🥀𝑶𝒏𝒆🌹

Vollkommen erschöpft lag das kleine Wesen in den Armen ihres Retters und schlief so fest wie ein Stein, die Angst und die Aufregung waren eindeutig zu viel für dich gewesen. Eine dünne, braune Decke war um deinen Körper gewickt, welcher nicht mehr ganz so stark wie noch vor einer halben Stunde zitterte. Steve hatte dir bereits eine dünne, etwas zerrissene Decke um die Schultern gelegt, welche bisher mehr als Matratzenüberzug gedient hatte, anstatt als Decke. Kaum hatte er den Quinjet mit dir in seinen Armen betreten, war Wanda ihm bereits mit einer neuen Decke entgegen gekommen, welche sie um deine schwache Gestalt wickelte, bevor sich der Captain mit dir auf eine Bank setzte, wo du nur kurz darauf einschliefst.

,,Wie zum Teufel gelangt ein kleines Kind zu Hydra?" Tony, welcher sich in seinem Sitz zu seinen Kameraden drehte, nachdem er den Autopiloten eingeschaltet hatte, blickte einmal durch die Runde und blieb schlussendlich bei Bucky hängen, welcher vor langer Zeit selbst bei Hydra gewesen ist. Er war vor genau siebzig Jahren ein Veteran des Zweiten Weltkriegs, ein ehemaliger Offizier des 107th Infantry Regiment und bis heute der beste Freund von Steve Rogers. Während einer Mission im Jahre 1945 in den Alpen stürzte er jedoch von einem Zug in die Tiefe und galt seitdem als verstorben, dies war er aber nicht. Er überlebte und wurde schwer verwundet von einem Fremden zu der wohl gefährlichsten Organisation der Welt gebracht: Hydra, wo er zum Winter Soldier gemacht wurde...

,,In meiner Zeit hat Hydra nie mit Kindern experimentiert und ich bin schon zu lange von ihnen fort um zu wissen, ob sich das vielleicht geändert hat." Sprach er mit dunkler Stimme und sah zu dem Mädchen auf, man erkannte die Angst in seinen Augen. Angst davor, dass man dir vielleicht bereits die selben Schmerzen wie ihm angetan hatte.

Bucky erinnert sich nur sehr ungern an seine Vergangenheit, in der er ein wahres Monster war, zumindest in der Zeit, in der Hydra ihn noch unter Kontrolle hatte. Nun wanderte Tony's Blick zu Wanda, welche aber nur verneinend den Kopf schüttelte. Auch sie hatte keine Ahnung davon, ob man an dir experimentiert haben könnte oder nicht, denn auch sie war bereits sehr lange kein Mitglied dieser Gemeinschaft mehr und würde es auch nie wieder freiwillig werden. Ein leises quietschen ließ die Freunde ruckartig zu dir sehen, als du dich langsam mit deinem Körper näher zu Steve drehtest du dich enger an seine Brust kuschelst. Dieser Anblick von Steve mit dir auf seinem Schoß erwärmte wirklich jedem das Herz, es war ein rührender Anblick. Steve hielt dich so fest in seinen Armen, als hätte er Angst, jemand könnte dich ihm wegnehmen.

,,Hast du irgendwelche Wunden an ihr entdeckt?" Meldete sich nun die Russin zu Wort, welche bis jetzt tief in Gedanken versunken in einer Ecke gestanden hatte. Steve hob seinen Blick für einen kurzen Moment von deiner schlafenden Gestalt um zu seiner Kollegin und besten Feundin zu sehen, in seinem Kopf arbeitete sein Gehirn und versuchte sich an eine mögliche Verletzung zu erinnern, doch, er wusste keine.

,,Ich bin mir um ehrlich zu sein nicht sicher, ich habe auf keine Wunden geachtet..Ich wollte sie erst einmal so schnell wie möglich da rausholen, sie war völlig verängstigt von all den Geräuschen." Gab der Captain ehrlich zu, woraufhin die rothaarige verständnisvoll nickte. Sie konnte Steve sehr gut verstehen, sie hätte wahrscheinlich nicht anders reagiert, wenn sie ein verängstigtes Kind gefunden hätte.

,,Ich werde sie untersuchen sobald wir zurück sind, sie hat scheinbar nirgends geblutet, daher hat es keine Eile. Wir sollten aber Fury darüber informieren-."

,,Und versuchen herausfinden woher sie kommt." Fügte Clint noch zu den Worten von Bruce hinzu, wobei jeder einmal bestätigend nickte. Auch wenn Clint es sich nicht anmerken ließ, doch sobald er dich sah, kam sofort der Vater in ihm hoch. Sobald er dich sah, musste er umgehend an seine eigenen Kinder denken und konnte sich daher nur all zu gut vorstellen wie es deinen Eltern gehen musste. Der restliche Flug erfolgte in absoluter Stille, alle hingen ihren eigenen Gedanken nach, so wie nach jeder Mission. Diese Mission war definitiv anders, als alle Missionen, die sie bisher erledigt hatten. Zu diesem Zeitpunkt ahnte noch keiner der Avengers, wie sehr du das Leben aller noch verändern solltest...Nach einer langen Stunde erreichten die Avengers endlich den früheren ,,Stark Tower", welcher nun sozusagen als Zuhause für alle Avengers diente. Sie alle hatten in dem riesigen Gebäude ein eigenes Zimmer von Tony zur Verfügung gestellt bekommen, es war wie eine große Wohngemeinschaft. Steve machte sich als erstes mit dir auf den Weg in sein Zimmer, wobei er einen verwirrten Blick von Pepper, Tony's Freundin, zugeworfen bekam. Verständlicherweise. Wenige Minuten später erreichte er es und trat leise hinein, immer darauf bedacht dich nicht zu wecken. Mit großen Schritten begab er sich zu seinem Bett und legte dich so vorsichtig hinein, als könntest du bei der kleinsten, stärkeren Berührung zerbrechen. Doch dies geschah natürlich nicht. Für einen kurzen Moment beobachtete er dich noch, um sicher zu stellen, dass du auch wirklich friedlich schliefst, bevor er sich in sein nahegelegenes Badezimmer begab. Steve's Zimmer war im Gegensatz zu den anderen recht "normal", es war genau wie das restliche Gebäude luxuriös eingerichtet, doch es hielt sich noch in Grenzen.

In seinem Zimmer selbst befand sich nicht außergewöhnlich vieles, lediglich das was er auch wirklich benötigt. In seiner Jugend hatte er in unvorstellbaren Verhältnissen gelebt, daher war er es nur all zu gut gewohnt nicht zu viel zu besitzen. Das einzige wirkliche Highlight ist der große Balkon von welchem aus er über ganz New York sehen kann, die Stadt, in der er groß wurde. Nachdem er sich ein wenig frisch gemacht und sich für gemütlichere Kleider entschieden hat, begab er sich leise zurück in Richtung seines Bettes und betrachtete dich erneut. Ein kleines Lächeln bildere sich auf den Lippen des Mannes, als er dein Gesicht zu mustern begann. Deine kleine Stupsnase, die leicht geröteten Wangen und die Haarsträhnen, die dir vereinzelt ins Gesicht fielen. Du warst im großen und ganzen einfach Süß. Ein leises Klopfen riss Steve aus seinen Gedanken und ließ ihn innerhalb von Sekunden zur Tür laufen, kaum war diese geöffnet, entdeckte er auch schon seinen besten Freund.

,,Wie geht es ihr? Schläft sie noch?" Wollte Bucky ohne zu zögern wissen, wobei ihm ein erleichtertes Seufzen entfloh, als Steve bestätigend nickte. Mit schnellen Schritten betrat er den großen Raum und begab sich zum Bett, wo auch er dich nun beim schlafen beobachtete. Steve stand nur kurze Zeit später neben ihm und seufzte leise, niemals hätte er damit gerechnet, eines Tages ein kleines, fremdes Kind in seinem Bett liegen zu haben.

,,Sie ist noch so klein und unschuldig..was könnte sie nur bei Hydra gemacht haben?" Sprach er leise seine Gedanken aus, mit dem Wissen, dass sein Freund ihn gehört hatte. Bucky trat langsam näher an das Bett heran und beugte sich zu dir hinunter, ganz vorsichtig, als könnte er dich zerbrechen, strich er dir eine Haarsträhne hinter dein Ohr, welche dir ins Gesicht gerutscht war. Dein kleiner Kopf bewegte sich daraufhin ein wenig in seine Richtung, als würdest du wollen, dass er dich erneut so sanft berührt. Bucky's Herz schmolz dahin, während sich nun auch auf seinen Lippen ein sanftes Lächeln bildete. Gerade wollte er etwas auf Steve's Worte erwidern, als sich plötzlich deine Augen öffneten. Sie musterten die beiden Männer vor sich, wobei du einen von ihnen ein wenig erkanntest. Dennoch warst du den beiden gegenüber ängstlich, du kanntest sie schließlich nicht.

,,Hallo Kleines, vor uns musst du keine Angst haben." Begann Bucky mit einer ruhigen Stimme mit dir zu sprechen, weshalb deine D/A/F Knopfaugen auf die seinen trafen. Bucky's Herz klopfte ein wenig schneller, als er auf deinen intensiven Blick traf. Es schien, als könntest du ihm in die Tiefen seiner Seele blicken. Steve kniete sich vor das Bett an deiner Seite und erreichte somit deine Aufmerksamkeit, er strich dir liebevoll über den Kopf und dachte genau über seine nächsten Worte nach. Steve wollte dir auf keinen Fall Angst machen oder dich überfordern.

,,Hast du vielleicht Hunger?" Fragend sah er dich an und wartete Geduldig auf irgendeine Reaktion von dir, diese bekam er auch recht schnell, in dem dein Kopf heftig nickte. Vorsichtig begannen die beiden Freunde dich aus der Decke zu befreien, wobei Bucky seine Augenbrauen zusammenzog. Dein kleiner Körper steckte nur in einem viel zu großen Shirt, dass dir bis zu den Knien reichte. Ganz vorsichtig griff er nach deinem linken Arm und zog den kurzen Ärmel ein wenig nach oben, wo ihm und auch Steve sofort blaue Flecken ins Auge sprangen. Die Flecken ähnelten einem Handabdruck, als hätte dich jemand zu feste gepackt. Ohne darüber nachzudenken sah Steve auch an deinem rechten Arm nach, wo sich ebenfalls ein gewaltiger Handabdruck befand. Du beobachtest die beiden neugierig, nicht verstehend, was die beiden da eigentlich machen. Wie hättest du es auch verstehen können? Für sowas warst du noch definitiv zu klein. Nachdem die Freunde einen verstehenden Blick wechselten, nahm Steve dich erneut vorsichtig auf seinen Arm, wo du dich umgehend in sein Shirt kralltest. Bucky musste auf dem Weg zu den anderen über Steve schmunzeln, mit dir auf dem Arm ähnelte er sehr einem Vater.

,,Sie ist wach." Wanda, die bis gerade eben noch auf dem Sofa gesessen hatte, stand nun kerzengerade und ließ dich keine Sekunde aus den Augen. Auch die anderen Avengers, welche sich in der offenen Küche befanden, beobachteten dich nun interessiert, wobei sie alle leicht lächelten, als sie auch deine Interesse sahen. Deine Augen waren ein wenig größer und sahen sich den ganzen Raum an, alles war so neu für dich, und genau das machte dich neugierig. Vorsichtig ließ Steve dich von seinem Arm hinunter und platzierte dich auf deinen Füßen, es dauerte nur einen kurzen Moment, bevor sich deine kleinen, nackten Füßchen über den Boden bewegten und leise tappten. Zuerst schienst du noch unsicher zu sein mit all diesen großen Menschen, die für dich wie Riesen aussahen, die dich auch noch beobachteten, doch schon kurz darauf liefst du ohne Probleme durch die Küche und berührtest alles mit deinen kleinen Händen.

,,Sie ist so niedlich." Unterbrach Natasha die entstandene Stille und sah dir dabei zu wie du eine kleine Schranktüre öffnest, nachdem du bemerkt hattest, dass sie sich öffnen lässt. Vollkommen fasziniert verschwand dein Kopf im Schrank und kam nur wenige Sekunden später wieder heraus, als sich plötzlich dein Gesicht ein wenig verzog. Deine Augen kniffen sich ein wenig zusammen und deine Nase zuckte etwas, außerdem hobst du deinen Kopf ganz leicht nach oben. Und dann passierte es, du musstest niesen. Es war sehr leise und klang eher wie das Piepsen einer Maus, aber es reichte schon vollkommen, damit sich die Avengers bereits jetzt in dich verliebten. Deine Augen wanderten einmal um die Runde, als würdest du eine Reaktion erwarten oder eine sehen wollen. Nachdem jedoch nichts passierte, liefst du weiter. Deine Füße trugen dich plötzlich einmal durch die Küche zu Natasha, an deren Bein du dich kralltest, bevor du dich auf ihren Fuß setztest und deine Bein verschränkst, so, dass sie dich nicht einfach abschütteln konnte. Sie schnaubte einmal belustigt und ließ dich einfach sitzen, wer weiß was gerade in deinem kleinen Gehirn vor sich ging.

,,Hey, kann ich die kleine kurz mit ins Labor nehmen und sie untersuchen?" Tauchte auf einmal Banner in der Küche auf, welchem sofort auffiel, dass die gesamte Aufmerksamkeit seiner Kollegen auf dir lag. Natasha drückte sich etwas von der Küchenzeile ab, an welche sie gelehnt war, und begann mit dir am Bein in Richtung des Fahrstuhls zu laufen. Zunächst machtest du wegen der plötzlichen Bewegung noch große Augen, doch so bald es dir gefiel, ertönte dein herzliches Kichern, welches die Herzen der Avengers zum schmelzen brachte.

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