17 | Yang Jeongin
Ich rief den Chauffeur meines Vaters um mich nach Hause zu bringen. Natürlich hatte er mich gefragt, warum ich im Krankenhaus war, aber ich hatte ihm nicht geantwortet. Ich mochte den Chauffeur meines Vaters nicht. Wenn mein Vater da war, dann war er immer sehr nett, aber wenn er mich alleine abholte, dann war er irgendwie komisch und das gefiel mir nicht. Also warum sollte ich dann auch mit ihm reden? Es war immerhin nicht Pflicht mit seinem Chauffeur zu reden.
,,Wir sind da, Mister Yang." meinte mein Chaffeur, als das Auto zum stehen kam. So schnell es ging stieg ich aus und rannte in das große Gebäude, wo ich wohnte. Wie schon gesagt, ich mochte den Chauffeur meines Vaters nicht und ich fand ihn eben komisch. Umso froher war ich, als der Fahrstuhl wieder aufging. Direkt befand ich mich im Wohnbereich und hörte schon die aufgebrachte Stimme meiner Mutter, die wohl mit meinem Vater stritt.
,,Ich will euch ungern stören, aber ich bin wieder da." meinte ich als ich die beiden in der Küche fand, die dem Wohnzimmer angrenzte. Beide verstummten plötzlich und meine Mutter fiel mir um den Hals, als sie mich sah. Ja, ich war auch sehr froh meine Mutter zu sehen. Doch als ich zu meinem Vater blickte, bemerkte ich plötzlich ein Mädchen neben ihm, die mir nicht bekannt vorkam.
,,Alles gut bei dir? Der Chauffeur hatte deinen Vater kontaktiert und ihm gesagt das er dich von Krankenhaus abholen musste. Ich hab mir Sorgen gemacht." meinte sie und drehte meinen Kopf mehr oder weniger sanft hin und her.
,,Mum, mir geht es gut, ein Freund von mir ist da, lange Geschichte." meinte ich nur und griff nach den Händen von meiner Mutter, damit sie aufhörte, mir das Gesicht zu zerquetschen und meinen Kopf hin und her zu bewegen. Nach einer Zeit tut das nämlich doch ziemlich weh.
,,Die kannst du mir ja gleich erzählen. Aber erstmal muss ich dir jemanden vorstellen. Das ist Shiah, deine Cousine." stellte meine Mutter mir Shiah vor, die meine Mutter nur mit einem bösen Blick ansah.
,,Nenn mich bitte Yooa. Deine Mutter scheint es wohl noch nicht ganz verstanden zu haben." meinte sie und empört sah meine Mutter zu ihr, doch packte sie mich an den Schultern und drückte mich mehr zur Kücheninsel, was auch immer sie damit bezwecken wollte.
,,Das ist Jeongin. Und sei nicht so frech zu deiner Tante. Shi - Yooa wird hier eine Weile bleiben, da ich keine Zeit habe, auf sie acht zugeben." erklärte meine Mutter und ich nickte dann einfach. Yooa schien weniger begeistert davon zu sein, Aber ich wäre genauso wenig begeistert gewesen, wenn ich vorläufig woanders wohnen müsste, als bei meinem Vater oder bei meiner Mutter, wenn ich mal zu ihr konnte.
,,Du und Yooa müsst euch übrigens ein Zimmer teilen, bis dein Vater das Gästezimmer fertig renoviert hat. Oder einer von euch schläft auf der Couch." sagte meine Mutter plötzlich, worauf ich nur genervt die Augen verdrehte. Natürlich wusste ich dass die Renovierung nicht lange dauern würde, aber trotzdem. Wahrscheinlich musste ich durch Yooa eine Woche auf Besuch verzichten und wer wusste schon, ob ich mich nochmal mit Chan treffen würde? Ich mochte Chan, wollte ihn aber nicht zu nahe treten in Sachen Beziehung, da er seinen letzten Freund durch den Tod verloren hatte. Ich hätte aber nichts dagegen, wenn wir nochmal miteinander schlafen würden, da ich nicht mehr wusste, wie es war. Ich wusste ja nicht mal mehr wie er nackt aussah. Ok Jeongin, du solltest aufhören daran zu denken.
,,Warum bleibt Yooa nicht einfach bei dir?" fragte mein Vater sie genervt und ich hatte die Vermutung, dass sie sich deshalb gestritten haben. Ich meine von jetzt auf gleich musste mein Vater sich um noch ein Kind kümmern, obwohl er bei mir schon genervt war, weil ich eben nicht alles machen wollte, was mein Vater von mir verlangte.
,,Weil sie durch und durch frech ist und ich Angst habe, dass mein Haus nicht mehr steht, wenn ich von meiner Geschäftsreise wiederkomme. Ich dachte du wolltest Jeongin auch so erziehen. Wie hat das bis jetzt geklappt? Hat er parties gefeiert? Ist er schon ohne Bescheid zu sagen abgehauen? Hat er schon mal jemanden Krankenhausreif geprügelt?" fragte meine Mutter ihn und ich wusste dass sie ein Nein hören wollte, doch all diese Dinge, die sie aufgezählt hatte, entsprachen der Wahrheit, auch wenn ich es nicht wahrhaben wollte. Mein Vater hatte doch etwas mit mir gemacht, was ich eigentlich vermeiden wollte. Ich musste aber gestehen, dass ich mich besser fühlte. Immerhin hatte ich Brian aus einem bestimmten Grund die Nase gebrochen. Er hätte Jisung fast umgebracht. Warum sollte ich das nicht machen?
,,Ehrlich gesagt hab ich das schonmal gemacht, Mutter." presste ich hervor und meine Mutter sah mich mit großen Augen an. Ich wusste sie war enttäuscht von mir, aber irgendwie war es mir egal geworden. Irgendwie hatte ich das Gefühl, ich musste mich niemanden mehr beweisen. Ich hatte in diesem Moment gecheckt, dass ich über mein Leben selbst entscheiden konnte, auch wenn meine Eltern es nicht wahrhaben wollten.
,,Ich gehe auf mein Zimmer. Yooa kann mitkommen." meinte ich dann nur und Yooa folgte mir tatsächlich mit ins Zimmer. Immerhin würde sie die nächste Zeit in diesem Zimmer schlafen. Als ich es jedoch betrat, sah ich schon ein weiteres Bett stehen, vier Koffer in der Ecke stehen und es roch einfach nach Mädchen.
,,Du denkst doch nicht wirklich, dass deine Mum mich wieder abholt. Also haben sie mir keine Matratze dahingestellt sondern ein richtiges Bett. Ich darf meinen Teil des Zimmers so einrichten wie ich es will, also wir werden wohl eine sehr lange Zeit aufeinanderhocken. Freu dich, jetzt hast du praktisch eine Schwester, auch wenn ich deine Cousine bin." meinte sie und mir verschlug es die Sprache. Will diese Frau mich eigentlich verarschen? Jetzt hab ich ja keine Privatsphäre mehr!
Wütend lief ich wieder zu meinen Eltern, die nur Kaffee tranken und sich anschwiegen. Das Taten sie immer wenn sie aufeinandertreffen, aber mich sollte das jetzt eher weniger stören.
,,Willst du mich verarschen?! Eine Woche hätte ich noch ertragen ohne Privatsphäre? Aber bis ich ausziehe? Hast du das Papa überhaupt gesagt?!"
,.Warte du übergibst mir Yooa, weil du keine Lust hast sie aufzunehmen?" ich wusste das mein Vater das nicht wusste. Aber das kam davon, wenn man eben nicht die Wahrheit sagte. Dann wurde man eben angeschrien.
,,Also... Wenn Shiah es Jeongin gesagt hat, dann ja. Ich werde jetzt einfach gehen und deine Privatsphäre ist deinem Vater übrigens egal. Sonst hätte er dich nicht in die Öffentlichkeit gezogen." mit den Worten ging meine Mutter zum Fahrstuhl im Wohnzimmer und ging.
Na super.
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Ehm ja. Hier ist auch mal wieder ein Kapitel erschienen. Das Buch lebt noch.
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