🥀𝑬𝒊𝒈𝒉𝒕🥀

Haruna

,,Hey Haruna, was genau war eigentlich zwischen dir und dem Mädchen gestern los? Ich habe nur das Ende mitbekommen und wer war sie überhaupt?" Fragte Kuroo und sah zu mir runter, ich seufzte leicht.

,,Das Mädchen hieß Aisha, sie war auf meiner alten Schule..Naja sie...Es ist so, Aisha hat es sich vor ein paar Jahren zum Ziel gemacht, mit allen Kapitänen von guten Sport Teams zu schlafen, also von Volleyball Teams, Fußball, Basketball und so weiter..Danach bewertet sie die Jungs in einem schwarzen Buch und hält darin wirklich jedes kleinste Detail fest, und dabei wird sie meistens echt gemein." Begann ich ihm zu erklären, worauf er am Ende nickte.

,,Komisches Hobby."

,,Und gestern wollte sie, dass ich ihr deine Nummer beschaffe." Fügte ich nun hinzu, wobei Kuroo seine Augenbrauen hochzog.

,,Ich habe ihr dann aber gesagt, dass ich das nicht machen werde. Du bist ein unglaublich toller Mensch und es würde mir das Herz brechen, wenn ich wüsste, dass du in ihrem Buch stehst..Ich hatte bis jetzt nur einmal die Möglichkeit in das Buch hineinzusehen und mir ein paar Seiten durchzulesen, es war wirklich schrecklich was sie alles über diese Jungs geschrieben hat. Das hat keiner verdient, besonders nicht du."

,,Was hat sie denn reingeschrieben?" Fragte Kuroo nun interessiert, weshalb ich kurz an die Seiten des Buches dachte, die ich gelesen hatte.

,,Bei einem Kapitän eines Schwimm Clubs, der wohl echt schnell schwimmen konnte, stand zum Beispiel, dass er doch nicht so der schnellste ist." Sagte ich und Kuroo lachte.

,,Das ist nicht witzig Kuroo, sowas möchte man doch nicht über sich lesen oder?"

,,Stimmt, aber aus deinem Mund hört sich das einfach zu witzig an." Antwortete er mir und lachte erneut, weshalb ich ihm auf den Arm schlug.

,,Du bist echt blöd." Wie kann er nur über sowas lachen, so witzig hat sich das bestimmt nicht angehört. So ein Blödie. Minutenlang kicherte Kuroo sich einen ab ohne sich zu beruhigen, weshalb ich irgendwann genervt die Augen verdrehte. Ein paar Minuten später sah ich einen Spielplatz, auf dem eine alte Freundin meines Vaters gerade mit ihrem Kind spielte.

,,Hey Kichererbse, warte hier." Sagte ich zu Kuroo und näherte mich der Blondine.

,,Hey Anna." Begrüßte ich sie, worauf sie sich zu mir drehte und mich sofort in die Arme schloss.

,,Oh Haruna, wie schön dich zu sehen." Lächelte sie mich an, was ich nur zu gerne erwiderte.

,,Wie geht es dir? Seit du nicht mehr hier wohnst, hat sich hier vieles verändert."

,,Mir geht es gut, ich habe ein super Verhältnis zu meiner Mutter und meinem Bruder aufgebaut. Auf meiner neuen Schule habe ich auch sehr schnell neue Freunde gefunden und bin die Managerin eines Volleyball Clubs."

,,Das hört sich toll an, ich freue mich, dass es dir gut geht. Aber sag, was machst du denn hier?" Wollte sie nun wissen, worauf ich etwas ernster wurde.

,,Naja ich wollte meinen Vater besuchen, weißt du zufällig, ob er gerade zu Hause ist?" Fragte ich sie, wobei sie mich überrascht ansah.

,,Weißt du es etwa nicht?"

,,Was weiß ich nicht?"

,,Dein Vater wohnt schon seit drei Wochen nicht mehr hier." Was? Das kann nicht sein!

,,D-Das ist unmöglich, das hätte er mir doch gesagt." Anna legte mir ihre Hände auf die Schultern und sah mich entschuldigend an.

,,Es ist war Haruna, mein Mann hat deinem Vater geholfen seine Wohnung auszuräumen." Wieso ist er weggezogen ohne mir etwas davon zu erzählen? Was ist nur in ihn gefahren?

,,Wusstest du wirklich nichts davon?"

,,Nein, seitdem ich ausgezogen bin, hat er meine Nachrichten und Anrufe ignoriert. Und jetzt sagst du mir, dass er ausgezogen ist und ich wusste absolut nichts davon..Ich weiß einfach nicht, was mit ihm los ist." Kuroo, der gemerkt hatte, dass etwas nicht stimmt, tauchte plötzlich neben mir auf und kicherte nun auch nicht mehr.

,,Was ist denn los?" Fragte er mich und sah zwischen mir und Anna hin und her.

,,Mein Vater ist vor drei Wochen, ohne mir etwas davon zu sagen, ausgezogen." Antwortete ich ihm, worauf auch er überrascht war. Was soll ich denn jetzt machen? Wieso redet mein Vater nicht einfach mit mir?

,,Es tut mir wirklich leid Haruna, ich hoffe wirklich du findest einen Weg, deinen Vater zu finden. Aber ich muss jetzt leider los."

,,Ist schon okey, es war schön dich wiederzusehen."

,,Dich auch, viel Glück noch." Anna holte ihre kleine Tochter und verließ den Spielplatz, währenddessen starrte ich auf einen imaginären Punkt auf dem Boden und wusste nicht, was ich jetzt sagen oder machen soll. Mein Vater ignoriert mich seit Wochen ohne, dass ich den Grund dafür kenne, und jetzt erfahre ich, dass er ohne mein Wissen einfach weggezogen ist..Was habe ich nur getan? Was habe ich nur so schlimmes gemacht, dass mein Vater mich ignoriert und einfach umzieht?

,,Haruna?" Sprach Kuroo mich nach ein paar Minuten vorsichtig an.

,,Lass uns gehen." Sagte ich und verließ ohne weiteres den Spielplatz, ich will jetzt einfach nur nach Hause.

Kuroo

Leicht seufzend folgte ich Haruna wenig später und versuchte sie einzuholen, als ich näher bei ihr war, hielt ich jedoch ein wenig Abstand, da ich mir sicher war, dass Haruna jetzt erst einmal ihre Ruhe wollte. Ich wünschte so sehr, ich könnte irgendwas für Haruna tun. Wieso tut ihr Vater ihr das an? Nicht nur, dass er sie ignoriert, er zieht auch noch einfach weg ohne ihr etwas davon zu sagen. Wieso tut man seinem Kind so etwas an? Minutenlang lief ich Haruna einfach nur hinterher, bis ich sie plötzlich schluchzen hörte. Ohne zu zögern griff ich nach ihrem Handgelenk und zog sie in meine Arme, wo ich sie fest an mich drückte. Kurz darauf brachen alle Dämme und Haruna ließ ihren Tränen freien Lauf.

Sie drückte ihr Gesicht in meine Schulter und krallte ihre kleinen Hände in meinen Rücken, während ich sie einfach festhielt und ihren Kopf streichelte. Es zerreißt mir wirklich das Herz, Haruna so zu sehen und zu wissen, dass ich absolut nichts machen kann, damit es ihr besser geht. Egal was ich jetzt sage oder mache, ich würde diese Situation nur noch verschlimmern. Ich sollte jetzt einfach für sie da sein, und das bin ich. Ich weiß nicht, wie lange wir hier standen, aber es fühlte sich an wie eine Ewigkeit. Haruna hatte sich irgendwann wieder einigermaßen beruhigt, ließ mich jedoch nicht los, was ich ebenfalls nicht tat.

,,Hey Haruna, wie wäre es, wenn wir zu mir nach Hause gehen? Außer meiner Großmutter ist niemand zu Hause, außerdem würde Kenma dich bestimmt ausfragen, sobald er sieht, dass du geweint hast. Ich bringe dich auch wieder nach Hause, versprochen." Sagte ich nach einer Weile ruhig, worauf ich nur ein leichtes Nicken an meiner Schulter spürte.

,,Darf ich dich tragen?" Fragte ich sie kurz darauf, wobei sie wieder nur nickte. Lächelnd legte ich mir Harunas Arme um den Hals und platzierte meine Hände auf ihren Oberschenkeln, damit ich sie mit einem Mal hoch heben konnte. Sie verschränkte sofort ihre Beine hinter meinem Rücken und krallte sich erneut in meine Jacke, während ihr Kopf auf meiner Schulter lag. Ich spürte wie mein Herzschlag eine andere Geschwindigkeit annahm und genoss für kurze Zeit den Moment, Haruna so nah zu sein, bevor ich langsam los lief. Auf dem Weg fing ich irgendwann an, meine Arme um Harunas Oberkörper zu legen und ihren Rücken zu streicheln, da ich nicht länger ihre Oberschenkel heben wollte.

,,Kuroo, wieso ist deine Großmutter allein bei dir zu Hause?" Fragte Haruna mich leise, während sie ihre Arme enger um meinen Hals legte.

,,Mein Vater ist für zwei Wochen auf einer Geschäftsreise und mein Großvater ist mit ein paar Freunden Kämpen gegangen. Keine Sorge, meine Großmutter ist eine sehr entspannte Frau. Sie wird dich bestimmt mögen, sie geht mir schon seit Ewigkeiten auf die Nerven damit, dass ich endlich mal ein Mädchen mitbringen soll. Vielleicht lässt sie mich endlich in Ruhe, wenn ich dich mitbringe." Antwortete ich ihr und blieb an einer roten Ampel stehen, Haruna nickte leicht und klammerte sich stärker an mich. Wie kann man nur so süß sein? Haruna erinnert mich gerade ziemlich an einen Klammeraffen, einen unheimlich süßen Klammeraffen. Lächelnd lief ich weiter und legte meine Arme mehr um Haruna, wodurch ich sie stärker an mich drückte.

,,Hey Klammeräffchen, wir sind da." Gab ich Haruna bescheid und rüttelte leicht an ihr, sie antwortete jedoch nicht. Ist sie jetzt wirklich, auf mir eingeschlafen? Wie süß ist das denn! Langsam lief ich weiter und durchschritt eine Hüften hohe Tür, welche zu unserem Anwesen führt.

Nachdem ich die kleine Tür wieder geschlossen hatte, lief ich einen Steinplatten Weg entlang, der einmal zum Haus meiner Großeltern und zu meinem Elternhaus führt. Vor der Haustür streifte ich meine Schuhe ab und öffnete vorsichtig die Tür, drinnen lief ich durch einen kleinen Gang, wobei ich am Wohnzimmer vorbei lief, in dem meine Großmutter saß.

,,Du bist ja schon zurück." Sagte sie und lächelte mich an, als sie Haruna bemerkte.

,,Wer ist das?"

,,Ich erkläre es dir gleich, ich bringe sie nur schnell in mein Zimmer." Sie nickte verstehend, worauf ich mit Haruna in mein Zimmer lief. Dort angekommen schob ich meine Tür auf und brachte Haruna zu meinem Bett, auf das ich sie vorsichtig legte. Danach deckte ich sie noch leicht zu und öffnete leise die Schiebetür, welche sich neben meinem Bett befindet, damit frische Luft hereinkommt. Mit einem letzten Blick zu der schlafenden Schönheit verließ ich mein Zimmer wieder und kehrte zum Wohnzimmer zurück.

,,Und wer ist sie, ich möchte alles wissen?" Wollte meine Großmutter breit lächelnd wissen, während sie mich mit großen Augen ansah. Kurze Erklärung, meine Großmutter ist keine Typische Oma, ganz im Gegenteil, sie ist eher meine beste Freundin. Ich kann mit ihr über Dinge reden, über die ich mit meinem Vater nicht sprechen kann, was wahrscheinlich einfach daran liegt, dass sie eine Frau ist. Sie hört mir immer zu und gibt mir die besten Tipps und Ratschläge, ihre Streiche sind wirklich mies und gemein, aber im Endeffekt lachen wir doch darüber. Manchmal kommt sie mir eher wie ein Teenager vor.

,,Ihr Name ist Haruna." Sagte ich, während ich mich zu ihr auf das hellbraune Sofa setzte. Ich erzählte ihr in einer kurzen Zusammenfassung, woher ich Haruna kenne und was genau mit ihrem Vater los war. Meine Großmutter hörte mir aufmerksam zu und nickte immer wieder mal.

,,Und auf dem Weg hierher ist sie dann auf mir eingeschlafen, deswegen habe ich sie in mein Zimmer gebracht." Beendete ich meine Erzählung und wartete darauf, dass sie etwas sagte.

,,Du magst sie, nicht wahr?" Fragte sie mich nach ein paar Minuten, worauf ich langsam nickte.

Haruna

Langsam öffnete ich meine Augen und merkte sofort, dass ich in einem fremden Zimmer lag. Ruckartig setzte ich mich auf und ließ meinen Blick durch das Zimmer fliegen, bis ich an ein paar Bildern hängen blieb. Langsam stand ich auf und näherte mich ihnen, wobei ich schon von weitem erkennen konnte, dass es sich auf den Bildern um Kuroo und seine Familie handelte. Auf einem Bild ist er noch ganz klein, er sitzt auf dem Boden und grinst mit roten Wangen in die Kamera.

Er sah damals schon ziemlich süß aus. Auf den anderen Bildern war Kuroo meistens mit seinen, denke ich, Großeltern und seinem Vater zu sehen. Lächelnd sah ich mich weiter im Zimmer um, bis ich merkte, dass ich noch meine Schuhe trug. Schnell zog ich diese aus und stellte sie neben das Bett, wobei mir auch eine Tür, welche wohl in den Garten führt, auffiel. Neugierig sah ich hinaus und sah einen wunderschönen Garten, viel schöner, als ich ihn mir je hätte vorstellen können. Es gab Steinwege, viele verschiedene Blumen, kleine Statuen, einen mittel großen Teich mit verschieden großen Fischen. Der Garten ist wirklich unglaublich, und da die Nachmittagssonne darauf scheint, ist alles in ein rötliches Licht getaucht.

,,Wunderschön."

,,Es freut mich, dass es dir gefällt." Hörte ich plötzlich eine weiche Stimme hinter mir, weshalb ich erschrocken zusammenzuckte und mich drehte. Diese Frau, ich habe sie schon einmal gesehen, nur wo?...Oh mein Gott, sie ist Kuroos Großmutter.

,,Sie sind, Kuroos Großmutter oder? Ich habe die Bilder von ihnen gesehen." Sagte ich und deutete auf die Bilder, welche auf einem Schrank neben dem Bett standen. Sie sah zu ihnen und begann zu lächeln, während sie auf die Bilder zu lief. Da fällt mir ein, was ist eigentlich mit Kuroos Mutter?

,,Ja, Kuroo war als Kind immer sehr schüchtern, kaum zu glauben, wenn man ihn sich heute so ansieht oder?"

,,Kuroo war als Kind, schüchtern?" Fragte ich überrascht, worauf sie nickte.

,,Er hat sich nie getraut mit anderen Kindern zu reden, erst als er deinen Bruder kennengelernt hat, hat er sich geöffnet und wurde mutiger."

,,Wow, das hätte ich niemals erwartet. Kuroo wirkt immer so stark und selbstbewusst, da ist es wirklich unvorstellbar, dass das mal anders war." Sie nickte leicht und setzte sich auf Kuroos Bett, wo sie dann neben sich klopfte, damit ich zu ihr komme. Ich setzte mich neben sie und wartete darauf, dass sie etwas sagte.

,,Sag mal, was hälst du von Kuroo?" Fragte sie mich auf einmal, weshalb ich sie mit großen Augen ansah.

,,Naja, ich finde ihn unglaublich."  Sagte ich und dachte kurz darüber nach, was ich jetzt am besten sagen soll. Seine Großmutter sah mich neugierig an.

,,Ich kenne Kuroo noch nicht so lange, aber er ist mir schon ziemlich ans Herz gewachsen. Er hat so viele Eigenschaften an sich, die mich immer wieder an ihm faszinieren. Er kümmert sich immer um andere und vergisst dabei wahrscheinlich manchmal ganz sich selbst, er ist immer für einen da und hört aufmerksam zu,  bevor er versucht zu helfen. Kuroo ist verantwortungsbewusst, er steht zu den Dingen, die er sagt oder macht und wenn er mal Fehler macht, versucht er sie so schnell wie möglich wieder gut zu machen. Man kann sich immer auf ihn verlassen und er hält ein, was er verspricht. Was mir aber am Meisten an Kuroo gefällt, ist seine Ehrlichkeit und wenn er mich in seinen Armen hält, da fühle ich mich immer gleich viel sicherer und mir wird unvorstellbar warm. Kuroo ist einfach wie ein großer, vielseitiger Teddybär, den man einfach mögen muss." Sprach ich meine Gedanken aus, während ich lähelnd auf den Boden sah, und ohne zu wissen, dass Kuroo alles gehört hatte. Seine Großmutter lächelte mich breit an, wobei ich nun etwas verlegen wurde. Hoffentlich sagt sie Kuroo nicht, was ich über ihn denke.

,,Du scheinst Kuroo ja wirklich zu mögen."

,,Ja..Er ist wirklich etwas besonderes." Lächelte ich verträumt vor mich hin, als ich plötzlich hörte, wie sich die Tür öffnete.

,,Na, gut geschlafen?" Fragte mich Kuroo, welcher durch die Tür ins Zimmer kam.

,,Ja, tut mir leid, dass ich einfach auf dir eingeschlafen bin." Antwortete ich ihm, während er sich neben mich setzte.

,,Naja nachdem Stress von vorhin, war das nicht wirklich verwunderlich. Ich hätte wahrscheinlich genauso reagiert." Kuroo sah mich mit einem sanften Gesichtsausdruck an, welcher dennoch leichte Besorgnis zeigte.

,,Ich bringe euch etwas zu trinken." Sagte seine Großmutter lächelnd und verließ Kuroos Zimmer, ein paar Minuten saßen wir nur ruhig da, bis ich die Stille unterbrach.

,,Deine Großmutter ist wirklich nett."

,,Ja, sie ist eher wie eine beste Freundin für mich."

,,Das ist schön, mein Vater war auch immer eher wie ein bester Freund." Sagte ich und merkte wie mich diese Tatsache wieder runterzog, Kuroo legte einen Arm um meine Schultern und zog mich in seine Arme. Auch meine Arme legten sich um ihn, während mein Kopf auf seiner Brust gebettet war.

,,Kuroo?" Flüsterte ich nach ein paar Minuten, in denen wir einfach nur Arm in Arm auf dem Bett saßen.

,,Hm?"

,,Ich hab dich lieb."

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