12. Kapitel



𝔉ür den Professor fiel der Applaus ähnlich aus, wie für die Erstklässler, die vorhin eingeschult worden waren, ein wenig müde. Alle applaudierten nur, weil es höflich war, bis auf den Gryffindortisch, beziehungsweise nur drei Personen am Tisch klatschten so doll in die Hände, dass ich mir langsam Sorgen machte, dass ihnen ihre Robbenhände gleich abfallen würden. Diejenigen, die wie Zirkusrobben applaudierten, waren ein rothaariger Junge, bei dem mir schon aufgefallen war, dass er ziemlich viel in sich hineinschlingen konnte, das braunhaarige Mädchen welches neben Jacob saß und der Brillenjunge, der sowieso ziemlich viel Aufmerksamkeit von allen hier bekam und alle ihn ziemlich anhimmelten, besonders die Mädchen.

"Das ist das goldene Trio", erklärte mir Astoria, die meinem Blick gefolgt war. "Eigentlich nennen nur die Slytherins die drei dort so, weil die immer so tun, als würde ihnen hier alles gehören und als wären sie die Helden aller, eben wie Gold, dabei ist der rothaarige sogar so arm, dass er sich nicht einmal einen eigenen Zauberstab leisten kann." Astoria seufzte kurz, schwenkte ihren eigenen ein wenig provokant herum, holte Luft und führte ihre Lehrsunde fort: "Die Brünette da vorne ist eine Muggelstämmige, Hermione, der Junge daneben ist ein Halbblut und der berühmteste überhaupt: Harry Potter. Der dritte ist einer der Weasleys, der vierte oder der fünfte in der Reihe, niemand kann sich das bei diesen vielen Kindern merken, aber alle von ihnen sind rothaarig. Er selbst heißt Ron und er ist reinblütig."

"Er und seine gesamte Familie sind Blutsverräter!", warf Draco ganz beiläufig, aber mit deutlicher Verachtung in der Stimme ein. Die ganze Zeit hatte er bisher nichts gesagt und uns beide völlig ignoriert.

"Für euch scheint dieses Blutding ziemlich wichtig zu sein, nicht wahr?", erkundigte ich mich etwas schüchtern und unsicher, aus Angst etwas falsches zu sagen und nicht nur von Draco und Pansy abfällige Blicke zu kassieren.

"Nicht für alle hier im Saal, aber für viele Slytherins und auch für ein paar aus den anderen Häusern ist das sehr wichtig. Aber das erklär' ich dir ein anderes Mal, jetzt müssen wir langsam echt los, sonst verpassen wir unsere Chance in unseren Schlafsaal zu gelangen, die Treppenabsätze sind immer sehr eigen, doch auch sie haben ihren Rhythmus, das zumindest meinte meine Mutter, sie war hier auch auf der Schule. Hatte ich das nicht schon erwähnt?"

Ich nickte und schmunzelte ein wenig und dann tat ich es ihr nach, stand auf ohne irgendwelches Besteck oder wenigstens unsere eigenen Teller wegzustellen und folgte ihr einfach, ohne genau zu wissen, wo sie eigentlich hinging. Wie konnte man sich denn in einem so großen Gebäude denn auch bitte auskennen? Es war selbst Astorias erster Tag, doch irgendwie schien sie viel mehr Ahnung zu haben, als ich. Sie lief durch die Tischreihen so elegant und flink, dass ich kaum Schritt halten konnte und ihr mehr hinterherhastete. Doch dann packte mich schon wieder jemand ein wenig unsanft am Arm, ich mochte diese Geste überhaupt nicht, wie so oft schon erwähnt, weil man immer aufgehalten wurde und halb zurückgeschleudert, so plötzlich geschah das immer. Ich hatte jetzt auch noch zusätzlich Astoria gerade im Gewimmel der Schüler aus den Augen verloren und wollte gerade meinem Störenfried genervt anfunkeln und ihm gratulieren, dass er daran Schuld war, dass ich nun meinen Treppenabsatz verpassen würde, als ich in die Augen von Draco blickte. Es waren wunderschöne Augen, in einem tiefen eisgrau, mit einem leichten Blaustich versetzt und seine schwarzen Wimpern verliehen dem Ganzen einen magischen Flair und machten mich ein wenig unsicher.

"Dumbledore hat mich dazu verdonnert, dich ein wenig hier in Hogwarts herumzuführen.", sagte er ein wenig mürrisch, nachdem wir uns endlich mit den Blicken voneinander gelöst hatten.

"Und?"

"Na, das mach' ich jetzt auch!" Dann hielt er mir seinen Arm hin und ich hakte mich bei hm unter. Nun liefen wir gemeinsam die  große Halle entlang und steuerten dem Ein- und Ausgang entgegen. Nach einer Weile erreichten wir das Treppenhaus und bisher hatten wir nicht einen Satz miteinander gesprochen und uns nur ab gegenseitig angeguckt und uns dann peinlich berührt geräuspert wieder weggedreht. Im Treppenhaus waren unzählige Bilder aufgehängt worden und ich glaubte mich daran zu erinnern, dass wir vorhin mit Dumbledore und Hagrid auch hier vorbeigelaufen waren, aber ich konnte mich natürlich auch täuschen bei diesem großen Gebäude gab es schließlich bestimmt nicht nur einen Saal oder eine Halle mit Bildern. Auch einige dieser Bilder bewegten sich und ich musste ein wenig grinsen bei dem Gedanken, was die Menschen wohl denken würden, wenn sich im Louvre plötzlich die Mona Lisa bewegen würde. Ich betrachtete noch ein wenig im Vorbeilaufen die Gemälde und hörte einige murmeln, sah si winken und sogar Grimassen schneiden. Dann ertönte plötzlich ein ohrenbetäubendes Geschrei und ich fuhr schlagartig zusammen, direkt nach meinem Schock suchte ich nach der Ursache des Schreiens und nach der Person die so geschrien hatte. Es schien von weiter oben zu kommen und trotzdem konnte man es noch ziemlich deutlich hören, da der Schall sich ziemlich gut durch die hallenden Wände weiterleiten ließ.

"Das ist die Wächterin des Gryffindor Gemeinschaftsraums und dieses oder ähnliches Geschrei verursacht sie ständig. Damit versucht sie nämlich immer irgendwelche Gegenstände, wie Gläser platzen zu lassen oder ihrem eigenen Bild einen Riss zu verpassen. Sie ist eine ziemliche Schnepfe, falls du mich fragst und viel zu eingebildet und hochnäsig ist sie auch und obwohl sie ganze fünf Stockwerke über uns ist, hört man es sogar bis in unseren Gemeinschaftsraum und der Putz der Halle hier fällt deswegen sogar auch manchmal von den Wänden!" Draco musste fast brüllen, damit ich ihn verstehen konnte, dabei stand er gerade mal zehn Zentimeter weit von mir entfernt. Diese fette Dame hatte ein richtiges Organ und eine Menge Ausdauer, dass musste man ihr lassen. Schnell liefen wir weiter und entfernten uns ein wenig von diesem Getöse der fetten Dame, die mittlerweile aber auch wieder aufgehört hatte zu schreien.

"Wie finde ich eigentlich heraus, welchen Blutstatus ich habe?", fragte ich Draco irgendwann ganz nebenbei auf dem Weg irgendwohin und als wir uns weit genug von der Halle entfernt hatten, vielleicht würde dieser verrückte Dame es ja noch einmal wagen, so zu kreischen.

"Du musst dir deine Ahnenreihe angucken. Ich beispielsweise habe ausschließlich reinblütige Vorfahren in meiner Familie und wir legen alle einen großen Wert darauf, dass jeder von uns auch ein Reinblut bleibt.", antwortete er nicht ohne Stolz. "Schlammblüter oder auch Muggelstämmige kommen aus Muggelfamilien, und Halblüter sind eben Hälfte, Hälfte."

"Was sind Muggel?"

"Mädchen, du hast echt keine Ahnung von dieser Welt nicht wahr?" Täuschte ich mich, oder schwang in seiner Stimme gerade etwas Neid mit? Wieso sollte er ahnungslos sein wollen? Er schüttelte seine blonden Haare und grinste mich von der Seite an. Dann sprintete er plötzlich los und da wir immer noch Hand in Hand liefen, hatte ich keine andere Wahl, als auch zu rennen. Lachend kamen wir nun endlich auch an unserem Treppenabsatz an. 

"Unser Eingang ist viel cooler und wir haben auch keine Wächterin oder so einen Schwachsinn, wie die haben, wie irgendein kompliziertes Passwort, was sich eh keiner merken kann. Komm' ich zeig ihn dir hier lang, in den Keller.", ergänzte er und zeigte auf ein paar Treppenabsätze, die in den unteren Teil des Schlosses führten. Ich wollte gerade einer der Treppenstufen betreten, als er mich auch schon wieder hastig zurückzog.

"Pass auf", warnte er mich und als er meinen fragenden Blick erkannte, ergänzte er noch, "Der wird gleich seine Richtung ändern und dann landen wir ganz sicher nicht in unserem Gemeinschaftsraum, spürst du das nicht im Boden?" Ich versuchte mich zu konzentrieren und tatsächlich konnte man im Boden ein leichtes vibrieren und klicken von Zahnrädern spüren und hören. Prompt setzte sich auch der Treppenabsatz in Bewegung und änderte seine Richtung, sodass das Ende des Treppenabsatzes in einen tropfnassen Gang führte, aus dem Geräusche einer quäkenden Unke kamen. 

"Nun müssen wir warten, das könnte etwas länger dauern. Achso und wunder dich nicht, wenn du merkwürdige Geräusche oder Gestalten siehst, das ist hier in diesem Stockwerk ganz normal, denn hier ist zum einen das Ufer des verwunschenen Sees und auch andere Dinge", seufzte er und setzte sich auf den kalten sandsteinfarbenen Boden.

"Also mich wundert hier gar nichts mehr", gab ich zurück. Doch das hätte ich nicht zu früh sagen dürfen, denn das Ding vor mir hatte alle meine Grenzen von merkwürdig und Wundern gesprengt und das nur durch das reine Aussehen der Gestalt. Schlagartig verfiel ich in eine Schockstarre!

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Ich weiß, ihr seid bestimmt mittlerweile echt genervt von mir, aber 100 Views...Seid ihr verrückt? Das ist der absolute Wahnsinn. Ach, ja und falls etwas keinen Sinn ergeben sollte, schreibt das bitte in die Kommentare oder schreibt es mir privat. :))




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