Kapitel 6
Endlich Feierabend. Plötzlich klingt mein Handy und als ich gucke wer es ist, gefriert mir das Blut in den Adern. Meine kleine Schwester Emily. Sie und meine ganze Familie hassen mich. Warum sollte sie mich anrufen? Ich lege einfach auf, da ich nicht mit ihr reden möchte. Nach einer Minute erhalte ich eine SMS von Emily. Ich öffne sie und würde ich nicht sitzen, würde ich jetzt umkippen.
[Emily:"Warum geht's du nicht ran? Fickst du geade wieder mit irgendeinem Typen? Typisch billige Nutte. Zu deiner Info Mum hat das ganze total fertig gemacht und hat sich gestern das Leben genommen. Du solltest dich echt deiner Existenz schämen Drogen nehmen, Scheiße bauen mit deinem Kumpel, dein Job, den wir zufällig rausgefunden haben. Komm bloß nicht zurück nach Hause. Es will dich niemand haben. Du hast unsere Mutter auf dem Gewissen."]
Ich zittere am ganzen Körper, mir ist übel und Tränen fließen meine Wange herunter. Ich weiß, dass es nicht meine Schuld ist aber ihre Worte verletzen mich zu tiefst und es war immer noch meine Mutter. Ich nehme mein Handy und schreibe mit zitternden Händen eine Nachricht. [Laura:"Ich kann heute Abend doch nicht kommen. Tut mir leid. Ich werde dir später erklären warum. Genieße das Konzert und grüße Adam und Doris von mir."] Colins Anwort lässt nicht auf sich warten. [Colin:"Schade. Dann ein anderes mal. Ja, ich werde die beiden von dir grüßen. Hab dich lieb Jonsi."]
Ich muss wegen dieses Spitznamens leicht schmunzeln, doch nur kurz. Ich stecke mein Handy in die Tasche und lasse schließlich meine ganze Trauer freien Lauf. Nachdem ich mich beruhigt habe, bekomme ich aufeinmal Lust, zu Ryan zu gehen. Ob er noch nicht seinem Büro ist? Es ist schon sehr spät. Ich packe meine Sachen in meine Tasche, hänge sie über meine Schultern und verlasse mein Büro. Als ich vor Ryans Büro ankomme, ist seine Tür ein kleinen Spalt offen und es ist noch Licht an. Er muss also noch da sein.
Ich betrete sein Büro ohne zu klopfen und schließe hinter mir die Tür. Er sitzt an seinem Schreibtisch und ist in einen Ordner vertieft. [Ryan:"Können Sie nächstes mal bitte anklopfen und was machen Sie überhaupt noch hier?"] [Laura:"Es tut mir leid... Ich gehe schon wieder..."] Ryan hebt abrupt den Kopf und guckt mich überrascht an. [Ryan:"Laura? Solltest du nicht längst weg sein? Und tut mir leid, ich dachte nicht das du es bist. Vorallem was ist passiert? Du siehst aus, als hättest du geweint."] Ich will Ryan gerade anworten, doch mir kommen plötzlich die Tränen.
Ryan lässt alles was er in der Hand hat fallen und springt vom Stuhl auf und kommt zu mir. Er nimmt mich sanft in den Arm. [Ryan:"Was ist denn los?"] [Laura:"Meine Mutter..."] [Ryan:"Was ist mit deiner Mutter?"] Ich erzähle Ryan unter Tränen meine Vergangenheit und von der Nachricht von meiner kleinen Schwester. Ich spüre wie Ryan etwas zittert und sich verkrampft. [Ryan:"Du kannst nichts dafür. Du hast dir das alles nicht ausgesucht."] [Laura:"Ich weiß Ryan. Es tut einfach nur weh, so von seiner Familie behandelt zu werden und nicht verstanden zu werden."]
Ryan hält mich noch eine Weile in den Armen, bis ich mich vollständig beruhigt habe. [Ryan:"Ich kann dich nicht alleine lassen. Du schläfst heute bei mir. Keine Widerrede."] Ich nicke nur als Anwort. Er räumt seinen Schreibtisch auf und sucht seine Sachen zusammen. Danach fährt Ryan uns zu sich nach Hause.
Bạn đang đọc truyện trên: AzTruyen.Top