Kapitel 27.

💚 𝓣𝓪𝓮𝓱𝔂𝓾𝓷𝓰 💛


Den ganzen restlichen Nachmittag verbrachten wir in der Karaokebar, und die Gedanken an den Kuss bei Jungkook rückten immer mehr in den Hintergrund. Motiviert performte ich ein Lied nach dem anderen, packte dabei die verrücktesten Tanzeinlagen aus und brachte Jungkook unglaublich oft zum Lachen. Auch er sang recht viel. Zugegebenermaßen musste ich ihn öfter dazu zwingen, aber irgendwann hatte er selbst keine Lust mehr, den Miesepeter zu spielen, und sang immer häufiger Lieder alleine oder schnulzige Duette mit mir. Meistens endeten wir lachend zusammen auf der Sitzgelegenheit, weil wir uns über unsere eigene Albernheit amüsierten.

Ich war froh, Jungkook so entspannt zu sehen. Der Gedanke, dass er aufgrund seiner einzigartigen Stimme gehänselt wurde, brachte mein Blut zum Kochen. Hätte sein dummer Vater meine Mutter nicht angebaggert, dann wäre dieser Streit niemals entstanden, und mein Kookie wäre niemals gemobbt worden! Er wurde aus seiner sicheren Umgebung gerissen, aus seiner Heimat, und wahrscheinlich irgendwohin gesteckt, wo es ihm keinesfalls gut ging. Jungkook war kalt geworden. So unglaublich kalt, dass es mir einen Schauer über den Rücken jagte, wenn er dieses gefährliche Glitzern in den Augen hatte, wie vor ein paar Tagen am Strand. Ich wollte unbedingt versuchen, meinen alten Jungkook wieder hervorzubringen – den Jungen, den ich einst so sehr liebte.

Auch jetzt ließ er mein Herz höher schlagen. Manchmal wünschte ich, ich könnte die Schmetterlinge in meinem Bauch anzünden, damit sie nie wieder aufstehen würden, vor allem nicht bei Jungkook. Eine Beziehung? Ich könnte es mir vorstellen. Doch wäre ich glücklich damit? Wäre ich glücklich mit der Angst, wieder von ihm fallen gelassen zu werden? Wäre ich glücklich damit, ständig in Angst zu leben, verletzt zu werden?

Als ich darüber nachdachte, beobachtete ich Jungkook, der gerade ein weiteres Lied auswählte. Er sah so anders aus, wenn er lachte – so viel jünger und sorgloser. Diese seltenen Momente der Entspannung zeigten mir einen Jungkook, den ich fast vergessen hatte. Einen Jungkook, der es verdiente, wieder glücklich zu sein. Vielleicht konnte ich ihm helfen, diesen Teil von sich selbst wiederzufinden. Aber konnte ich das ohne mein eigenes Herz dabei zu riskieren? Jungkook war nicht mehr nur mein Kindheitsfreund. Er war jemand, der mein Herz berührte und gleichzeitig verletzte.

"Es wird langsam spät, wir sollten gehen" Jungkook Stimme riss mich aus den Gedanken, weshalb ich sofort zu ihm aufblickte und verwundert dabei zusah, wie er aufstand und sich seinen Helm schnappte.

Umgehend fing ich an zu protestieren: "Huuuuh?? Aba es is doch gerade ma 16:30!"

"Eben. Ich hab Hunger!" Jungkook nickte mir zu, was mich fast zum Lachen brachte. Ich würde ihm zu gerne etwas kochen. Meine Kochkünste hatten sich unglaublich verbessert! Er würde mein Maguksu sicher lieben!

Einverstanden schaltete ich den Fernseher aus und stand schließlich auf, um mir den anderen Helm zu schnappen. "Na wenns seeen muss..", murmelte ich widerwillig, obwohl ich am liebsten noch länger Spaß mit ihm gehabt hätte. Doch wenn ich gleich wieder seine Muskeln spüren dürfte, wollte ich nicht diskutieren.

Als wir zur Tür gingen, hörte ich Stimmen vor dieser. "Was meint ihr ? Ist das Zimmer hier gut?"
— "Aba is dat nich schon besetzt, ey?"

Ich stellte mich dicht an Jungkook heran, um Platz zu machen, damit diese Typen direkt rein konnten und wir raus. Jungkook öffnete die Tür, und es wurde kurz still. Mein Blick, der bis eben noch auf seinem Hintern ruhte, glitt langsam nach oben. Ein wirklich gutaussehender Kerl starrte auf den Tätowierten vor mir.

"G-Ggukk?!" Seine Augen weiteten sich leicht, als er sich direkt vor Jungkook stellte. In seinen Augen erkannte ich sofort etwas, das mir überhaupt nicht gefiel... Begierde. Sofort sah ich rot, und mein neugieriger Blick wurde besitzergreifend.

"Wooeu...", kam es leise über die Lippen meines Crushes.

"Dat man dickke mal wiedersieht, Alter!" Der Kerl lächelte glücklich und legte seinen Arm um Jungkooks Taille. Sofort biss ich mir auf die Zunge und beobachtete die Szene ein paar Sekunden, ehe meine Eifersucht aus mir sprach und ich mich auffällig laut räusperte.

Jungkook trat nur minimal zurück, sodass der Arm des Schönlings von ihn runter rutschte. Er blickte zu seinen Begleitern, die abwechselnd zwischen uns dreien hin und her schauten. "Jungs! Such schomma ohne mick weiter", lächelte er gut gelaunt, auf das seine Kumpels schonmal lostrotteten. "Soo", richtete er seinen Blick wieder auf uns, diesmal auf mich. Ich schaute ihn nicht gerade freundlich an, und als er dann auch noch erstaunt pfiff, verschränkte ich meine Arme vor der Brust. "Sag nich du hast dir nen Partner zujelegt, Kollesch.", grinste er nur noch breiter, woraufhin Jungkook sofort das Wort ergriff.

"Ahhh, ne ne, dat is nur-...", fing er an, doch so frech wie ich nun mal war unterbrach ich ihn sofort, wobei ich Jungkook vielsagend in die Augen blickte.

An meiner Stimme erkannte man sofort, dass mich etwas störte als ich sprach: "Kim Taehyung. Jungkook und ich kennen uns aus der Kindheit, wir sind in der selben Vorlesung."

"Eunwoo, Taehyung. Taehyung, Eunwoo. Er ist ein... sehr, sehr guter Freund aus der Oberstufe.", schob Jungkook etwas nervös sein Unterlippenpiercing zur Seite, was ich genau beobachtete.

"Sehr sehr juter Freund also? Na da hab ick mir de zwei sehrs wohl redlick verdient, huh?", sprach dieser Typ und legte erneut seinen Arm um Jungkooks Taille, was der Schwarzhaarige sofort erwiderte. Sie umarmten sich eng vor meinen Augen.

"Schön dich wiederzusehen, man. Nach deinem Umzug is der Kontakt ja leider abgebrochen" — "Jaaa, Nummernwecksel, du kennst mick ja. Zu inkompetent mit de Technik!", biss er sich kurz auf seine Zungenspitze, woraufhin ich ihn angewidert ansah, denn bei Jungkook sah dies wenigstens heiß aus! Bei ihm? Einfach nur abstoßend!

Es brachte mich fast zum Explodieren, dass dieser Taugenichts einfach herkommt und vor meinen Augen mit MEINEM Jungkook zu flirten begann!

-ᒍK—☾︎°–□ 🝮︎︎ ■–°☽︎—ᐯ-

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  To be continued...

968 words

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