Kapitel 74
Emilias Sicht:
Ich schlage immer und immer wieder auf den Boxsack ein, als mich plötzlich jemand auf die Schulter tippt. Ich drehe mich um und stehe Nase an Nase Matt gegenüber. [Matt:"Emilia?!"] [Emilia:"Matt ähm..."] Ohne nachzudenken gebe ich ihm einen leichten Schlag gegen die Schulter. [Matt:"Ey! Willst du dich etwas mit mir anlegen? Dann aber bitte im Ring."] Matt grinst mich an. [Emilia:"Wenn du es soll willst. Kannst du haben."] Ich nehme mir einen Mundschutz und stecke ihn mir in den Mund und steige in den Ring.
[Emilia:"Na los worauf wartest du?"] Matt lässt es sich nicht zweimal sagen und nimmt ebenfalls einen Mundschutz und steckt ihn sich in den Mund. Danach steigt er zu mir in den Ring. [Matt:"Ich wollte den Club eigentlich schließen aber zu diesem Kampf mit dir sage ich nicht nein, Prinzessin."] Hat er mich gerade Prinzessin genannt. Irgendwie gefällt mir dieser Spitzname. Anderen hätte ich dafür eine verpasst aber bei Matt ist es irgendwie anders.
[Emilia:"Dieser Club gehört dir?!"] [Matt:"Ja, dieser Club hier gehört mir. Ich trainiere hier hauptsächlich Jugendliche aus den armen Viertel, um zu verhindern, dass sie an die falschen Leute geraten usw."] [Emilia:"Das ist wirklich schön aber jetzt los und anfangen. Ich will dich auf die Matte legen."] [Matt:"Wer hier wen wohl auf die Matte legt."] Matt verpasst mir einen heftigen Kinnharken und ich falle zu Boden aber stehe schnell wieder auf, sodass Matt mich nicht in den Schwitzkasten nehmen kann. Diesmal bin ich es, die Matt einen heftigen Schlag verpasst.
Matt geht zu Boden und ist von meiner Härte des Schlags überrascht. Ich nutze den Überraschungmoment und setze mich auf ihn und packe seine Handgelenke auf den Boden. Ich warte einen kurzen Moment und sage dann 1,2,3. [Emilia:"Gewonnen."] [Matt:"Das war nur pures Glück, Prinzessin. Nächstes mal lege ich dich auf die Matte."] [Emilia:"Du willst wieder mit mir Boxen?"] [Matt:"Ja, warum nicht?"] [Emilia:"Ich war nicht gerade nett zu dir."] Matt seufzt. [Matt:"Darüber wollte ich noch mit dir reden."]
Mein fröhliches Gesicht, wird sofort wieder mit einem dunklen Schleier überzogen. Ich gehe wortlos von Matt runter und nehme mir den Mundschutz aus dem Mund und ziehe mir die Handschuhe aus. Ich lege alles auf eine Bank und nehme meine Trinkflasche und trinke etwas. Reden also dieses bestimmte reden... eine Sache die mir verdammt schwer fällt. Ich möchte es jedoch versuchen, für Matt. [Matt:"Alles ok, Prinzessin?"] Matt steht neben mir und guckt mich besorgt an. Er hat sich ebenfalls seinen Mundschutz und seine Handschuhe ausgezogen und auf eine Bank gelegt.
[Emilia:"Wenn du reden willst, dann jetzt."] Meine Stimme zittert ein wenig. Matt nimmt meine Hand und zieht mich zu einer der Bänke. Wir setzen uns hin und keiner sag ein Wort. Bis ich schließlich tief Luft hole und das Gespräch beginne. Du schaffst das Emilia. [Emilia:"Ich bin nicht das böse Mädchen, dass ich vorgebe zu sein. Ich... naja... also..."] Ich schließe die Augen und atme tief ein und aus. Danach öffne ich wieder meine Augen und versuche weiter zu reden.
[Emilia:"Ich habe Angst, dass ich wieder verletzt werde. Angst, dass jemand über meine Vergangenheit Bescheid weiß. Mit meinem Verhalten versuche ich andere von mir fernzuhalten."] [Matt:"Ich verstehe. Du kannst mir vertrauen. Ich werde dir nicht weh tun und dich auch nicht zwingen über etwas zu reden, worüber du nicht reden möchtest."] [Emilia:"Ich vertraue dir Matt und das macht mir Angst und dann kommen noch die anderen Ängste dazu. Ich habe noch nie jemanden vertraut, außer dir jetzt. Ich wollte sogar gestern versuchen mich dir etwas anzuvertrauen, doch ich wusste nicht ganz wie und hatte Angst. Ich habe es trotzdem versucht aber du hast es nicht verstanden."]
[Matt:"Es tut mir leid, Prinzessin."] [Emilia:"Du musst dich dafür nicht entschuldigen. Ich möchte dir gerne meine Vergangenheit anvertrauen und auch noch ein paar andere Sachen. Ich hoffe du verurteilst mich dafür nicht und das, was ich dir erzähle, bleibt unter uns."] [Matt:"Ich verurteile dich für nichts, Prinzessin. Natürlich bleibt es unter uns."] Matt guckt mich wohlwollend und ermutigend an und nimmt sanft meine Hand. Auf einen Schlag brechen bei mir alle Dämme und ich erzähle Matt alles über meine Vergangenheit und über meine Nervenzusammenbrüche und das Ritzen. Mir laufen dabei die Tränen. Ein Schleier der Traurigkeit legt sich über Matts Gesicht. Er nimmt mich schließlich sanft in den Arm.
[Matt:"Du bist verdammt stark, Prinzessin."] [Emilia:"Bin ich nicht..."] [Matt:"Doch bist du."] Ich beschließe nicht weiter drüber zu diskutieren und lege meinen Kopf auf Matts Schulter. Diese Umarmung tut mir so gut. Nachdem ich aufgehört habe zu weinen, lösen wir uns voneinander. [Matt:"Kann ich dir von meiner Vergangenheit erzählen?"] Matt hat immer noch diesen Schleier der Traurigkeit über seinem schönen Gesicht. Irgendwas bedrückt ihn. [Emilia:"Natürlich."] Matt erzählt mir von seiner Vergangenheit und ich bin überrascht. Wir haben ein paar Gemeinsamkeiten. Die illegalen Boxturnieren, das Geraten an die falschen Leute und das frühe Versterben unserer Eltern.
Was mich ebenfalls überrascht, dass er einen Zwillingsbruder hat. Ich habe gedacht, er wäre Einzelkind. Naja ich kenne Matt kaum, woher hätte ich es auch wissen können. Diesmal bin ich es, die Matt in den Arm nimmt. [Matt:"Versprich mir, es keinem zu erzählen und noch etwas. Versprich mir, dass du mir nicht mehr die Böse vorspielst und du selbst bist."] [Emilia:"Ich erzähle keinem was, versprochen. Das wollte ich sowieso ab jetzt Matt. Ich bin bei dir ab jetzt einfach ich selbst."] Nach einer Weile lösen wir uns voneinander und reden noch ein bisschen über belangloses Zeug, bis wir uns schließlich umziehen und Matt den Club abschließt.
[Emilia:"Wir sehen uns morgen bei der Arbeit. Ich hole mein Motorrad aus der kleinen extra Garage, bei Carter Corp., die nur du benutzt und dir die Garage geschenkt wurde. Schon krass, dass du bei Carter Corp. eine private Garage hast. Nur doof, dass Carter Corp. mir erlaubt hat, sie ebenfalls zu nutzen."] Ich zwinkere Matt schelmisch zu. [Matt:"Ach das ist dein Motorrad, dass seit kurzem auch dort geparkt wird? Warum wird mir nichts gesagt."] Matt tut beleidigt und muss dann aber grinsen. [Matt:"Wir haben immer mehr gemeinsam. Auf meine neue Garagenmitbewohnerin."] Matt holt seine Wasserflasche raus und hebt sie in die Höhe und trinkt dann draus.
Ich kann mir ein Grinsen nicht verkneifen. [Emilia:"Du Spinner!"] Matt grinst und steckt seine Flasche weg. [Matt:"Ich begleite dich zur Carter Corp."] [Emilia:"Du bist mit deinem Motorrad hier und ich zu Fuß."] [Matt:"Ich schiebe das Motorrad. Keine Widerrede."] [Emilia:"Na gut."]
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