Kapitel 10.
💚 𝓣𝓪𝓮𝓱𝔂𝓾𝓷𝓰 💛
"Nun, des kann ja heiter werdn.", murmelte ich und wuschelte mir durch meine Locken, ehe ich die Tür hinter mich zu machte und mich auf den Stuhl gegenüber dem Schwarzhaarigen sinken ließ. Dabei biss ich mir auf meine Zungenspitze, da mir diese Situation einfach zu unangenehm war. Ein gewisser Abstand schien mir zwischen uns angebracht, um jeglichen plötzlichen Gitarreneinsatz zu verhindern - man wusste ja nie.
Trotzdem konnte ich genau sehen, wie dieser Hasenverschnitt einmal seinen dunklen Blick hob.
"Unter zig Studenten haben die ausgerechnet uns in einen Topf geworfen. Fangirlst du so, dass du jetzt schon die Lehrer bestichst um bei mir zu sein?", schnaubte Jungkook entnervt — schob dafür sogar seine Gitarre beiseite. Ein unangenehmes Kribbeln breitete sich bei diesen Worten in meinem Bauch aus, während ich meine Stirn in Falten legte.
"Was heißt'n hier biddeschön Fangirl?! Du glaubst net ernsthaft das ich irgendwat an dir mögn würde. Ich hab hier auch ned um deine Gesellschaft gebetn.", erwiderte ich mit einem Augenrollen und einem fassungslosen Grinsen auf meinen Lippen, das meine Anspannung kaschieren sollte. Ein kleines bisschen hatte ich mich sogar gefreut, mit Jungkook zusammen zu arbeiten…
Denn ich hatte die Hoffnung, dass wir vielleicht alte Themen hochholen hätten können und ich hätte endlich eine Entschuldigung für damals bekommen… Obwohl er mir auch eine schuldig war, allein schon wegen dem Volleyball, der meinen Magen getroffen hatte. Nur war dieser Macho unbedingt auf Ärger aus!
"Leck mich am Arsch. Als ob’s mich jucken würde, was du von mir denkst.", konterte Jungkook mit einem spöttischen Lächeln, während sogar sein Busaner Dialekt hervor kam, was mich die Zähne zusammenbeißen ließ.
Die Spannung zwischen uns war zum Zerschneiden, aber ich war nicht gewillt, mich von Jungkook einschüchtern zu lassen.
"Okay, schluss. Ich hab kene Zeit für dein'n Scheiß, Jungkook. Also lass uns einfach dieses Projekt hinter uns bringn und uns dann gegenseitig wieder aus'm Weg gehn.", erklärte ich bestimmend und kramte aus meinem Rucksack einen Block, damit ich mir ein paar Ideen aufschreiben konnte.
Jungkook lachte spöttisch während er mich musterte. Meine Haare fielen mir ein wenig vor die Augen als ich meinen Blick auf sein Augenbrauenpircing legte, da das Glitzern meine Aufmerksamkeit erhaschte.
"Tu nich‘ so als hättest du wirklich was in der Hose, als ob ich mir von dir was sagen lass." ,zischte mich dieser Dreckskerls an, was meinen inneren Vulkan zum brodeln brachte.
"Oh, kene Sorge Schätzchen, was die Hos' angeht, braucht dich nich zu kümmern. Ich bin allerdings eher hier, um sicherzustelln, dass dieses Projekt ned in die Hos' geht – im Gegensatz zu deinen letzten Beziehungen~."
Jungkook schnaubte verärgert, während ich mich innerlich über meinen eigenen Schlagfertigkeit freute. Irgendwo schien ich gefallen daran gefunden zu haben diese Kröte zu Ärgern.
"Warte mal. Woher weißt du über-... Stalkst du mich etwa?", fragte der Tätowierte und verschränkte seine trainierten Arme vor seiner Brust. Einen Blick auf diese ausgeprägten Muskeln konnte ich mir nicht verkneifen. Wieso musste der Kerl auch so gut aussehen?!
"Naja - dein Instagramname is nich grad einfallsreich. 'JungofallfuckingKook'... Sowas Dummes hab ich noch nie gelesen!", antwortete ich dem Jüngeren, der seine Unterlippenpiercings mit seiner Zunge hin und her schob. Wie er überhaupt auf die Idee kam sein hübsches, markelloses Gesicht zu durchlöchern war mir ein Rätsel
"Besser als 'derTaevomLande'! Das nenn ich einfallslos und faul noch dazu!", giftete der Schwarzhaarige mich an wobei ich mir ein Lachen nicht verkneifen konnte. Dieser Miesepeter schien sowas wie Humor wohl nicht zu kennen.
Dieser Schlagabtausch mit Jungkook war wie ein Tanz auf glühenden Kohlen, und ich genoss jeden Moment davon. Trotzdem beschloss ich, das Thema zu wechseln. Ich wollt hier vorran kommen und dieses Projekt bestenfalls zügig beenden.
"Wie wär's, wenn wa uns einfach auf das Projekt konzentriern? Weißt du das Thema?", schlug ich vor und versuchte, die Spannung zu mildern. Bereitwillig ließ ich meinen Kugelschreiber einem klicken, um mir zum Thema passende Notizen zu mache. Ehrlich gesagt war ich gestern als ich mit Jimin telefoniert hatte zu müde, weshalb ich vergessen hatte, was das Thema war.
"Ja, ich weiß das Thema. Nur werd ich es dir nicht sagen.", antwortete dieser Schrank dann auch noch, weshalb ich ihn Stirnrunzelnd musterte.
"Komm scho, Jungkookie~, sei kein Arschloch. Wir müssn zusammenarbeitn, also solltn wir beide wissn, worum's geht.", forderte ich ihn auf.
Jungkook schüttelte den Kopf. "Nope. Vielleicht sag ich es dir, wenn du dich für deine dummen Provokationen am Strand entschuldigt hast, andernfalls hättest ja auch aufpassn oder bei deinen Homies nachfragen können.", gab dieser Bastard auch noch frech grinsend von sich. Seine Arroganz brachte mich zur Weißglut, und ich ließ meinen Ärger heraus.
Schnaubend lehnte ich mich zurück, verengt meine Augen ein wenig und sah dabei zu, wie er seine Nase kurz rümpfte ehe ich sprach: "Soll ich am besten no auf Knie gehn? Du kanns mich ma... Spuck etz dad verdammte Thema aus, oder ich geh rüber und frag die andren Studenten. So 'n kindisches Verhalten kann ich ned gebrauchn."
Die Atmosphäre wurde zunehmend gespannter, als unsere Blicke sich durchdrangen wie die Klingen zweier Schwerter. Jungkooks feste Miene verriet keine Schwäche, aber ich konnte die Anspannung in seinen Augen sehen.
Ein schelmisches Grinsen breitete sich auf Jungkooks Lippen aus, als er sich vorbeugte, mir näher kam und seine Augen sich in meine bohrten. "Du bist wirklich hartnäckig, so wie damals, hm?"
Mein Puls beschleunigte sich, als ich den brennenden Blick spürte, den er auf mich richtete. Doch ich blieb standhaft und ließ mich nicht von seinem Charme einwickeln.
"Konzentrieren wa uns jetzt auf dad Projekt und lassn persönliche Animositäten beiseite?", fragte ich gelassen, meine Stimme ruhig und sachlich, obwohl meine Gedanken wild tobten.
Jungkook hielt noch einen Moment länger das Starren an, ehe er sich dann resigniert seufzend doch wieder zurücklehnte, nickte folgend widerwillig und lenkte damit das Gespräch auf das Projektthema, während ich mir vornahm, ihn im Auge zu behalten.
"Na schön.", gab er leise von sich und setzte sich wieder richtig hin ehe er weiter sprach. "Wir sollen Kunst und Musik miteinander vereinen. Ich hab zwar schon eine Melodie, aber ich werde keinesfalls singen."
Neugierig hob ich meine Augenbraue, ein leichtes Schmunzeln schlich sich auf meine Lippen. "Willst'e etwa, dass ich sing? Entweder du oder keiner von uns.", fragte ich und erinnerte mich für einen Moment an unsere witzigen Karaokeabende, wo wir uns oft mit vollstes Leidenschaft die Seele aus dem Leib geschrien hatten, weshalb ich kurz verträumt auf die Tischplatte sah und zu Lächeln begann.
"Nh Scheiß werd ich machen..."
"Du bis so stur, Jungkook", sagte ich mit einem leichten Seufzen. "Aber jut, wenn du ned singn willst, dann ned. Wir findn ne andere Lösung."
Jungkook schnaubte und sah mich herausfordernd an. "Ich bin nicht stur, ich weiß einfach, was ich will und ich will nicht singen."
"Ich habs scho Verstandn, dann sing eben ned, selbst wenn’s nh Verschwendung is.", entgegnete ich mit einem resignierten Seufzen und drehte mich leicht von Jungkook weg. Die Situation war mir zu absurd, also begann ich damit, ein paar Ideen auf meinen Block zu schreiben.
Während ich überlegte, welche Ideen ich für die Vereinigung von Kunst und Musik aufschreiben könnte, tauchten verschiedene Gedanken in meinem Kopf auf. Ich notierte mir einige Vorschläge:
Musikalische Malerei: Ein Kunstwerk erschaffen, das mit Klängen und Melodien interagiert. Vielleicht könnten bestimmte Farben bestimmten Tönen entsprechen, und je nachdem, wie sie gemischt oder aufgetragen werden, entstand eine einzigartige Melodie.
Instrumentale Begleitung: Eine Kunstausstellung mit Live-Musikbegleitung. Jedes Kunstwerk wird von einem Musiker begleitet, die die Stimmung des Gemäldes musikalisch interpretieren.
Klangskulpturen: Skulpturen erschaffen, die nicht nur visuell ansprechend sind, sondern auch akustische Elemente enthalten. Die Besucher können die Skulpturen berühren und dadurch Klänge erzeugen, die mit der Form und Beschaffenheit der Skulptur variieren.
Interaktive Multimedia-Installation: Eine Installation schaffen, die sowohl visuelle als auch akustische Elemente integriert. Man kann mit der Installation interagieren und so Klänge und Bilder gleichzeitig erleben.
Neugierig beobachtete ich, wie Jungkook konzentriert seine Gitarre spielte, als wäre diese Aktion für mich auf irgendeine Weise hilfreich. Sein Gesichtsausdruck war so ernst, passte so gar nicht zu dem ruhigen, teils nostalgischen Lied. Ich konnte nicht anders, als seine kleine Narbe an der Wange zu bemerken, weshalb ich mir etwas bedrückt auf die Unterlippe biss.
Das war damals, als er unsere Freundschaft beendet hatte... Ich hatte ihm so eine geknallt, dass er auf gegen Pferdeboxentüre gefallen war. Tausende Male hatte ich mich bei dem weinenden Jungen entschuldigt, trotz das er mich und meine Familie vorher wie wild beleidigt hatte. Anschließend hatte er mich von sich gestoßen und hatte sich in das teure Auto seiner Eltern gesetzt. Damals hatte ich noch mehr Kraft als er... Aber dann drifteten meine Gedanken plötzlich in eine andere Richtung ab, als ich darüber nachdachte, ob Jungkook beim Sex vielleicht sogar würgen oder ein paar Schläge verteilen würde. Kräftig war er ja allemal. Sofort schüttelte ich den Kopf, um diese absurde Vorstellung zu vertreiben. Was war bloß los mit mir?
Verwirrt über meine Fantasien klemmt meinen Kugelschreiber zwischen meine Lippen und biss leicht auf diesen drauf, während ich zwanghaft versuchte meinen Blick nicht wieder auf den heißen Kerl vor mir zu legen und mir wieder sonst was vorzustellen.
"In diesem scheiß Raum bekomm ich keine Motivation mehr.. Lass uns raus gehen. Irgendwo hin, wo wir inruhe arbeiten können.", schlug der Schwarzhaarige vor, weshalb ich ihm einen Leichen Seitenblick zuwarf.
"Okay. Hast du ne idee wohin?", fragte ich und drehte meinen Kopf ein wenig zu Jungkook, wobei ich mir kurz über meine trockenen Lippen leckte.
"Oh ja, ich hab da nh Idee~"
-ᒍK—☾︎°–□ 🝮︎︎ ■–°☽︎—ᐯ-
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V
To be continued...
1575 words
-ᒍK—☾︎°–□ 🝮︎︎ ■–°☽︎—ᐯ-
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