𝐾𝑎𝑝𝑖𝑡𝑒𝑙: 𝟖𝟏

𝐾𝑎𝑝𝑖𝑡𝑒𝑙: 𝟖𝟏

Saint Mungos Hospital


Remus Lupin sah von einem Werbeblättchen eines örtlichen, neuen Juweliergeschäfts auf, als sich am Ende des Flures eine Tür öffnete. Er erhob sich, als er erkannte, dass es die vom Zimmer von Professor Allington war und die Dame trat mit ihrer immer freundlichen und warmen Ausstrahlung auf ihn zu. ,,Mister Lupin, Maryana hat um Ihren Beistand gebeten, während ich ihr die psychisch bedingten Fragen stelle...", erklärte sie ihm und Remus sah sie überrascht an. ,,Ja... Aber natürlich", entgegnete er sofort und zog die Hände aus den Hosentaschen. Professor Allington lächelte erfreut, bevor sich ein kleiner Schatten über ihre Iris legte und sie nach seinem Arm griff, als er vorantreten wollte. Verwundert wandte er sich wieder zu ihr um. ,,Wussten Sie, dass Maryana heimlich Vitamintabletten zu sich genommen hat?", fragte sie leise und Remus seufzte. ,,Ja... Meine eigenen... Angeblich aber auf Sirrahs Vorschlag hin, was ich daheim noch prüfen werde. Tut mir Leid, Professor. Ich versuche wirklich, mich um Maryana zu kümmern... So gut es nur geht. Nur kann ich meine Augen und Ohren nicht immer und zu jeder Zeit bei ihr haben... Was Asterion auch eindeutig von ihr hat. Der kleine Schabernack hat uns alle ziemlich auf Trapp gehalten... Ohne ihn ist das Haus nur noch trostlos und still... Und das lässt Maryanas Gesundheit nur wieder schlechter werden. Sie braucht ihren Jungen zurück. Er ist das beste Heilmittel." Sorgenvolle blaue Augen sahen die Heilerin an und sie nickte seufzend.

Maryana sah mit zittrigem Lächeln wieder auf, als Professor Allington mit Remus zurück in das Sprechzimmer trat. ,,Danke...", hauchte sie und nahm die Hand des Werwolfs, was Remus nur lächeln ließ. Zu Schulzeiten war Maryana immer für ihn da gewesen. Eine Tatsache, die er sich besonders zu Herzen genommen hatte, als sie mit Asterion schwanger gewesen war und er ihr diese liebevolle Geste somit zurück hatte zahlen können. Sie war seine beste Freundin... Und Sirius sein bester Freund. Sie verdienten beide einander. Und ihren Sohn. Asterion brauchte sie! Und er musste alles daran setzen, dass die Familie Black wieder vereint war! ,,Ich muss Sie nun bitten, ehrlich zu antworten, Maryana. Normalerweise benutze ich dafür gerne einen Zauber, der es mir zeigt, ob Sie lügen oder nicht. Mit Veritaserum fangen wir gar nicht erst an, wir sind ja nicht das Ministerium", meinte sie und Mary entspannte sich ein wenig. ,,Danke, Professor...", meinte sie leise und Professor Allington ließ auf ihrem Schreibtisch eine Feder erwachen, die nun begann, auf ein Pergament zu schreiben. ,,Beginnen wir doch mal mit Ihren Träumen... Wie ruhig schlafen Sie?", fragte Sie und Remus spürte sofort, dass Mary sich neben ihm verkrampfte. Er hatte sich einen Stuhl herangezogen und sich neben die rothaarige Hexe gesetzt, schob seine Hand nun beruhigend auf ihren Rücken.

,,Wechselhaft", antwortete Mary dann brüchig und atmete dann tief durch. ,,Unruhiger, seit man mir meinen Sohn genommen hat... Die Sorge um ihn macht es mir schwer, einzuschlafen..." Professor Allington nickte. ,,Das ist verständlich. Wie verhält es sich mit Träumen bezüglich Askaban?" Mary schluckte und senkte den Blick. ,,Naja... Hatte ich einen guten Tag, wurde ausreichend abgelenkt und fühle mich gut, sind sie nicht da. Bin ich niedergeschlagen, vermisse meinen Sohn oder habe sonstige Sorgen, dann..." Mary brach ab und zuckte mit den Achseln und ihr entwichen ein paar Tränen. ,,Ich bin kurz vor meiner Entlassung beinahe geküsst worden, ich... Muss ich wirklich weiter ausholen?", fragte sie weinerlich und hob den Kopf wieder. Betrübt schüttelte die Heilerin den Kopf. ,,Nein, ich denke nicht... Maryana, haben Sie damals in Askaban den Tod begrüßt? Es tut mir Leid, aber ich muss es wissen...", begann sie sogleich und Remus legte einen Arm um die mittlerweile zitternde Maryana. ,,Teilweise, ja. Es gab schwache Momente. Und dann habe ich mich zurück an meinen Sohn erinnert..."

,,Und heute? Haben Sie heute manchmal noch das Gefühl, sie wären lieber..." ,,Professor!", warf Remus nun ein, als Mary zu schluchzen begann. ,,Nein, das würde sie niemals in Betracht ziehen! Sie ist frei, sie ist unschuldig und sie konnte bis vor Kurzem wieder bei ihrem Sohn sein- nun ist sie wieder von ihm getrennt, was glauben Sie denn, wie sie sich damit fühlt?!" Die Brust des Werwolfs bebte und erstaunt sah Mary ihn mit tränengefüllten Augen an. ,,Es tut mir Leid, Mister Lupin, aber ich muss diese Fragen stellen! Ich habe eine Vergiftung feststellen müssen bei der Untersuchung, Maryana... Die muss ich mit aufnehmen, das wissen Sie..." ,,Es war keine mutmaßliche Vergiftung! Nur eine Verwechslung, meine Freundin Sirrah hat in ihrem Tränke- Kasten ein paar Kräuter und Mittel aus Afrika und das habe ich nicht gewusst... Wirklich nicht!", begann Mary sich daraufhin verzweifelt zu verteidigen und Remus nickte fest. ,,Das ist wahr! Wir haben das Problem sofort behoben!" ,,Einen Suizidversuch hätte ich viel effizienter lösen können, Professor!", schnappte die junge Hexe noch und Allington ließ das Pergament auf ihrem Schreibtisch zerknittern, bevor sie knapp nickte. ,,Na gut. Ich sagte ja bereits, ich möchte Ihnen Ihren Sohn wiedergeben. Nur zu gerne, ich kann es selber kaum ertragen, von meinen Kindern getrennt zu sein- und sei es auch nur ein Tag lang. Aber ich sorge mich auch um Sie und auch um Asterion. Dass Sie es auch schaffen. Wie kommen Sie denn damit klar, dass Ihr Verlobter und der Vater des Jungen aus Askaban ausgebrochen ist und auf freiem Fuß ist? Haben Sie Angst, dass er sich bei Ihnen blicken lässt? Sie wissen, Sie müssen es melden, sollte er es wagen, nicht wahr? Sonst ist alles nichtig und Sie gehen zurück nach Askaban."

,,Ja... Ja, ich weiß. Er soll es nicht wagen. Remus und Sirrah passen gut auf mich auf. Sirius weiß nicht, wo wir uns aufhalten, dafür haben meine Freunde gesorgt." Remus wusste, wie schwer es Mary fiel, diese Worte über ihre Lippen zu bringen. ,,Asterion ist glücklich bei uns. Es geht ihm gut. Er liebt seine Patentante und seine Mutter! An meinen Beinen zieht er sich gerne hoch und er kümmert sich mehr oder weniger liebevoll um sein kleines Haustier Fussel. Asti ist ein aufgeweckter und cleverer Junge und es gab und gibt für uns nichts wichtigeres, als sein Wohlbefinden und das seiner Mutter. Und dies ist erst wieder gesichert, wenn Mutter und Sohn endlich wieder vereint sind, Professor." Ernste und wahre Worte von Remus Lupin, die die Heilerin seufzend nicken ließ. ,,Ich werde einen Bericht verfassen, den ich Ihnen morgen zukommen lasse, okay? Machen Sie sich keine Sorgen, ich werde nur ein wenig brauchen, um ihn zusammen zu stellen. Ich bin verpflichtet, einige Punkte zu berücksichtigen, aber Sie können versichert sein, dass ich zum Besten für Sie und auch für Ihren Sohn entscheiden werde, Maryana." Und damit wurden der Werwolf und die aufgebrachte, junge Mutter entlassen. ,,Es wird alles gut, Mary, ich bin mir ganz sicher...", versuchte Remus sie aufzubauen und schluckend nickte die Rothaarige, sah mit tränengefüllten Augen auf. ,,Ich hoffe es so sehr... Und ich danke dir, Remus..." Er zog sie in eine sanfte Umarmung. ,,Ich bin immer für dich da, weißt du doch...", flüsterte er und hauchte ihr einen Kuss auf den Haaransatz.

Im Hause der Blacks

,,Ich weiß nicht, Sirius... Denkst du echt, so rum ist richtig?" Hochkonzentriert starrten Sirius Black und Sirrah Sylvane auf das Gestell vor sich auf dem Tisch. ,,Arthur meinte, das wäre schon richtig so..." ,,Hm... Aber sind das nicht Räder? Müssen die nicht nach unten, wenn das Teil rollen soll? Wir haben das Ding, das wie ein Sitz aussieht jetzt unten... Und das Lenkrad mit den anderen Vieren nach oben geschraubt..." Sirius zuckte mit den Achseln und zog seufzend den Schraubendreher aus einer Kiste hervor. ,,Einmal versuche ich es noch auf die Muggelweise. Dann aber nehme ich meinen Zauberstab", murrte er und Sirrah grinste. ,,Denkst du, Asterion kommt damit klar, wo er doch gerade erst ein bisschen laufen kann?" ,,Er braucht sich nur drauf setzen und sich mit den Füßen abstoßen, ich denke also schon", entgegnete Sirius und pustete sich eine Haarlocke aus der Stirn, was Sirrah schmunzeln ließ. ,,Und falls nicht, dann machen wir ein Seil dran und ich ziehe ihn hinter mir her", setzte er nach und Sirrah nahm einen kleinen Schluck Whiskey aus ihrem Glas, ehe sie stirnrunzelnd den Kopf hob, als einer ihrer blau leuchtenden Wachvögel durchs Fenster geschlüpft kam. ,,Scheiße...", knurrte sie und Sirius hielt alarmiert inne. ,,Was? Was?!", fragte er sogleich in heller Aufregung und flüsternd sandte sie den Vogel zurück zu Asterion, um dem Kleinen heimlich Gesellschaft zu leisten und ihn zu trösten. ,,Lucius war bei ihm...", antwortete sie nun seufzend und sofort versteinerte sich die Mine von Sirius.

,,Dieser Mistkerl! Oh, jetzt reicht es mir!", knurrte er und wollte sich gerade an Sirrah vorbei drückten, als sie sich ihm wiedereinmal in den Weg stellte. ,,Nicht, er hat ihm nichts getan, Sirius!", gab sie ernst zurück und er schnaubte. ,,Aber ich werde ihm jetzt was tun!" Es war ein kehliges Knurren, das seinem Animagus sehr ähnelte, doch Sirrah gab diesen bedrohlichen Laut stumpf zurück. ,,Sei kein Dummkopf, Black! Wenn du deinen Sohn wiederhaben willst- und das heil und lebendig- dann musst du nun einmal abwarten und nichts tun! Und glaub mir, ich kann dich äußerst gut verstehen und würde es am liebsten genau so machen wie du- einfach drauf los. Aber du hast ja gemerkt, wie sehr ich bei diesen Hals-Über-Kopf Missionen immer versagt habe." ,,Meine letzte Hals-Über-Kopf Mission hat Maryana gerade noch rechtzeitig aus Askaban gebracht", entgegnete Sirius ernst, doch Verzweiflung flackerte in seinen sturmgrauen Augen auf, sodass Sirrah ihn seufzend in eine Umarmung zog. Er begann zu zittern und drückte seine Stirn an ihre Schulter.

,,Ich will doch einfach nur meine Familie wieder haben... Sie glücklich sehen und in Sicherheit...", entwich es ihm verzweifelt und Sirrah strich ihm sanft über den Rücken. ,,Ich weiß, Sirius. Das will ich doch auch. Und das Angebot mit meinem Familienanwesen bleibt bestehen. Ich möchte es euch überlassen, wenn ihr mögt. Dort könnt ihr in Ruhe und Frieden leben- keiner hat es mehr verdient, als ihr." Sie ließ ihn wieder los und er strich sich hastig eine Träne von der Wange. ,,Ich danke dir, Sirrah... Wirklich, ich wüsste nicht, was Mary, Asterion und ich ohne dich und Remus tun würden... Wahrscheinlich würde es keinen von uns mehr ohne eure Hilfe geben...", gab er mit rauer Stimme zurück und Sirrah schmunzelte, zwinkerte ihm zu. ,,Die Rechnung kommt später", grinste sie und er stieß sie heiser lachend an, bevor sie sich wieder an das mutmaßliche Muggelspielzeug wandten, das Sirrah von Arthur organisiert hatte, um Asterion ein neues, interessantes Spielzeug bieten zu können, wo er noch zu jung für einen Besen war. Sie hatten gerade das vierte Rad unten montiert, als von nebenan Stimmen erklangen.

,,Sie sind zurück!", rief Sirius aufgeregt und war schon nach nebenan gestürmt. Schmunzelnd schob Sirrah sich in den Türrahmen, belächelte, wie liebevoll Sirius seine Verlobte in eine Umarmung zog und sie dann zärtlich und tröstend zu küssen begann, während Remus sich verhalten durchs Haar strich und sich dann auf Sirrah zu bewegte, seine Mundwinkel einen Moment belustigt zuckten, als Sirrah ihre Lippen spitzte. ,,Wie ist es gelaufen?", fragte sie ihn leise, als er vor ihr stehen blieb. ,,Schwer zu sagen, Professor Allington hat eine Menge Fragen gestellt, auf die nicht alle besonders gute Antworten folgen konnten. Aber ich bin zuversichtlich, dass sie zu Marys und Asterions Vorteil entscheiden wird. Wir bekommen den Bericht morgen früh schon einmal geschickt, ebenso auch das Ministerium. Bis dahin müssen wir uns in Geduld üben.... Was in Merlins Namen habt ihr denn da?" Remus linste über Sirrah hinweg und sie konnte sich vergeblich strecken und vor ihm aufbauen, es war ihm ein Leichtes, über sie hinweg zu sehen. ,,Wieso? Was haben die Zwei angestellt?" Auch Mary war gleich alarmiert und Sirius und Sirrah grinsten sich frech an. ,,Nur was für Asti, wenn er wieder da ist...?", entgegnete Sirrah scheinheilig und während Mary Sirius gerade am liebsten an den Ohren mit sich in die Küche gezogen hätte, griff Sirrah nach der Hand von Remus, um ihn ins Wohnzimmer zu lotsen.

,,Ich habe zwei Wachvögel bei Asterion gehabt... Einer kam zurück, um mich zu alarmieren... Malfoy war bei dem Jungen... Und seitdem fehlt der zweite Wachvogel, ich habe nur den Einen zurück geschickt...", erklärte sie ihm flüsternd und stirnrunzelnd sah Remus auf sie hinab. ,,Weiß Sirius davon?" ,,Nur, dass Malfoy bei ihm war... Ich musste ihn energisch zurückhalten, nicht wieder durchzudrehen und irgendeine waghalsige Nummer zu starten... Aber Remus, ich mache mir echt Sorgen... Der Wachvogel hat mir zwar versichert, dass es Asterion gut geht... Aber bei Malfoy weiß man nie..." Der Werwolf nickte langsam und rieb sich seufzend übers Gesicht. ,,Will das denn nie aufhören...", murmelte er und sie griff nach seiner Hand, lächelte schwach. ,,Bestimmt... Wir müssen nur durchhalten! Und dann... Dann wird alles gut!"

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