18 - Ending scene

"Hatschieee~"

"Oh Mann, das klingt aber echt nicht gut, Kookie.", bemerkte Namjoon, nachdem ich wie so oft heute niesen musste. "Erzähl mir was neues.", grummelte ich unverständlich in meine Decke, die ich derweil bis über Nase gezogen hatte.

Ja, ich war krank. Ich konnte mich nicht erinnern, wann ich mich das letzte mal so beschissen gefühlt habe.
Mein Kopf drohte bei jedem noch so winzigen Geräusch zu platzen, mein Hals schmerzte und Luft bekam ich durch meine Nase auch schon lange nicht mehr.
Dazu kam, dass ich extrem überempfindlich war und Namjoon nach jeder spitzen Bemerkung am liebsten den Hals umgedreht oder direkt geheult hätte.

Aber nein, eigentlich war ich froh, dass er hier war. Er war ein wirklich guter Freund, wenn er riskierte sich von mir anstecken zu lassen, nur um mir in meiner Wehleidigkeit etwas Unterstützung zu geben.

"So leid es mir tut, Kookie. Aber ich muss jetzt los.", kam es etwas betrübt von Namjoon.
"Was? Aber du kannst mich doch hier nicht alleine lassen!"
"Ich kann Jin nicht noch länger warten lassen."

Während Namjoon das sagte, tauchte ein leichter Rotschimmer auf seinem Wangen auf. Ich hatte vorher nich nie erlebt, wie Namjoon so verlegen wurde. Mit anderen Worten dieser Jin musste ihn wirklich umgehauen haben.

"Ach stimmt, ihr habt ja heute ein Date.", rief ich mir ins Gedächtnis.
"Ganz genau, und außerdem ist das doch eigentlich Taehyungs Aufgabe dich gesund zu pflegen.", stellte er fest und guckte sich veranschaulichend in meinem Zimmer um. "Wo ist der eigentlich?"

"Ich habs dir noch gar nicht gesagt. Er hat Schluss gemacht.", brachte ich nur schwer über meine Lippen.

Wenn ich ehrlich war, hatte ich es bis jetzt nicht gesagt, weil ich immer noch die Hoffnung hatte, dass Taehyung zurück kommen würde. Aber das ganze war mittlerweile über eine Woche her und so langsam könnte nicht mal ich noch meine Hoffnung aufrecht halten.

"Bitte was!? Wann? Wieso? Warum erzählst du mir dass bitteschön erst jetzt?", überhäufte er mich mit Fragen und sah mich geschockt an.

Ich konnte meinen Blick nur senken und mich noch weiter in meiner Decke vergraben. Wie gesagt, ich reagierte schon die ganze Zeit überempfindlich, deswegen machte es jetzt auch keinen Unterschied mehr, dass ich anfing bitterlich zu heulen.

"Mensch Kookie... Das tut mir furchtbar Leid für dich.", versuchte mich Namjoon aufzumuntern, doch daran scheiterte er kläglich.
Taehyung war meine erste große Liebe gewesen und ich kam einfach nicht damit zurecht, dass er unsere Beziehung so nicht mehr weiter führen wollte.

Das Problem war, ich wusste nicht mal wieso er sich getrennt hatte. Er wollte mir das erklären, aber da war ich dann schon heulenderweise weggerannt.

"Hör zu, ich bin mir sicher, dass ihr das vielleicht doch noch klären könnt. Ich kann mir beim besten Willen nicht vorstellen, dass er dich nicht mehr liebt. Es wird alles wieder gut werden, ok?", versuchte sich Namjoon ein weiteres Mal an aufmunternden Worten, wärend er beruhigend über meinen Rücken streichelte, da ich mich mittlerweile in Embyonalstellung auf die Seite gerollt hatte.

"Du...solltest gehen. Jin wartet nicht ewig auf dich.", brachte ich traurig hervor. "Ich schau nachher nochmal bei dir vorbei ok?"

Als Namjoon gegangen war, war mein Weinen das einzige, was man im Raum hören konnte.

"HATSCHIE~"

Das, und mein andauerndes Husten und Niesen...

Ich wusste nicht, wie spät es war, als ich erschöpft von meiner Grippe und dem Weinen einschlief, ich hatte schon lange jegliches Zeitgefühl verloren gehabt, doch als ich später etwas erhohlter wieder aufwachte, war es draußen bereits dunkel.

Eine nächste Hustenatrake schüttelte meinen Körper, weswegen ich in die Küche schlurfte, um mir einen neuen Tee aufzusetzen. Allein diese kurze Strecke in die Küche war schon zu viel für mich und ich ließ mich kraftlos einfach auf den Stuhl am Küchentisch fallen.

Alles um mich herum drehte sich, verschwamm zu einer unscharfen Masse, als ich merkte, wie mein Kreislauf stark gegen meinen Versuch mich zu bewegen rebellierte.

Und dann nahm ich erst mal gar nichts mehr wahr.

~☆○☆○☆○☆~

Schlimmer als zuvor dröhnte mein Kopf, als ich meine Augen wieder öffnete. Ich sah mich verwirrt um und stellte fest, dass ich wieder im Bett lag. Oder hatte ich das nur geträumt und lag immer noch, wo ich vorher schon gelegen hatte?

Ich wurde wahnsinnig!

Wie lange sollte mich diese Grippe denn noch so quälen? Ich konnte ja nichtmal mehr Traum von Realität unterscheiden, ganz zu schweige davon, dass ich unter meinen mangelnden Zeitgefühl litt.

"Oh, du bist wach...", hörte ich eine vertraute Stimme hinter mir.

Bestimmt war es Namjoon, der wieder... Moment, ne. Denkfehler.

Der war doch auf seinem Date...

Verwundert sah ich mich in meinem Zimmer um und erkannte, dass wirklich jemand an meinem Bett gesessen hatte. Allerdings hatte ich nicht mit der Person gerechnet, die mich nun mit sorgenvollen Blick ansah und seine Hand an meine Stirn legte, um zu fühlen, ob ich noch Fieber hatte.

"Was machst du hier?", brummte ich gereizt.
"Namjoon meinte, dass du krank bist und er sich nicht um die kümmern kann.", erklang die liebevolle Stimme neben mir, deren Klang mir nur zu vertraut war.
"Schön. Dann kannst du ja jetzt wieder gehen, Taehyung."

Hab ich schon erwähnt, dass ich äußerst überempfindlich auf die Äußerungen meiner Mitmenschen reagierte?

"Damit du wieder zusammen brichst?", lachte er höhnisch auf und sorgte dafür, dass ich mich fragte, ob der Vorfall in der Küche doch kein Traum war. "Was? Dann hab ich das doch nicht geträumt?", hinterfragte ich schließlich.

Taehyung senkte den Kopf, knetete seine Hände, mit denen er anscheinend nicht so recht wusste, was er machen sollte. Ich sah zu, wie er einige Augenblicke lang angespannt auf seine Hände blickte und an seiner Unterlippe knabberte.

Ich kannte Taehyung schon lange und wusste, dass, wenn er dies tat, ihn etwas wirklich beschäftigte. Und dann machte kch den selben Fehler, den ich immer machte.

Nachdem ich einmal angefangen hatte, den bezaubernd schönen Mann vor mir zu mustern, konnte ich meinen Blick einfach nicht mehr von ihm abwenden.
Auch nach all der Zeit wurde ich es einfach nicht Leid, seine perfekten Gesichtszüge zu begutachten, mich in dem wunderschönen Anblick zu verlieren und alles um nicht herum völlig auszublenden.

Ich spürte, wie warm mir würde und fragte mich sogleich, ob es an dem Fieber lag oder ob Taehyung noch immer die selbe Wirkung auf mich hatte, obwohl wir jetzt getrennt waren.

"Nein, ich hab dich in der Küche gefunden. Ohnmächtig. Du hast mir echt einen verdammt großen Schrecken eingejagt."

"Tut mir Leid. Aber sag mal, wie bist du eigentlich rein gekommen?", sagte ich entschuldigend und verwundert zugleich, immerhin hatte ich ihm die Tür nicht aufgemacht, so viel war sicher.

Meine Frage ließ Taehyung kurz auflachen, ehe er mich mit seinem Fingern vorsichtig in die empfindliche Haut unter meinem Kinn zwickte.

"Idiot, mit meinem Schlüssel natürlich!", lachte er ein weiteres Mal.
Erst da wurde mir bewusst, dass er noch keine Möglichkeit gehabt hatte, mir den Zweitscglüssel zu meiner Wohnung zurück zu geben. Jetzt war ich ganz froh über diese Tatsache, wer weiß wie lange ich sonst auf dem Küchenboden gelegen hätte.

Okay, und natürlich, weil ich mich freute, ihn wieder zu sehen. Auch wenn das alles einen äußerst bitteren Beigeschmack hatte und ich mir das eigentlich nicht eingestehen wollte.
Aber ich meine, nur weil er dieser Beziehung keine Chance mehr gab, konnte ich meine Gefühle zu ihm nicht von heute auf morgen abstellen.

"Danke, dass du gekommen bist.", murmelte ich leise in meinen Tee, den Taehyung mir freundlicherweise gemacht und in die Hand gedrückt hatte.
"Das ist doch selbstverständlich. Ich weiß doch, wie sehr du immer leidest wenn du krank bist.", grinste mein... Ex-Freund und entlockte mir damit ein Schmollen. "Ach sei doch still...!"

Taehyung blieb lange und kümmerte sich wirklich liebevoll um mich. Das hatte er schon immer getan und ich musste zugeben, dass es verdammt gut tat, so von ihm umsorgt zu werden. Mir war zwar bewusst, dass er es nur tat, weil Namjoon wahrscheinlich keine Ruhe gelassen hatte, aber das milderte meine Freude darüber kein bisschen ab.

Ich schlief immer mal wieder kurzzeitig ein, doch jedes Mal, wenn ich die Augen wieder aufschlug, saß er neben mir, reichte mir Suppe, Tee oder meine Medizin und schenkte mir eins seiner schönsten Lächeln.

"Geht's etwas besser?", erkundigte er sich, als ich wieder wach wurde und nickte bestätigend.
Es ging mir tatsächlich etwas besser, aber ich war mir sicher, dass es nicht nur an dem Schlaf und der liebevollen Pflege lag, sondern vor allem an Taehyung selbst.

"Tae, darf ich dich was fragen?"
"Was denn?", stellte er die Gegenfrage, während er dabei war, die Teebeutel, Taschentücher und leere Medikamentenblister in den Mülleimer zu räumen, der an meinem Bett stand.

"Wieso... wieso hast du Schluss gemacht?"

"Ach Kookie. Ich weis nicht, wie ich dir das erklären soll. Ich hab einfach das Gefühl, dass es nicht mehr so wie früher ist. Dass die Gefühle nachgelassen haben.", sprach er nur sehr leise und sich glaubte, eine gewisse Traurigkeit in seiner Stimme heraus zu hören.

"Also, was das angeht...", begann ich und legte eine kurze, künstlerische Pause ein, um mir meine Worte nochmal zurecht zu legen. "...Muss ich dir widersprechen. Vielleicht hab ich es dir nicht mehr so häufig gesagt, aber... meine Gefühle haben niemals nachgelassen. Ganz im Gegenteil. Ich habe mich von Tag zu Tag immer mehr in dich verliebt, auch wenn es nicht mehr dieses anfängliche Verliebt sein war. Es war... oder besser gesagt ist... viel intensiver geworden."

Taehyung verstummte, doch suchte er den Blickkontakt zu mir.
Als sich unsere Blicke trafen, sah ich, dass seine Augen von einem feuchten Glanz belegt waren und er sichtlich damit zu kämpfen hatte, das Weinen zu unterdrücken. Es tat mir selbst weh, ihn so zu sehen und am liebsten hätte ich ihn jetzt an mich gedrückt, wie ich es immer tat, wenn es ihm nicht gut ging.

Verdammt, ich liebte diesen Menschen einfach immer noch viel zu sehr.

"N...nicht weinen, Tae. Das ist doch mein Part.", versuche ich ihn wieder aufzumuntern und konnte sogar einen kleinen Erfolg verzeichnen, als er begann wieder zu lachen. Leider ebbte es auch schnell wieder ab, wie ich feststellen musste.

"Weist du. Ich hatte echt Angst, als ich gesehen habe, dass du bewusstlos auf dem Boden gelegen hast. Ich bin fast umgekommen vor Sorge."
Taehyungs Augen füllten sich erneut mit Tränen, die er versuchte zurück zu halten.
"Ich... bin mir grade nicht mehr so sicher, ob das wirklich richtig war.", fügte er noch hinzu. Aber ich wusste erstmal nicht so richtig, seine Aussage zu deuten, weshalb ich nachfragen musste.

"Naja, ich meine, dass ich Schluss gemacht hab.", nuschelte er so leise, dass ich ihn bald nicht verstanden hätte. "Ich hab einfach festgestellt, wie unheimlich wichtig du mir immer noch bist. Und ich dich nicht verlieren will. Aber ich weiß auch, dass ich nicht von dir verlangen kann, dass du mir verzeihst..."

Mein Herz fing bei seinen Worten an wild gegen meinen Brustkorb zu hämmern. Ich konnte es einfach nicht beruhigen, aber brauchte ich das überhaupt? Immerhin hatte er mir grade irgendwie gesagt, dass er immer noch Gefühle für mich hatte, zumindest klang es so für mich.

"Eigentlich bist du der Idiot von uns.", stellte ich lachend fest. Taehyung wollte gerade protestieren, als ich ihn ganz dreist in meine Arme zog und ihn augenblicklich verstummen ließ.
"Natürlich würde ich dir verzeihen, wenn ich dich dann nur endlich wieder haben könnte. Taehyung, ich will nicht von dir getrennt sein. Ich liebe dich doch! Und das wird sich niemals ändern!", redete ich auf ihn ein.

Ich hoffe natürlich, dass Taehyung es sich anders überlegen würde und mir noch eine Chance gab. Dass er unserer Beziehung eine zweite Chance gab und zu mir zurück kam.

Meine Antwort erhielt ich in Form eines Kusses.

Nebenbei bemerkt, der atemberaubende Kuss, den ich jemals bekommen hatte und das lag gewiss nicht an der Grippe.

"Danke, Kookie. Ich liebe dich auch.", hauchte er gegen meine Lippen, während ein paar Freudentränen aus seinen perfekt geformten Augen kullerten.

Ich zog Taehyung zu mir ins Bett, da ich es nicht länger aushielt, so weit von ihm entfernt zu sliegen und verwickelte ihn in einen weiteren Kuss.

"Hatschie~", kam es von Taehyung und ließ mich etwas schmunzeln, während wir zusammen in meinem Bett lagen.
"Das klingt aber nicht gut."
"Ahh~ du hast mich angesteckt!", jammerte er überspitzt und ließ mich daraufhin laut auflachen, so gut es mein Husten eben zuließ.

Na gut, dann würden wir uns jetzt halt gegenseitig wieder gesund pflegen.

Die Hauptsache war, dass wir wieder zusammen waren.
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Kurzer Zwischendurch-fluff xD
Drei mal dürft ihr raten, woher ich diese Idee hatte. Richtig, von meiner eigenen Erkältung XD

Ich hoffe sehr, ihr seit alle gesund ♡

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