𝐾𝑎𝑝𝑖𝑡𝑒𝑙: 𝟕𝟖
𝐾𝑎𝑝𝑖𝑡𝑒𝑙: 𝟕𝟖
Innerhalb der Festungen von Askaban
,,Ihr habt ihn?" Rabastan musterte Lucius Malfoy mit ernstem Blick.
Die eisige Kälte in Askaban kroch unter seine Gefängniskleidung und er legte den Kopf schief, während er vor Lucius in seiner Zelle stand und der ehemalige Slytherin vor ihm nickte kühn. ,,In letzter Minute", entgegnete er und rümpfte bei dem Anblick seines Gegenübers ein wenig die Nase. ,,Wenn wir Glück haben, wird Maryana als unzurechnungsfähig betitelt. Dann sieht sie ihr Balg nie wieder - und ist für uns ein leichtes Ziel", fügte er hinzu und Rabastan grinste. ,,Das ist sie auch so, Lucius. Hast du sie dir nicht angesehen? Ich konnte sie mit bloßen Blicken erzittern lassen." Lucius nickte langsam. ,,Wir holen sie uns. Wenn die Verhandlungen vorüber sind - und ihr Sohn im Waisenhaus bleibt. Black wird sicher unvorsichtig werden. Es liegt auf der Hand, dass er bei ihr ist. Wenn ich es nur beweisen könnte..." Die beiden Todesser sahen einander nachdenklich an.
,,Er kann uns egal sein", meinte Rabastan dann. ,,Wir brauchen nur sie. Sie weiß zu viel..." Lucius legte die glatte Stirn in tiefe Falten. ,,Und er weiß davon jetzt auch", gab er zurück und Rabastan trat ein wenig näher. Unheilvoll schlitterte seine Fußfessel über seinen kalten Zellenboden. ,,Glaub mir, er wird nichts tun, was das Leben seiner Verlobten noch mehr gefährdet... Wir werden sie uns holen, sobald du uns endlich hier raus gebracht hast!" Gegen Ende wurde sein Ton ungeduldiger, fester und Lucius verdrehte die Augen. ,,Ich arbeite daran! Ich kann das Ministerium nicht über Nacht komplett manipulieren", murrte er und Rabastan seufzte. ,,Du warst schon immer hoffnungslos langsam in deinem Tun, Lucius. Du ziehst Bellas Wut gegen dich... Und sie ist sehr wütend. Mit jedem Tag in diesem Drecksloch wird sie es mehr", entgegnete der Insasse und Lucius zuckte teilnahmelos mit den Achseln. ,,Ihr werdet schon hier raus kommen. Ich muss mich momentan auf Stone fixieren - ich muss sie brechen. Vielleicht räumt sie sich dann ja sogar selbst aus dem Weg."
Abfällig sah Lucius den Hauselfen vor der Zelle an, ehe er in den Korridor trat und die Gitter sich hinter ihm wieder schlossen. ,,Glaub mir, Lucius, das wird sie. Ich bin mir sicher, sie träumt nachts von mir." Rabastan musterte ihn. Der Lestrange-Bruder schaffte es trotz des Halbdunkels und der Tatsache, dass er in einer Zelle eingesperrt war, bedrohlich auszusehen. Und es machte Lucius Malfoy auch ziemlich nervös, dass er und sein Bruder gemeinsam mit Bellatrix die Longbottoms in den Wahnsinn gefoltert hatten. Doch er ließ sich nichts anmerken, seine Mine blieb kühl und undurchdringbar. ,,Wir hören voneinander", meinte er bloß und Rabastan nickte knapp. ,,Das will ich hoffen, Lucius. Und jetzt mach Stone den Gar aus... Aber lass mir was übrig. Ich will sie leiden sehen, wenn ich hier raus komme."
Im Hause der Blacks
Sirius hatte gerade erst Hoffnung geschöpft, dass es bergauf gehen könnte. Entgegen seiner Erwartungen hatte das vorzeitige Zurückbringen von Asterion Mary neues Leben, neue Freude eingehaucht. Und nun hatte man ihr dieses Glück, diese Sonne einfach gewaltsam wieder entrissen. Ihnen beiden. Und Sirius, noch immer als entflohener Massenmörder in aller Munde, hatte rein gar nichts unternehmen können. Asterions Anwesenheit hatte Mary erst geholfen, sich wieder aufzubauen, wieder gesund zu werden. Nun wusste der Animagus weder ein, noch aus. Er wusste sie nicht zu trösten, weil er sich selbst nicht zu trösten wusste. Was sollte er ihr sagen? Ein Es wird alles wieder gut war mittlerweile eine Floskel, die nicht mehr sonderlich vertrauenswürdig war. Und er konnte wie sie rein gar nichts unternehmen.
Als er am Morgen erwachte, lag Mary schon gar nicht mehr neben ihm. Er wusste noch, er hatte sie hoch ins Bett getragen und hatte sich dann unten in der Küche mit Remus zusammen betrunken. Beziehungsweise hatte er sich zulaufen lassen und Remus hatte ein Glas gehabt und war demnach in der Lage gewesen, seinen Freund hoch ins Bett zu seiner Verlobten zu stützen. Er hörte Gepolter, weshalb er die Beine aus dem Bett schwang und die Tür öffnete, die Stirn kraus zog, bevor er alarmiert die Treppen hinunter stürzte, weil es verbrannt roch. ,,Nein! Das kann doch nicht wahr sein!", hörte er seine Verlobte verzweifelt rufen, als er die Tür zur Küche aufstieß. ,,Mein Herz, was machst du denn?", fragte er erschrocken, sah sich in der Küche um, die zur einen Hälfte einem Schlachtfeld glich...- Und zur anderen Seite hin ein komplettes Büffet darstellte, mit welchem man eine ganze Quidditch-Mannschaft satt bekommen könnte.
,,Ich koche, was sonst...", schnappte sie, strich sich einen Moment eine Haarsträhne aus der Stirn, ehe sie ins Schwanken kam und Sirius ihr unter die Arme griff, sie vorsichtig auf einen Stuhl drückte. ,,Jetzt atme mal tief durch, du überanstrengst dich! Und für wen ist dieses ganze Essen, bekommen wir etwa Besuch?", meinte er sorgenvoll und strich ihr sanft eine Mehlspur von der Wange. ,,Nein, das ist alles für mich, mein Frühstück... Und Mittagessen... Jegliche Vitamine, Eiweiße, Mineral und Ballaststoffe, die gut für meinen Körper, mein Immunsystem und meinen Muskelaufbau sind", erklärte sie und Sirius runzelte die Stirn, ließ seinen Blick erneut über den überfüllten Tisch schweifen. ,,Aber Schatz... Das ist ne ganze Menge...", setzte er an und sie holte tief Luft. ,,Ja, aber ich habe auch sehr, sehr großen Hunger!", entgegnete sie beinahe schon beleidigt. ,,Mary, mein Herz... Du schaffst momentan höchstens ein Brötchen und ein kleines Gürkchen... Oder nicht mehr als vier Kekse und ein kleines Stück Kuchen..."
,,Ja, aber ich muss mehr schaffen! Ich muss einfach, Sirius, ich... Ich will doch unseren Sohn wiederhaben...", stieß sie weinerlich hervor und schon traten ihr wieder Tränen in die Augen... Tränen, die sich blutig färbten, weshalb Sirius erschrocken zusammenzuckte. ,,Maryana, was hast du getan?!", entfuhr es ihm verzweifelt und sie sah ihn panisch an. ,,Was? Warum? Aber...-", begann sie zu stammeln, bevor sie benommen zu blinzeln begann, auf ihre Hand starrte, die nun mit Blut benetzt war, nachdem sie sich flüchtig über die feuchte Wange gestrichen hatte. ,,Nur einen Krafttrank genommen...", nuschelte sie und mit angstgeweiteten Augen hob Sirius Mary auf seine Arme. ,,Sirius, ich... Es muss mir ein Fehler unterlaufen... Tatze...", stammelte sie noch vor sich hin, ehe ihre Augen sich verdrehten und sie schlaff in seinen Armen zusammensackte.
,,Nein... Nein! Verflucht nochmal, Maryana Stone!", fauchte er und stieß die Tür auf, wo er beinahe eine verschlafene Sirrah über den Haufen gerannt hätte. ,,Was zum... Sirius! Was ist passiert?!" Wie auf Knopfdruck war sie wach und zog an seinem Ärmel. ,,Wo willst du hin?!" ,,Ins St. Mungos, sie hat sich irgendwie vergiftet, ich weiß nicht!", stieß er verzweifelt aus, er weinte vor Wut und Verzweiflung und da die junge Hexe nicht genug Kraft hatte, um ihn zurück zu ziehen, sprang sie ihm vor der Haustür als Wölfin in den Weg und knurrte ihn an, während Mary bewusstlos aus Sirius Arm hing, halb über seiner Schulter und seinen ganzen Rücken mit ihren roten Haaren bedeckte.
,,Was ist denn hier los?!", schnappte nun auch Remus, der die Treppe hinunter gepoltert kam. ,,Ich bringe sie sofort ins Krankenhaus, sonst stirbt sie!", stieß Sirius verzweifelt aus und zog mit seiner freien Hand unter seiner Verlobten seinen Zauberstab hervor. ,,Sirrah, geh mir aus dem Weg oder ich werde dir weh tun!", knurrte er und Remus schüttelte den Kopf. ,,Tatze verdammt nochmal, denk nach! Du kannst nicht raus! Und Mary kann auch nicht ins Krankenhaus! Kommt raus, dass sie sich selbst vergiftet hat, dann könnt ihr Asterion vergessen!" ,,Sie wird sterben, Remus! Ich... Was soll ich denn tun?!" ,,Lass mich sehen, was Sache ist! Lass mich ihr helfen! Sie kann sich nur an meinen Sachen vergriffen haben und wenn ich herausfinde, was sie genommen hat, kann ich es auch wieder rückgängig machen! Wer weiß schon, ob die im St. Mungos mit diesen exotischen Dingen überhaupt klar kommen würden...!", warf Sirrah nun schweratmend ein, hatte sich zurück verwandelt und starrte Sirius nun voller Schreck an.
,,Dann schnell!", stieß Sirius verzweifelt hervor und Sirrah nickte. ,,Zurück ins Wohnzimmer, schnell! Gott, sie läuft schon blau an... Sie braucht Luft!" Sirius legte die bewusstlose Mary auf Sirrahs Anordnung auf den Teppichboden, während die junge Hexe in die Küche stürzte. ,,Bei Merlin, erwarten wir etwa Besuch?" ,,Sirrah! Nicht jetzt!", entfuhr es dem Animagus wütend, während er Mary verzweifelt zu rütteln begann, versucht hatte, ihr mit einem leisen Episkey zu helfen. ,,Nicht du auch noch, bitte... Merlin, nimm mir bitte nicht auch noch meine geliebte Verlobte...", entwich es ihm schluchzend und Remus legte seine Hände auf die Schultern des Hausherrn. ,,Okay, okay, ich denke ich habs!", keuchte Sirrah daraufhin und sank mir zwei Fläschchen vor ihnen in die Knie.
,,Ich glaube, sie hat eine Beere aus meiner Sammlung verwechselt. Die Protu-Beere aus Afrika ist der schottischen Kre-Beere für Stärkungstränke sehr ähnlich und...-" ,,Sirrah, mach einfach!", fuhr der Animagus sie an und sie zuckte zusammen. Einen Moment wechselte die junge Hexe den Blick mit Remus, ehe sie langsam nickte. ,,Nagut..." Sie öffnete die erste Flasche und träufelte einige Tropfen in Maryanas Mund, ehe sie kopfschüttelnd nach der zweiten Flasche griff. ,,Bei Merlin, Maryana Stone... Du machst auch Sachen...", seufzte sie, bevor sie den Inhalt aus der zweiten Flasche trank und Sirius sie erschrocken anstarrte. ,,Was hast du getan?!", entwich es ihm fassungslos, als Sirrah rasselnd nach Luft schnappte und sich in den Teppichboden krallte. ,,Ich wollte es dir erklären, aber du wolltest ja nicht hören...", krächzte sie und presste ihre Hand auf ihr Herz, während Mary mit einem kleinen Aufschrei die Augen aufriss und gleich darauf wieder aufrecht saß.
,,Was ist... Sirrah?", entwich es ihr verwirrt und Sirrah kniff die Augen zusammen, als Blut über ihre Wangen rann. ,,Was ist los?! Was passiert da?!" ,,Es ist nur eine harmlose, aber äußerst schmerzhafte Vergiftung... Die nur bei Menschen mit schwachem Immunsystem tödlich ist... Ein Gegenmittel zur Entgiftung hätte bei Marys momentaner Immunschwäche zu lange gedauert, deshalb hab ich einen Tauschzauber angewandt...", keuchte die junge Hexe und unterdrückte einen Schmerzenslaut, während Mary schluchzend auf ihre beste Freundin zu krabbelte und sie in ihre Arme zog. ,,Was machst du denn...", wimmerte sie und Sirrah hustete. ,,Nein, meine Kleine, was machst du denn", entgegnete sie heiser, während Sirius die beiden Frauen nur fassungslos anstarrte und auch Remus wie versteinert wirkte. ,,Gehst du noch einmal an meine Sachen, versohle ich dir dein knackiges Popöchen, verstanden?!", krächzte die Animaga und schniefend nickte Mary, ihre Tränen waren nun wieder klar. Dann fiel ihr Blick auf Sirius und sie schluchzte erneut verzweifelt auf. ,,Tatze..."
,,Mach das nie... Niemals wieder, hast du gehört?!", fuhr er sie erst an, bevor er sie fest in seine Arme zog. ,,Bei Merlin, ich habe schon geglaubt, dich auch noch zu verlieren..." Mit bebender Unterlippe betrachtete Sirrah Sylvane das vom Schicksal verfluchte Pärchen vor sich. Man gönnte ihnen weder Frieden, noch Ruhe... ,,Ich wollte doch nur endlich wieder stärker sein. Stark genug, um Asterion zurück zu bekommen... Es tut mir so Leid...", wimmerte Mary und Sirius wiegte sie sanft in seinen Armen. ,,Entschuldigt mich, ich glaube ich muss mich wohl mal entgiften gehen...", nuschelte Sirrah und kämpfte sich keuchend auf die Beine. ,,Geht es denn?", fragte Mary unsicher und schwerfällig schleppte die junge Hexe sich mit den Händen vor dem Bauch durch das Wohnzimmer zur Tür. ,,Macht euch um mich keine Sorgen, ich bin hart im Nehmen...", antwortete sie nur und verschwand dann auf dem Flur. ,,Kommt ihr beiden klar? Ich sollte besser nach ihr sehen, nicht dass doch etwas Schlimmeres geschieht...-", hatte Remus nun auch mal seine Stimme wiedergefunden und Sirius wie auch Mary nickten zustimmend.
,,Mein Herz, bitte mach langsam... Und auch nicht allein, hörst du? Wir sind für dich da! Wir wollen dir helfen, dich unterstützen! Ich weiß, du willst unseren Sohn so schnell es geht wiederhaben... Aber ich befürchte, das gelingt uns erst mit der Zeit... So sehr es schmerzt... Aber ich will nicht, dass du dein Leben riskierst, hörst du? Ich will dich nicht auch verlieren... Ich will euch beide nicht verlieren, das würde ich nicht mehr überstehen!" Sanft aber ernst und besorgt redete Sirius auf Mary ein, hatte sie vorsichtig hoch gehoben und auf das Sofa gesetzt. ,,Ich wollte mir nicht weh tun, ich wollte dich nicht verlassen! Es war wirklich nur ein Unfall, ich... Bei Merlin, warum kann Sirrah ihre Sachen nicht deutlich beschriften", zickte sie leise und Sirius' Mundwinkel zuckten. ,,Hör mal, du weißt doch noch, was damals passiert ist, als du heimlich am Tränke-Kasten von Schniefelus gewesen bist, hm?", merkte Sirius an und Mary spitzte die Lippen. ,,Sein ganzer Kleiderschrank ist explodiert, du fandest das klasse", schmollte sie und Sirius grinste. ,,Ja, das fand ich... Aber das hat uns gezeigt, dass man nicht in dem Tränkelabor anderer herumhantieren sollte. Schon gar nicht heimlich" Lächelnd strich Mary ihm über die Wange.
,,Ja... Aber das Nachsitzen war es wert gewesen... Mit dir zusammen... Weil du der McGonagall einen Liebesbrief geschrieben hast", flüsterte sie und Sirius grinste frech. ,,Wir haben nicht sonderlich viele Quidditch-Trophäen abgestaubt, wir waren... Anderweitig beschäftigt gewesen..." Sie zog ihn zu einem kleinen Kuss an sich heran. ,,Es tut mir wirklich Leid, Tatze... Ich wollte wirklich nur Gutes tun...", wisperte sie und er nickte leicht. ,,Ich weiß, mein Herz... Aber bitte mach sowas nie wieder, ja?" ,,Ja..." Er küsste sie ein erneutes Mal sanft, bevor er nach einer schwarzen Wolldecke griff. ,,Du bist ganz kalt, du solltest dich wärmen...", meinte er und sie schüttelte schmunzelnd den Kopf. ,,Oh nein, wie wäre es, wenn du mich wärmst...?" Ihr Blick glitt vom schwarzen Wollstoff zu ihm und sie begann ihn zu mustern, weshalb er rau auflachte. ,,Ach so?" Und wenig später legte sich ein großer, schwarzer Hund über ihren Schoß und ließ sich brummelnd von der rothaarigen Schönheit hinter den Ohren kraulen.
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