Kapitel 13.
💚 𝓣𝓪𝓮𝓱𝔂𝓾𝓷𝓰 💛
Während ich über seine Worte nachdachte, fühlte ich eine Mischung aus Enttäuschung und Besorgnis in mir aufsteigen. Was war mit dem Jungkook passiert, den ich kannte? Der Jungkook, der immer so lebhaft und voller Energie war, ohne die Belastungen und Laster, die er jetzt zu haben schien. Ein unbehagliches Gefühl breitete sich in mir aus, als ich mich fragte, ob ich ihn überhaupt noch kannte.
Die Vermutung, dass seine Eltern einen Einfluss auf Jungkooks Verhalten hatten, drängte sich mir auf. Ich konnte mir gut vorstellen, dass seine familiäre Situation nicht gerade förderlich für seine Entwicklung war. Sein Vater, der regelmäßig ein Bordell besuchte, und seine verbitterte Mutter, die ihren Frust an ihrem Sohn ausließ, schienen keine gesunde Umgebung zu bieten. Es war kein Wunder, dass Jungkook so viel Sex hatte - vielleicht versuchte er einfach, den Stress und die Belastungen seines familiären Lebens zu kompensieren.
Während Jungkook rauchte, beobachtete ich ihn aus den Augenwinkeln. Er war vertieft in sein Handy, offensichtlich mit jemandem am Schreiben. Das breite Grinsen auf seinem Gesicht verriet, dass die Person auf der anderen Seite des Bildschirms sein Interesse geweckt hatte. Vielleicht hatte er mit dieser Schlampe ein Date zum Ficken ausgemacht, was mich erneut ein wenig verärgerte. Ich lenkte meine Aufmerksamkeit wieder auf meine Notizen, bemüht, mich nicht weiter von seinen Aktionen ablenken zu lassen.
Auf dem Platz gegenüber von mir hatte ich einige Blätter und ein Kugelschreiber gelegt, bereit für Jungkook, falls er Lust hatte, etwas zu schreiben.
Ich vertiefte mich in eine Zeichnung, den Bleistift sanft über das linierte Blatt gleitend. Die Skizze, die ich erstellte, war spontan und doch irgendwie beruhigend. Mein Fokus lag ganz auf den Linien und Formen, die sich unter meinen Händen entfalteten. Es war ein angenehmer Moment der Entspannung, während ich meine Gedanken für einen Augenblick abschweifen ließ.
Jungkook warf die Zigarettenkippe weg und kam zurück, um sich mir gegenüber zu setzen. "Hey, was zeichnest du da?", fragte er neugierig, während er sich auf die Bank sinken ließ.
Ich hob den Blick von meinem Skizzenblock und grinste schelmisch. "Oh, nur 'n Porträt von dir. Aber keine Sorge, ich hab deinen selbstverliebten Blick berücksichtigt.", scherzte ich und zwinkerte ihm zu.
Jungkook schnaubte leicht und rollte mit den Augen. "Oh wooow, was verschafft mir denn die Ehre, von jemandem wie dir gezeichnet zu werden? Etwa anzügliche Fantasien, die unerfüllt bleiben?~ Wenn's der Fall is kann ich dir gern meine besten Merkmale zur Show stellen, wir wollns ja so originalgetreu wie möglich haben.", erwiderte er mit einem spöttischen Lächeln.
"Pff, du glaubst nicht ernsthaft, dass ich dich wirklich zeichne.", antwortete ich dem Schwarzhaarigen stirnrunzelnd, nahm meinem Block und zeigte ihm meine Zeichnung. "Aber oke, wenn du dich als Baum identifizieren willst, Jungtree"
"So ein Spielverderber...", murmelte Jungkook weshalb ich meinen Block wieder hin legte und einfach weiter zeichnete.
Während ich konzentriert an meinen Skizzen arbeitete, zupfte er lässig an den Saiten seiner Gitarre, während ich den Bleistift über das Papier führte.
"Dann kannst du Trampel ja auch mal kurz aufhören so zu tun als würdest du Arbeiten und mir zuhören.", schlug Jungkook vor, wobei er seine Gitarre fast schon liebevoll umarmte.
Ich hob den Kopf und warf ihm einen amüsierten Blick zu. "So zu tun als ob ich arbeite? Ich arbeit hier hart, während du dene Zeit damit verschwendet hast, ene zu rauchn!", neckte ich ihn und deutete auf seine Gitarre.
Amüsiert schüttelte ich meinen Kopf und zeichnete weiter, bis ich bemerkte, wie sich Jungkooks Spiel veränderte. Die sanften Töne wurden zu leidenschaftlichen Akkorden, und seine Finger glitten mühelos über die Saiten. Ich hörte auf zu zeichnen und lauschte gebannt seiner Musik.
Plötzlich hielt Jungkook inne und sah mich herausfordernd an. "Was sagst du dazu, Fangirl?"
Ich lächelte und lehnte mich zurück, fasziniert von seinem Spiel. Er wusste genau, dass ich schon immer ein großer Fan von Queen war. "Warte- is dad Queen? Das du dich daran no erinnerst - ich bin beeindruckt. Bohemian Rapsody... mein Lieblingslied! Hach~ Freddie Mercury is und bleibt einfach ne Legende~", schwärmte ich schließlich.
Jungkook grinste triumphierend und setzte seine Musik fort. "Und er war schwul~", sprach Jungkook und musterte mich genau, während ich meine Augen ein wenig zusammenkniff.
"Na und? Hast du ein Problem damit?", entgegnete ich schließlich. Einen Hauch von Unsicherheit überkam mich. War Jungkook homophob?
Als ich Jungkook ansah, versuchte ich zu ergründen, ob seine Bemerkung einfach nur provokativ war oder ob sie tatsächlich seine Einstellung widerspiegelte. Doch seine Miene blieb undurchsichtig, und ich konnte nicht sicher sein, was in seinem Kopf vorging.
Plötzlich schien er die Spannung zu durchbrechen und spielte weiter, als wäre nichts geschehen. Doch die Frage blieb in meinem Kopf präsent, und ein leichtes Unbehagen machte sich breit. Sollte ich das Thema vertiefen und herausfinden, was er wirklich dachte, oder war es besser, einfach weiterzumachen und die Musik zu genießen?
Ich entschied mich dafür, vorerst zu schweigen und mich auf die Melodie zu konzentrieren. Doch der Gedanke ließ mich nicht los, und ich spürte, wie sich eine Kluft zwischen uns zu öffnen schien. Hatte ich mich in Jungkook getäuscht? War er nicht mehr der aufgeschlossene und tolerante Typ?
Während ich so überlegte, setzte Jungkook seine Performance fort, und ich konnte nicht anders, als mich von seiner Musik mitreißen zu lassen. Vielleicht war ich einfach zu empfindlich gewesen, vielleicht hatte er es nur als Witz gemeint.
Dennoch blieb ein unangenehmes Gefühl in mir zurück, und ich fragte mich, ob ich meine Werte und Überzeugungen über Bord werfen sollte, nur um die Harmonie zwischen uns aufrechtzuerhalten. Oder sollte ich standhaft bleiben und klarstellen, dass für mich Toleranz und Respekt unverzichtbar waren?
Als Jungkook sein Lied beendete, sah er mich ernst an, und ich spürte, dass sich eine unangenehme Spannung zwischen uns aufbaute. Bevor ich etwas sagen konnte, fing er plötzlich an, mich zu provozieren, indem er eine nicht sehr freundliche Bemerkung über Schwule machte.
"Weißt du, ich finde es lediglich einfach lächerlich, wie einige Leute so übertrieben offen über ihre sexuellen Vorlieben sprechen. Als ob es irgendjemand interessieren würde.", sagte er mit einem spöttischen Unterton, während er mich herausfordernd ansah.
Ich runzelte die Stirn und spürte, wie sich mein Magen verkrampfte. War das wirklich Jungkooks Meinung, oder versuchte er nur, mich zu ärgern? Ich konnte es nicht sagen, aber die Art und Weise, wie er sprach, verletzte mich.
"Yah, das ist echt nicht korrekt man!", entgegnete ich mit einem Anflug von Ärger in meiner Stimme. "Es is wichtig, dass wir alle Respekt und Toleranz zeigen, unabhängig von unserer sexuellen Orientierung."
Er lachte spöttisch auf und rollte mit den Augen. "Was hat das eine mit dem anderen zu tun, hm? Theoretisch könnt auch ich schwul und trotzdem gegen diese riesige Welle sein. Verhalten sich erwachsene Männer auf den Straßen wie im Zoo und verstören Kinder durch Sexclub Kleidung auf offener Straße, um sich provozierend und aufdrängend die Zungen in den Hals zu schieben, ist wohl eine Grenze erreicht, bei welcher es sich zu stark mit dem Wohl von Kindern überschneidet. Mit einem Heteropaar würde man nichts anderes tun, wenn ene Frau in Reizunterwäsche sich auf offener Straße, aus Provokation, von nem Mann anrammeln lassn würd.", erwiderte er mit einem herablassenden Grinsen. Darauf erwidern wollte ich nichts, denn natürlich hatte er recht. Niemals würde ich ihm die Genugtuung geben und ihm zustimmen. Deshalb schwieg ich einfach.
"Aber sag mal Kim. Du reagierst recht allergisch aufs Thema, kanns sein das de gern Schwänze lutschst? Würd dein eher maues Weiberleben erklärn~", streute dieser attraktive Arsch nun auch noch Salz in die Wunde. Mit zusammengebissenen Zähnen und einem erschrockenen Blick sah ich den Jüngeren an.
"Na sag schon~", drängte Jungkook weiter, als ob er Spaß daran hatte, mich zu quälen. Er lehnte sich näher zu mir, und ich konnte seinen herablassenden Blick förmlich spüren, während er mit seinen Piercings spielte und seine Zunge bewegte.
"Und wenn schon! Was geht dich das an!? Wir sind keine Freunde oder sonst was!", erwiderte ich schließlich mit einer Mischung aus Enttäuschung und Verbitterung in meiner Stimme. Ich versuchte, meine Tränen zurückzuhalten, denn ich wollte nicht, dass er sah, wie sehr seine Worte mich verletzten.
Tief in mir wusste ich, dass unsere Freundschaft nicht mehr dieselbe sein würde. Die Kluft zwischen uns schien unüberbrückbar, und ich fragte mich, ob es überhaupt einen Weg gab, um wieder zueinander zu finden. Aber im Moment war ich einfach zu verletzt und enttäuscht, um darüber nachzudenken.
Jungkook legte sanft seinen Zeigefinger unter mein Kinn und hob es an, sodass ich gezwungen war, ihm in die Augen zu sehen. Sein Blick war ernst, und ich konnte die Aufrichtigkeit darin erkennen.
"Ich würde niemals jemanden aufgrund seiner Orientierung verurteilen, das solltest du wissen, Hyung.", sagte er ruhig, seine Worte mit einem Hauch von Ernsthaftigkeit.
Ein kleiner Funke Hoffnung keimte in mir auf, als ich seine Worte hörte. Vielleicht hatte ich ihn falsch eingeschätzt. Vielleicht war das alles nur ein Missverständnis gewesen.
Ich schluckte schwer und spürte, wie sich die Anspannung in meinem Körper langsam löste. Vielleicht gab es doch noch eine Chance für unsere Freundschaft, oder gar mehr?
-ᒍK-☾︎°-□ 🝮︎︎ ■-°☽︎-ᐯ-
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To be continued...
1518 words
-ᒍK-☾︎°-□ 🝮︎︎ ■-°☽︎-ᐯ-
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