24 | Lee Minho
Wir waren bei Jisung in der Wohnung angekommen und wir hatten es uns in seinem Bett gemütlich gemacht. Während wir einen Film sahen, kuschelte Jisung sich an meine Brust und ich kraulte ihm durch die Haare. Ich hatte das Gefühl Jisung bedrückte etwas. Seit Hyunjin gefragt hatte, ob ich an dem Zeitpunkt bei Jisung war, wirkte er schon so nachdenklich. So abweisend.
,,Jisung?" sprach ich den kleinen in meinen Armen an und er sah mich auch direkt an. Seine Augen wirkten etwas glasig, als würde er gleich anfangen zu weinen. Ich strich ihm über seine Wange und drückte ihm einen kurzen Kuss auf die Stirn.
,,Was ist los? Du wirkst so nachdenklich." Jisung sah direkt wieder zum Fernseher, als hätte ich ihn ertappt. Dann war es wohl wahr, was ich vermutet hatte. Jisung brauchte sich dafür nicht die Schuld zu geben. Selbst wenn er bei mir gewesen wäre, hätte der Typ mich anmachen können. Jisung steigerte sich gerade zu sehr in die Sache hinein, aber das musste er nicht. Er war mein Freund, er musste nicht immer bei mir sein. Manchmal waren wir alle auf uns alleine gestellt und das lässt sich auch nicht vermeiden. Ich war Jisung auch keinenfalls böse, das er in diesem Moment nicht da war. Er kam halt etwas später und dafür war ich ihm sogar dankbar. Wäre er nicht gekommen, wäre das alles wahrscheinlich viel weiter gegangen und das hätte mich bis an mein Lebensende verfolgt. Jisung musste sich also keine Gedanken darüber machen.
,,Es ist nur, ich hab ein schlechtes Gewissen. Ich hätte bei dir bleiben sollen und nicht feiern sollen, als gäbe es kein Ende." meinte er und ich zwang Jisung mich anzusehen, indem ich seinen Kopf sanft zu mir drehte.
,,Du brauchst dir keine Gedanken zu machen, Ji. Es ist nunmal passiert und daran kann man nichts ändern. Ich bin sogar froh das du mich gefunden hast, wer weiss was dann passiert wäre." meinte ich und Jisung schmunzelte leicht.
,,Dann hätte ich ihn nicht nur bewusstlos geschlagen. Der hätte dann das letzte mal Licht gesehen." meinte er und ahmte Schlagbewegungen nach, die ziemlich süß aussahen. Seine Wangen waren aufgeplustert und mir wurde klar, warum seine Freunde ihn Eichhörnchen nannten. Er sah wirklich aus wie ein kleines süßes Eichhörnchen. Ich konnte einfach nicht anders und pikste ihm in die Wange, worauf er beleidigt die Arme verschränkte.
,,Ich habe versucht ernst jemanden zu verprügeln und du pikst mir einfach in die Wange. Das finde ich gemein." er überdramatisierte das Geschehen natürlich und ich konnte mir ein Lächeln nicht verkneifen, weil er viel zu süß dabei aussah.
,,Hör auf beleidigt zu sein. Ein Lächeln steht dir besser." meinte ich worauf Jisung tatsächlich lächelte. Ich liebte sein Lächeln wirklich. Es war immer so ehrlich und so schön. Sein Lächeln steckte wirklich jeden an.
,,Jisungie will einen Kuss." er kam mir näher und bildete mit seinen Lippen einen Kussmund. Natürlich konnte ich seine Bitte nicht ausschlagen, immerhin liebte ich es die Lippen meines Freundes zu küssen. Wir verfielen etwas in die Knutscherei, weshalb wir es nicht hörten, als es bei uns klingelte. Verwirrt lösten wir uns aus dem Kuss, da es schon halb eins in der Nacht war. Wer klingelte bitte um diese Uhrzeit bei Jisung?
Zusammen gingen wir zur Tür und öffneten sie. Ich spürte das Jisung Angst hatte, denn er zitterte etwas und sein Gesichtsausdruck drückte die pure Angst aus. Man erlebte es eben nicht alle Tage, das jemand um halb eins in der Nacht bei einem klingelte.
,,Alter ich hab voll Panik geschoben! Was wollt ihr hier?" fragte Jisung unsere Freunde, die sich doch wirklich um halb eins noch hierher getraut hatten. Die würde ich noch umbringen und das wussten sie auch.
,,Wir wollten noch etwas feiern, aber ohne euch macht es keinen Spaß, also dachten wir das wir hyunjins Party abblasen und wir einfach hier zu euch kommen und mit euch noch ein wenig feiern." meinte Changbin gelassen und ging mit den anderen einfach an uns vorbei.
,,Ihr spinnt doch. Solange ihr nicht laut seid. Ich habe viele Nachbarn hier im Gegensatz zu Hyunjin." meinte Jisung und schloss die Tür, nachdem alle in seiner Wohnung waren. Das war's dann wohl mit der Ruhe. Obwohl die Zeit mit unseren Freunden immer wieder schön ist. Auch wenn ich nur noch schlafen wollte, konnte ich die anderen ja wohl schlecht rauswerfen. Immerhin war es nicht mal meine Wohnung. Und wenn es mir zu viel wurde, hatten sie sicher Verständnis wenn ich schlafen gehen würde.
,,Dann lasst die Party beginnen." meinte Felix und wir setzten uns alle auf das Sofa, erzählten und peinliche Stories, spielten spiele und tranken auch eine gute Menge an Alkohol, die Chan mitgebracht hatte. Dabei lehnte sich Jisung die ganze Zeit an mich und genoss wahrscheinlich die Nähe. Ich genoss es jedenfalls, das Jisung sich an mich kuschelte. Manchmal konnte ich mir echt nicht mehr vorstellen warum ich vor ein paar Wochen noch so gemein zu ihm war. Immerhin war er ein so wundervoller Mensch. Wahrscheinlich musste ich ihn etwas mehr kennenlernen um zu wissen, wie er wirklich drauf ist. Das wenig mehr kennenlernen hatte mir bewiesen, dass ich mich in ihn verliebt hatte. So schnell konnte man sich in eine Person vergucken und jetzt wollte ich nur noch, dass er bis zu meinem Lebensende bei mir blieb. Immerhin liebte ich diesen Jungen und ich wollte ihn niemals verlieren. Er hielt mein Herz in seinen Händen und ich hoffte, er würde es niemals zu Boden schmettern und es zerquetschen. Das würde ich nicht aushalten. Ich war wirklich froh das Jisung mich angeschrieben hatte, den durch ihn fühlte ich mich nach all den grauen Monaten wieder lebendig und gewollt. Und das hatte ich alles Jisung zu verdanken.
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Das wird das letzte Reallife Kapitel sein, abgesehen vom Bonus :)
Aber keine Sorge, noch ist das Buch nicht beendet xD
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