𝐾𝑎𝑝𝑖𝑡𝑒𝑙: 𝟖𝟓
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Im Fuchsbau
𝑀𝑎𝑟𝑦𝑎𝑛𝑎
,,Krätze? Wer zur Hölle ist Krätze?!"
Irritiert sah Sirrah Arthur an, der sofort aufgesprungen war. ,,Krätze ist unsere Ratte", erklärte er mir, ehe er seinen beiden Söhnen hastig folgte. Sofort rauschte das Blut in meinen Ohren. Es war, als hätte jemand einen Schalter in meinem Kopf umgelegt. Es gab nur eine Ratte, die Sirius kaltmachen würde - und von der er mir in den letzten beiden Tagen öfter erzählt hatte. Peter Pettigrew. ,,Warum...-", setzte Sirrah an, doch ihre blauen Augen wurden groß, als sie verstand. ,,Oh Merlin... Maryana, nein!" Doch ich hatte ihr schon ihren Zauberstab entzogen und stürzte Arthur und seinen Jungs hinterher. Tatze hatte die Ratte mit den Zähnen gepackt, ein bedrohliches Knurren entkam ihm und Arthur versuchte ihn mit gehobenen Händen zu beschwichtigen. ,,Lass den armen Krätze los! Wir können dir gerne noch einen Knochen geben", versuchte er es mit ruhiger Stimme und keuchend trat ich vor ihn. ,,Arthur, bring die Kinder rein", meinte ich heiser und verwirrt sah der Familienvater mich an. ,,Was?", gab er fragend zurück und ich nickte ernst. ,,Das ist keine gewöhnliche Ratte, Arthur. Bring die Kinder zu Molly in die Küche!"
Er nickte langsam, griff seine Söhne an den Armen. ,,Aber Dad, was ist mit Krätze?!", konnte ich sie protestieren hören, ehe ich herumwirbelte. Tatze gab ein Winseln von sich, die Ratte huschte über den Rasen und er hechtete ihr knurrend nach. ,,Es ist Pettigrew, oder?", schnaufte Remus, als Sirrah und er zu mir aufschlossen und ich nickte. Tatze sah sich um, seine kleine Animagigestalt verhalf Peter nun dazu, sich gut vor Sirius zu verbergen. Ungestüme Wut ließ mein Herz verkrampfen. ,,Los, suchen wir ihn", zischte ich und Remus sah mich an. ,,Mary, vielleicht solltest du-", setzte er an, doch ich hörte ihm nicht weiter zu. Schnellen Schrittes lief ich durch den Garten der Weasleys und konnte Remus tief seufzen hören. ,,Das habe ich schon bei Sirius immer gehasst", murrte er und ich drehte erschrocken den Kopf. Sirius stand auf der Wiese, hatte seine Tarnung als Animagus fallen gelassen. ,,Tatze, was fällt dir ein?! Verwandele dich sofort wieder zurück!", herrschte ich ihn an, doch er schüttelte mit grimmiger Mine den Kopf, seinen Zauberstab gezogen. ,,Komm raus, komm raus, Peter! Komm raus, komm raus zum Spielen!", rief er knurrend und ich schluckte. Wenn Molly und Arthur Sirius sahen, würden sie die falschen Schlüsse ziehen... Und das Ministerium würde hier stehen.
,,Sirius, bist du dir sicher, dass das keine gewöhnliche Ratte-", setzte Sirrah leise an und Sirius stieß ein wütendes Schnauben aus. ,,Ihr fehlt eine Kralle! Pettigrew, das feige Schwein, hat sich seinen Finger selbst abgeschnitten!", gab er vor Zorn bebend zurück und ich konnte Grashalme sehen, die sich gegen den Wind bewegten. Misstrauisch stieß ich Sirius an und er folgte meinem Blick. Mit einem Schwung seines Zauberstabs und einem eleganten ungesagten Zauber lag dort ein fetter, ergrauter Kerl, der mehr aussah wie eine Ratte als wie Peter, den wir alle noch aus Schulzeiten kannten. ,,Pettigrew", stieß Sirrah fassungslos hervor und langsam rekelte Peter sich im Rasen, drehte sich auf den Rücken. Seine Fingernägel glichen Krallen, die er nun bestürzt an seine Wangen legte. ,,Remus... Sirius! Meine alten Freunde!" In mir stieg Galle hoch. Mit einem Wutlaut entriss ich mich Sirrah, die mahnend nach meiner Hand gegriffen hatte und drängte mich an Sirius vorbei. ,,Freunde?! Oh, wie kannst du es wagen?!", schrie ich, richtete drohend Sirrahs Zauberstab auf den Verräter zu unseren Füßen. ,,Du hast Lily und James an Voldemort verraten!" Peter sah mich ängstlich an. Er hatte durch seine beinahe drei Jahre als Ratte einen ordentlichen Überbiss und eine viel zu große Nase bekommen. ,,Ich hatte keine andere Wahl! Der dunkle Lord, er... Er hätte mich getötet! Maryana, was hättest du getan?!", gab er mit weinerlicher, bettelnder Stimme zurück und wütend machte ich einen Satz auf ihn zu, der ihn ängstlich die Hände über dem Kopf zusammenschlagen ließ, der eine ekelerregende Mischung aus Mensch und Ratte war.
,,Ich wäre eher gestorben, als meine Freunde zu verraten!", schrie ich, ich konnte Schritte hören. Arthur und Molly eilten mit gezückten Zauberstäben auf uns zu und blieben fassungslos stehen, als sie Sirius erblickten. ,,Merlin, was ist hier los?!", rief Arthur aus, zog seine Frau hinter sich. Sirius hob die Hände. ,,Ich bin nicht der, den ihr fürchten müsst, Arthur", meinte er mit ruhiger Stimme, ehe er auf Peter deutete. ,,Er ist derjenige, der James und Lily verraten hat! Peter Pettigrew!" Wütend flog sein Blick zu Peter zurück, vor dem ich nun langsam in die Hocke ging. ,,Was mache ich jetzt mit dir?! Was mache ich mit dir, wo du meine Familie entzweit und Sirius unschuldig nach Askaban verbannt hast?! Wo du James und Lily dem Tode geweiht hast?", fauchte ich und wimmernd vergrub Peter das Gesicht in den Händen. ,,Hab Erbarmen, mein Kind! Hab Erbarmen!", flehte er und ich lachte bitter auf. ,,So wie du es mit Sirius hattest, ja? Mit James und Lily?" Ich richtete erneut den Zauberstab auf ihn. ,,Ich will, dass du all die Schmerzen erleidest, die sie erleiden mussten. Und meine eigenen!" Meine Zauberstabhand zitterte. ,,Ich will, dass du leidest!" Meine Stimme schwoll an, wurde ein gefährliches Brüllen. Remus stieß Sirius an. ,,Halt sie auf, Tatze. Bevor sie etwas tut, das sie bereuen wird", zischte der Werwolf dem Animagus zu. ,,Hör auf, so stolz auszusehen!", setzte Sirrah drohend nach und Sirius seufzte.
,,Maryana...", begann er sanft und trat langsam zu mir. ,,Er ist es nicht wert, mein Herz." Ich drehte den Kopf. ,,Sirius, er ist an allem Schuld! An allem!", stieß ich keuchend hervor und er nickte, sein Blick flog finster zu Peter. ,,Ich weiß. Und er wird dafür büßen. Aber du mein Schatz, solltest dir nicht die Hände schmutzig machen." Sirius zog langsam wieder seinen Zauberstab. ,,Ich werde es tun!" Remus schlug sich seufzend gegen die Stirn. ,,Oh Merlin, bewahre", stöhnte er und mit einem gekonnten Entwaffnungszauber, entriss er Tatze und mir die Zauberstäbe, die am anderen Ende der Wiese landeten. ,,Remus!", fuhr Sirius seinen Freund verzweifelt an und Remus schüttelte den Kopf. ,,Ihr seit beide gerade erst aus Askaban raus, ihr wollt doch nicht dorthin zurückgehen, oder?! Sirrah und ich, wir werden Peter ins Ministerium schaffen", entschloss er und ich schnaubte. ,,Das ist noch viel zu gut für ihn!", murrte ich und Peter wollte sich gerade panisch zurück in seinen Animagus verwandeln, als Remus ihn mit einem Schockzauber zurück auf den Boden beförderte. Molly war währenddessen ganz blass geworden. ,,Aber Krätze... Krätze war doch nur eine gewöhnliche Gartenratte", flüsterte sie fassungslos und Sirius sah sie an. ,,Die euch im November 1981 zugelaufen ist? Der eine Kralle gefehlt hat? Merkwürdiger Zufall", gab er zurück und Arthur musterte meinen Verlobten. ,,Du bist der Hund", schloss er und Sirius senkte den Blick. Ich biss mir auf die Unterlippe. ,,Wir wollten euch da wirklich nicht mit reinziehen...", nuschelte ich, während Remus und Sirrah Pettigrew auf die kurzen Beine zerrten.
Molly atmete tief durch. ,,Kommt erstmal mit rein, Kinder... Ich denke, wir alle brauchen jetzt eine Tasse Tee", seufzte sie und ich sah Sirrah unsicher an. ,,Wie machen wir jetzt weiter?", fragte ich sie heiser und sie zwinkerte mir zu. ,,Na wie wohl? Sirrah Sylvane beweist die nächste Unschuld - und deckt den nächsten Askaban-Skandal des Ministeriums auf", grinste sie breit und ich drehte mich zu Sirius um. ,,Tatze, wir können endlich... Wir können..." Ich brach heiser ab und er nahm langsam mein Gesicht in seine Hände. ,,Frei sein?", vollendete er meinen Satz und mit zitternder Unterlippe nickte ich. ,,Ja...", hauchte ich und er lächelte schwach. ,,Das glaube ich erst, wenn ich es sehe...", entgegnete er leise - ehe er mich mit seinen warmen Lippen an einer weiteren Entgegnung hinderte.
Zwei Wochen später
Londoner Innenstadt
𝑀𝑎𝑟𝑦𝑎𝑛𝑎
,,Oh Merlin, Sirrah!"
Zwei Wochen und eine weitere nervenaufreibende Gerichtsverhandlung später, war mein Leben zudem geworden, das es vor dem Tod von Lily und James gewesen war. Sorglos und frei... In inniger Liebe zu Sirius, welcher wir uns jede Nacht hingaben. Remus und Sirrah hatten wir unsere Wohnung überlassen - und nachdem Sirrah Sylvane für den zweiten Skandal im Tages- und Nachtpropheten gesorgt hatte, hielt sie sich jetzt lieber bedeckt und still. Und brachte Remus immer weitere Aspekte einer guten Beziehung bei... Remus brauchte eine Frau, die kein Problem damit hatte, die Hosen anzuhaben. Und Sirrah war solch eine Frau. Sie hatte Feuer. ,,Was? Was ist denn?", fragte sie sorgenvoll und mit verkniffener Mine trat ich aus der Umkleidekabine. ,,Das ist! Sie sind alle schrecklich!", stöhnte ich und sie musterte mich amüsiert. Vielleicht war ich auch etwas zu anspruchsvoll, doch nachdem Sirius und ich uns nun endlich unserer Hochzeit widmen konnten, hatte ich mir Sirrah und Asterion geschnappt und war mit den beiden in die Londoner Innenstadt gefahren.
,,Okay, das ist wirklich schrecklich", pflichtete meine Freundin mir bei und Asterion, der von der Brautmodeverkäuferin einen Lolly geschenkt bekommen hatte, verzog das Gesichtchen. ,,Bubu", kommentierte er kopfschüttelnd, sodass seine roten Löckchen ihm in die Stirn fielen. Verzweifelt sah ich Sirrah an. ,,Was mache ich denn jetzt? Sirius erwartet ein wunderschönes Kleid und dunkelrote Strapsen und, und...-" Meine Stimme wurde weinerlich und Sirrah begann zu kichern. ,,Oh, Herzchen, kein Grund die Nerven zu verlieren. Egal was du tragen wirst, Sirius wird hin-und weg sein", versicherte sie mir sanft und winkte die Verkäuferin zu uns. ,,Wir brauchen noch mehr Kleider. Und jetzt geben Sie mir bitte diese blöden Schleifchen, wir sehen uns mal selbst um", meinte sie und die Verkäuferin rümpfte pikiert die Nase, reichte uns dann aber die rosafarbenen Stoffschleifen. ,,Geh in die Umkleidekabine, Mary, Asti und ich, wir finden nun das perfekte Kleid!", versicherte sie mir und Asterion begann zu kichern, ergriff die Hand seiner Patentante und tapste neben ihr her. Er wurde immer sicherer auf den kleinen Beinchen... Auch wenn er momentan gerne aufgrund von Wachstumsschmerzen abends das Haus zusammenschrie und ich ihn dann meistens so lange in meinen Armen halten musste, bis er eingeschlafen war.
Ich schälte mich aus dem schrecklichen Kleid und ließ mich langsam auf den Hocker sinken, strich über den funkelnden Verlobungsring an meinem Finger. Mein Hirn hatte immer noch nicht ganz aufgefasst, dass Sirius und ich nun tatsächlich endlich glücklich sein würden. Und dass wir es geschafft hatten. Auch wenn es lange genug und auch qualvoll genug gewesen war, machte der plötzliche Frieden mich deshalb beinahe ein wenig misstrauisch. Aber auch nur ein wenig... Sirius verdrängte dieses Misstrauen mit Leichtigkeit wieder. Seine Küsse, seine Berührungen und seine Blicke... Und die Art und Weise, wie er unseren kleinen Sohn auf Händen trug und Asterion jeden seiner Wünsche erfüllte und ich ihn jedes Mal wieder tadeln musste, weil der Kleine dadurch nur noch frecher und vorlauter wurde und prinzipiell zu seinem Vater hielt, machte mich überglücklich. Ich hatte meine kleine Familie... Und sie war endlich vereint und frei. Sirius konnte sich wieder auf die Straße wagen - man hatte ihm sogar als Entschädigung für seine Gefangenschaft seine alte Stelle im Ministerium wieder angeboten. Und er wäre ein Idiot gewesen, einen so gut bezahlten Job nicht anzunehmen. Es war wieder unser Leben... So wie es vor drei Jahren gewesen war. Und endlich konnten wir all die Schatten hinter uns lassen.
Ich sah auf, als Sirrah mit den Fingerknöcheln an das Holz neben dem Vorhang klopfte. ,,Bist du nackt?", fragte sie mich mit belustigtem Unterton und ich grinste. ,,Bis aufs Höschen", gab ich zurück und Asterion giggelte. ,,Dürfen wir trotzdem reinkommen?" Ich lachte leise. ,,Worauf wartet ihr noch?" Schmunzelnd zog Sirrah den Vorhang beiseite und sehnsüchtig streckte Asterion die Händchen nach mir aus. ,,Oh Mami!", quietschte er und Sirrah und ich begannen zu lachen. ,,Du wirst doch meine Trauzeugin, oder?", fragte ich meine beste Freundin leise, als sie Asterion auf den Hocker gesetzt hatte und gerade das Korsett des Kleides zu schnürte, das sie zu mir in die Kabine gebracht hatte. ,,Ich dachte schon, du fragst nie. Sirius hat Remus schon gefragt", schmollte sie und ich kicherte. ,,Und ich habe Remus schon gefragt, ob er mich zum Altar führen will", entgegnete ich und Sirrah murrte. ,,Warum werde ich als letztes gefragt? Außerdem, Tatze und du, ihr solltet euch wirklich besser absprechen. Er hat zu Remus neulich gesagt, er fände es nicht schlecht, wenn du einfach nackt und alleine zum Altar kommst und dahinter gleich ein Bett steht", entgegnete sie trocken, doch ihre Augen funkelten amüsiert. Meine Wangen wurden heiß und ich begann zu kichern. ,,Was erwartest du? Es ist Sirius Black", grinste ich, ein Insider, den wir noch aus Schulzeiten kannten. Sirrah lachte leise. ,,Auch wieder wahr."
,,So..." Langsam ließ sie von mir ab. ,,Und jetzt dreh dich um!" Langsam kam ich ihrer Bitte nach und ihre Augen wurden groß. ,,Oh Merlin, Maryana... Du siehst wunderschön aus", hauchte sie und Asterion sah mich mit geweiteten Augen an. ,,Mami!", rief er aus und ich lächelte. Aufgeregt flatterte mein Herz. ,,Ich will es auch sehen!" Sirrah griff nach meiner Hand und zog den Vorhang zur Seite. ,,Bitte sehr, die Braut." Sie deutete eine kleine Verbeugung an - und Asterion, dem sie zuvor vom Hocker geholfen hatte, tat es ihr gleich und fiel mit seinem Lockenköpfchen beinahe vornüber. Im letzten Moment hielt seine Patentante ihn fest - und langsam trat ich vor den Spiegel. Tränen traten mir in die Augen, als ich mich in dem Traum aus weiß betrachtete. Mit wunderhübschen Stickereien und Verzierungen aus Spitze. ,,Sirrah...", flüsterte ich mit brüchiger Stimme, während Asterion um mich herum tapste und in kindlichem Singsang vor sich hin brabbelte. ,,Tatze wird aus allen Wolken fallen", lächelte meine Freundin, als sie an meine Seite trat und sanft ihre Hand auf meine Schulter legte. Mit zitternder Unterlippe sah ich sie durch den Spiegel an. ,,Es ist wirklich soweit, oder?", fragte ich sie weinerlich und sie grinste breit. ,,Ja, mein Herz. Es ist wirklich soweit. Sirius und du könnt endlich tun, was ihr schon vor drei Jahren tun wolltet... Und damit meine ich nicht, in jedem Winkel des Black-Anwesens vögeln, sondern heiraten. Und wenn das jemand verdient hat, dann seit das ganz klar ihr beide."
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