Kapitel 1.
💚 𝓣𝓪𝓮𝓱𝔂𝓾𝓷𝓰 💛
Geduldig ruhte mein Blick auf den vier Zahlen meines Sperrbildschirms, während ich darauf wartete, dass sie meine Aufstehzeit anzeigten. Die ersten zarten Sonnenstrahlen drangen bereits durch die zugezogenen Vorhänge und tauchten mein Zimmer in ein warmes, sanftes Licht. Aufgewachsen auf dem Land war ich ein Frühaufsteher, und so lag ich bereits seit drei Stunden unnötig in meinem Bett und genoss die Wärme unter meiner Decke, bevor ich mich schließlich dazu durchringen musste, meinen hübschen Arsch aus dem Bett zu bewegen.
Eigentlich hätte ich gerne noch ein paar Stunden länger geschlafen, aber als Vollidiot musste ich natürlich noch länger wachbleiben, um zwei weitere unterhaltsame Folgen von 'Dating hinter Gittern' zu gucken – einfach nur, weil es so lustig war, wie blöd diese Leute darin waren! Daher war ich nicht nur unausgeschlafen, sondern umso angepisster, als ich wie jeden Tag um 4 Uhr wach wurde.
Schmatzend rieb ich mir die Augen, die vom Schlaf verklebt waren und sich sofort angeekelt verzogen, als ich die Kruste spürte, die sich während meines Aufstehens aus dem Bett gebildet hatte. Muffelig schlurfte ich in die Küche, um mir ein erfrischendes Glas kaltes Wasser zu gönnen.
Mit einem leisen Grummeln begrüßte ich meinen Mitbewohner Mark, der konzentriert am Herd stand und irgendetwas Klebriges in der Pfanne briet, was mir fast schon die Galle hochkommen ließ. Es sah aus wie ein gelbliches, klumpiges Gemisch, das aussah, als hätte man es gekaut und wieder ausgespuckt! Eindeutig widerlich, und ich wünschte, meine hinreißenden Augen hätten das nicht sehen müssen – da wäre mir sogar Gülle lieber gewesen!
"Uhm... Marki? Darf ich fragen, was das werden soll?", fragte ich und warf einen Blick über seine Schulter in die Pfanne, wobei ich mir ekelerregend die Faust vor den Mund hielt, um mir das Würgen zu verkneifen. Es sah wirklich nicht appetitlich aus!
"Das sind Pfannkuchen! Zugegeben, der Teig ist etwas klumpig geworden, aber es wird schon schmecken", antwortete Mark, während ich meinen Kopf mit einem verzogenen Gesicht schüttelte und ein leises genervtes Seufzen ausstieß.
"Komm, geh mal zur Seite... Ich mach das", sagte ich fast automatisch und nahm meinem Mitbewohner die Aufgabe des Frühstückmachens ab. Ich war es gewohnt, da meine jüngsten Geschwister manchmal auch etwas nicht hinbekamen.
Ich hatte bereits eine Idee, wie ich den Teig retten konnte, denn so ein ekliges Gemisch hatte ich in meinem ganzen Leben noch nie gesehen. Da waren Pferdeäpfel ja noch angenehmer zu betrachten! Diese waren wenigstens biologisch! Das, was Mark dort fabriziert hatte, konnte man sicherlich schon als radioaktiv bezeichnen. Trotzdem gab ich mein Bestes, den Teig noch zu retten.
"Nimm das nächste Mal etwas mehr Milch und füge noch ein bisschen Zucker hinzu", erklärte ich dem Amerikaner, der sofort kräftig nickte.
"Danke, Tae~"
"Kein Problemo!"
Anschließend schnappte ich mir ein Glas und befüllte es mit kaltem Wasser aus dem gläsernen Krug auf der Küchentheke. Gierig trank ich, spürte das erfrischende Wasser meinen Durst löschen, während ich das klare Wasser hinunterschluckte. Als das Glas leer war, stellte ich es behutsam in die Spüle und schluckte das letzte bisschen Wasser herunter, das mich gerade davor gerettet hatte, elendig in der Saharawüste meines Mundes zu verdursten.
In der Hoffnung, dass Mark nicht noch an einem der Pfannkuchen crêpiert, schwang ich meinen bezaubernden Körper ins Badezimmer, wo das Morgenlicht durch das kleine Fenster hereinströmte und den Raum in ein warmes Glühen tauchte. Mit einer fließenden Bewegung wuschelte ich mir einmal durch mein hellbraunes Haar, da ich mich fertig für den Tag machen wollte, obwohl das eigentlich nicht nötig war – selbst zuhause bei meinen Eltern in meiner verdeckten Latzhose war ich wunderschön und einfach zum Anbeißen. Ich musste immer die Kirsche auf die Sahne setzen, um für jedermann unwiderstehlich zu wirken!
Nachdem ich sehnsüchtig meine Blase entleert hatte, die meinen Freund da unten gefühlt schon fast zum Platzen brachte, stellte ich mich vor das schimmernde Waschbecken, um meiner Morgenroutine nachzugehen. Zähne putzen, Gesicht waschen und anschließend etwas mit meinen Haaren machen – der wohl nervigste Teil des Morgens. Ständig stellte ich mir dabei Fragen: Belasse ich es heute bei meinen Naturwellen oder glätte ich sie doch lieber? Soll ich lieber einen Mittleren oder einen Seitlichen Scheitel machen? Wie wäre es, wenn ich sie mit etwas Gel zurückkämme oder lasse ich sie doch einfach fluffy? Außnahmsweise hatte ich am heutigen Tag aber eine Vorstellung, welche ich auch mit einem leichten Grinsen im Gesicht umsetzte.
Somit nahm ich mir meine Haarbürste, entschied mich für einen Seitenscheitel auf der rechten Seite und tada: Nehmt euch alle in Acht vor dem unglaublich attraktiven, super heißen, unglaublich erwachsen wirkenden Kim Taehyung!
Zufrieden mit mir selbst nickte ich meinem Spiegelbild zu und lief anschließend umso motivierter in mein Zimmer, um mir ein passendes Outfit für den Tag herauszusuchen und mich von meiner kurzen Schlafhose und meinem viel zu großen Shirt zu verabschieden.
Leider lief mir so langsam die Zeit davon, weshalb ich meine langen Beine einfach in eine Baggy Jeans steckte, anschließend noch ein weißes Shirt mit dem Aufdruck einer Modemarke anzog und in weiße Sneaker – die schon lange nicht mehr weiß waren – schlüpfte, ehe ich mich nochmal im Spiegel abcheckte. Meinen Rucksack warf ich mir ebenfalls noch über die Schulter, ehe ich mein Zimmer verließ.
"Namjoon! Kommst du-... Ach nee... etzt habt ihr es au' no' versaut...", seufzte ich, als ich meinen besten Freund in der Küche erblickte, wie er einen der mit Nutella getränkten Pfannkuchen probierte.
"Probier mal! Die schmecken richtig gut!", brabbelte der Blonde mit vollem Mund.
"Gott, da hat sogar meine Henrietta mehr Intelligenz als du... Ich gehe allein los", entkam mir der Gedanke an das Huhn auf dem Hof meiner Eltern, das noch nie ein Ei gelegt hatte. Kopfschüttelnd verließ ich die Wohnung und nahm die 5 Minuten Fußweg zur Uni alleine auf mich. Das war definitiv kein Problem für mich, denn so wurde ich nicht vollgelabert und kam endlich mal ein wenig zügiger an der Uni an als sonst.
Lieber war ich überpünktlich als zu spät, denn so konnte ich mir immer den besten Platz krallen, der meist ganz hinten war, um all die Schlaubischlümpfe beobachten zu können, die denken, dass sie das Semester problemlos schaffen würden. Zum Totlachen, nicht wahr? Denn mindestens 3 verkackten das schlimmer als mein kleiner Bruder, wenn er versuchte, unsere Pferde auf die Koppel zu bringen — was übrigens immer ein Reinfall war!
Mit meinem typisch leicht schlüfenden Schritt betrat ich die Universität und konnte mir dabei ein fettes Grinsen nicht verkneifen, als ich bisher nur ein paar Studenten erblickte. Die Sonnenstrahlen drangen durch die hohen Fenster herein und tauchten den Flur in ein warmes Licht. Das leise Gemurmel der Studenten füllte den Raum, während ich entschlossen Richtung Vorlesungssaal schritt.
Umso motivierter lief ich geradewegs auf den Nebeneingang zu, wo sich der Vorlesungssaal befand, in dem ich die nächsten zwei Vorlesungen verbringen würde. Doch genauso schnell wie meine Motivation da war, sank sie auch wieder, als ich die Person erblickte, die ich gerade am wenigsten sehen wollte – besser gesagt, nie wieder. Kein anderer als der Macho aller Fuckboys, Jeon Jungkook, stand in einem äußerst anziehenden Outfit bestehend aus einem engen Shirt, welches seinen trainierten Oberkörper betonte und eine leicht lockere Jeans nur wenige Meter entfernt von mir, während sich ein unangenehmer Kloß in meinem Hals bildete.
Unsere Blicke trafen sich, seine dunklen Augen fixierten meine, und ich hatte das Gefühl, als würden sich meine Lungen zuschnüren. Eine unglaubliche Wut kam in mir auf, die aber trotzdem einen Hauch von Sehnsucht mit sich brachte. Ich biss mir angestrengt auf die Zunge, um nicht daran erinnert zu werden, was für schöne, aber auch schlechte Zeiten ich mit diesem Kerl durchgemacht hatte, als er vor langer Zeit einmal mein bester Freund war.
Nur half da leider nichts mehr, um mich von den Blicken dieses verdammt heißen Mannes zu reißen...
-ᒍK—☾︎°–□ 🝮︎︎ ■–°☽︎—ᐯ-
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V
To be continued...
1308 words
-ᒍK—☾︎°–□ 🝮︎︎ ■–°☽︎—ᐯ-
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