𝑻𝒘𝒆𝒏𝒕𝒚~𝑶𝒏𝒆

Kurze Info: Ich werde jetzt wie gewohnt in "unserer" Sicht schreiben, später wird es jedoch eine kleine Kampfszene geben, diese werde ich in der Sicht des Erzählers schreiben, da ich die Gefühle und Handlungen so besser beschreiben kann. Danke.

D/N

Es sind bereits zwei Tage vergangen, zwei Tage, in denen Natasha und ich kaum ein Wort gewechselt haben. Das letzte, was sie zu mir sagte war, dass ich ihr bitte eine Liste von den Dingen aufschreiben soll, vor denen ich in einer Beziehung Angst hätte. Seit gestern Nachmittag sind wir auch wieder in Malibu, mein Vater hat uns mit einem Quinjet abgeholt, da in diesem genug Platz für die Kisten war. Ich habe Kleidung meiner Eltern und auch von mir, Bilder, Schmuck und noch weitere Kleinigkeiten in die Kisten gepackt, welche nun ordentlich auf dem grauen Sofa in meinem Zimmer standen und nur darauf warteten, dass ich sie auspacke. Heute waren nur die Zwillinge, Natasha und ich im Haus, während alle anderen unterwegs sind. Clint ist zu seiner Familie gefahren, denn seine Tochter hatte heute Geburtstag und dies wollte er selbstverständlicherweise nicht verpassen. Steve und Bruce sind in das Avenger-Hauptquartier gegangen, was sie dort machen habe ich nicht mitbekommen, da ich in dem Moment mit Pietro am diskutieren war, ob er seiner Schwester einen Streich spielen sollte oder nicht. Mein Vater und Pepper sind zusammen ausgegangen, insgeheim habe ich die Hoffnung, dass Tony geplant hat, Pepper heute einen Antrag zu machen. Die beiden sind ein Traumpaar, also wieso sollten sie nicht heiraten? Vielleicht bekomme ich sogar irgendwann ein Geschwisterchen. Mit der Liste und einer Tasse in der Hand begab ich mich ins Wohnzimmer, wo Natasha lesend auf dem Sofa saß. Ich legte ihr die Liste einfach auf die Seite ihres Buches, weshalb sie mich kurz verwirrt ansah.

,,Was ist das?" Fragte sie und legte das Buch zur Seite, währenddessen ließ ich mich neben ihr auf das Sofa nieder und verschüttete fast etwas von meiner heißen Milch mit Honig, wobei mir mein Herzschlag für wenige Sekunden vor Schreck flöten ging. Mein Vater würde mich sicher durch halb Malibu jagen, wenn ich etwas auf seine Couch verschütte, welche bestimmt ein Vermögen gekostet hat.

,,Du wolltest eine Liste mit all den Dingen, vor denen ich in einer Beziehung Angst habe, und wieso es mir so schwer fällt, mich auf eine Beziehung einzulassen." Antwortete ich ihr und nahm einen Schluck aus meiner Tasse, damit nicht erneut die Gefahr besteht, dass ich etwas verschütten könnte. Als ich jedoch einen Schluck nahm, verzog sich mein ganzes Gesicht, da ich eindeutig zu viel Honig in die Milch gegeben hatte. Die Milch schmeckte mehr nach Honig, als nach warmer Milch.

,,Wow, das sind wirklich eine Menge Dinge." Ertönte Natasha's überraschte Stimme, während ich meine Tasse auf dem Tisch vor uns abstellte. Mir war die Lust auf heiße Milch mit Honig eindeutig vergangen.

,,Sagte ich ja." Ich setzte mich im Schneidersitz hin und legte mir ein flauschiges Kissen in den Schoß,  danach begann ich etwas mit meinen Fingern zu spielen. Ich verdrehte sie etwas und legte sie über andere, damit es so aussieht, als seien sie verknotet.

,,Du hast Angst davor mich in einem Streit aus blinder Wut schlagen zu können?" Fragt Natasha mich auf einmal mit einem ungläubigen Blick, woraufhin ich einfach nur nickte. Ihre Finger legten sich unter mein Kinn und zogen mein Gesicht in ihre Richtung, dabei sah sie mich etwas belustigt an.

,,D/N selbst wenn du mich schlagen wolltest, ich bin eine ausgezeichnete Agentin, du könntest noch nicht einmal meine Haare anfassen, wenn ich das nicht wollte." Sie grinste leicht und wandte sich wieder der Liste zu, währenddessen entdeckte ich Pietro. Der Maximoff lief gemütlich in die Küche und holte sich einen Apfel, als sein Blick wenig später auf Natasha und mich viel, wackelte er vielsagend mit seinen Augenbrauen und begann leicht zu grinsen. So nett wie ich bin, zeigte ich ihm, ohne dass es Tasha mitbekommt, meinen Mittelfinger, wobei Pietro sich vor lachen fast an seinem Apfel verschluckte. Das hat er nicht kommen sehen.

,,Du hast davor Angst, dass du mir ausversehen einmal im betrunkenen Zustand fremdgehen könntest und andersherum?" War Natasha's nächste frage, bevor sie die Liste sinken ließ und mich fragend ansah. Zur Antwort nickte ich erneut stumm, da ich mir nicht sicher war, was ich sonst darauf antworten sollte.

,,Wie kommt es, dass du vor all diesen Dingen solche Angst hast?"

,,Weil man über all davon hört Natasha..In jeder blöden Sendung gibt es immer ein oder mehrer Pärchen, die sich gegenseitig fremdgehen, belügen oder andere Dinge machen, die der Beziehung schaden. Es gibt so viele Filme über Häusliche Gewalt in der Beziehung, einfach weil es sowas eben auch im echten Leben gibt und dies nicht nur einmal..Mit dem fremdgehen ist es doch das gleiche, fünfundzwanzig Prozent der Männer gehen ihren Frauen täglich fremd, bei Frauen liegt die Zahl zwar nur bei sechzehn, aber woher soll man bitte wissen, dass man nicht einen dieser Prozente als Partner hat?" Sagte ich ihr meine ehrliche Meinung, auch, wenn diese sehr hart klang, war sie traurige Realität. Eine Liebe wie zu Steve's Zeiten, in der man bis zu seinem Lebensende zusammen war, ohne sich jemals fremdgegangen zu sein, gibt es doch zu unserer Zeit überhaupt nicht mehr. Heute dreht sich alles nur noch um Macht und darum, der stärkere zu sein. Niemand achtet mehr richtig auf andere, weil jeder nur noch sich selbst im Kopf hat.

,,Weißt du was dein wahres Problem ist?" Riss mich Natasha's Stimmen aus den Gedanken, wobei ich verneinend den Kopf schüttelte. Pietro kam langsam aus der Küche gelaufen, er wollte unser Gespräch mithören ohne uns dabei zu stören.

,,Das du niemandem wirklich vollkommen vertraust." Sagte die rothaarige mit einem so ernsten Ton, dass ich innerlich erzitterte. So ernst kannte ich ihre Stimme nicht, sie war sonst immer so ruhig und sanft, davon war gerade jedoch nichts zu hören.

,,Du bist ein sehr ruhiger und nachdenklicher Mensch, jemand der lieber nur zusieht ansatt sich zu beteiligen..Du bist lieber ein Aussenseiter, als im Mittelpunkt zu stehen. Und vor allem bist du lieber auf dich allein gestellt, und hasst es dich auf andere verlassen zu müssen." Sprach sie und klang dabei ziemlich vorwurfsvoll, während ich meinen Blick auf meine Hände sinken ließ, dabei zogen sich meine Augenbrauen auch leicht zusammen. Ihre Worte lösten unwohle Gefühle in mir aus, sie depremierten, nervten, bedrängten und entmutigten mich.

,,Dein wirkliches Problem ist nicht deine Angst vor all diesen Punkten auf dieser Liste, dein wahres Problem ist der Gedanke nicht mehr alleine zu sein." Meine Hände begannen zu zittern und meine Augen füllten sich langsam mit Tränen, ich fühlte mich so schwach in diesem Moment und wollte einfach nur verschwinden, ich wollte, dass Natasha aufhört immer lauter zu werden..doch ich bekam weder ein Wort heraus, noch konnte ich mich bewegen. Sie stand plötzlich mit einem Ruck auf, wobei ich leicht zusammenzuckte.

,,Diese Liste ist nur eine bescheuerte Ausrede für dein wirkliches Problem D/N." War das letzte was sie sagte, bevor sie die Liste neben mich fallen und mit schnellen Schritten den Raum verließ, wenig später knallte ihre Zimmertür zu, wobei ich erneut zusammenzuckte, nur um einiges stärker. Es war still, nicht ein einziges Geräusch war im Raum zu hören. Ein immer größer werdender Kloß baute sich in meinem Hals auf  und die erste Träne rollte über meine Wange, bevor nur wenige Sekunden danach bereits die zweite folgte. Ein Stich machte sich in meiner Brust breit, als ich an Natasha's Worte dachte. Ihre Worte taten mir im Herzen weh, aber noch mehr schmerzte es, dass Natasha es auf den Punkt brachte. Mein größtes Problem ist wirklich die Tatsache, dass ich plötzlich nicht mehr alleine wäre, würde ich mit Natasha eine Bindung eingehen, so, wie ich es zuvor immer war. Pietro kam nach einigen Minuten zu mir und setzte sich neben mich, bevor er mich an sich zog und mir mitfühlend über die Schulter strich. Kurz darauf kam auch Wanda dazu und wollte natürlich sofort wissen, was passiert war, wobei Pietro ihr in einer Kurzfassung alles erklärte.

,,Wie wäre es, wenn wir beide etwas trinken gehen?" Fragte mich die Maximoff hoffnungsvoll und ließ mir eigentlich kaum Zeit, um zu antworten, da sie mich im nächsten Moment bereits auf meine Beine und dann in mein Zimmer zog. Dort angekommen holte sie mir einen großen, schwarzen Pullover, eine graue Jeanshose und weiße Turnschuhe aus meinem Schrank, welche ich mir lustlos anzog. Fertig damit, verließen wir auch schon schnellen schrittes das Haus, auf dem Weg in die Stadt. Während wir uns immer weiter von der Villa entfernten, fragte ich Wanda, weshalb wir ohne Pietro gegangen waren, da wir ihn doch hätten mitnehmen können. Sie antwortete mir damit, dass mir jetzt sicher Mädchengespräche gut tun würden und Natasha dann nicht ganz alleine wäre. Da hatte sie ja dann auch wieder recht, es wäre gemein gewesen, Natasha ganz alleine zu lassen. Ungefähr zwanzig Minuten später saßen wir gemeinsam in einem kleinen Kaffee und tranken etwas warmes, Wanda hatte sich einen Tee bestellt, während ich zu einer warmen Milch mit Honig tendierte, in der Hoffnung, dass diese hier besser schmecken würde, als das Honig Gebräu, welches ich mir gemacht hatte.

,,Möchtest du darüber reden?" Fragte mich Wanda auf einmal und wartete geduldig auf meine Antwort, ich schüttelte leicht meinen Kopf und nahm einen Schluck aus meiner Tasse.

Die Maximoff nickte verstehend und fing ein völlig anderes Thema an, auf welches noch viele weitere Themen folgten. Zuerst unterhielten wir uns über die Beerdigung, Wanda musste ziemlich lachen, als ich ihr von meiner Rede erzählte. Sie meinte sogar, dass sie am liebsten dabei gewesen wäre. Danach kamen typische Mädchenthemen wie Mode, Musik, Filme und Serien, Jungs und Romantik. Außerdem interessierte ich mich sehr für Wanda's Kräfte und Pietro's Schnelligkeit. Als unsere Tassen geleert waren, bezahlten wir unsere Getränke und liefen gemütlich durch die Stadt. Mit der Zeit merkte ich jedoch immer mehr wie Wanda sich immer wieder vorsichtig umsah und vor allem, wie sie immer schneller wurde. Gerade als ich sie fragen wollte, was denn los sei, packte sie mich leicht am Handgelenk.

,,D/N hör mir ganz genau zu, dreh dich nicht um und wenn ich ,,jetzt" sage, dann rennst du so schnell du kannst die Straße entlang." Sagte sie mit ernster Stimme, was mir um ehrlich zu sein ein wenig Angst machte. Was war denn los? Immer wieder fragte ich Wanda, doch sie gab mir kaum eine Antwort. Plötzlich begannen wir zu rennen, besser gesagt, Wanda zog mich hinter sich her. Irgendwann hielt ich es einfach nicht mehr aus und drehte meinen Kopf nach hinten, wo ich einen Mann in seltsamer Uniform sah, welcher uns folgte. Ich konnte weder sein Gesicht sehen noch wusste ich, wer dies sein könnte. Aber woher sollte ich dies auch wissen?

,,Wanda wer ist das?" Fragte ich Wanda nun schon zum zehnten Mal und hörte ein lautes Knallen, das sich wie ein Schuss anhörte. Ich zuckte stark zusammen und ging leicht hinunter, in der Hoffnung, nicht von der Kugel getroffen zu werden. Die Menschen um uns herum begannen uns aus dem Weg zu gehen, noch dazu ertönten Schreie von Menschen, die vor dem Schuss verängstigt wurden.

,,Sein Name ist Crossbones, er ist ehemaliges Hydra-Mitglied und wurde zum Terrorist. Wir sind bereits seit Monaten hinter ihm her." Antwortete sie mir endlich, worüber ich mich zwar irgendwie freute, aber wirklich beruhigen tat es mich nicht. Von Hydra wusste ich nicht viel, aber das was ich wusste, war schon genug um zu wissen, dass Hydra alles andere als gut war. Immer wieder fielen Schüsse, die uns immer nur ganz knapp verfehlten. Wanda zog mich um eine Ecke und rannte mit mir zusammen die Straße entlang, meine Lungen brannten höllisch und langsam machte sich ein Stechen in meiner Hüfte breit. In meinem ganzen Leben, bin ich noch nie so schnell gerannt.

,,Wo gehen wir hin?" Keuchte ich und versuchte mit Wanda mitzuhalten, was schwieriger war als gedacht.

,,Zur Bixby Bridge, wir müssen ihn von den Zivilisten wegbringen." Antwortete sie und wurde nur noch schneller, da ich nun wusste, wo wir hingehen mussten, nahm ich meine letzte Kraft zusammen und wurde ebenfalls schneller im rennen. Ein Schuss, noch ein Schuss und noch einer. Mit jeder Sekunde wuchs eine unbeschreibliche Angst in mir, eine Angst vor dem Tod.

Kurze Info: Die Bixby Bridge ist eine Stahlbeton-Bogenbrücke in Big Sur, Kalifornien. Ich habe recherchiert, so wie für jedes meiner Kapitel, und habe leider keine Brücke in Malibu selbst gefunden, daher musste ich mir eine in der Nähe suchen und diese fand ich ganz schön.

Endlich bei der Brücke angekommen blieben wir schwer atmend in der Mitte stehen und drehten uns nach hinten, wo unser Verfolger nur wenige Meter von uns entfernt stehen blieb. Minutenlang passierte nichts, niemand bewegte sich oder sagte etwas. Mein Herz raste wie verrückt, mein Seitenstechen wurde mit jedem Atemzug schlimmer und durch das viele rennen machte sich eine unangenehme Übelkeit in meinem Magen breit. Ich sollte wirklich mehr Sport machen, das ist ja schrecklich. Wanda schob mich langsam hinter sich, damit sie mich besser beschützen könnte, dies war auch leider wirklich nötig. Ich hatte weder eine Kampfausbildung, eine Waffe oder irgendwelche Kräfte, womit ich mich selbst verteidigen könnte. Zwar kann ich ein wenig Selbstverteidigung, doch ich bin mir sicher, dass dies gegen dieses Monster nicht viel bringen würde. Wanda hob ihre Hände und ihre rote Kraft umgab diese, sie wollte diesen Typen wohl angreifen, doch dieser war genauso schnell wie die Maximoff. Mit einem Ruck zog der Muskelprotz eine monströse Waffe von seinem Rücken und zielte direkt auf uns, ein lauter, viel lauter als bei denSchüssen zuvor, Knall ertönte und Wanda stieß mich zur Seite, nur um dann selbst getroffen und Meter weit nach hinten geschleudert zu werden.

Mein Kopf schlug schmerzhaft auf den Boden auf und ich hatte das Gefühl, für einen kurzen Moment ohnmächtig gewesen zu sein. Langsam rappelte ich mich auf und wollte mich Wanda nähern, doch dies war mit meiner leicht verschwommenen Sicht schwierig. Ein langes, unangenehmes Piepen füllte meine Ohren, während sich mein Kopf anfühlte, als würde er einen großen Sack auf sich tragen. Ich hörte stampfende Schritte hinter mir und wollte deshalb so schnell wie möglich zu Wanda laufen, doch bevor ich auch nur einen Schritt machen konnte, griff eine große Hand nach meinen Haaren und packte sie fest. Ein schmerzerfüllter Schrei entfloh mir, als der Mann seinen Griff verstärkte und es sich anfühlte, als würde er mir jeden Moment die Haare ausreißen. In meinem Augenwinkel bewegte sich ein Schatten, von dem ich wusste, dass es sich nur um Wanda handeln konnte. Ein erleichtertes Seufzen drang aus meinem Mund, bevor ein erneuter Schmerz meinen Kopf durchzog.

,,Hände weg." Hörte ich die Serbin sprechen, die mich in binnen von Sekunden aus dem Griff des Gorillas befreite und gleichzeitig zu Boden riss.

,,Geht es dir gut?" Wollte sie sofort von mir wissen, als sie mir schnell beim aufstehen half. Ich nickte leicht und hielt mir meinen Kopf, meine Kopfhaut brannte fürchterlich und dieser Schmerz würde sicher noch eine Weile bleiben. Inzwischen hatten sich doch tatsächlich Schaulustige am Anfang der Brücke versammelt und beobachteten uns, was ich absolut nicht verstehen konnte. Wieso beobachtet man sowas gerne? Selbst wenn sie Wanda als ein Mitglied der Avengers erkannt haben, ist es doch viel zu gefährlich.

,,Wie geht es dir? Hat es dich sehr erwischt?" Ich musterte Wanda von Kopf bis Fuß und konnte glücklicherweise nichts, als eine große Platzwunde an ihrer Schläfe erkennen.

,,Hier nimm, ruf Tony und Pietro an, die beiden werden am schnellsten hier sein." Wanda gab mir ihr kleines Handy in die Hand und ließ den, immer noch am Boden liegenden, Mann nicht mehr aus den Augen. Meine Hände zitterten leicht, während ich die Nummer eingab und versuchte Tony anzurufen. Es klingelte einige Male, bis letztendlich leider nur die Mailbox ertönte. Schnell legte ich wieder auf und versuchte das gleiche nun bei Pietro, welcher sogar wirklich an sein Handy ging, doch noch bevor ich auch nur ein Wort herausbekam, wurde ich zum dritten Mal an diesem Tag zu Boden gerissen. Es fühlte sich an wie eine Explosion und es klang auch danach, noch dazu erkannte ich über all um mich herum größere Brocken der Brücke. Mein Rücken, auf welchem ich hart aufgekommen war, brannte wie Feuer. Auf einmal spürte ich auch wie etwas in meinem Gesicht hinunter lief, wobei ich nicht lange nachdenken musste, um herauszufinden, dass es sich wahrscheinlich um Blut handelte. Ich bekam kaum noch richtig Luft, es war eher ein Keuchen, dass meinen Mund noch verließ.

,,D/N kannst du mich hören?! Was ist bei euch los!? Wo seid ihr!" Hörte ich die besorgte Stimme Pietro's auf der anderen Leitung, schaffte es jedoch nicht ihm zu antworten. Ich konnte kaum atmen, wie sollte ich da sprechen? Langsam sah ich mich in meiner Umgebung um und konnte Wanda entdecken, welche wenige Meter von mir entfernt ebenfalls auf dem Boden lag, im Gegensatz zu mir jedoch, war Wanda mit stärkeren Wunden übersät und dazu auch noch ohnmächtig. Sie hatte es um einiges schlimmer erwischt, als mich. Plötzlich schoss mir die Waffe unseres Angreifers wieder in den Kopf, weshalb ich mich sofort, vor Schmerz stöhnend, auf die Suche nach dieser machte. Meine Hände stützte ich auf dem Boden ab und ließ meine Augen über die nun völlig zerstörte Brücke fliegen, in der sich ein rießiges Loch befand. Nichts außer einem ganz kleinen Auto, könnte hier noch über die Brücke fahren. Nach ein paar Minuten konnte ich die Waffe sehen, weshalb ich mich mit viel Kraft auf meine Beine stellte und keuchend auf den Weg dorthin machte. Dieser Crossbones stand ebenfalls wieder auf den Beinen und sah in meine Richtung, wobei mich ein kalter Schauer überzog. Sein gesammtes Gesicht war von Narben bedeckt und schweren Verbrennungen, kein Wunder trug er eine Maske. So wollte ich mich auch unmöglich in der Öffentlichkeit zeigen.

Erzähler

Nun schien es nur noch euch beide zu geben, da Wanda dir gerade unmöglich helfen konnte. Du konntest dich kaum richtig auf den Beinen halten, geschweige denn, richtig atmen. Pietro, welcher immer noch an der anderen Leitung hing, versuchte verzweifelt eine Antwort von dir oder seiner Schwester zu erhalten. Nachdem er an sein klingelndes Handy gegangen war, hörte er nur ein lautes, explosionsartiges Geräusch, gefolgt von einem beunruhigendem Rascheln. Inzwischen war er zu Natasha gegangen und bat sie dringend um Hilfe, wobei diese zum ersten Mal erfuhr, dass Wanda und du gar nicht mehr in der Villa wart. Du bist fast bei der Waffe angekommen, genauso wie Crossbones. Der ehemalige Hydra-Agent war ebenfalls verletzt, aber noch nicht einmal ansatzweise so stark wie Wanda und du. Crossbones rannte auf dich zu und schlug dich mit einem festen Faustschlag ins Gesicht zu Boden, bevor er dich am Kragen deines Pullovers wieder hinaufzog und ein weiteres Mal auf dich einschlug. Nach weiteren schmerzhaften Schlägen ließ er dich achtlos auf den Boden fallen und stieg mit einem großen Schritt über dich, damit er zu Wanda gehen könnte. Kaum war er über dich gestiegen, rappelst du dich, trotz deiner schlimmen Schmerzen, auf und griffst nach der Waffe.

,,Bleib stehen!" Riefst du mit aller Kraft und versuchtest herauszufinden, wie diese Waffe funktioniert. Crossbones drehte sich tatsächlich zu dir, bemerkte aber schnell, dass du keine Ahnung von dem hattest, was du da tatst. Langsam kam er grinsend auf dich zu gelaufen und merkte dir deutlich an, dass du keine Kraft mehr hattest. Die Waffe in deinen Händen war furchtbar schwer, auch, wenn du endlich den Abzug gefunden hattest.

,,Auf was wartest du Kleines? Schieß doch." Sagte der Mann vor dir, wobei dir eine gute, jedoch sehr gefährliche Idee in den Sinn kam. Wanda war endlich wieder zu Bewusstsein gekommen, konnte sich jedoch genauso wenig bewegen wie du. Ihre Augen weiteten sich vor Schreck, als sie dich mit der Waffe in der Hand sah. Sofort machte sie dich auf sich aufmerksam, was du zum Glück auch bemerktest. Nur ein kurzer Blick zwischen euch hatte gereicht, damit ihr beiden wusstet, was zu tun ist. Mit einem kräftigen Schwung warfst du die Waffe über den Boden, welche Wanda mit ihren Kräften in Sekunden schnelle zu sich holte. Währenddessen hatte sich Crossbones leider deinen Arm geschnappt und warf dich ohne große Mühe in Richtung des rießigen Lochen, in der Hoffnung, du würdest hinunterfallen. Zu deinem Glück, konntest du dich gerade noch so abbremsen und lagst daher dicht am Rande.

,,D/N!" Rief Wanda erschöpft nach dir, dabei zog sie die Waffe auf ihren Schoß und war dabei sie richtig zu halten. In deinem Kopf schwirrten dir tausende Gedanken herum, doch einer davon, war mehr als deutlich. Wieder ertönten hinter dir die stampfenden Schritte des Mannes, weshalb du deine aller letzte Kraft zusammen nahmst und erneut auf deine Beine standest. Wanda wartete nicht länger, sie zielte auf Crossbones und schoss...Doch es geschah nichts. Voller Panik versuchte sie immer wieder einen Schuss abzugeben, ohne Erfolg. Mit geweiteten Augen sah sie in deine Richtung und hoffte, dass endlich jemand kommen würde, um euch zu retten.

Mit einem kurzen Blick zu Wanda erkanntest du, dass sie dir nun entgültig nicht mehr helfen konnte. In ihren Augen spiegelte sich eine unbeschreibliche Angst um dich, welche du nur zu gut zurückgeben konntest. Auch du warst voller Angst, vor allem hattest du vor dem Angst, was du als nächstes tun würdest. Crossbones streckte seine starken Arme nach dir aus, wobei sich dein selbstverteidigungstraining  wieder in deinen Kopf rufte. Schnell tratst du dem Muskelprotz mit voller Wucht zwischen seine Beine, währenddessen nahmst du seinen Arm und verdrehtest ihn so, dass der Mann nun leicht vor dir in die Hocke gehen musste, da du um einiges kleiner warst als er. Deine Arme umschlossen seinen Körper, als wolltest du ihn von hinten umarmen, doch du hattest etwas völlig anderes vor. Dein Blick landete erneut auf deiner Freundin, welche inzwischen erkannt hatte, was dein Plan war.

,,NEIN!" Rief sie lauthals und streckte ihre Hand in deine Richtung, als würde sie dir ihre Hand geben wollen. Deine Augen schlossen sich und mit einem Mal, stießt du euch beide über den Rand der Brücke und zogst Crossbones mit dir in die Tiefe.

Ein herzzerreißender Schrei erfüllte die Ohren der vielen Zuschauer, unter denen sich auch Reporter aufhielten, welche mit großem Schock alles gefilmt hatten. Ihre Schmerzen ignorierend rannte Wanda zum Rand der Brücke und sah mit Tränen gefüllten Augen hinunter, wo sie deine hilflose Gestald in die fünfundachtzig Meter Tiefe stürzen sah, ohne dir helfen zu können...

Nicht nur Wanda hatte es gesehen, sondern auch die anderen. Sie alle blickten voller Entsetzen und mit geweiteten Augen auf die Bildschirme. Tony und Pepper, welche gerade dabei waren das Restaurant zu verlassen, jedoch von den Sondermeldungen aufgehalten wurden. Steve und Bruce, welche während ihrer Arbeit den Fernseher hatten laufen lassen, und es ebenfalls in den Nachrichten sahen. Clint und seine Frau, die es beim abräumen des Tisches nebenbei mitbekamen, da ihre Kinder gerade die Nachrichten eingeschaltet hatten. Und auch Pietro und Natasha hatten es gesehen, nachdem Jarvis ohne Befehl einfach den Fernseher eingeschaltet hatte. Sie alle hatten es gesehen, sie alle...hatten deinen Tod gesehen.

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