☆7☆

„Yoongi!"

Erschrocken zuckte der Angesprochene zusammen. Ein Tablett mit Essen wurde vor ihm hingeknallt, ehe der Besitzer sich ebenfalls niederließ.

„Musst du so schreien?" - Yoongi hasste die Aufmerksamkeit. Jedoch starrte nun jeder dank Hongbin zu ihnen hinüber.

„Klar muss ich das, ich habe dich sicher schon 10-mal angesprochen, doch du hast nicht reagiert. Und sag mal, willst du einer Kalk-Wand Konkurrenz machen oder kommt es mir nur so vor, dass du noch blasser als sonst bist. Du solltest mal ins Solarium!"

Hongbin war einer der Menschen, die 24/7 nur am Reden waren, egal ob es jemand wollte oder nicht. Da Yoongi von Natur aus stiller war, sah er es wohl als eine Pflicht an, den Jungen zu unterhalten.

„Schön wäre es." - Wie auf Kommando musste der Weißhaarige niesen und versuchte anschließend krampfhaft seine Augen aufzuhalten.

„So wie du aussiehst, wird das wohl nichts mit dem Angebot von Leo." - Stellte Hongbin fest, wobei er sehr darauf fixiert war, einer seiner feuerroten Strähnen wegzupusten.

Woher der eigentlich Braunhaarige das ganze Geld für die Färbungen hatte, war Yoongi bis heute schleierhaft. Die beiden arbeiteten zusammen, bekamen das gleiche, vermutlich schon abgelaufene Kantinen-Fraß und dasselbe Gehalt. Trotz all dieser Gemeinsamkeiten schaffte es Hongbin monatlich mit neuen Haarfarben aufzukreuzen.

„Welches Angebot?" - Interessiert richtete er sich auf, denn sobald der Name Leo und Angebot in einem Satz auftauchten, hieß das meistens Geld. In anderen Zusammenhängen jedoch eher das Gegenteil.

„Ich weiß nicht so genau, nur das der Dealer, der die Drogen für Leo vertickt, irgendwie in den Bau gekommen ist und er jetzt einen Ersatz benötigt. Ich solle es dir nur unterbreiten und wenn du Interesse hast, weißt du ja, wo er ist."

Innerlich kämpfte der Weißhaarige mit sich und seiner Moral.

Bis jetzt hatte Yoongi sich von solchen zwielichtigen Geschäften ferngehalten, nicht zu letzt, da seine Eltern deswegen gewisse Probleme bekamen. Doch einmal wird schon nicht schaden oder?

Vom Hunger getrieben und dem Verlangen, mal wieder etwas Richtiges essen zu können, machte er sich, immer noch schwankend auf den Weg zu seinem Chef. 

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