlichkeit gegen. Einen Moment musste ich an Fred und George denken... ,,Du bist nicht dick, Melody, sonst wรผrden wir dir keine SรผรŸigkeiten mehr aus Hogsmeade mitbringen!" ,,Genau - und selbst wenn du's wรคrst, wรผrden deine Brรผste bestimmt davon ablenken." ,,Natรผrlich bist du's nicht! Du hast eine tolle Figur, wirklich, die ist astrein. Man sieht wenigstens mehr als einen Ast mit Gestrรผpp, wenn man dich ansieht! Und jetzt glaub uns, wir sind deine Brรผder, wir dรผrfen nicht zu viel sagen!" ,,Aber auch nicht zu wenig, was das Ganze ziemlich kompliziert macht."ย 

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Zum ersten Mal vermisste ich die beiden... Und es war gerade einmal der erste Tag ohne ihre frechen Sprรผche, ihre Streiche oder einfach nur ihr breites Grinsen. Ich quietschte, als James ins Wasser sprang und mich dabei komplett nassspritzte. ,,Willst du heute auch noch ins Wasser kommen, Mel?", rief er mir lachend zu und mir wurde warm. Oh Merlin, ich hatte einen Spitznamen...! Wolke sieben konnte mich abholen! ... Und im Irrenhaus wieder abwerfen. ,,Doch, klar", nuschelte ich, kickte meine Schuhe zur Seite und trat langsam aufs Wasser zu, wollte das alles in Ruhe angehen, denn Mรคdchen und gebundene Bikinioberteile... Das war so eine Sache. Doch ich hatte meine Rechnung ohne Sirius gemacht... Er packte mich von hinten an der Taille, lieรŸ mich aufkreischen und befรถrderte mich mit einem Schubs direkt ins Wasser. Prustend tauchte ich auf und zupfte hastig mein Bikinioberteil wieder zurecht. ,,Das war unfair!", rief ich ihm keuchend zu und er lachte bloรŸ, genau wie James, der zurรผckwich, damit Sirius ebenfalls in den See springen konnte. Peter war auch im Wasser, schob sich jedoch mehr an die Seite - und Remus saรŸ unter einem Baum im Schatten und las in seinem Buch. Wenn ich doch nur wรผsste, wieso sein Name und sein vernarbtes Gesicht mir so bekannt vorkamen... War er spรคter irgendein berรผhmter Zauberer, von dem ich eigentlich wissen musste? Man, war ich manchmal dumm...

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Ich alberte mit James und Sirius im Wasser herum, die meinen Anflug von Heimweh ganz schnell wieder im Keim erstickten und wir tunkten und neckten uns gegenseitig, bis Remus uns zurief, dass es bald Abendessen geben wรผrde. Und wie immer wenn ich schwimmen war, klang Abendessen einfach nur wundervoll! Und dann rรคchte sich meine allseits vertretene Dummheit. Ich kletterte mit Sirius und James aus dem Wasser, als James mich auch schon schockiert ansah. ,,Mel, du bist ja total verbrannt", meinte er mit groรŸen Augen und ich sah an mir runter, bemerkte erst jetzt das Zwicken und Jucken meiner Haut. ,,Oh scheiรŸe", jammerte ich und James trat zu mir, musterte meine Schultern, meinen Hals und meinen Rรผcken, ehe er sanft meine krebsrote Haut berรผhrte und ich zischte. ,,Nicht anfassen!" Nicht, dass ich nicht total darauf stand... Aber mein Sonnenbrand fand das gar nicht toll. Entschuldigend zog er seine Hand zurรผck. ,,Du solltest zu Madam Pomfrey, das ist ein richtig รผbler Sonnenbrand", meinte er und Sirius rieb sich seine Haare grob trocken. ,,Dabei war es doch gar nicht so sonnig", warf er ein und ich griff nach meinem Kleid. Der Stoff rieb schmerzhaft auf meiner brennenden Haut. ,,Ich hab meine Sonnenallergie irgendwie verdrรคngt", nuschelte ich und Remus starrte mich unglรคubig an. ,,Du hast eine Sonnenallergie und gehst schwimmen?!", stieรŸ er hervor und deutete um Fassung ringend auf den See. ,,Im Wasser zieht man die Sonne nur noch mehr auf sich, das ist dir klar, oder?", fรผgte er stirnrunzelnd hinzu und ich sah ihn bockig an. ,,Du klingst wie meine Mom", murrte ich und zog meine Schuhe an.ย 

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James zog sich sein T-Shirt รผber, was ein Segen war. Dann konnte ich wenigstens aufhรถren, ihm dabei zuzusehen, wie er sich anzog und sein Knackhintern sich mir wie ein saftiges Steak mit Krรคuterbutter unter die Nase rieb, wenn er sich bรผckte. ,,Ich begleite dich in den Krankenflรผgel", schlug er vor und ich sah ihn dankbar an. Er nahm mir meine Tasche ab, wie auch gestern schon und meinte zu seinen Freunden, dass wir nachkommen und sie ihm ein Schnitzel zur Seite legen sollten. Auf dem Weg zum Schloss, konnte ich immer wieder seinen Blick auf mir ruhen spรผren. ,,Ist das eigentlich deine richtige Haarfarbe oder sind die verzaubert?", fragte er mich da und ich blinzelte, sah auf. ,,Was? Oh, das ist meine richtige Haarfarbe... Meine ganze Familie ist rothaarig, aber mich hats am Schwersten getroffen", gab ich zurรผck und er lรคchelte. Er schien Arthur noch nicht wirklich zu kennen... Und der Nachname Weasley ihm nicht sonderlich viel zu sagen. Vielleicht ja besser so... Noch mehr Erklรคrungsnot wรผrde mich nur tieferes Lรผgengewirr bringen. ,,Sieht aus wie Feuer... Ich finds cool", meinte er und meine Wangen waren nun auch Feuer, ganz sicher. ,,Danke...", nuschelte ich. Er hatte mir seine Kapuzenjacke geliehen, damit die Sonne nicht so auf meine verbrannte Haut knallte, wรคhrend wir zum Schloss liefen.ย 
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Madam Pomfrey sah auf, als James und ich den Krankenflรผgel betraten. ,,Oh, Sie schon wieder", seufzte sie und ich zog betreten den Kopf ein. So begrรผรŸte sie mich in meiner Zeit auch immer... Diese Tradition รคnderte sich wohl nie. ,,Kรถnnen Sie mir bei meinem Sonnenbrand helfen? Ich hab meine Allergie unterschรคtzt", meinte ich und setzte mich auf eines der Betten, zog James' Jacke mit schmerzverzerrter Mine aus. ,,Ich wusste nichts davon, Poppy", meinte James gleich, als sie ihn strafend ansah, weil er sich in seiner Badehose, die er einfach angelassen hatte, verriet. ,,Ich hab's ja sogar selbst vergessen!", kam ich ihm zur Hilfe und Madam Pomfrey schรผttelte den Kopf. ,,Sie sind die reinste Gefahrenzone, Miss Weasley", murrte sie und meine Wangen wurden erneut heiรŸ. So oft wie ich am Tag rot anlief, war der Sonnenbrand optisch auch nicht weiter tragisch. Passte dann wenigstens alles zu meinem Tomaten-Look. Sie versorgte meine Haut mit einer Tinktur, die den Sonnenbrand sofort schmerzlos werden lieรŸ - die Rรถtung jedoch wรผrde ein paar Tage brauchen. ,,Bitte kommen Sie nicht morgen schon wieder", verabschiedete sie mich, als ich James wieder in den Korridor folgte. Er grinste mich an. ,,Eigentlich mag sie dich, das ist eine andere Art von Fรผrsorge", versuchte er mich zu trรถsten und ich lรคchelte schwach. ,,Ja, ganz bestimmt", gab ich zurรผck - und nun vermisste ich schlagartig meine Mom. Ob ich mir echt in der Eulerrei einen Kauz schnappen und ihn mit einem Brief die Treppen runterschmeiรŸen sollte? Vielleicht wurde daraus ja was...!ย 

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Auf dem Weg zur groรŸen Halle, entdeckte James dann Lily Evans. Sie schwebte beinahe mit ihren Freundinnen zur groรŸen Halle, ihre rotbraunen Haare lagen perfekt glatt und sie lachte gerade รผber irgendetwas, das die finster dreinblickende Blondine von heute Nachmittag zu ihr gesagt hatte. Sie war wie eine Elfe. Grazil, hรผbsch und bewegte sich im Gegensatz zu mir elegant und leichtfรผรŸig. James bekam bei ihrem Anblick ganz rote Ohren. ,,Entschuldigst du mich?", murmelte er, ohne seinen Blick von Lily abzuwenden und ich nickte. ,,Klar", murmelte ich und er reichte mir meine Tasche und beschleunigte seine Schritte, wรคhrend ich langsamer wurde und ihm nachsah. ,,Hey, Evans!", rief er und Lily drehte den Kopf. Schon wirkte sie deutlich weniger gut gelaunt. ,,Was willst du, Potter?", murrte sie und er schob sich an ihre Seite, fuhr sich durchs Haar - mal wieder. ,,Na wir sind Schulsprecher, wir haben jetzt รถfter was zu bereden", grinste er und sie schnaubte. ,,Dumbledore muss betrunken gewesen sein", knurrte sie und er musterte sie. Die Art und Weise wie er sie ansah, lieรŸ mich stolpern - meine Tasche fiel runter, der mehrfach schon reparierte Gurt riss und ich landete schmerzhaft auf meinen Knien. Ich schnaubte. Na toll.ย 

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,,Hey, alles klar?" Ich sah auf und ein wenig belustigt sah mich ein sturmgraues Augenpaar an. Er war ein Slytherin, ich erkannte es an seiner Krawatte und dem Wappen auf seinem Umhang. Seit wann waren Slytherins nett zu Gryffindors? Mรผsste er mich jetzt nicht eigentlich nur auslachen? Ich schluckte. ,,Hm, ja...", murmelte ich. James und Lily waren schon in der groรŸen Halle verschwunden, dabei war mein Sturz nicht gerade leise gewesen. Er hatte wirklich nur Augen fรผr sie. Der Slytherin reichte mir seine Hand und ich ergriff sie nach kurzem Zรถgern. Er half mir auf und ich drรผckte meine Tasche an meine Brust. Er musterte mich. ,,Hast du dir weh getan?", fragte er und ich schรผttelte den Kopf. Irgendwie hatte er ร„hnlichkeit mit Sirius... Vor allem seine Augen, es waren beinahe dieselben. Waren die beiden verwandt? ,,Nein, das passiert mir รถfter, mir geht's gut", nuschelte ich und er schmunzelte, wollte gerade etwas entgegnen, da eilte ein weiterer Slytherin an uns vorbei und stieรŸ meinen Helfer im Gehen an. ,,Was machst du da mit der Gryffindor, Reg? Komm schon", murrte er und mein Gegenรผber seufzte, zwinkerte mir zu und folgte dem anderen Slytherin dann. Verwundert sah ich ihm nach. Es wurde immer seltsamer hier. Oh ich hatte ja keine Ahnung, wie seltsam es noch werden wรผrde.ย 

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Hey!
Erstmal freue ich mich sehr, dass diese Story in den letzten Tagen einige Leser gefunden hat und bei euch offenbar auf Begeisterung stรถรŸt! Das war nun das nรคchste Kapitel und ich hoffe, es hat euch gefallen... Wenn ihr Wรผnsche zu Charakteren, Situationen oder irgendwas anderem habt, kรถnnt ihr die gerne รคuรŸern! Feedback freut mich immer!
Liebe GrรผรŸe,
Eure wingsofeden

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