|1| 𝑽𝒆𝒓𝒓𝒂𝒕

„Sie bitten dich darum zurück zu kommen. Ich- bitte dich auch darum."
Schmerz und Trauer zugleich liegt in meinen Augen.
Seine Augen strahlen solch eine Hoffnung und Zuneigung aus, während er mir meine Padawan Kette hin hält.
Es ist eine Aufforderung zurück zu kommen.
Zurück zu ihm.
In meinem Kopf schallen all die Worte wieder.
All die negativen Erinnerungen und Worte, welche aus den letzten paar Tagen und Stunden stammen.

Ich zögere.
Eigentlich steht meine Entscheidung schon fest, doch irgendwas hält mich auf.
Aber ich fühle mich verraten.
Verraten von allen außer ihm.
Meinem Meister.
Schließlich, voller Schmerz, welcher sich von meinem Herz aus, im ganzen Körper verteilt, nehme ich seine Hand.
Mit der anderen klappe ich sie behutsam zu.
Voller Reue und Bedauern blicke ich ihm noch einmal in die Augen.
Geschockt blickt er mich an, doch bevor er etwas sagen kann fange ich an zu sprechen:
„Es tut mir Leid Meister - aber ich komme nicht zurück."

Zum Ende hin bricht meine Stimme und mir wird verschwommen vor den Augen.
Ich drehe mich um und laufe zügig aus dem Raum hinaus.
Hinter mir schließt sich die Tür und ich wandere durch die stillen unberührten Gänge des Jedi Tempels.
Darauf bedacht meine Emotionen unter Kontrolle zu halten und nicht zusammen zu brechen spiegeln sich die enttäuschten Blicks Anakins vor mir.

Ich habe den Rat enttäuscht.
Ich habe ihn enttäuscht.
Meinen Meister.
Meinen fast schon besten Freund.
Und nun ist es zu spät.

Ich trete raus, an die frische Luft.
Die Sonne geht Grade unter und taucht Corucant in ein wunderschönes goldenes Licht.
Eigentlich schon fast zu schön, wenn man bedenkt was für ein trauriger Anlass heute ist.

„Ahsoka, Warte!"
Ertönt es hinter mir.
Ich blende es aus.
Ich ignoriere Anakins rufe und laufe weiter.
„Ahsoka! Ich muss mit dir reden!"
Ruft er noch einmal.
Nun ist er schon so nah hinter mir das es eigentlich kein Entkommen mehr gibt.
Voller Trauer komme ich zum stehen und drehe mich langsam um.
Und dort steht er.
Mit schmerz erfüllten Gesicht und voller Bedauern.

„Wieso? Wieso tust du das?"
Fragt er mit ebenso brüchiger Stimme wie ich ihm auch antworte:
„Der Rat hat mir nicht vertraut! Wie soll ich mir dann selbst vertrauen können?"
Voller Scham drehe ich mich zur Seite.
Ich habe ihn enttäuscht - da bin ich mir sicher.
Ich kann Anakin einfach nicht in die Augen schauen.
Er beugt sich ein wenig zu mir und fragt mit einem Hauch von Vorwurf in seiner Stimme:
„Was ist mit mir?! Ich hab an dich geglaubt, Ich war an deiner Seite!"
„Ich weiß das ihr an mich glaubt Anakin und dafür danke ich euch, aber hier geht es nicht um euch. Ich kann nicht länger hier bleiben!
Nicht jetzt."

So voller Scham und Reue stehe ich da.
Enttäuscht von mir selbst - Verraten von meiner Familie.
„Der Jedi Orden ist dein Leben! Du kannst es doch nicht einfach so weg werfen! Ahsoka!
Du- machst einen Fehler."
Wirft er mir aufgebracht und doch so enttäuscht entgegen.

„Vielleicht. Aber ich muss mit mir ins reine kommen.
Ohne den Jedi Rat - und ohne euch."
Wieder drehe ich mich weg, nur um nicht sehen zu müssen was für eine Enttäuschung ich für ihn bin.
Traurig setzt er an:
„Ich verstehe dich. Sogar mehr als du denkst.
Ich kann gut verstehen wenn jemand den Orden verlassen möchte."
Zum Ende hin wird seine Stimme brüchiger und aufgebrachter.

Ich spüre seinen Zwiespalt in der Macht - und er meinen.
„Ich weiß."
Damit gehe ich endgültig.
Im Augenwinkel erblicke ich noch wie er sich zu mir umdreht und sehe seinen Gesichtsausdruck.
Er ist genauso zerrissen wie ich.
Vielleicht sogar noch mehr.
Immerhin war seine Padawan eine volle Enttäuschung und auch Schande für ihn.
Eine kleine Träne rollt über meine Wange.

Am liebsten würde ich sofort zurück sprinten und mich in seinen Armen Wiederfinden.
Doch das geht nicht.
Ich habe mich entschieden und am Ende werde ich nur noch einmal verstoßen.
Immerhin hat der Rat mich ohne zu zögern, ohne überhaupt darüber zu debattieren, des Ordens verwiesen.
Diese Entscheidung war schon getroffen, bevor ich überhaupt die Möglichkeit dazu hatte sie zu verändern.

Nur Anakin war auf meiner Seite.
Aber den habe ich nun auch endgültig enttäuscht und noch dazu blamiert.
Er hat die Padawan ausgebildet, welche des Ordens verwiesen wurde und nicht zurück kam als sie die Chance dazu hatte.
Ich habe ihn bloßgestellt.

„Bitte-"
Höre ich es leise wimmern.
„Verlass du mich nicht auch noch!"
Es tut mir leid. Das will ich sagen.
Doch nichts kommt aus meinem Mund heraus.
Ich stehe nur da. Schon wieder.

Träne für Träne, wagt sich über meine Wange und fällt zu Boden.
Mein Verstand hat in diesem Moment einen Kurzschluß.
Die vielen Emotionen überrollen mich und meine Beine handeln nun mal schneller als mein Gewissen.
Ich drehe mich um, zu Anakin.
Dieser sieht nun mein Tränen Überlaufenes Gesicht.
Aber auch in seinen Augen liegt Schmerz.
Schneller als ich denken kann tragen mich meine Beine zurück.

Ohne darauf zu achten, was er vielleicht denken könnte, Falle ich ihm um den Hals.
„Es tut mir so leid, Meister! Dafür das ich eine solche Enttäuschung für euch war..."
Schluchze ich in seine Schulter.
Ich spüre seine Arme die sich um meinen Rücken legen und fest halten.
Seinen Kinn drückt er auf meinen Kopf.
„Du hast mich nicht enttäuscht Ahsoka."
Murmelt er so leise, das ich es kaum verstehe, während er behutsam meinen Rücken streichelt.

„Bitte geh nicht Snips! Ich brauche dich doch."
Flüstert er immer noch voller Trauer.
„Oder überleg es dir zumindest! Wenn es dir zu viel wird kannst du jeder Zeit gehen und ich werde dir nicht im Wege stehen.
Aber Gib mir, nur mir noch eine Chance."

Ich will schon wieder ansetzten, abzulehnen doch mal wieder kommt nichts aus mir heraus.
Die Versuchung sein Angebot anzunehmen fesselt mich.
Doch all die Selbstzweifel halten an mir fest.
Es fühlt sich so an wie dunkle Fäden die mich festhalten und verschlingen wollen.
Sehnsüchtig und so gleich von Trauer übermannt, blicke ich ihn an.
„Anakin ich- ich will zurück kommen.
Aber ich fühle mich so verraten und verloren.
Ich meine was ist mit den Clonen?
Wie sollen sie mich noch leiden können, wenn sie denken ich wäre eine Verräterin?
Sie haben mich gejagt!"
„Ich weiß Snips. Ich weiß."
Er fügt noch hinzu:
„Ich bin für dich da. Immer.
Gib dem Rat noch eine Chance.
Nein- Gib mir eine Chance!
Lass mich dich überzeugen und wenn es mir nicht gelingt, werde ich dich nicht weiter aufhalten."

Immer noch laufen meine Tränen pausenlos.
All meine Emotionen brechen auf mich hinunter und lassen mich zusammenbrechen.
Anakin ist einfach nur da und hält mich fest. Er versucht mich zu beruhigen und langsam gelingt es ihm.
„Ich werde es versuchen-
aber wenn ich nicht mehr kann und mir meine Emotionen viel werden, gehe ich, ohne dem Rat auch nur ein Wort darüber zu verraten."
Mal wieder bricht meine Stimme zum Ende hin weg.
„Willkommen zurück mein Padawan."
Spricht er mit einem euphorischen Unterton in seiner Stimme.
Während dessen habe ich das Gefühl er will mich erwürgen, so fest klammert er sich an mich.

Langsam hebe ich meinen Kopf an und blicke in sein Gesicht.
Ein kleiner Anhauch eines Lächeln lässt sich erahnen.
Aus einer kleinen Seitentasche seiner Robe nimmt er etwas hinaus.
Er öffnet seine Hand, so das es mich an die Situation erinnert in welcher ich es abgelehnt habe, weiter unter ihm zu lernen.
„Darf ich?"
Fragt er sanft und deutet zu meiner Padawankette.
Ich nicke und lächele ein wenig erschöpft dabei.
Dann drehe ich meinen Kopf so, das er die Kette an dem Schmuck meiner Lekkus festmachen kann.

Doch die Last des Verrates kann Anakin mir nicht nehmen, nur weil er mich fürs erste zurück gewonnen hat.
Sie liegt weiterhin schwer auf mir.

„Komm Snips, wir müssen es dem Jedi Rat trotzdem noch mitteilen."
Sagt er mit einem leicht Ton von Besorgnis aber auch Wut.
Er legt mir eine Hand auf den Rücken und schiebt mich behutsam durch die Gänge, zurück in die Ratskammer.
Die Tür öffnet sich und dort sitzen die Ratsmitglieder, als wäre nichts geschehen.
In diesem Bild hätte ich mich auch Wiederfinden können, wären mein Meister und ich kürzlich von einer einfachen Mission zurück gekehrt.

„Meister Skywalker, ihr habt die junge Padawan zurückgebracht, ich sehe?"
Sagt Meister Yoda in einem leicht überraschten Ton.
„Ja Meister. Ahsoka wird in Zukunft wieder unter meiner Obhut lernen - als meine Padawan."
Spricht mein Meister mit ruhiger und standhafter Stimme.
„Oder Snips?"
Fragt er und lächelt mir dabei aufmunternt entgegen.
Ich nicke und sage fest:
„Das ist richtig. Ich möchte meine Lehre als Padawan zuende bringen."
Meinen Blick Versuche ich neutral zu halten, um meine Mauer aufrecht zu erhalten.
„Dann, es sollen so sein."
Sagt Meister Yoda und ich meine ein kleines schmunzeln erkennen zu können.

Anakin nickt und spricht:
„Danke Meister."
Damit dreht er sich um und verlässt den Raum, was ich ihm gleich tuhe.
Still laufe ich hinter ihm her bis er wieder anfängt zu reden.
„Du weißt aber schon das du nicht hinter mir gehen musst oder Snips?"
Fragt er mit einem Hauch von Witztigkeit in der Stimme, während er grinst.
„Natürlich Meister, ich war nur in Gedanken."
Versichere ich ihm möglichst Glaubwürdig.

Das ist nicht mal eine Lüge.
Ich könnte ihn nie wirklich anlügen - Es würde ihm auffallen.
Und die Schuldgefühle würden mich auffressen.

„Rede mit mir darüber Snips."
Meint er ernst.
Ich Seufze erschöpft.
„Ich mache mir nur solche Sorgen was sich alles verändern wird.
Was sollen die Jünglinge den von mir denken - eine Padawan die dem Orden verstoßen wurde und dann zurück kam.
Oder der Rat.
Wie sie gestarrt haben - so als ob sie gar nicht wollen würden das ich zurück kehre!
Sie werden mich nie wirklich Respektieren."

„Du Snips, bist eine großartige Padawan.
Du hast niemanden enttäuscht und wir respektieren dich alle unglaublich für den Mut zurück zu kehren.
Ich bin für dich da, vergiss das nicht."
Seine Worte lassen mich leicht erröten und verlegen auf den Boden starren.
„Danke Skyguy..."
Murmelt ich mit roten Wangen, in der Hoffnung das es ihm nicht auffällt wie beschämt ich bin.

„Keine Ursache Snips." spricht er lächelnd und legt seine Hand stolz auf meine Schulter.
„Ich bringe dich noch eben in dein Quartier, du musst dringend deinen Schlaf aufholen!"
Spricht er fürsorglich an mich gewandt.
Ich nicke mal wieder nur und laufe Schweigend, die Arme hinter meinem Rücken verschränkt, neben ihm her.

Erst als Anakin wieder anfängt zureden fällt mir auf das wir schon da sind.
„Ruh dich aus Snips.
Du hast dir die Ruhe verdient."
Er kommt wieder einen Schritt auf mich zu und nimmt mich in den Arm.
Flüchtig drückt er mir einen Kuss auf die Stirn was mich erröten lässt.
„Willkommen zu Hause."
Murmelt er noch, klopft mir auf die Schulter und lässt mich verdattert dort stehen.

Einige Sekunden blicke ich ihm hinterher, bis ich die Tür dann mit Hilfe der Macht öffne.
Ich blicke in den kahlen Raum, der Lehr von persönlichen Gegenständen ist.
Nur ein paar Bücher stehen im Regal und eine Pflanze auf der Fensterbank.
Einfach nur erschöpft lasse ich mich auf die Pritsche sinken und Rolle mich unter meiner Decke zusammen.
Schnell fallen meine Augen zu und ich sinke in einen festen aber unruhigen Schlaf.

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Hallöchen meine Lieben und Willkommen zu einer neuen Geschichte!
Wie ihr wohl schon gemerkt habt, handelt es sich hierbei um eine Anisoka Fanfiction.
Don't Judge me okay? xD
Ich lieb dieses Shipping halt einfach also hab ich mich dazu entschieden anzufangen mit schreiben.

Hoffen wir mal diesmal Bring ich es auch zuende nicht so wie bei meiner Coryo ff xD

Insgesamt hab ich in diesem Kapitel 1983 Wörter geschrieben und joa!
Gebt mir sehr gerne eine Rückmeldung wie ihr dieses erste Kapitel fandet und ob ihr interessiert an der Story seid!

Ich wünsche euch noch eine wundervolle Zeit und hab euch lieb<333

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