6.

Y/n pov.

,,Hey Y/n was – was ist passiert?", fragte mich Ayato, als ich den Motorradladen betrat.

Nachdem ich mir, hinter dem Club auf einer Feuertreppe, die Seele aus dem Leib heulte, beschloss ich zum Laden zu fahren, einer von uns war sowieso immer dort.

,,Ich hab' dir doch von diesem Typen erzählt...", fing ich an, lief über den sauberen Laminatboden, ging mit ihm in den hinteren Berreich, wo unsere Garage war.

,,Ja hast du", bestätigte er, reichte mir einen Sekt, da ich Bier nicht ausstehen konnte.

,,Hast du nichts stärkeres da?", murmelte ich, betrachtete die Flasche mit dem rose farbenden Inhalt.

,,Doch schon, aber aus der Kummer-Sauf Phase bist du schon raus."

,,Lustig."

,,Dann erzähl mal, wie er dir das Herz gebrochen hat", sprach er, öffnete sein Bier, nahm einen Schluck.

Seufzend ließ ich mich an der weißen Wand hinabgleiten, öffnete mit meinem Schlüssel den Sekt, fing an die vergangenen Minuten zusammenzufassen.

,,...ist mein Verhalten denn verwerflich? Ich mein', wir sind nicht zusammen, er kann doch machen was er möchte, oder?", gluckste ich zum Ende hin, sah zu Boden.

,,Ich finde dein Verhalten nicht verwerflich. Man datet jemanden nicht ohne Grund und während einer Dating-Phase fängt man nichts mit anderen an, besonders nicht, wenn das zwischen euch schon einige Monate geht und das beitseitige Interesse gezeigt wurde."

,,Und warum macht er das dann?", fragte ich, warf verzweifelt meinen Kopf in den Nacken.

,,Weil er ein Idiot ist?"

,,So eine Scheiße", fluchte ich, spürte, wie mir erneut Tränen aufstiegen.

,,Man Y/n, da lässt du dich einmal auf jemanden ein und dir wird dein Herz gebrochen."

,,Dabei war mir gar nicht klar, dass ich ihn liebe", flüsterte ich vor mir her, ließ meinen Blick durch die große Garage gleiten, blieb bei Gruppenfotos von uns allen hängen.

,,Komm, ich fahr' dich nach Hause, lass dein Bike hier", sprach er, verschwand aus der Garage.

Murrend richete ich mich auf, folgte ihm, schloss die Garage ab und machte das Licht aus. Den Sekt brachte ich in den Kühlschrank, schob meine CB1 in den Laden, stellte sie neben die Kasse. 

Der Schwarzhaarige kam mit einem Rucksack wieder, begleitete mich mit nach draußen. Ich stieg mit in das Auto, schnallte mich an.

,,Du hast ein richtiges Ich-bin-25-und-habe-2-Kinder Auto", sprach ich grinsend, kramte in seiner Kassettensammlung umher.

,,Hey, bring die nicht durcheinander", warnte er mich, startete den Motor des Autos.

,,Bald hast du hier nur noch Benjamin Blümchen Kassetten anstatt ACDC, Nirvana oder Eminem Kassetten."

Belustigt hob er eine Augenbraue, während er sich unter den Abendverkehr Tokyos mischte.

,,Wie kommst du darauf dass ich Kinder will? Und darf ich dich daran erinnern, dass die Eminem und Nirvana Kassetten dir gehören."

,,Ich bitte dich, du bist der geborene Familienvater. Kinderkotze und Babypuder würde dir definitiv besser stehen, als deine komischen Hosen", lachte ich, legte die Eminem Kassette ein.

,,Meine Hosen sind nicht komisch."

,,Doch die sehen aus wie eine Kreuzung von einem Bauarbeiter und einem Hippi", kicherte ich, lauschte den Worten der Kassette. 

Verärgert schnaufte er auf, ignorierte meinen Vergleich, was mich Lächeln ließ. Doch mein Lächeln verging mir schneller, als mir lieb war, da ich eine Nachricht auf meinem Handy erhielt – sie war von Ran.

Lass uns reden, bitte.

,,Er?", fragte Ayato, spähte auf mein Handy.

Ich nickte, blockierte Ran und schaltete mein Handy aus.

Ran pov.

,,Meine Fresse jetzt heul diesem Weib doch nicht hinterher", schnaubte Sanzu, legte sich eine Line.

Trüb sah ich auf mein Handy, stellte fest, dass sie mich blockiert hatte.

,,Ich will ja nichts sagen, aber du bist selbst schuld", warf Rin mit ein, welcher seine Waffe säuberte.

,,Geld ist eh besser", murmelte Koko, zählte seinen Gewinn des heutigen Abends durch.

Mikey bekam von all' dem nichts mehr mit, da er gerade seinen Trip ausschlief.

,,Könnt ihr nicht einfach mal die Fresse halten?", fluchte ich, raufte meine Haare.

,,Hast du was dagegen, wenn ich mir dieses Weib mal ausborge? Sie hat was interessantes an sich", schmunzelte Sanzu, grinste mich vielsagend an.

,,Fass sie an und ich bring dich um", drohte ich ihm, als er grinsend seine Line zog.

Rin verdrehte genervt die Augen, zündete sich eine Zigarette an. Koko verstaute das Geld in einem Umschlag. Die Tür wurde geöffnet und Takeomi und Kakucho betraten den Raum.

,,Was ist hier denn für eine schlechte Stimmung", beschwerte sich Takeomi, ließ seinen Blick gleiten.

,,Ran hat seinem Weib das Herz gebrochen und heult jetzt wie eine Pussy rum", lachte Sanzu, ließ seine Handknöchel der Reihe nach Knacken.

,,Warum heulst du einer Hure hinterher?", fragte Kakucho setzte sich mit Takeomi auf das Sofa.

,,Unterstehe dich sie Hoe zu nennen."

,,Oh mein Gott Ran halt einfach die Schnauze, bevor ich sie dir zunähe. Wenn du diese Frau wirklich liebst, dann renn ihr hinterher und hör auf uns vollzuheulen", schnauzte mein kleiner Bruder, fuhr sich genervt durchs Gesicht.

,,Aber-"

,,Kein Aber. Wie alt bist du? 15? Und du zu unreif einer Frau deine Gefühle zu gestehen?", unterbrach er mich, brachte mich zum Schweigen.

Ich wusste, dass ich es versaut hatte und ich wusste, dass ich ihr weh tat. Und mir war klar, dass ich das wieder gerade biegen musste – um jeden Preis. Ich will sie nicht verlieren.

,,Du hast ja recht."

,,Natürlich habe ich recht. Ich bin ja auch klüger als du."

Genervt verdrehte ich die Augen, erhob mich von dem Sofa.

,,Ich würde noch ein paar Tage warten. So wie diese Frau drauf ist, wird wohl eher ihre Faust dein Gesicht küssen, als ihre Lippen", lachte Sanzu, war deutlich High, zappelte wie ein Kleinkind hin und her.

,,Fickt euch alle", zischte ich, bevor ich den Raum verließ und mich auf den Weg nach Hause machte.

Ich brauchte dringend Alkohol, um meine Gedanken aus den Weg zu räumen und eine Asperin um meine Kopfschmerzen zubeseitigen.

Y/n pov.

Einige Tage waren vergangen. Ran hatte sich nicht mehr gemeldet, was auch besser war. 

Heute musste ich wieder Arbeiten. Ayato bot mir zwar an, zu Hause zu bleiben, doch lehnte ich ab.

Gelangweilt zog ich Kreise über den Tresen, versank in meinen Gedanken. Es ging mir nicht wirklich gut. Ich fühlte mich schlechter, als wo ich erkältet war, doch dieses mal gab es keinen Ran, der mich in den Arm nahm, wenn mir kalt war, oder eine Suppe kochte, wenn ich Hunger hatte.

,,Y/n?"

,,Hm?"

Ich sah hinter mich, wo Ayato und Liz standen. 

,,Ich lös' dich ab, kümmere du dich um die Motorräder", sprach der Schwarzhaarige, worauf ich dankend nickte und mit Liz in die Garage ging.

,,Eine Suzuki GSX-R 600. Der Besitzer hätte sie gerne in schwarz", sprach die Brünett, verschwand im Büro.

Seufzend musterte ich die rote Supersportler, begann sorgfältig mit meiner Arbeit. Dieser Typ musste wirklich in Geld schwimmen. Es war nicht gerade billig, ein Motorrad komplett umzulackieren.

Nach stundenlanger Arbeit, musterte ich das schwarze Motorrad. Erschöpft wischte ich mir den Schweiß von der Stirn, nahm meine Kopfhörer aus dem Ohr und stoppte die Musik.

Ich ging vor in den Laden, wo ich ein Gespräch mitbekam, und hinter der Tür hervorlugte.

,,Ist Y/n L/n da?"

Meine Augen weiteten sich, als ich diese Stimme hörte. Er war hier?

,,Nein tut mir leid. Sie ist nicht hier", sprach Ayato, stützte seinen Ellenbogen auf den Tresen.

,,Geht es ihr denn gut?"

,,Den Umständen entsprechend."

Ich hörte wie Ran seufzte, sah wie er sich gestresst durch die Haare fuhr. Er sah mitgenommen aus, ziemlich blass und mit Augenringen geziert.

,,Okay...Können Sie ihr bitte ausrichten, dass ich mit ihr reden möchte."

,,Kann ich machen, jedoch bezweifle ich, dass sie mit Ihnen reden möchte."

,,Ich weiß", murmelte er, machte auf dem Absatz kehrt, verließ den Laden. 

Bạn đang đọc truyện trên: AzTruyen.Top