𝑺𝒊𝒙
D/N
Ich saß mit Wanda vor dem Fernseher und schaute mir mit ihr zusammen eine Anime Serie an, ihr Name war ,,Free", es ging um vier Freunde die unheimlich gerne schwimmen. Sehr interessant. Ich habe zuvor noch nie eine Anime Serie angesehen, weshalb Wanda dies schnell ändern wollte. Steve und ich hatten uns noch sehr lange unterhalten, bis Dr. Banner nach ihm rief und er gehen musste. Auf einmal klingelte mein Handy, worauf eine Nachricht von Friday zu sehen war, in der stand, dass ich sofort meine Brille anziehen solle. Etwas verwirrt griff ich nach dieser, ich hatte Wanda von Friday erzählt und ihr auch die Brille gezeigt, weshalb sie nun auf den Tisch vor uns lag.
,,Was ist los Friday?" Fragte ich die KI, sobald ich sie sehen konnte.
,,D/N du musst sofort nach Hause fahren, ich glaube irgendetwas stimmt dort gerade nicht." Antwortete sie mir schnell, weshalb ich nun aufstand.
,,Wie kommst du darauf?" Wollte ich nun wissen und sah im Augenwinkel, wie Wanda die Sendung pausierte, bevor sie etwas besorgt zu mir hoch sah.
,,Ich kann weder auf die Kameras im Haus zurückgreifen, noch die Vitalwerte deines Adoptivvater's verfolgen."
,,Das ist nicht möglich, er müsste dich dafür abgeschalten haben und er weiß genau, dass er das nicht soll." Irgendwas stimmt nicht, da hat Friday vollkommen recht. Friday kann normalerweise auf alle Geräte im Haus zurückgreifen und vor allem die Vitalwerte von meinem Vater und mir überwachen..Und dass sie beides plötzlich nicht mehr kann, muss bedeuten, dass mein Vater sie wohl ausgeschaltet hat. Aber warum? Wieso sollte er Friday bei uns zu Hause abschalten? Ich muss sofort nach Hause.
,,Wanda ich muss sofort zu mir nach Hause, könntest du vielleicht bitte Tony bescheid sagen?" Fragte ich die rothaarige, welche sofort nickte. Schnell griff ich nach meinem Handy und rannte zum Fahrstuhl, als sich die Türen endlich öffneten stieg ich ein und drückte auf die Taste für das Erdgeschoss.
,,Friday versuch nochmal auf die Kameras zuzugreifen." Sagte ich und begann nervös meine Hände aneinander zu reiben, hoffentlich ist nichts schlimmes passiert. Nach ein paar Minuten öffneten sich endlich die Türen und ich rannte hinaus, hinaus aus dem Gebäude und dann durch die Straßen. Mein Herz raste unglaublich schnell und meine Lungen begannen zu brennen, doch ich konnte nicht anhalten. Die Angst, dass meinem Vater etwas passiert sein könnte, war einfach zu groß. Nach ungefähr fünfundzwanzig Minuten kam ich keuchend vor dem Haus zum stehen und musste mich erstmal kurz auf eine kleine Treppe setzen.
,,Friday...Bin da." Sagte ich schwer atmend und hustete kurz, als ich nach ein paar Minuten wieder normal Luft zu mir nehmen konnte, stand ich auf und lief zur Haustür. Dort holte ich den Ersatzschlüssel unter der Fußmatte hervor und betrat das Haus, wo ich als allererstes Friday wieder Aktivierte, in dem ich in einem kleinen Feld einen Pin eingab. Das Feld ähnelt einer Alarmanlage, nur dass es von mir ist und deshalb cooler aussieht.
,,D/N." Hörte ich Friday's Stimme und sah den Gang entlang, wo sie stand. Doch kaum sah ich sie an, spürte ich auch schon, dass etwas passiert sein musste. Friday sah unheimlich traurig aus und sah mich voller Mitleid an.
,,Was ist los?" Fragte ich misstrauisch und lief langsam auf sie zu, Friday drehte jedoch nur ihren Kopf und sah ins Wohnzimmer. Ich folgte ihrem Blick, während ich langsam den Raum betrat, wo ich meinen Vater auf dem Sofa liegen sah. Mein Blick glitt zum Wohnzimmertisch, auf dem ein Bündel Briefe und eine Packung Schlaftabletten lag.
,,Friday?" Flüsterte ich mit einem sehr schlimmen Gedanken und spürte wie sich Tränen in meinen Augen sammelten.
,,Wie sind Dad's Vitalwerte?" Fragte ich und hoffte stark, sie würde etwas anderes sagen als das, was ich befürtete. Friday tauchte vor mir auf und sah mich mit tiefem Bedauern an.
,,Er hat keine." Antwortete sie mir leise und senkte ihren Blick, ich atmete tief ein und sah nach oben, während meine Tränen anfingen über meine Wangen zu rollen.
,,Es war eine Überdosis."
,,Kontaktiere einen Rettungsdienst und die Polizei." Sagte ich und wischte mir über meine Augen.
,,Und Tony..Ich möchte, dass er hierher kommt." Friday nickte und tat was ich sagte, ich griff langsam nach dem Bündel und verließ das Haus, damit ich mich draußen auf die kleine Treppe setzen konnte. Nach ein paar Minuten presste ich die Briefe an meine Brust und senkte meinen Kopf, dann rollten schon die nächsten Tränen.
Wieso? Wieso hat er das getan? Wieso hat er mich verlassen ohne sich zu verabschieden? Wie konnte er mir das nur antun? Ich weinte immer stärker und fühlte mich unglaublich allein gelassen. Mein Körper zitterte stark und meine Muskeln taten schon ein wenig weh, da sie sich immer wieder verkrampften. Plötzlich wurde eine Decke um meine Schultern gelegt und zwei warme Hände legten sich auf meine Schultern.
,,Miss? Sind Sie soweit okey?" Hörte ich eine fremde Stimme, weshalb ich meinen Kopf langsam hob und den jenigen ansah, bevor ich leicht nickte. Es war ein Polizist.
Er begann leicht zu lächeln.
,,Soll ich Ihnen einen der Sanitäter holen?" Fragte er mich nun, worauf ich meinen Kopf schüttelte. Jedoch überrollte mich wieder eine Welle der Traurigkeit, wobei sich meine Augen schnell mit Tränen füllten und diese aus meinen Augen rollten. Ich wollte schon wieder meinen Kopf senken, doch der Polizist hielt mich mit einer sanften Berührung an meinem Kinn davon ab.
,,Bitte, sehen Sie mich an." Sagte er ruhig und wartete geduldig, bis ich ihn wieder ansah.
,,Hübsche Mädchen wie Sie, sollten ihre Gesichter, nicht mit Tränen bedecken." Seine Stimme war so ruhig und sanft, während seine großen Hände vorsichtig die Tränen von meinen Wangen wischten, welche nun leicht gerötet waren. Ich musste ein wenig lächeln, worauf sich das Lächeln des Polizisten verbreitete.
,,Na also, so gefallen Sie mir schon mehr." Lächelte er und reichte mir ein Taschentuch, welches ich nahm und meine Augen damit trocknete.
,,Dürfte ich Ihnen ein paar Fragen stellen? Es geht ganz schnell." Wollte er nun wissen, wobei ich hinter ihm Tony's Auto sah, welches gerade zum stehen kam. Ich nickte dem Polizisten zu und er begann mir seine Fragen zu stellen, er wollte im großen und ganzen eigentlich nur wissen, was genau passiert ist. Tony sprach derweil mit einer schwarz haarigen Tusse, die wahrscheinlich vom Jugendamt kommt. Ich bin immerhin noch nicht achtzehn und dürfte deswegen nicht alleine bleiben, aber Tony bekommt das schon hin. Nachdem ich alles erzählt hatte, bedankte sich der Mann und gab mir eine Nummer, die ich anrufen sollte, wenn mir noch etwas einfallen würde. Tony kam wenig später auch zu mir und nahm mich erstmal fest in den Arm, wobei ich mich in sein Hemd krallte.
,,Es tut mir so leid D/N." Sagte Tony und strich über meinen Kopf, ich nickte nur leicht und presste mich stärker an ihn.
,,Ich habe gerade mit einer Frau gesprochen, da du noch keine achtzehn bist und somit nicht allein wohnen darfst, bleibst du erst mal bei mir. Wenn du dann achtzehn bist, kannst du selbst entscheiden ob du im Tower bleibst oder dir eine eigene Wohnung suchst. Aber egal wofür du dich entscheidest, ich werde dich auf jedenfall unterstützen." Ein kleines Lächeln lag auf meinen Lippen, während ich mich durch Tony's Worte ein wenig beruhigte. Nach mehreren Minuten kam ein Polizist und gab uns bescheid, dass Tony und ich gehen durften. Tony gab dem Polizisten und der Jugendamt Tante seine Nummer und stieg mit mir in sein Auto, womit er uns dann zum Tower fuhr.
,,Ich werde Jarvis sagen, dass er deine Sachen zum Tower bringen lassen soll." Sagte Tony, während er in der Garage parkte.
,,Danke." Murmelte ich und spielte mit dem Band, welches um die Briefe gebunden war. Sobald das Auto stand stiegen wir aus und liefen zum Fahrstuhl, mit dem wir nach oben fuhren.
,,Du möchtest jetzt bestimmt erst mal in dein Zimmer, wenn irgendetwas sein sollte, kannst du jederzeit zu mir kommen."
,,Könntest du bei mir bleiben?" Fragte ich und sah zu Tony hinauf.
,,Bitte." Ich machte eine kleine Schmolllippe und große Augen, während meine Nasenflügel leicht wackelten. Der Blick klappt einfach immer. Tony sah für einen Moment ein wenig überfordert aus, nickte dann aber leicht lächelnd. Zusammen liefen wir in mein Zimmer, wo ich die Briefe auf einen kleinen Tisch legte, welcher vor dem grauen Sofa stand. Danach zog ich meine Schuhe aus und legte mich mit Tony in mein Bett. Ich kuschelte mich an seine Brust, worauf Tony seine Hand auf meinen Kopf legte und diesen streichelte.
Mehrere Minuten, vielleicht sogar eine Stunde, lagen wir einfach nur kuschelnd da. Irgendwann jedoch, musste ich Tony einfach etwas fragen.
,,Tony, darf ich dich etwas fragen?"
,,Natürlich."
,,Meine echte Mutter..Wie war sie so?" Fragte ich und wartete geduldig auf seine Antwort, Tony war für ein paar Minutenlang still, bevor er mir antwortete.
,,Mia war..Eine besondere Frau." Fing Tony an, während er meinen Kopf weiter streichelte. Mia, ein wunderschöner Name.
,,Ich habe Mia auf einer Wohltätigkeitsveranstaltung kennengelernt, es ging damals um ein sehr großes Waisenhaus. Ich habe damals einen Freund begleitet und hatte eigentlich nicht wirklich viel Lust dorthin zu gehen, irgendwann sah ich durch die Menge und dann..Sah ich sie." Tony sprach mit einer unvorstellbar ruhigen Stimme, wobei ich ein Lächeln heraushören konnte, als er meine Mutter erwähnte.
,,Mia ist mir sofort aufgefallen, ich wusste von der ersten Sekunde an, dass sie anders war...Mia hatte eine völlig andere Ausstrahlung, als die anderen Frauen. Ihr Lächeln war viel schöner, als das der anderen Frauen. Ihre Augen hatten dieses bestimmte Leuchten, welches man nur sehr selten bei einer Frau sieht. Ihre Stimme war so weich, dass ich eine Gänsehaut von ihr bekam...Mia hat mich damals, allein mit ihren Blicken nervös gemacht. Ich habe mich an diesem Abend, dass erste mal nicht getraut eine Frau anzusprechen, weshalb ich auch unendlich froh war, als Mia den ersten Schritt gemacht hat." Tony lachte leicht, was mich zum lächeln brachte, jedoch fielen mir immer wieder die Augen zu, doch ich unterbrach Tony nicht.
,,Als Mia das erste mal mit mir sprach, war ich unvorstellbar nervös und habe am Anfang kein Wort herausbekommen..." Tony erzählte noch eine ganze Weile, doch ich war schon längst eingeschlafen. Irgendwann spürte ich nur noch etwas auf meiner Stirn und hörte wie die Tür geschlossen wurde, bevor ich endgültig im Traumland verschwand.
Bạn đang đọc truyện trên: AzTruyen.Top