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ยปHast du's an?ยซ, wollte Takanori von ihm wissen. Damit meinte er das Tanktop, welches er exklusiv nur fรผr ihn designed hatte. Makoto-san, Takanoris Mutter, hatte an jenem Tag noch wissen wollen, wofรผr er Nieten und all den Kram brauchte. Die Erklรคrung seines besten Freundes war simpel: Ein Schulprojekt. Das hatte sie Takanori zumindest abgekauft. Und Akira fand es genial. Immerhin war aus der grauen Maus ein richtiger Adonis geworden. Jedenfalls behauptete Akira das im Stillen. ร„uรŸern wรผrde er sowas definitiv nicht. Man sollte nicht glauben, dass er รผberheblich oder arrogant geworden wรคre. ยปNatรผrlichยซ, bestรคtigte Akira nahezu sofort. Wie kรถnnte er so ein Einzelstรผck nicht tragen wollen?
Nachdem seine Klassenkameraden von dannen gezogen waren, wollte er es ihnen gleichtun. Doch da wurde er schon am ร„rmel zurรผckgezogen und begegnete einem Paar ernst dreinblickenden blauen Augen.
ยปDu lรคsst mich da drin aber nicht allein?ยซ, hรถrte er darauf die Frage des kleinen Blondschopfs. Es war keine Frage oder Bitte, sondern eine Forderung. Das wusste Akira. Denn wenn der Kleine solche Dinge รคuรŸerte, dann meinte er sie auch ernst. Wie der Kleine allerdings auf solche Gedanken kam, vermochte er nicht zu sagen. ยปVersprochenยซ, gab Akira ihm dann zur Antwort und legte dabei eine Hand auf das weiche Haar des anderen.

Takanori war nur wegen ihm mitgekommen, also verlangte er auch, dass sein Freund sich nicht einfach verpisst. Das verstand Akira gewissermaรŸen sogar. Immerhin war er seltsamerweise zu einem Frauenmagnet geworden, was ziemlich nervig sein konnte. Er erinnerte sich auch noch ganz genau an den entgleisenden Gesichtszรผgen von Takanori, als dieser ihn in der Pause auf den Toiletten mit einer Mitschรผlerin erwischte. Das brannte sich sofort in sein Gedรคchtnis. Allerdings konnte Akira bis heute nicht sagen, was genau er da in Takanoris Augen gesehen hatte. Es wirkte irgendwie so, als hรคtte es ihn verletzt. Doch das war nur eine Theorie, der er nie auf den Grund gegangen war. Aber sie waren Teenager, da konnte und musste man nicht alles verstehen.

Wรคhrend alle anderen festlich gekleidet daher kamen, war sein bester Freund derjenige, der aus der Rolle fiel. Klar, das hier war auch nicht seine Abschlussfeier sondern die von Akira und den anderen. Somit war er auch nicht gezwungen, sich an die Norm zu halten.
ยปHeute bist du meine Begleitung und darfst an meinem Arsch klebenยซ, meinte Akira, als sie die Turnhalle betraten, die zu einem Festsaal verwandelt wurde. Die Versuchungen waren jedoch groรŸ, musste Akira im Stillen fรผr sich feststellen. Die Mรคdchen hatten sich fรผr diesen Tag richtig in Schale geworfen und wรผrden ihre Argumente spielen lassen. Da wรผrde es schwer werden, zu widerstehen. Klar, Takanori, der neben ihm her lief, gefiel ihm. Etwas, das umgekehrt nicht weniger der Fall war, das wusste er nur zu genau. Genau wie die Tatsache, dass sich der Kleine nur fรผr ihn so herausgeputzt hatte. Nur blieb es im Moment fรผr Akira einfach nur dabei, dass er seinen besten Freund attraktiv fand. Alles andere wรผrde wahrscheinlich zu kompliziert werden. Auch wenn seine Empfindungen im vergangenen Jahr eine unerwartete Wendung nahmen. Nur darรผber offen zu reden stand nicht zur Debatte. Akira wusste nicht wann und wie. Also gab er lieber unverรคndert vor, auf Mรคdchen zu stehen.
Diese Gedanken schob Akira jedoch rasch beiseite. Takanori war fรผr ihn mit hierher gekommen und Akira musste diesen vorerst zurรผcklassen, da er mit seinen Klassenkameraden auf der Bรผhne erscheinen sollte. Es folgte die Zeugnisausgabe und Abschlussrede. Akira lieรŸ seinen Blick schweifen und ihm wurden auch von ein paar Mรคdchen ein sรผรŸes Lรคcheln zugeworfen. Heute war auch ihrer Aller letzte Chance. Nach dem Abschluss wรผrden sich ihre Wege trennen. Vielleicht fรผr immer. Akira musste dennoch zugeben: Viele Mรคdchen sahen echt toll aus. Es wรผrde schwer fรผr ihn werden, die Finger bei sich zu behalten. Aber er hatte ja Takanori dabei. Versprochen war versprochen. Das Problem an der ganzen Sache jedoch war, dass Akira ihm eine weitere Tatsache noch immer verschwiegen hatte. Bislang wusste er einfach nicht, wie er Takanori davon berichten sollte, dass er nach diesem Sommer mit seiner Mutter in die Staaten auswandern wรผrde um dort zu studieren. Das er eine Karriere als Model anstrebte, war kein Geheimnis. Auch die Freude am Bassgitarre spielen nicht. Allerdings verlor Akira bisher noch kein einziges Wort darรผber, dass er Japan verlassen wรผrde. Somit kam er auch zu der Feststellung, dass er seinen besten Freund heute noch davon unterrichten musste. Gleichzeitig wusste er aber auch, das dafรผr eine Welt fรผr Takanori zusammenbrechen wรผrde. Der Kleine hing an ihm, fรผr ihn bedeutete er wahrscheinlich sogar die Welt. Und genau das drohte wahrscheinlich kaputt zu gehen. Akira wollte aber auch nicht einfach so verschwinden. Ohne ein Wort. Nichts. Das brachte er einfach nicht รผber sein Herz, das voll von Takanori war. Weil er Takanori brauchte genauso wie dieser ihn. Natรผrlich wรผrde er seinen besten Freund weiterhin besuchen. An den Feiertagen. In den Semesterferien. Wann auch immer es gibg. Aber sie wรผrden sich sehr viel weniger sehen. Vielleicht wรผrde Takanori nach seinem Abschluss auf in die Staaten kommen? Irgendwie wollte Akira diese Hoffnung nicht aufgeben. Diese Stadt hier, nein, Dieses Land hier war zu klein fรผr ihn geworden. Er wollte raus, Dinge erleben, ein neues gleichzeitig anderes Leben fรผhren. Das umsetzen, fรผr das er sich seit lรคngerem den Arsch aufgerissen hatte. Nichts davon sollte ohne Chance sein, Doch vorerst entschied sich Akira dafรผr, diese und jene Gedanken beiseite zu schieben. Das wier war sein Abschluss, ein Schritt in die Freiheit. Daher war jetzt ersteinmal Party angesagt. Die ganze Zeremonie hatte fรผr seinen Geschmack viel zu lange gedauert. Ein paar Fotos mussten auch noch gemacht werden und Akira war wirklich gefragt. Auf gefรผhlt jedem Gruppenfoto war er vertreten. Danach musste er noch einmal bei jedem fรผr ein einzelnes Foto herhalten. Wenn er in den Staaten weiter modelte und berรผhmt wurde, konnte man immerhin sagen, dass man sich kannte. All das hatte schlieรŸlich noch einiges an Zeit gefressen, bis Akira endlich seinem Platz zu Takanori zurรผck fand. Grinsend knรถpfte er sich seine dรผnne Jacke auf.

ยปKommยซ, forderte Akira seinen Freund auf und griff nach dessen Handgelenk, um ihn zu den Toiletten zu schleifen.
ยปDu hilfst mir sicher beim Stylen, nicht wahr?ยซ Immerhin wusste Takanori am Besten, wie man Akiras Haare zurecht machte. Das Haargel packte er auch gleich dazu aus. Vielleicht war es aber auch nur eine Ablenkun von den wichtigen Pflichten, die er erledigen sollte....


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