𝐾𝑎𝑝𝑖𝑡𝑒𝑙: 𝟔𝟎

𝐾𝑎𝑝𝑖𝑡𝑒𝑙: 𝟔𝟎

  

   Im Hause der Blacks
   

    

,,Und ihr schafft es wirklich allein, ja?" Sirrah zog eine Augenbraue hoch und sah Sirius und Asterion abwechselnd an. Und während sein Vater nur mit einem leichten Lächeln nickte, schüttelte Asti schmollend den Kopf. Grinsend schob seine Patentante sich auf ihn zu und hauchte dem kleinen einen Kuss auf die Stirn. ,,Ich bin allerspätestens Morgen wieder da, kleiner Fratz", meinte sie leise und Asti blähte die Wangen auf. ,,Bubu!", jammerte er und sah seinen Patenonkel beinahe schon vorwurfsvoll an. ,,Ich glaube fast, der kleine Mann ist eifersüchtig, dass Onkel Moony jetzt mit seiner Tante Sisi verschwindet", grinste Sirius und Remus, der gerade noch etwas in Sirrahs Beutel verstaute, sah unsicher auf. ,,Wir sind ja vielleicht auch heute Abend schon wieder da...-", setzte er gerade an und Sirius unterbrach ihn. ,,Lasst euch Zeit, bis da hin ist ein ganzes Stückchen. Und da wir schon späten Nachmittag haben... Nehmt euch da ein Zimmer in einem Gasthof, hm?" Ein vielsagender Blick von Tatze ließ Sirrah erröten und Remus den Kopf einziehen. ,,Ni! Sisi! Bubu! Mu! Nii!", quengelte Asterion verärgert und ließ seine Patentante beherzt auflachen. ,,Alles wird gut, mein Süßer, hm?", schmunzelte sie und Sirius prustete los, als sein Sohn auffordernd die Lippen spitzte. 
     

,,Tja, Sirrah, da kommst du wohl nicht drum herum. Der Prinz möchte seinen Kuss", grinste Sirius und seufzend trat die junge Hexe an den rothaarigen Lockenkopf heran. ,,Du wirst jedes Herz auf Hogwarts erweichen, Asterion Black", merkte sie an und hauchte dem kleinen Mann dann einen kleinen Kuss auf die Wange. ,,Ni!", protestierte er und spitzte die Lippen erneut. ,,Der will es richtig wissen", lachte sein Vater rau und seufzend hauchte sie dem Kleinen also einen wirklichen Kuss auf. ,,Gerade mal ein Jahr alt und schon von einem Mädchen geküsst worden. Ich bin stolz auf dich, mein Sohn!" Remus schob sich nun in den Türrahmen und betrachtete das lachende Trio. ,,Wir können dann...", murmelte er, er sah ziemlich müde aus und Sirrah hatte ihn nun schon mehrmals gefragt, ob er nicht doch lieber zuhause bleiben wollte. Doch Remus bestand darauf, sie zu begleiten- bevor sie noch irgendeinen Unsinn verzapfte. 

    

,,Schick einen Patronus, sollte irgendetwas sein, ja?", meinte Sirrah noch sorgenvoll und Sirius lächelte sie zaghaft an. ,,Wir sind ja nicht das erste Mal allein... Passt auf euch auf...", entgegnete er nur und zwinkerte ihr zu. ,,Papi! Sisi nii!", meckerte der Kleine gleich weiter. ,,Er scheint sich richtig in dich verliebt zu haben", kommentierte der Animagus amüsiert und auch Sirrah nickte kichernd. ,,Wer hat sich in wen verliebt?", wollte Remus wissen, hatte die Arme voll mit zwei Mänteln und einem Koffer. Und während Sirius ihn frech anfunkelte und der Werwolf sich auf die Unterlippe beißen musste, hatte Sirrah sich noch einmal an den charmanten Black-Erben gewandt. ,,Ein großer Teil meines Herzens gehört auch dir, Asterion Black. Und deiner Mami und deinem Papi...", flüsterte sie und er streckte seine kleine Hand mit großen Augen nach ihr aus und strich ihr flüchtig übers Kinn... Ehe er südlich wanderte und Sirius los lachte. ,,Mein Junge, dafür bist du aber noch reichlich zu jung!" Grinsend richtete Sirrah sich wieder auf. ,,Wir beide reden nochmal wenn du älter bist, ja?" Asterion schmollte zwar, aber nickte dann eifrig, sodass seine Löckchen zu wackeln begannen. 

,,Gut, dann können wir jetzt los..." Sirrah lächelte den Werwolf schüchtern an und zog dann ihren Zauberstab. ,,Soll ich...?", fragte sie und er nickte. ,,Ja... Klar...", hauchte er und zögerte einen Moment, ehe sie das Gepäck voran schickte und dann seufzend seine Hand griff, was angenehm warmes Kribbeln durch ihren Körper sandte, bevor ihr Verstand sie wiedereinmal nur verfluchen konnte. Sieh es ein, Sirrah. Er würde sich niemals auf dich einlassen...

    

,,Ich fange an, das zu hassen...", murrte sie keuchend, als die beiden in der Seitenstraße eines kleinen Dörfchens am Waldrand apparierten. ,,Nicht nur du...", stimmte er ihr zu und lehnte sich einen Moment an die Backsteinmauer, bevor er wieder richtig Luft bekam. ,,Okay... Ich besorge uns Zimmer gleich im Gästehaus hier vorne und du könntest dich doch schon mal umsehen oder umhören, ob von der Hütte was bekannt ist", schlug sie dann vor, als sie wiedereinmal einen Moment lang seinen Blick zu lange erwiderte. Das von heute Morgen hatte die beiden ordentlich aufgeschreckt und auch wenn Sirrah mit Remus gerne darüber sprechen würde, ahnte sie, dass er es nicht wollte und sicher auf Abstand zu ihr gehen würde, soweit es möglich war. ,,Gute Idee", stimmte er ihr dann zu und sie nickte lächelnd, bevor sie ihm seufzend nachsah und mit Reducio den Koffer schrumpfte, den er mitgenommen hatte, um ihn in ihre Jackentasche zu stecken.

    

Das Dorf war hauptsächlich von Muggeln bewohnt, weshalb Sirrah es sich schwer vorstellen konnte, dass die Todesser sich hier des Öfteren aufgehalten haben sollen. Kopfschüttelnd überquerte sie die Straße, hatte Remus noch einen Moment in der Ferne vor einem Geschäft stehen sehen, bevor er um die Ecke bog, sein dunkelbrauner Mantel flackerte ihm ungestüm um die Beine, es war ziemlich windig hier. ,,Kommen Sie, bei mir bekommen Sie das perfekte Equipment für die Jagdsaison!", rief ihm jemand zu und Remus drehte stirnrunzelnd den Kopf. ,,Jagdsaison?", wiederholte er verwirrt und der Mann nickte eifrig. ,,Aye! Sind Sie etwa nicht deshalb hier? Der Frühling ist da und unser Wäldchen erblüht nur so vor lauter Getier! Gerade Räuber wie Wölfe trauen sich mittlerweile näher und näher an unser Dorf heran, weshalb die eifrigen Jäger uns glatt noch beim Schutz unserer Bewohner Beistand leisten", erklärte der ältere Herr ihm und grinste mit einer Reihe gelber Zähne. ,,Verstehe...", gab Remus nur nachdenklich zurück und neigte dann den Kopf. ,,Danke für die Information, aber ich bin nicht zum Jagen hier... Haben Sie noch einen schönen Tag..." 

    

Jagdsaison... Sicher wimmelte der ganze Wald voller Muggeljäger- und vielleicht auch einigen Zauberern, die Tierwesen zu retten oder deren Existenz zu vertuschen versuchten... Mit großem Pech versteckte sich damit also kein Todesser und auch kein Carrow in besagter Hütte... ,,Entschuldigen Sie?", rief Remus dem Mann also nochmal nach und beschleunigte seine Schritte, um ihn einzuholen. ,,Wie sieht es mit Jagdhütten aus da draußen im Wald? Gibt es noch freie?", fragte er also und eine steile Falte zog sich über die Stirn des Mannes. ,,Leider gibt es keinerlei Hütten im Wald. Jeder Jäger nächtigt im Gasthaus unten, also wenn Sie noch kein Zimmer haben, werden Sie vielleicht Pech haben und auch keines mehr bekommen..."

         

Stirnrunzelnd blickte der Werwolf dem Mann nach und fuhr sich dann seufzend durchs Haar. Keinerlei Hütten...? Hatten sie sich doch geirrt? Aber Sirrah hatte nachgeforscht und war sich sehr sicher gewesen, dass sich besagte Hütte auf dem Foto in genau diesem Wald befand... Oder wurde sie durch einen Zauber verborgen? Das und all die Jäger würden ordentliche Hindernisse bedeuten. ,,Remus? Remus!" Sirrahs Stimme ließ ihn aufsehen. ,,Hier ist die Hölle los- warum auch immer... Aber ich konnte noch ein Zimmer ergattern! Hoffe, es macht dir nichts aus..." Keuchend blieb sie vor ihn stehen und sah mit strahlenden Augen zu ihm auf. ,,Schon gut, ich kann auf dem Boden schlafen", meinte er und sie schüttelte empört den Kopf. ,,Dein armer Rücken..! Nein, das Bett ist riesig und ich brauche nicht viel Platz. Wir werden einander gar nicht bemerken", widersprach sie und er lächelte zaghaft. Natürlich nicht. 
    

,,Und? Was hast du herausgefunden?" Sie spazierten die wohl einzige Hauptstraße des Dorfes hinab und es begann schon langsam zu dämmern. ,,Ich habe nach Hütten draußen im Wald gefragt und angeblich existiert dort draußen keine einzige...", erklärte er er unsicher und sie seufzte leise. ,,Dann wird sie wohl verborgen liegen... Klasse, dann muss ich noch nach einem Aufspürzauber lesen...", murmelte sie und raufte sich durchs Haar. ,,Ich helfe dir... Du weißt doch, lesen ist eine meiner Stärken", pflichtete er ihr mit einem leichten Lächeln bei und sie erwiderte dies kurz. ,,Dann sind wir wohl dummerweise doch länger hier, als eigentlich geplant..."

     

,,Das Dorf besteht tatsächlich beinahe nur aus Muggeln. Aber mir sind auch schon ein paar Zauberer begegnet, die in heller Aufregung zu sein schienen. Was ist denn hier los?", fragte Sirrah Remus leise, während sie die knarzenden Holztreppen hoch zu den Gästezimmern hinauf stiegen. ,,Jagdsaison der Muggel. Einige Zauberer versuchen hier Tierwesen vor ihnen zu retten und zu verbergen...- Und umgekehrt. Wir haben wirklich perfektes Timing", antwortete Remus ihr, als sie mit dem Schlüssel die Tür zu ihrem Zimmer öffnete. ,,Rustikal... Aber ganz gemütlich...", merkte er gerade an, ehe er sich den Kopf am Türrahmen stieß und Sirrah nicht anders konnte, als laut loszulachen. ,,Ohje...", kicherte sie und stellte sich auf die Zehenspitzen, um ihm flüchtig über die Stirn zu streichen, bevor ihr wieder klar wurde, dass ihn das ja erschrecken könnte. ,,Das... Ist halb so wild...", entgegnete er nun nur scheu und sie nickte mit schwachem Lächeln. ,,Okay..." Sie wich wieder von ihm zurück und wandte sich dann um. Es wurde schwerer und schwerer, sich in seiner Gegenwart normal zu verhalten. Gerade jetzt, wo die beiden wieder allein miteinander waren... Und kein Asterion dazwischen funken könnte. 

        

,,Remus...-", setzte sie gerade an und hatte sich wieder umgedreht, als er ihr ins Wort fiel. ,,Viele der Jäger versammeln sich heute zur Feier des Saisonstarts unten zum Trinken und Essen wie ich gerade mitbekommen habe, als wir das Gasthaus betreten haben... Also wird wahrscheinlich kaum einer heute Nacht im Wald herumkriechen..."  ,,Wir könnten also auch nachher noch gehen, denn morgen Früh wirds dann schwieriger, genau so wie nachmittags... Da lässt sich Wild am Besten jagen", stimmte Sirrah ihm also zu und fädelte sich mit ins Thema ein, verwarf sofort den Versuch, mit ihm über die Sache vom Morgen zu reden. ,,Ich hoffe so, dass wir Carrow vorfinden... Bevor er sich wegen dieser Jagdsaison in seinem Versteckspiel bedroht fühlt und flüchtet...", fügte sie düster mit ein und ließ sich seufzend auf die Bettkante sinken, während Remus schwach lächelte. Ja... Das hoffte er auch.

      

       

       
Auch wenn sein Herz an diesem Tag besonders gebrochen war, genoss der Animagus es, mit seinem kleinen Sohn alleine zu sein. Asterion schien bester Laune und sein Strahlen und Kichern half Sirius dabei, über seinen eigenen Schmerz ein klein wenig hinwegzukommen. Er vermutete Remus und Sirrah erst wieder gegen morgen Abend und damit hatte er es sich gegen halb acht mit Asterion auf dem Wohnzimmersofa gemütlich gemacht. ,,So mein Sohn", schmunzelte er, einen alten Karton auf den Beinen, den Asterion bereits neugierig beäugte. ,,Ich muss dich wirklich bitten, nichts hiervon kaputt zu machen. James und ich, wir haben wirklich lange gesammelt", meinte er noch streng und Asterion nickte heftig, ehe sein Vater den Karton öffnete und ein ganzer Schwung alter Quidditchmagazine zum Vorschein kam. Asterions Augen weiteten sich. ,,Da!", quietschte er, seine kleinen Finger deuteten auf den golden Schnatz, der beinahe über jedes Magazincover flatterte. ,,Genau", grinste Sirius stolz und wollte gerade die erste Ausgabe aus dem Karton nehmen, als es polternd an der Haustür klopfte. Verwundert legte er die Stirn in Falten. Sirrah und Remus konnten niemals schon zurück sein... Oder war es... War es etwa das Ministerium? Aber das Haus blieb doch dank des Geheimniswahrerzaubers verborgen... ,,Sir, ich öffne die Tür", meinte Kreacher hastig und Sirius nickte langsam. 
   
      

,,Warte hier, mein Kleiner", murmelte er dennoch, erhob sich vom Sofa und schob sich in die Eingangshalle. Kreacher hatte die Tür bereits geöffnet und sah naserümpfend zu dem Halbriesen auf, der sich seine Flugbrille in die buschigen Haare schob und herzlich grinste, als sein Blick auf Sirius fiel. ,,Na aber Hallo! Dumbledore schickt mich! Du weißt schon, er würde mir sein Leben anvertrauen." Hagrids dunkle Augen leuchteten und Sirius fühlte sich augenblicklich eng mit seiner Hogwartszeit verbunden. ,,Hagrid... Was machst du denn hier?", brachte Sirius schließlich voller Überraschung hervor und Hagrid grinste. ,,Ich bring dir dein Motorrad zurück, schon vergessen?" Er zwinkerte dem Animagus zu und Asterion, den die Neugierde gepackt hatte, kroch auf allen Vieren an seinem Vater vorbei und zog sich an seinem Hosenbein hoch. ,,Papi", brabbelte er, ehe der Blick des Kleinen auf den riesigen Mann im Türrahmen fiel. Asterion klappte der Mund auf. ,,Bubu!", stieß er ungläubig hervor und Hagrids Lächeln wurde nur noch herzlicher. ,,Das ist er also? Der kleine Mann?" Kreacher ließ den Halbriesen widerwillig passieren - jedoch nicht ohne nach dem Besen zu greifen und hinter ihm herzufegen.

         
Sirius löste sich langsam aus seiner Starre. Er hatte Hagrid vor langer Zeit sein fliegendes Motorrad geliehen - und Maryana hatte ihn für diese Vergehen gegen die strengen Regeln des Ministeriums zwar gerügt, doch sie hatte den Animagus nie versucht, davon abzubringen. Arthur, der auch heimlich Muggel-Gegenstände mit Magie präparierte wäre sicherlich verzückt von dem Motorrad. Und würde es niemals freiwillig ans Ministerium ausliefern. ,,Hab den kleinen Harry damit zu diesen idiotischen Dursleys gebracht... Aber Dumbledore sagte, es wäre Zeit, es zurückzugeben. Schönes Teil, wirklich, schönes Teil!" Hagrid trat nun vor Sirius, der zu ihm aufblickte und Asterion sah den Halbriesen so staunend an, als würde er gleich von den kleinen Füßchen kippen. Sirius räusperte sich. ,,Merlin, Hagrid! Es ist schön, dich wiederzusehen!", stieß der Animagus hervor und Hagrid grinste. ,,Und ich hatte schon Angst, dir hätt's die Sprache verschlagen, Black", lachte er, ehe er in die Hocke ging und auf Asterion hinab sah. ,,Wie habt ihr denn kleinen Racker genannt?", fragte er Sirius und Asti starrte ihn mit einer Mischung aus Angst und Faszination an. Sirius wollte gerade antworten, da öffnete der Kleine den Mund. ,,Asti", brabbelte er und das Herz des Animagus erfüllte sich mit Wärme. Also doch... Der kleine Mann konnte seinen Namen sagen. 
       
        

,,Asterion", führte Tatze aus und Asterion schüttelte heftig den Kopf. ,,Ni! Bubu! Asti", beharrte er und Hagrid lachte dröhnend. ,,Es ist mir eine Ehre, junger Mann." Asterion quietschte, als der Halbriese ihn hochhob und der Knirps völlig in den großen Pranken verschwand. ,,Er sieht aus wie seine Mutter", bemerkte er und Sirius spürte erneute Wärme in seiner Brust. ,,Ja, nicht wahr? Bleibst auf ein Glas Feuerwhiskey, Hagrid?", entgegnete er, was den riesigen, haarigen Kerl nicken ließ. ,,Aber nur zu gerne! Das Motorrad habe ich draußen geparkt." Sirius schmunzelte und Asterion streckte die kleinen Händchen nach den üppigen Haaren des Halbriesens aus, die beinahe dessen ganzes Gesicht einnahmen. Kindlich brabbelnd betrachtete der Kleine Hagrid und Sirius ahnte, dass dieser Tag so voller Aufregung für den kleinen Asterion sein musste, dass der heute Nacht tief und fest schlafen würde. 

     
       

Wenig später saß Sirius mit Hagrid im Wohnzimmer. Einen Moment hatte der Animagus Bedenken wegen des Sofas gehabt, doch die hatten sich schnell wieder verflüchtigt und während Asterion auf seiner Krabbeldecke mit seinem Knuddelmuff und seinem Schnatz spielte, Schokofrösche durch das Wohnzimmer hüpfen ließ und kichernd wieder einfing, hatte Sirius seinem überraschenden Gast ein großes Glas - das Größte, dass das Haus der Blacks vorzuweisen hatte - Feuerwhiskey ausgeschenkt und hob nun sein eigenes, kleineres. ,,Was hat Dumbledore dir noch anvertraut?", fragte er und Hagrid sah ihn ernst an. ,,Alles... Beeindruckend, dass du es mit dem Tarnumhang nach Askaban geschafft hast", gab der Halbriese zurück und Sirius lächelte schwach. Noch beeindruckender wäre es gewesen, wenn er Maryana zur Flucht hätte verhelfen können... Wie als schien Hagrid den Gedanken des Animagus zu erahnen, trat ein trauriger Glanz in seine beinahen schwarzen Augen. ,,Es ist eine Tragödie. Die liebenswerte, kleine Maryana... Unter diesen schrecklichen Kreaturen!" Ein tiefes Aufschluchzen kam aus der Kehle des wuchtigen Mannes und Sirius senkte betreten den Blick, während er ein schmerzhaftes Ziehen in seiner Brust spürte. ,,Ja... Eine Tragödie", flüsterte er und nahm einen tiefen Schluck aus seinem Glas.

      
Hagrid schnäuzte geräuschvoll in ein Stofftaschentuch. ,,Wir werden sie retten. Dumbledore fällt immer etwas ein!", meinte er fest. ,,Es gibt nichts, dass Albus Dumbledore nicht hinkriegen würde." Er nickte überzeugt und Sirius lächelte schwach. Er glaubte, dass selbst Dumbledore in Askaban und Gegenwart der Kreaturen und des Ministeriums die Hände gebunden waren. Doch er wollte den Halbriesen nicht entmutigen. Sirius hob die Augenbrauen, als er etwas aus Hagrids Manteltasche knurren hörte. ,,Was hast du da denn wieder?", fragte der Animagus belustigt und Hagrid leerte sein Glas. ,,Was? Ach... Das ist nichts", winkte er ab und Asterion, der neugierig die Manteltasche des Halbriesens beäugte, krabbelte langsam auf das Sofa zu. ,,Bubu?", fragte er mit großen Augen und strich über die tiefe Tasche. Hagrid sah den kleinen Black-Erben warnend an. ,,Oh nein, lieber nicht", meinte er hastig und Asterion zog empört die Augenbrauen zusammen, während seine Unterlippe zu beben begann. Hagrids Gesichtsausdruck entgleiste. ,,Oh nein! Nicht weinen!", flehte der Halbriese sofort und gab dann seufzend nach. ,,Na schön, okay, okay!" Sirius musste grinsen. Asterion arbeitete mit manipulativen Mitteln und erkämpfte sich so seinen Willen. Das bekam ihm gefährlich bekannt vor... Und erinnerte ihn schmerzlich sehr an Maryana.

        

Hagrid zog ein kleines rötlich schillerndes Fellknäuel mit weißen Stellen aus seinem Mantel und Asterions Augen wurden groß, als er das Nifflerbaby auf der Handfläche des Halbriesens erblickte. ,,Hab es einem Tierhändler abgekauft, schrecklich ist er mit dem Kleinen umgegangen! Hat es seiner Mami weggenommen!", murmelte Hagrid in seinen Bart und Asterion strich mit seinen kleinen Fingern sanft durch das Fell des Nifflerbabys, das den Kopf hob, um den kleinen Lockenkopf anzusehen und ein kleines Schnurren von sich zu geben. ,,Na sieh mal einer an, es mag dich!", grinste Hagrid erfreut und Asti gluckste. Sirius betrachtete seinen Sohn liebevoll, ehe der Halbriese einen Blick auf die Standuhr warf. ,,Schon so spät! Dumbledore erwartet mich sicher schon!", rief er aus und das Nifflerbaby verschwand wieder in seiner Manteltasche, was Asterion schmollen ließ. ,,Keine Sorge, kleiner Mann, bei mir ist er gut aufgehoben", versprach Hagrid dem rothaarigen Lockenkopf und Asterion rümpfte die Nase, bevor Hagrid sich hastig aufrichtete, sodass Asti erschrocken zurück hinter den Tisch kroch und mit großen Augen dahinter hervor linste. Sirius erhob sich ebenfalls. ,,Ich bringe dich noch zur Tür, Hagrid", schlug er vor, zwinkerte seinem Sohn zu und folgte dem Halbriesen dann aus dem Wohnzimmer der Blacks. ,,Schreibt mir einen Brief, wenn... Maryana wieder zurück ist, ja?" Hagrid sah augenblicklich wieder unfassbar traurig aus und auch über Sirius' Mine legte sich ein Schatten, als er mit einem schmerzhaften Kloß im Hals nickte.

   

,,Natürlich", murmelte er, während er die Haustür öffnete und Hagrid geduckt wieder auf den Grimmauldplatz trat. Sirius hoffte und betete, dass dieser Brief auch wirklich jemals zustande kam...

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