𝟏𝟐 𝓚𝓪𝓹𝓲𝓽𝓮𝓵
Chan PoV
Seungmin schwieg einige Sekunden, als müsste er meine Worte erstmal verdauen, dann sagte er: ''Meinst du das ernst?''
Ich nickte aufrichtig. ''Ernster, als ich jemals etwas in meinem Leben gemeint habe.''
Ein kleines Lächeln huschte über sein Gesicht und er trat von einem Bein aufs andere, als wäre er nervös. Plötzlich war er sich ohne Vorwarnung in meine Arme und presste seine Lippen stürmisch auf meine.
Überrumpelt von diesem unangekündigten Kuss, stolperte ich ein paar Schritte zurück, fand mein Gleichgewicht aber schnell wieder und erwiderte ihn belustigt.
Kurz löste ich mich von dem Jüngeren und sah tief in seine wunderschönen dunklen Augen. ''Sollte das ein Ja gewesen sein?'', fragte ich.
''Ja, und jetzt hör auf zu reden und küss mich endlich weiter.''
Diesen Gefallen tat ich ihm liebend gerne. Gosh, wir sehr ich ihn all die Monate lang küssen wollte und jetzt tat ich es endlich. Unsere Lippen trafen aufeinander, fest und gleichzeitig sanft.
Es war ein atemberaubendes Gefühl. Seungmin schmeckte ein wenig salzig, was an den Tränen liegen musste, die ihm währenddessen über die Wangen liefen, doch mich störte es nicht.
Ich fragte gar nicht erst nach, wieso er weinte, da ich es auch so verstand.
In dem Moment, in dem er seine Zunge über meine Unterlippe gleiten ließ, stoppte ich ihn. ''Ich finde, wir sollten langsam mal zu den anderen zurückgehen. Den Kuss können wir bei mir noch zur Genüge weiterführen'', meinte ich und nahm die Hand des Größeren, damit wir uns auf den Weg zu Minho und Jisung machen konnten.
Schnell wischte er noch die verbliebenen Tränenspuren weg, dann gingen wir los.
Beide erwarteten uns schon, als wir ankamen und rissen bei unserem Anblick verwundert die Augen auf. ''Was ist denn mit euch passiert? Haben wir irgendwas verpasst?'', wollte Minho sofort wissen.
''Das hat dich nicht zu interessieren'', schnauzte Seungmin und rückte näher an mich heran. Süß!
''Ach komm schon'', jammerte er. ''Tut mir leid, dass ich das alles ausgeplaudert habe, aber es ist so offentsichtlich, dass ihr jetzt zusammen seid. Sonst hättest du Channie nie so nah an dich rangelassen.''
Wo er recht hatte, hatte er recht, trotzdem wiedersprach mein Freund ihm. ''Woher willst du das wissen?''
''Weil ich dich kenne.''
''Scheiße! Stimmt ja.''
Es war echt lustig diese Unterhaltung mitzuverfolgen und Minho dabei zu beobachten, wie er immer verzweifelter wurde.
''Kann ich irgendwas machen, damit du nicht mehr sauer auf mich bist?''
''Nein, ich glaub nicht'', entgegnete Seungmin.
''Bitteee, du darfst Jisung auch was von mir verraten, was ich ihm nie erzählt hätte.''
Der empörte Gesichtsausdruck von Jisung war einmalig.
''Willst du mir etwa sagen, dass du mir etwas verheimlichst, Lee Minho?''
Stöhnend verdrehte dieser die Augen. ''Das ist das zweite Mal heute, dass ich mit meinem vollen Namen angesprochen werde. Und ja, da gibts schon so paar Dinge.''
Uh oh. Minho bewegte sich auf ganz dünnem Eis und nicht nur ich schien das bemerkt zu haben, sondern auch eine gewisse andere Person, die diese Chance natürlich sofort ergriff.
''Minho wünscht sich, dass du irgendwann mal, wenn ihr miteinander schlaft, einen R-'', ratterte Seungmin so schnell wie möglich runter, wurde aber trotzdem unterbrochen.
''Ah na na na na...vielleicht was anderes? Das interessiert ihn doch bestimmt nicht.''
Jisung wurde jedoch jetzt noch hellhöriger, als zuvor schon. ''Also ich würde ja schon echt gerne wissen, was mein Freund sich im Bett von mir wünscht. Würde mich schon interessieren.''
''Nein, nein. Passt schon'', versuchte er sich noch herauszureden, doch dann platzte der Jüngere damit raus. ''Er will, dass du einmal einen Rock dabei trägst, weil er sich dich darin mega sexy vorstellt.''
Seungmin schien verdammt froh darüber zu sein, dass das Thema nicht mehr unsere Beziehung war.
Mit einem Blick nach hinten stellte ich fest, dass Minhos Ohren rot glühten und Jisung verlegen den Kopf abgewandt hatte.
''Da kann sich das wohl jemand schon gut vorstellen'', grinste ich. ''Aber jetzt mal das Thema Sex und so beiseite. Wir wollen heute schließlich noch was herausfinden, also schnallt euch an, es geht weiter.''
Die Fahrt über war es unangenehm still, weshalb ich das Radio anmachte und laut mitsang. Dass ich dabei der einzige war, ignorierte ich geflissentlich.
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Beim Schreiben dieses Kapitels war ich durchgängig abgelenkt gewesen, da unser Wohnwagen in dieser Nacht von Ameisen überfallen wurde und ich sie die ganze Zeit in meinem Bett gesehen habe...war nicht sehr angenehm
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