๐พ๐๐๐๐ก๐๐: ๐๐
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โ๐ซ๐ซ๐ข๐ฏ๐ฅ๐๐ฉ๐ ๐ก๐ข๐ฏ ๐๐ข๐ฐ๐ฑ๐ฒ๐ซ๐ค๐ข๐ซ ๐ณ๐ฌ๐ซ ๐๐ฐ๐จ๐๐๐๐ซ
โณ๐ถ๐๐๐ถ๐๐ถ
,,Unter der Halluzination verstehen wir eine Wahrnehmung, ohne dass eine nachweisbare externe Reizgrundlage vorliegt. Es handelt sich hierbei um eine Sinnestรคuschung, die auf Schlafentzug, Wahnsinn oder einer degenerativen Verรคnderung des menschlichen Gehirns beruhen kann. Bei einer Illusion dagegen-" Ich fuhr auf. ,,Severus, bitte! Ich weiร es, okay? Ich weiร, dass ich halluziniere!" Aufgewรผhlt vergrub ich meine Finger in meinen strรคhnigen Haaren. Drei Monate. Ich war mir nicht sicher, weshalb ich es wusste... Doch mir war klar, wie lange ich schon hier war. Dabei wusste ich nicht einmal, was fรผr ein Tag heute war. Oder war es Nacht? Man lieร mich in meiner Zelle verrotten, man holte mich nicht einmal mehr zum Arbeiten. ,,Bei einer Illusion dagegen, wird ein real vorhandener Sachverhalt verรคndert wahrgenommen. Zudem ist von beidem die Wahnwahrnehmung zu unterscheiden. Sie-" Seine Stimme klang nรคselnd. Und erniedrigend. Ich hatte meinen Kopf so oft gegen die Zellenwand gedonnert, das Blut war in meinem Nacken getrocknet und grelle Lichtpunkte tanzten vor meinen Augen. Doch Severus verschwand nicht. Die ganze Zeit saร er neben mir auf dem kalten Zellenboden und belehrte mich. Es machte mich wahnsinnig. Was ich eigentlich ja schon lange war. ,,Severus, bitte...", flรผsterte ich und schloss die Augen, hatte ihn erneut unterbrochen. ,,Was willst du dagegen tun?" Seine dunklen Augen musterten mich. Ich rieb mir die verkrusteten, brennenden Wangen. ,,Gegen dich? Gar nichts... Ich will nicht wieder einsam sein", flรผsterte ich verzweifelt. Severus legte den Kopf schief, seine schwarzen Strรคhnen fielen ihm ins Gesicht. Andere hatten es immer als fettig bezeichnet, dabei war es seidig weich. ,,Man halluziniert nicht aus Einsamkeit", gab er zurรผck und ich schluckte. ,,Dann schieb es doch auf den Schlafentzug, ist mir gleich...", hauchte ich und wandte ihm den Rรผcken zu, legte meinen Kopf auf meine Knie, weil er sich plรถtzlich unfassbar schwer anfรผhlte.
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Severus seufzte. ,,Ich bin nicht hier, um es dir noch schwerer zu machen. Ich helfe dir", meinte er leise und ich biss mir auf die Unterlippe. ,,Ich will einfach nur hier weg. Mir ist mittlerweile egal, ob das passiert, in dem ich fliehen kann- oder indem ich einfach sterbe", flรผsterte ich und zuckte zusammen, hatte den Zauberer mit der Augenklappe nicht bemerkt, der mir gerade Essen in die Zelle schob. Blech schabte รผber den Boden, er betrachtete mich und als ich seinen Blick erwiderte glaubte ich beinahe, sowas wie Mitleid in seinen Augen zu sehen. ,,Frรผhstรผck", murmelte er und schob mir die Blechschale zu. Ich musterte ihn. ,,Was fรผr ein Tag... Was fรผr ein Tag ist heute?", flรผsterte ich heiser und er musterte mich ernst. ,,Wir haben den neunundzwanzigsten Mรคrz, es ist Dienstag, 1983", gab er zurรผck und ich schluckte. ,,Dienstag...", hauchte ich. In anderthalb Monaten wurde Asterion ein Jahr alt. Und ich wรคre immer noch nicht bei ihm... Ich wรผrde nie wieder bei ihm sein. ,,Mein Sohn, er... Er hat bald seinen ersten Geburtstag..." Ich vergrub das Gesicht tiefer in meinen mageren, aufgerissenen Hรคnden. Der Zauberer schluckte hรถrbar. ,,Meine Tochter ist letzte Woche elf geworden. Sie kommt nach den Sommerferien nach Hogwarts", entgegnete er und nickte mir zu. ,,Iss. Das brauchst du!" Ich musterte ihn. ,,Arschloch hat eine Tochter?", flรผsterte ich und er grinste schwach, doch etwas gequรคltes lag in seinen Augen. ,,Wir alle haben Menschen, die wir lieben. Wir alle haben auch eine andere Seite... Denkst du nicht?" Langsam zog ich die Blechschale zu mir ran, nickte schwach. ,,Fast alle... Fast...", hauchte ich mรผde, musterte ihn durch die Gitterstรคbe. Er erwiderte meinen Blick. ,,Sag mir deinen Namen", meinte er dann und ich biss mir auf die Unterlippe. ,,Du weiรt ihn doch noch, oder?" Ich nickte schwach. ,,Maryana... Mein Name ist Maryana. Maryana Black", hauchte ich und wรผnschte schmerzlich, es wรคre wirklich schon so. Doch es spendete mir auf seltsamerweise Trost mir einzureden, dass es so war.ย
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,,Altair Thorne." Er nickte mir zu. ,,Und jetzt iss. Wenn du es nicht fรผr dich tust, dann tu es fรผr deinen Sohn." Damit erhob er sich wieder. Ich sah ihm nach, als er wieder in die Dunkelheit des Korridors verschwand, dann senkte ich den Kopf. ,,Die einzige Person, die du jemals geliebt hast, durftest du niemals lieben... Das ist nicht fair, Severus", flรผsterte ich, als ich nach dem Brot griff. Es kam mir beinahe weniger hart und trocken vor, seit Arschloch Altair Thorne es mir brachte. ,,Das Leben ist nicht fair", entgegnete der ehemalige Slytherin bloร, der noch immer im Schatten meiner Zelle saร und einfach nicht verschwinden wollte. ,,Ja... Das Leben ist nicht fair...", hauchte ich, wรคhrend ich meine zerschlissene Gefรคngnishose betrachtete. Es sollte es aber sein... Das Leben sollte fair sein. Fรผr alles, was man verlor, aufgab oder fรผr jeden Preis, den man zahlen musste...ย
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Das Duschwasser war viel zu heiร. Es brannte auf meiner Haut. Es brannte in meinen Wunden, auf meinen Blessuren. Das Licht flackerte immer noch. Es ging an - und wieder aus. Das lieร meinen Atem schnell und keuchend gehen. Der Zauberer, der mich dieses Mal hergebracht hatte, war gar nicht erst mit reingekommen... Er wartete drauรen, hatte er gesagt - doch leistete ich mir auch nur den kleinsten Fehltritt, bekรคme er das sofort mit. Ich zitterte, obwohl der Wasserdampf meine Haut so verschmรคhte. Ich starrte in den beschlagenen Spiegel gegenรผber, mit den dunklen Ecken und den blutigen Spuren. Ein mageres Etwas erwiderte meinen Blick. ,,Das ist aus dir geworden, Maryana?" Ich fuhr zusammen. Da stand er. In seinem schwarzen Pelzmantel mit seidenweichen Locken. Sein Gesicht nicht lรคnger eingefallen, er war wunderschรถn. Meine Knie wurden weich. ,,Tatze... Merlin... Tatze...", stieร ich wimmernd hervor, war nicht fรคhig mich zu rรผhren. Sein Blick war ernst, seine Augen wirkten seltsam kalt. ,,So kannst du nicht zu uns zurรผckkehren... Asterion wรผrde dich kaum wiedererkennen..." Seine Worte trafen mich wie ein Schlag in den Magen. ,,Aber... Sirius...", hauchte ich und er wandte den Blick ab. ,,Er ist ohne dich besser dran. Du bist ein Wrack, Maryana, du kรถnntest ihm doch niemals mehr eine richtige Mutter sein... Du wรผrdest unsere Familie mehr zerstรถren, als zusammenfรผhren... Asterion und ich, es geht uns gut. Es geht uns gut, ohne dich." Meine Knie gaben nach. Mit einem erstickten Laut brach ich auf den Fliesen zusammen. Schmerz durchfuhr meine spitzen Kniescheiben. ,,Habe ich es dir nicht gesagt? Ich habe dir gesagt, sie werden ihn dir wegnehmen. Aber nie wie..." Ein hรคmisches Lachen. Mein Blick schnellte zur Seite. Kalte Augen musterten mich abfรคllig und das malfoysche Grinsen auf Lucius' Lippen trieb das Gefรผhl Abschaum zu sein tief in meine Seele. ,,All das hรคttest du verhindern kรถnnen." James... Stimmen. Zu viele Stimmen, die immer lauter wurden.ย
,,Wir sind nicht mehr lรคnger deine Familie, Maryana."
ย ,,Warum hast du nichts getan?!"ย
,,Es ist gekommen, wie es kommen musste. Du stehst ganz alleine da, so wie ich es dir gesagt habe. Hast du geglaubt, ich wรผrde es nicht ernst meinen, Stone?" ,
,,Du hรคttest alles verhindern kรถnnen und trotzdem hast du nichts getan..."ย
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,,Seit still! Bitte seit einfach still!" Ich wurde verrรผckt. Und ich war mir dem auch noch vollkommen bewusst. Wie konnte ich mir meines eigenen Wahnsinns bewusst sein? Ich wรผnschte, ich wรคre es nicht. Das war noch schlimmer, als darin zu ertrinken. Es war, als zerrten Realitรคt und Surrealismus zu beiden Seiten an mir. Als wollten sie mich in Stรผcke reiรen. Schluchzend schlug ich die Hรคnde รผber dem Kopf zusammen, ich wollte wieder paralysiert sein, weg von alldem. Meine รngste nahmen รผberhand, begannen Kontrolle รผber meinen Verstand zu รผbernehmen. ,,Bitte...", flehte ich, begann gegen die Stimmen anzuschreien und konnte sie trotzdem nicht รผbertรถnen. Lange getrocknetes Blut rann in den Abfluss. Das Licht ging an- und wieder aus. Es flackerte. An- und wieder aus. Ich schrie mir die Kehle heiser, die Tรผr wurde aufgerissen, Schritte nรคherten sich plรคtschernd. Die Stimmen wurden leiser, als ich grob an den Schultern geschรผttelt wurde. Das verwaschene, grรผne Auge von Altair Thorne musterte mich mit ernstem Blick. ,,Es wird Zeit, zurรผck in deine Zelle zu gehen", meinte er und ich schรผttelte den Kopf. ,,Nein... Bitte bring mich um... Tรถte mich", flehte ich gebrochen und sein Kiefer spannte sich an, als er den Blick abwandte. ,,Nein", gab er entschieden zurรผck. ,,Maryana, du musst dich zusammenreiรen. Sie werden dich sonst von den Dementoren kรผssen lassen!" Er fixierte mich wieder mit seinen Blicken und ich erwiderte sie verloren.
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,,Es ist mir egal, solange es mir endlich Frieden bringt", flรผsterte ich und er seufzte. ,,Ich verstehe nicht, warum du in diesem beschissenen Gefรคngnis sitzt! Was willst du schon getan haben?!", fuhr er mich an und ich lachte heiser auf. ,,Nichts", gab ich zurรผck. ,,Das schlimmste was ich jemals getan habe, war dir dein Auge zu nehmen. Ich habe gar nichts getan. Ich bin hier, damit der Vater meines Sohnes fliehen konnte." Er musterte mich. ,,Und jetzt bist du gebrochen. Nach gerade einmal drei Monaten... Wie kann der Vater deines Sohnes mit dieser Schuld leben?", gab er zurรผck und ich schรผttelte sofort den Kopf. ,,Er trรคgt keine Schuld... Es war meine Entscheidung..." Altair seufzte tief. ,,Los, zieh dich an", meinte er schlieรlich, half mir auf die Beine. ,,Ich bringe dich zurรผck in deine Zelle." Schwach zerrte ich mir die zerschlissenen Lumpen รผber meinen nassen Kรถrper. ,,Also tรถtest du mich nicht...", brachte ich hervor und er schรผttelte den Kopf. ,,Ich lasse mich nicht lรคnger zwingen, ein Monster zu sein." Er stรผtzte mich, als er mich wieder aus den Waschrรคumen von Askaban fรผhrte, meine Fuรfessel unheilvoll รผber den Boden schlitterte. Ein Monster... Wann war man ein Monster? Leise flรผsternd kamen die Stimmen in meinem Kopf zurรผck. ,,Mal darรผber nachgedacht, dass du selbst vielleicht eines bist? Ein Monster?"ย Ich wusste nicht, wessen Stimme es war, ich schaffte es nicht lรคnger, sie zuzuordnen. Aber sie fuhr mir bis ins Mark und lieร mich beinahe zusammensinken, hรคtte der Zauberer an meiner Seite nicht fester zugegriffen.ย
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Ich wurde wahnsinnig.ย
Und dessen war ich mir vollkommen bewusst...ย
Was mich nur noch wahnsinniger machte.ย
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Du bist ein Wrack, Maryana, du kรถnntest ihm doch niemals mehr eine richtige Mutter sein... Du wรผrdest unsere Familie mehr zerstรถren, als zusammenfรผhren... Asterion und ich, es geht uns gut. Es geht uns gut, ohne dich.ย Sirius' Worte verlieรen mich nicht mehr. Lag mein verrรผckt spielender Verstand richtig? Ich war ein Wrack... Ich konnte Asterion vermutlich tatsรคchlich niemals wieder eine richtige Mutter sein, ich wรผrde mehr zerstรถren, als besser machen. War es im Endeffekt das beste fรผr meinen Sohn, wenn ich einfach blieb wo ich war?ย
Hier, in Askaban? In Askaban, wo ich niemandem mit meinem geschundenen Verstand schaden konnte, auรer mir selbst?ย
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Altair Thorne hatte geglaubt, an Askaban gewรถhnt zu sein. Abgehรคrtet zu sein. Er tat, was er tun musste - und er beschรผtzte damit seine eigene Familie. Er hatte es immer fรผr das Richtige gehalten. Meist waren die Seelen hier unrein verseucht, bereits wahnsinnig und verdienten kein anderes Schicksal, als das schrecklichste Gefรคngnis der ganzen Zauberer-Welt. Doch Maryana, die sich in die Tiefen ihrer Zelle zurรผckzog, kaum hatte er sie wieder eingeschlossen, war anders. Und er sah ihr dabei zu, wie der Wahnsinn sie befiel. Altair hatte gehofft, ihn kรถnnte das kalt lassen. Er war kalt geblieben, als er sie in ihrer ersten Nacht zusammengeschlagen hatte - doch da war er auch noch in dem Glauben gewesen, sie sei eine wahnsinnige Mรถrderin, die nur Schaden รผber ihre Welt brachte. Er hatte nicht gewusst, dass Askaban in Wahrheit eine unschuldige Seele zerstรถrte. Eine reine und zarte Seele. Er konnte ihr nicht einmal vorwerfen, dass sie ihn auf einem Auge hatte erblinden lassen. An ihrer Stelle... Er hรคtte dasselbe getan. Er hรคtte sie damals entkommen lassen sollen, anstatt sie zurรผck in ihre Zelle zu schleifen. Er hรคtte sie einfach nicht sehen sollen. Schluckend drehte er den massiven Schlรผssel im Schloss. Er konnte ihr nicht mehr helfen. Er konnte sie nicht entkommen lassen. Zu viel stand fรผr ihn selbst auf dem Spiel - und vermutlich wรผrde die junge Hexe es nicht einmal mehr schaffen, zu fliehen.ย
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,,Los, mitkommen. Da oben ist einer ganz scharf auf 'ne Abreibung", fuhr ihn ein Hauself an und aus den Gedanken gerissen sah Altair auf, nickte knapp. ,,Ich komme." Er sah ein letztes Mal zu Maryana. Sie unterhielt sich leise mit dem Nichts, sie flehte noch immer um den Tod - und vermutlich wรผrde er es auch tun, wenn er beginnen wรผrde, sich in einer Welt aus Halluzinationen zu verlieren. Er seufzte tief, ehe er sich abwandte. Er konnte nichts mehr fรผr sie tun... Er hรคtte sowieso nicht viel fรผr sie tun kรถnnen. Er war dazu verdammt, ein Wรคchter in Askaban zu sein und er wรผrde nur seine Familie in Lebensgefahr bringen, wenn er sich etwas teuer zu stehen kommen lieร. Er konnte ihr den Weg in den Todย nur ertrรคglicher machen...ย
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Willkommen in Maryanas verdrehter Gedankenwelt... Sie verliert sich selbst immer mehr - kann ihr รผberhaupt noch geholfen werden? Will sie das รผberhaupt noch?
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Liebe Grรผรe,
Eure wingsofeden
Altair Thorne
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