𝐾𝑎𝑝𝑖𝑡𝑒𝑙: 𝟒𝟗

𝐾𝑎𝑝𝑖𝑡𝑒𝑙: 𝟒𝟗

Im Hause der Blacks 

,,Schauen wir doch mal, ob Moony wieder da ist, hm?" Vorsichtig schob Sirius die Tür zum Wohnzimmer auf, nachdem er Geräusche von dort vernommen hatte, die ihm eigentlich auf den Schluss gebracht hatten, dass sein Freund Remus zurückgekehrt war. Der Tag war schon deutlich vorangeschritten und je mehr Zeit vergangen war, desto sicherer war Sirius sich gewesen, dass Remus wohl den Vollmond- oder zumindest die Zeit danach- bei Sirrah verbracht haben musste. Er hatte Asterion gerade mit einem Obstgläschen gefüttert, als unheilvolles Poltern aus dem Wohnzimmer gekommen war. Mit seinem Jungen auf dem Arm folgte er also dem Geräusch und blinzelte überrascht, als er Alastor Moody auf dem Sofa sitzen hatte. ,,Muu", kommentierte Asterion und schüttelte den Kopf, sodass seine roten Locken wild um seinen Kopf flogen. ,,Hallo Sirius", begrüßte Moody ihn nun und erhob sich schwerfällig, bevor er ihm entgegen trat. ,,Das ist aber nicht Remus, nicht wahr, Asti?", gab Sirius raunend zurück und der kleine Rothaarige pustete die Wangen auf. ,,Niii!", quietschte er und ein kleines Lächeln huschte über Madeyes Lippen. ,,Ein prächtiger Bursche...", kommentierte er und Sirius nickte knapp. ,,Was verschafft uns die Ehre deines Besuchs?"

Einen Moment hatte Angst in Sirius' Stimme mit geschwungen. War der Auror etwa hier, weil er schlechte Nachrichten für sie hatte? ,,Ruhig hier... Lupin und Sylvane nicht da?", wich Alastor die Frage des Animagus tatsächlich aus. ,,Gestern Nacht war Vollmond. Also, warum bist du hier?", entgegnete Sirius also knapp und ließ seinen Jungen runter auf seinem Krabbelteppich, weil er zu zappeln und zu quengeln begann. ,,Ich habe ein paar Dinge mitgebracht, um die Sirrah mich gebeten hat", antwortete Moody also und Sirius blinzelte die Tränen hastig weg, die sich brennend in seinen Augenwinkeln angebahnt hatten. ,,Und... Mary?", fragte er heiser und der Auror schüttelte leicht den Kopf. ,,Unverändert... Tut mir Leid, Sirius." Seufzend senkte Sirius den Blick und sah zu Asterion, der giggelnd ein paar Bauklötze nach Fussel warf. Der Knuddelmuff musste doch mittlerweile einen kleinen Hass gegen die Attacken des Black-Erben entwickelt haben... Den das plüschige Etwas sogleich wieder vergaß, wann immer Asterion ihn dann in die Ärmchen schloss und mit ihm kuschelte. 

 
,,Also? Was hast du?", fragte Sirius Alastor nun und bat ihn still, sich wieder zu setzen. ,,Wollen wir nicht auf Sylvane warten?", entgegnete der Auror und lehnte sich geduldig zurück. Sirius allerdings schüttelte den Kopf. ,,Brauchen wir nicht. Sie ist ausgezogen." Moody zog die Stirn in Falten und legte dann den Kopf schief. ,,Black, was ist hier vorgefallen, nachdem ich sie von Askaban wieder hergebracht habe?" Seufzend zuckte Angesprochener mit den Achseln. ,,Wir haben uns gestritten, ich habe sie rausgeworfen...", nuschelte er und kratzte sich am Hinterkopf. ,,Wie bitte?! Sirius, sie befindet sich vermutlich in Gefahr! Wie kannst du das verantworten?!" ,,Ich wusste nicht, ob ich mich hätte beherrschen können, Madeye! Ich... Ich war so enttäuscht und wütend...", entwich es dem Animagus verzweifelt und Moodys künstliches Auge zuckte verärgert. ,,Deine Verlobte hat sich geweigert, mit ihr zu tauschen. Sirrah hat alles versucht, ich musste sie aus dem Gefängnis herauszerren! Ein Wunder, dass uns dabei keiner erwischt hat..."

,,Ja... Ja! Ja! Ich habe jetzt verstanden, dass Sirrah niemandem etwas Böses will, verdammt!", knurrte er und Asterion warf gackernd ein ,,Dumm!" ein, was Moody die Augenbrauen hochziehen ließ. ,,Du hältst dir schön die Ohren zu, Frechdachs! Ein Schimpfwort als zweites Wort ist kein Triumph", gab Sirius mahnend zurück und Asti streckte ihm kichernd die Zunge raus. ,,Ganz wie der Vater, hm?", kommentierte der Auror und der Vater des rothaarigen Lockenkopfs schmunzelte einen Moment. ,,Ihm fehlt der Einfluss seiner Mutter... Ich verziehe ihn offenbar bis in den Himmel..." Sirius schüttelte seufzend den Kopf und hob dann wieder den Blick. ,,Sobald Remus zurück ist, werde ich ihn bitten, Sirrah zurück zu holen... Er weiß sicher, wo sie sich versteckt hält. Wenn er nicht gerade bei ihr ist..." Moody nickte langsam. ,,Der kleine Racker hat das ungleiche Paar ziemlich zusammengeschweißt, hm?" ,,Scheint so...", entgegnete Sirius nachdenklich und sah an sich herunter, als etwas an seinem Hosenbein zog. Asterion war zu ihnen gekrabbelt und zog sich nun schwerfällig an der Hose seines Vaters auf die kleinen Beinchen. ,,Pii!", japste er und Moody lächelte. ,,Sirius Black... Stolzer Vater eines bildschönen und lebensfrohen Jungen... Und ich habe dich immer für den ewigen Junggesellen und erbitterten Schürzenjäger gehalten..."

Schmunzelnd zwinkerte Sirius Moody zu und nahm dann ein in Leder gebundenes Buch entgegen, in welches der Auror einige Notizen übertragen hatte. ,,Der Orden, in dem Jeremiah Temple und Amandriel Coldvater in Frankreich waren, ist beinahe restlos ausgelöscht worden. Bis auf einen, sind alle anderen im Zeitraum zwischen dem Tod von Jeremiah und dem von Amandriel ermordet worden. Das scheint eine größere Sache zu sein, als wir alle gedacht haben. Aber das macht es abwegiger, dass Stone wirklich Bezug dazu hatte. Problem sind noch immer die präparierten Beweise, die für die Schuld deiner Verlobten sprechen. Mit etwas Pech wird Sylvane zugeben müssen, dass sie diese manipuliert hat. Bedenklich und auch erstaunlich, dass sie die Fälschung selbst nicht beweisen zu können scheint. Da ist sie wie so oft über ihr Ziel hinaus geschossen." 

Seufzend fuhr Sirius sich übers Gesicht und strich mit Daumen und Zeigefinger über seinen Oberlippenbart. Er hasste es, dass ihm bei der Sache die Hände gebunden waren. Nach seinem Ausbruch wurde er überall gesucht und er konnte sich nirgends blicken lassen. Er konnte selbst nichts tun.  ,,Jetzt sei mal ehrlich, Moody. Wie stehen deiner Meinung nach die Chancen, dass wir Mary wieder aus Askaban herausbekommen?" Ernste, sturmgraue Augen sahen den Auror an und Alastor biss sich auf die Unterlippe. ,,Ich kann dir nichts versprechen, Black. Aber ich weiß, dass Sylvane eine gerissene und clevere Hexe ist... Schon allein die Nummer mit dem Vielsafttrank beweist, wie weit sie gehen würde, um ihr Versprechen einzulösen. Und wenn jemand eine Möglichkeit findet, dir deine Verlobte zurück zu bringen, dann Sirrah Sylvane."




,,Was hast du denn nur?" Einige Stunden später, Alastor war gegangen, verzweifelte der Animagus langsam aber sicher. Asterion hörte nicht mehr auf zu weinen und Sirius wusste einfach nicht, was ihm fehlte. Seine Windel war unversehrt, sein Babyhintern war gepudert und Hunger hatte er auch keinen, denn Sirius hatte ihn gerade erst zu füttern versucht - nun hing ihm Babybrei in den Haaren und der kleine Mann schrie, als würde er Schmerzen erleiden. Sirius wurde das ungute Gefühl nicht los, dass es vielleicht sogar so war. Es konnte nicht das Zahnen sein, das hatte Asterion die ganze Zeit nicht so sehr aus der Haut fahren lassen. Panisch hatte der Animagus den Kleinen am ganzen Körper untersucht, auf irgendwelche Stellen... Dass er sich bei seinem Treppensturz vielleicht doch weh getan haben könnte. Ihm standen schon selbst Tränen in den Augen, weil sein Sohn sich einfach nicht beruhigte - und er war kurz davor, blind ins St. Mungos aufzubrechen, als dann die Haustür aufgestoßen wurde. ,,Remus!", rief der Dunkelhaarige sofort aus und trat mit seinem Sohn in die Eingangshalle des Black-Anwesens. Der Werwolf sah Sirius verwundert an. ,,Was ist denn hier los?" 

Der verzweifelte Vater hatte allerhand Babysachen im Hausflur und auf den Treppen verteilt, Astis Spucktuch, seine Rassel. Selbst Fussel kugelte über den Boden und sah dabei aus, als würde er Asterion bestens verstehen. Im Gegensatz zu Sirius, der erleichtert war, seinen Freund zu sehen - und noch erleichterter, als hinter ihm Sirrah Sylvane hervor trat und die Haustür mit dem Fuß zu kickte. ,,Oh je, was hast du denn mit Asti gemacht?", fragte sie erschrocken und Sirius sah hilflos auf. ,,Ich weiß es nicht. Er weint seit einer geschlagenen Stunde! Ich weiß nicht, was er hat... Sirrah...", hauchte er ängstlich und die junge Hexe schob sich vor Vater und Sohn. Asterion hatte schon einen ganz roten Kopf vom vielen Weinen und verstummte, als seine geröteten, glasigen Augen seine Patentante erblickten. ,,Sisi!", wimmerte der Kleine und fragend sah Sirrah den Animagus an, immerhin stand noch immer eine gewisse Streitigkeit zwischen den beiden... Doch Sirius nickte bloß und übergab Sirrah seinen unglücklichen Sohn. Niedergeschlagen stand er da und hatte das Gefühl, hoffnungslos versagt zu haben. ,,Na, mein Süßer? Was ist denn los?", fragte Sirrah sanft und Asterion jammerte schniefend. ,,Bubu!" Fragend sah Sirius die Patentante des Kleinen an. ,,Was ist mit ihm...?" Seine Stimme war bloß ein belegtes und sorgenvolles Flüstern. ,,Ich weiß es nicht", gab Sirrah unsicher zurück und biss sich auf die Unterlippe. Asterion, der seine ganze Kraft verbraucht zu haben schien, schloss auf den Armen seiner geliebten Patentante erschöpft die Augen. 

,,Meinst du, er ist krank?", fragte Sirius leise und Sirrah lächelte schwach. ,,Kann schon sein... Kinder werden oft krank. Maryana ging es mal genauso wie dir, mach dir keine Sorgen, Sirius. Das wird schon", gab sie flüsternd zurück, während sie den langsam einschlafenden Asterion sanft auf ihren Armen wiegte. ,,Ich bringe ihn ins Bett und zaubere ihm ein wachsames Vögelchen... Dann reden wir, okay?", fügte sie hinzu und Sirius nickte, fuhr sich verunsichert durch die Locken und sah Sirrah nach, als sie die Treppen hinauftrat. Remus legte ihm die Hand auf die Schulter. ,,Es wird sicher nichts ernstes sein. Asterion ist ja noch ein Kind, die sind noch etwas anfälliger als wir Erwachsene", meinte er mit beruhigender Stimme und der Animagus neben ihm nickte schwach. ,,Ich habe so sehr versucht, alles richtig zu machen...", gab er leise zurück und Remus zog ihn sanft, aber bestimmend in Richtung Küche. ,,Das hast du auch ganz bestimmt, da bin ich mir sicher. Asterion könnte wohl kaum einen besseren Vater haben, als dich." 

Die beiden Männer sahen auf, als Sirrah wieder zu ihnen in die Küche trat. ,,Er schläft jetzt", meinte sie leise und drückte die Tür hinter sich zu. Sirius nickte schwach. ,,Alastor war hier...", murmelte er. ,,Er hat dir ein paar Sachen hiergelassen, die du haben wolltest. Sie liegen im Wohnzimmer", fügte er hinzu und Sirrah nickte langsam. ,,Ich habe ganz vergessen ihm zu sagen, dass ich nicht mehr hier wohne... Entschuldige", murmelte sie und Sirius winkte ab. ,,Nein, ich muss mich bei dir entschuldigen. Du tust alles, was in deiner Macht steht. Ich habe überreagiert... Du kannst jeder Zeit wieder hier einziehen... Asterion braucht eine Frau in seinem Leben und wenn es schon nicht seine Mutter sein kann..." Heiser brach der Animagus ab und Schmerz zog durch seine Brust. Er lächelte gequält. ,,Und in der Badewanne. Er hat darauf bestanden, mit dir zusammen zu baden... Er war gar nicht begeistert davon, es mit mir zutun." Sirrahs Mundwinkel zuckten schwach. Asterion sorgte dafür, dass ihr schnell warm ums Herz wurde. ,,Ich nehme es dir nicht übel, Sirius... Aber ich würde gerne wieder hier bleiben. Und mit Asti baden gehen." Sie kicherte leise und Remus betrachtete sie von der Seite. Er fühlte sich unbeobachtet, doch Sirius sah ihm genau an, wie weich seine Gesichtszüge bei dem Anblick von Sirrah Sylvane wurden.

Der Werwolf blinzelte und fuhr sich durchs Haar. ,,Wir werden gemeinsam nach den Beweisen für Maryanas Unschuld suchen", klinkte er sich nun ernst wieder ein und Sirius nickte langsam. ,,Habt ihr... irgendwelche Anhaltspunkte?", fragte er unsicher und Sirrah und Remus tauschten einen Moment seufzend Blicke aus, ehe die junge Hexe mit dem Kopf schüttelte. ,,Nicht wirklich... Ich werde gleich die Sachen durcharbeiten, die Alastor hergebracht hat. Aber wir werden alles versuchen, was in unserer Macht steht, Sirius, versprochen!" Ernst sah sie den Animagus an, den allein der Gedanke an seine geliebte Verlobte noch mehr hatte in sich zusammensinken lassen. Es machte ihn verrückt, nichts für sie tun zu können... Als Flüchtiger aus Askaban musste er sich verstecken. Sein Gesicht sah ihm jeden morgen vom Titelblatt des Tagespropheten entgegen. Zu gerne würde er sich an der Suche nach den Beweisen für die Unschuld von Maryana beteiligen, etwas nützliches tun... Doch dem Animagus blieb nur zu warten. Und zu hoffen, dass seine beiden Freunde schnell etwas fanden, dass ihnen und vor allem Maryana helfen würde. 

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