3. Verborgene Wahrheiten
Ich stand im Dunkeln. Der Raum im Keller wurde von einer einzigen schwachen Glรผhbirne erhellt. Gefesselt an einem Stuhl; vรถllig wehrlos. Der 40 jรคhrige Mann zitterte vor Angst. Seine smaragd-grรผnen Augen waren weit aufgerissen, als er mich ansah.
"Wo ist sie?", flรผsterte ich bedrohlich.
Die Sekunden verstrichen wie Stunden, wรคhrend er nach Worten rang, die er niemals preisgeben wollte. Doch er musste.
Der Raum war erfรผllt von einem unheimlichen Schweigen, nur unterbrochen vom dumpfen Tropfen einer undichten Wasserleitung. Die Tropfen machten einem Wahnsinnig. Man wird verrรผckt, gestรถrt. Ein Glรผck, dass ich schon gestรถrt bin.
Ich nรคherte mich ihm langsam. Das Wasser unter meinen schwarzen Stiefeln schmatzte nach jedem Schritt und das Blut, welches unter meiner Schuhsohle klebte, vermischte sich mit der Wasserpfรผtze. Nach vielen leichten Schrammen welche ich voller Freude in seine Haut ritzte, sprach seine angsterfรผllte Stimme; begann die Wahrheit zu gestehen. Doch ich war nicht zufrieden.
"Das reicht nicht", sprach ich in einer Stimme, wie diese eines verrรผckten Clowns. Sein Blick wanderte nervรถs durch den dรผsteren Raum, als er verzweifelt nach einem Ausweg suchte.
"Bitte", flehte er "Ich habe doch alles gesagt, was ich weiร!"
Ein Lรคcheln spielte um meine Lippen; Grรผbchen ziehten sich in meine Wangenmuskeln ein und meine kelben Zรคhne kamen zum Vorschein. Ich wusste nur zu gut, wie angsteinflรถรend mein Blick sein kann.
"Das ist nicht genug. Ich will Emery wieder haben, mein Bester. Du hast sie den einen Abend gesehen! Du weiรt, was mit ihr geschehen ist." flรผsterte ich mit tiefer Stimme.ย
Ich nahm mit einem gekonnten Schwung mein Messer aus der Hosentasche und stach ohne Rรผcksicht in sein Bein. Ein schmerzerfรผllter Geschrei verlieร seine Kehle.ย
Ich liebte diese Schreie.
Ich brauchte diese Schreie.
Sie erfรผllten mich, verwรถhnten mein Innerstes.
Ich verlieร die Dunkelheit des Kellers, wo seine Schreie im Nichts verhallten. Ich hatte noch Plรคne mit ihm.
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