46 - Seo Changbin

Ich hielt sein Handgelenk und er meins. Ich sah ihm an, dass er es bereute hier hochgegangen zu sein. Egal was Chan jetzt sagen würde, ich würde ihn jetzt nicht loslassen. Den Tod hätte er nicht verdient. Keiner hätte das. Jedes Leben ist wichtig und jedes Leben bringt etwas positives in die Welt. Seien es große Dinge oder auch kleine. Die kleinen Dinge konnten die Welt eines anderen Menschen schon viel heller scheinen lassen, in vielen bunten Farben. Chan war sicher so ein Mensch gewesen, der vielen Menschen die buntesten Farben zeigen konnte, doch da seine eigene Welt schwarz und weiß wurde, wusste er sich wahrscheinlich nicht anders zu helfen, oder er wollte nur noch das schwarze sehen.

,,Lass mich los!" schrie er plötzlich wieder auf koreanisch, was mich etwas wunderte. Warum hatte er vorhin mit mir Englisch gesprochen doch jetzt wieder koreanisch? Es sollte mir eigentlich egal sein, denn ich musste Chan jetzt unbedingt hier wieder hochziehen.

,,Ich werde dich nicht loslassen. Mir ist es gerade völlig egal was du von mir hälst, ich werde dich nicht loslassen, nur weil du sterben willst. Wir haben dich gesucht und ich habe dich gefunden! Jetzt wo ich dich so festhalte, dir gerade dein verdammtes Leben rette, werde ich dich ganz sicher nicht loslassen! Weisst du eigentlich wie viel Sorgen sich Felix um dich macht?! Er war komplett verheult zu mir gekommen und hat mich gefragt ob ich ihm helfen kann dich zu finden! Auch wenn wir keinen guten Start hatten, habe ich Felix geholfen indem ich dir gerade dein Leben rette!" schrie ich ihn einfach an, denn keiner konnte mich zwingen ihn loszulassen. Es war mir egal wie schlecht Chan und ich uns verstanden, ich wollte ihn jetzt retten und das ziehe ich jetzt auch durch, egal wie wenig er das wollte. Was er wollte interessierte mich jetzt nicht im geringsten.

,,Das sagst du nur so!" schrie er mich an, doch eigentlich sollte er selbst wissen, dass es Unsinn war, was er da gerade von sich gegeben hatte.

,,Ich werde dich erst wieder loslassen, wenn du festen Boden unter deinen Füßen hast." sagte ich und im nächsten Moment hörte ich wie die Tür zum Dach aufging. Ich hörte Stimmen, unter anderem auch die von meiner Schwester. Dann halfen zwei Männer mir, Chan wieder auf das Dach zu befördern, was mit ein wenig Anstrengung auch klappte. Direkt gingen wir nachdem wir aufgestanden waren vom Abgrund weg und ich war froh das Chan noch lebte. Ich war froh ihn gerettet zu haben und auch die Leute die hier standen waren sichtlich erleichtert.

,,Chan!" rief plötzlich eine bekannte stimme und im nächsten Moment sah ich Felix, der Chan in die Arme sprang. Ich verstand nicht ganz, was die beiden geredet hatten, aber Chan sah plötzlich zu mir und auch Felix sah mich an.

Dieser kam plötzlich auf mich zu und nahm mich in den Arm. Ich erwiderte die Umarmung natürlich sofort und war froh, das dieser Horror vorbei war. Auch wenn ich stark wirkte, war es dennoch schwer Chan wirklich festzuhalten. Felix löste sich aus der Umarmung und schweigend sahen wir uns in die Augen. Irgendwie vergaß ich komplett in was für einer Situation wir uns gerade befanden. Wir waren uns sehr nah, denn ganz hatte Felix sich nämlich nicht aus der Umarmung gelöst. Ich musterte sein Gesicht etwas und mir vielen die vielen schönen Gesichtszüge auf die er aufwies. Seine Sommersprossen konnte man leicht durch sein Make-Up erkennen und ich fragte mich gerade, warum er diese versteckte? Dann sah ich seine Tränen, die ihm die Wangen runterflossen und ich fühlte mich irgendwie dazu verpflichtet ihm diese wegzuwischen, was ich dann auch tat. Meine Hand ruhte noch auf seiner Wange und langsam sah der jüngere zu meinen Lippen runter. Er sah zwischen meinen Lippen und meinen Augen hin und her und ich hatte den drang ihn zu küssen. Ich wollte ihn küssen, doch wusste ich nicht, ob es nicht vielleicht zu viel wäre?

Ehe ich weiter darüber nachdenken konnte, spürte ich ein weiches Lippenpaar auf meinen Lippen und mich durchfuhr praktisch ein Blitz. Felix's Lippen auf meinen fühlten sich zu gut an, man konnte von ihnen süchtig werden. Langsam und genauso sanft erwiderte ich seinen Kuss und gerade hatte ich wirklich angst, das meine ''zweite Persönlichkeit'' auftauchen könnte und alles noch schlimmer machen könnte. Doch von dieser kam nichts, als wäre sie wie von Zauberhand verschwunden. War auch besser so. So konnte ich den Kuss mit Felix in vollen Zügen genießen.

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Hehehe hab gerade nen schreibfluss, morgen kommt nochmal ein Kapitel 🤭

Jetzt vernachlässige ich meine anderen Bücher xD

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