Kapitel 11.

💚 𝓣𝓪𝓮𝓱𝔂𝓾𝓷𝓰 💛

Nach Jungkooks Worten ließ ich meinen Block und Stift in meinen Rucksack fallen - so chaotisch wie immer - und stand auf. Während der Stadtkerl seine Gitarre einpackte, spannte sich sein Shirt gefährlich über seinen Rücken, und ich konnte nicht umhin, meine Stirn zu runzeln. Früher war Jungkook ein ziemlicher Spargeltarzan... Aber jetzt konnte ich nicht leugnen, dass sein Anblick am Strand vor ein paar Tagen meine Aufmerksamkeit auf sich gezogen hatte. Er sah verdammt gut aus, trotz seiner aggressiven Einstellung und der viel zu lockeren Badehose. Eine engere Badehose wäre sicherlich—

"Kommst etzt?", fragte Jungkook leicht genervt, während ich stumm nickte und aus dem Raum trat. Als ich das Klicken hörte, wusste ich, dass Jungkook den Raum abgeschlossen hatte, also ging ich einfach voraus, nach draußen. Meine linke Hand steckte ich dabei in die Hosentasche, welche sich direkt auf meiner Pobacken befand.

Während ich voranging und überlegte, wohin wir gehen könnten, schossen mir allerlei Gedanken durch den Kopf. Jungkook war definitiv anders als früher. Früher war er derjenige, der einen immer zum Lachen bringen konnte und selten auf Streitereien aus war. Aber jetzt schien er verbittert, fast schon herablassender. Ich musste zugeben, dass mir dieser neue Jungkook irgendwo gefiel, auch wenn er mich zur Weißglut brachte.

Als wir den Campus erreichten, überholte Jungkook mich mit seinem Gitarrenkoffer auf dem Rücken und steuerte direkt auf die Parkplätze zu. Ich blieb schluckend stehen und räusperte mich. Sein entschlossener Gang und die Art, wie er seine Tasche über die Schulter warf, ließen mich kurz innehalten und ihn betrachten.

Jungkook ging zu seinem Auto, packte seine Gitarre hinein und winkte mich genervt zu sich. Unsicher lief ich zu ihm, während ich den goldenen Bugatti musterte. Dieses Auto machte mir wirklich Angst. Es war so protzig und extravagant, dass es fast schon lächerlich wirkte. Trotzdem schluckte ich meine Bedenken herunter und trat näher, als er mich mit einem Kopfnicken aufforderte, einzusteigen.

"Jungkook? Müssen wa damit fahrn? Könntn wa ned laufn?", fragte ich unsicher und vermied es, das goldene Ungetüm direkt anzusehen. Keinesfalls wollte ich mit diesem Höllengefährt fahren, zumal ich dann auch noch neben Jungkook sitzen müsste. Ein verdammt attraktiver Kerl, der am Steuer dieses protzigen Autos saß und wahrscheinlich auch noch gefallen an einem Blowjob für unterwegs hatte. Ich wollte gar nicht wissen wie viele Lippen schon um seinen Schwanz lagen...

Jungkook lachte spöttisch auf und musterte mich kurz von oben bis unten, während er sich lässig an sein Auto lehnte. "Wenn du zwei Stunden zu Fuß laufen willst, gerne."

Misstrauisch beäugte ich den Sportwagen und blickte anschließend wieder zu den Tätowierten, der inzwischen seine muskulösen Arme vor seiner starken Brust verschränkt hatte. Als ich das glänzende Gefährt betrachtete, stieg meine Angst vor dem Auto. Es war schnell und gefährlich, und ich konnte mir nur allzu lebhaft vorstellen, wie Jungkook mit einer Mischung aus Geschwindigkeit und Unvorsichtigkeit durch die Straßen raste. Ein kalter Schauer lief mir über den Rücken, als ich mir vorstellte, wie wir mit quietschenden Reifen um die Kurven bretterten.

Jungkook rollte genervt mit den Augen und deutete auf die Beifahrertür. "Komm schon, steig ein. Ich fahre nicht wie ein Irrer, dafür ist mir das Schätzchen zu wertvoll." Tatsächlich tätschelte er seine Karre dann auch noch, als wäre es ein braver Köter, und seine Worte brachten mich nicht gerade dazu, mich sicherer zu fühlen, aber ich zögerte nicht länger und lief auf die Beifahrer Seite.

Als ich mich vorsichtig auf den Beifahrersitz sinken ließ, tat ich dies so behutsam, als wäre das Auto aus Glas. Ich klopfte sogar meine Schuhe zusammen, um keinen Schmutz hineinzutragen. Mein Rucksack fand seinen Platz zwischen meinen Beinen, und ich schloss die Tür ganz sanft, um sicherzustellen, dass sie nicht zuschlug. Mein erschrockener Blick wandte zu Jungkook, der seine Tür einfach zuknallte, während ich ihn mit großen Augen anstarrte.

Mit einem fassungslosen Lachen und einem kaum merklichen Augenrollen startete Jungkook den Motor seines beeindruckenden Gefährts. Das tiefe Brummen des Motors durchdrang die Stille, und ich spürte, wie mein Herz schneller schlug, weshalb ich sofort zügig den Sicherheitsgurt anlegte. Die Idee, mit Jungkook in diesem schnellen, gefährlichen Auto zu fahren, beunruhigte mich zutiefst.

"Mach übrigens noch kurz'n Abstecher im Koggi.", sprach Jungkook, ohne mich anzusehen, während er den Gang einlegte und das Auto langsam vom Parkplatz lenkte. Koggi war im übrigen hier in Busan eine Supermarktkette.

Ich räusperte mich nervös und versuchte, meine Angst zu überspielen. "Okay...", antwortete ich und zwang mich, ruhig zu bleiben, obwohl sich meine schwitzigen Hände auf meinem Schoß ballten.

Jungkook ignorierte meine Nervosität und fuhr zielstrebig zum Supermarkt. Während der Fahrt kämpfte ich gegen die aufsteigende Unsicherheit an, indem ich mich auf die vorbeiziehenden Gebäude und Straßen konzentrierte. Doch ab und zu schweiften meine Gedanken ab, und ich konnte nicht umhin, den hübschen Kerl neben mir zu betrachten. Auf seinem Kopf lag eine Sonnenbrille, die er wohl irgendwo herausgezogen hatte. Seine geschmeidigen Bewegungen am Lenkrad und der konzentrierte Blick auf die Straße fesselten meine Aufmerksamkeit. Kurz fiel mein Blick auch auf seine kräftigen Oberschenkel, bevor ich schnell wieder wegsah und mich bemühte, meine Gedanken zu ordnen.

Die Ironie des Schicksals war nicht zu übersehen. Niemals hätte ich gedacht, dass ich jemals wieder neben Jungkook in einem Auto sitzen würde. Es fühlte sich surreal an, als ob die Zeit stillgestanden hätte und ich plötzlich in einem Deja-vu gefangen war. Die Erinnerung daran, wie wir mit dem Pickup meiner Eltern über den Hof fuhren und ich Jungkook Fahrstunden gab, war noch so klar in meinem Gedächtnis. Mein Vater hatte mir von Klein auf beigebracht, wie man Auto fährt. Diese Stunden waren immer mit Lachen und Spaß gefüllt, und es zauberte mir ein verträumtes Lächeln auf die Lippen.

Als Jungkook sein Auto kerzengerade vor dem Supermarkt parkte, stieg er aus, und ich tat es ihm sofort gleich. Schnell folgte ich dem etwas größeren Mann in den Markt. Ich sah mich ein wenig um, während ich Jungkook unauffällig dabei beobachtete, wie er sich ein paar Glasflaschen aus dem Kühlregal nahm. Wollte dieser Affe wirklich Alkohol trinken, während ich im Auto saß? Unauffällig ging ich zu dem Kühlregal und sah mir die Flaschen an, die er sich genommen hatte. Zu meiner Erleichterung war in diesen Limonaden nur sehr wenig Alkohol drin. Somit schnappte ich mir eine Flasche kaltes Wasser und stellte mich hinter Jungkook an die Kasse. Ich reite mich in die Schlange ein und beobachtete Jungkook ein wenig.

Heutzutage schien er so selbstbewusst. Damals war er meist super schnell nervös geworden. Allein die Vorstellung, dass er solch eine Nervosität noch immer hatte, dort vor mir stand und sich nicht diese Limo einfach nur so kaufen würde, sondern sie kaufte, um die Nervosität wegzutrinken. - So etwas stellte ich mir ja fast schon niedlich vor.

Ob dieser Macho solche Situationen in anderen belangen wohl noch immer haben könnte? So nervös wegen einem Date oder einer Party zu sein, um sich die Unsicherheit wegzutrinken? Ob er generell noch... niedliche Seiten an den Tag legte?
Irgendwie hoffte ich es ja.

Nachdem ich endlich an der Reihe war, wollte ich eigentlich mein Getränk bezahlen, doch der Kassierer winkte nur ab, weshalb ich ein wenig Stirnrunzelnd mit den Schultern zuckte und zurück zu Jungkooks Auto lief, welcher gerade die Flaschen in seinem Kofferraum verstaut hatte, wo offensichtlich eine Art Minibar war, da dort verschiedene Getränke lagen, die wenig bis keinen Alkohol enthielten.

"Willst du dein Wasser auch dort reinlegen? Es ist kühl dort drin", fragte er, und ich nickte leicht, reichte ihm die Flasche, die er sofort hinzufügte. Erst jetzt fiel mir die Sonnenbrille auf seiner Nase auf, was mich fast zum schmollen brachte, da ich sein hübsches Gesicht somit nicht mehr betrachten konnte. Er griff nach einer Dose aus seinem Kofferraum, schloss die Haube und öffnete diese mit den Zähnen, bevor er sich auf den Fahrersitz setzte.

Als ich mich wieder auf den Beifahrersitz setzte, schnallte ich mich vorsichtig an und begann nervös an meinen Nägeln zu kratzen, während der Schwarzhaarige erneut losfuhr, um uns an einen Ort zu bringen, wo wir uns entspannen und in Ruhe an unserem Projekt arbeiten konnten.

Während Jungkook uns zum Arbeitsort fuhr, überlegte ich, wie ich das Eis zwischen uns brechen könnte. Vielleicht ein Witz? Nein, zu riskant. Vielleicht ein Gespräch über das Wetter? Nein, zu banal. Vielleicht ein peinliches Stöhnen imitieren, um die Spannung zu lösen? Nein, definitiv zu verrückt. Ich beschloss, einfach still zu bleiben und hoffte, dass sich die Situation von selbst verbessern würde. Vielleicht würde Jungkook ja von allein anfangen zu singen – obwohl, diese Sture Nuss erkannte sein Potential ja nicht mehr!

Plötzlich unterbrach Jungkook die Stille und fragte: "Haste eigentlich Schreibzeugs mitgenommen? Hab meins vergessn..."

"Ich bin 'n Künstler. Natürlich hab ich da meine Stifte imma dabei.", antwortete ich dem Fuckboy ein wenig zickig, welchem ich einen skeptischen Blick zuwarf.

"Gut, müsstest mir später dann mal einen ausleihen.", sprach Jungkook wonach ich meinen Blick wieder auf die Straße richtete.

"Ich hoffe du verschnwendest den ned für deine Autogramme, Macho."

Er schnaubte belustigt, trank einen schluck von seiner Dose und entgegnete leicht grinsend: "Autogramme? Ich bitte dich. Ich bin nicht so ein verdammter Narzisst wie du."

"Narzisst? Wow, wie originell. Haste dir den Diss selbst ausgedacht oda haste den von deinem Lieblingspornostar geklaut?", fragte ich und drehte mich ein wenig zu dem Schwarzhaarigen, während ein fieses grinsen auf meinen Lippen lag.

Jungkook lachte laut."Bei dir könnte man meinen, dass du nicht weißt was ein Porno ist. Verklemmt genug biste allemal."

Ich rollte mit den Augen. "Ach, halt die Gosch, du könntest ned mal nen Porno drehn, ohne dass sie den Titel ändern müsstn vo 'Harte Jungs' zu 'Softcore-Schlappschwänze'."

Er lachte erneut. "Tja, ich bin mir sicher, ich könnte dich trotzdem dazu bringen, die Hauptrolle zu spielen, Fangirl-Prinzessin."

Ich knurrte vor Wut. "Vergiss es, du Esel!"

Die Spannung zwischen uns war so dick, dass man sie schneiden konnte. Ich hasste Jungkook, aber ich musste mit ihm zusammenarbeiten. Dieses Projekt würde eine echte Herausforderung werden.

-ᒍK—☾︎°–□ 🝮︎︎ ■–°☽︎—ᐯ-

  •

  •

  •

  |
  V

  To be continued...

1673 words

-ᒍK—☾︎°–□ 🝮︎︎ ■–°☽︎—ᐯ-

Bạn đang đọc truyện trên: AzTruyen.Top