𝐾𝑎𝑝𝑖𝑡𝑒𝑙: 𝟒𝟒

𝐾𝑎𝑝𝑖𝑡𝑒𝑙: 𝟒𝟒

Im Hause der Blacks

,,Schaffst du es von hier aus allein?", fragte Moody Sirrah, als er sich mit ihr auf den Grimmauldplatz apparierte und mittlerweile ordentlich außer Puste gekommen war. ,,Was schaffe ich schon...", entgegnete sie brüchig und Moody legte seufzend seine Hand auf ihre Schulter. ,,Das ist Askaban, Sirrah Sylvane. Und du hast mehr getan, als ich einem treuen Freund überhaupt zutrauen würde. Gib nicht auf! Aber sei auch auf der Hut... Zerstör dich nicht, man braucht dich noch." Ernst sah er sie an und mit Tränen in den Augen erwiderte sie seinen Blick. ,,Aber Maryana... Moody, sie wird sterben, weil ich es zugelassen habe", schnappte sie verzweifelt und er biss sich auf die Unterlippe. ,,Ich werde Sorge tragen, dass es noch nicht sobald geschehen wird. Und jetzt geh. Erhole dich und sammle neue Kräfte. Auch wenn momentan alles ausweglos scheint... Wir werden etwas finden, das Stone befreit!"

Mit zittrigen Knien trat Sirrah durch den Schleier des Geheimniswahrer-Zaubers hindurch und legte ihre Hand seufzend an die Tür. Gleich darauf wurde sie auch schon aufgerissen und ein vollkommen verzweifelt dreinblickender Remus starrte sie an, sodass ihr Herz einen ganzen Takt höher schlug. ,,Sirrah...", entfuhr es ihm erleichtert und gleich darauf fand sie sich auch schon in seinen Armen wieder, sodass sie bitterlich zu weinen begann und Remus die Tür zu stieß und mit ihr in die Knie sank, weil sie sich kaum noch auf den Beinen halten konnte. ,,Was hast du nur schon wieder angestellt?! Warum... Bei Merlin, ich hatte schon geglaubt, dich für immer..." Kopfschüttelnd brach er ab und sie drückte schluchzend ihre Stirn an seine Brust. Er roch bittersüß... Ein wenig nach dem Wolfsbanntrank, den er offenbar zu sich genommen hatte... Und doch auch nach Schokolade, die er vor Sorge gegessen haben musste.

,,Remus...", wimmerte sie und hob den Kopf. Sein warmer Atem streifte ihre Wange und verpasste ihr trotz der eiskalten Faust, die ihr Herz zusammenpresste einen Hauch von Wärme, der ihren Körper flutete. Etwas tief in ihr drin war froh, ihn wieder zu sehen und seine tröstende Umarmung zu spüren. Remus erwiderte ihren Blick. Ihre Augen schimmerten entgegen ihrer eigentlichen Augenfarbe gefüllt mit Tränen immer leicht grünlich und er konnte nicht anders, als ihr sanft über die Wange zu streichen. Er sah, dass ein weiterer Misserfolg eingetreten sein musste und dass die Hoffnung und die Kraft, die Sirrah Sylvane immer ausstrahlte, mehr und mehr verblasste. ,,Du musst nichts sagen... Es... Beruhige dich erst einmal...", hauchte er gerade und sie wollte ihm dankbar etwas entgegnen, als Sirius sich in den Hausflur schob. ,,Verdammt nochmal, was ist passiert?!" Erschrocken kämpfte Sirrah sich auf die Beine und auch Remus erhob sich seufzend. ,,Sirius...", setzte die junge Hexe weinerlich an und er trat mit ernster Miene auf sie zu. So machte er ihr glatt Angst. Seine Augen wirkten beinahe schwarz, tiefe Augenringe zierten seine Wangen, die noch immer ein wenig eingefallen waren. Er schien wieder eine schlaflose Nacht gehabt zu haben.

,,Was ist passiert, Sirrah?", wiederholte er mit Nachdruck und sie holte Luft, hielt sich am Treppengeländer fest. ,,Tatze, vielleicht sollte sie sich erstmal...-", setzte der Werwolf gerade an und Sirius' Blick schnellte wütend zu ihm. ,,Vielleicht solltest du erstmal still sein, Remus", fuhr er ihn an und schnaubend schob Sirrah sich vor den großen, blassen Mann, der sie nur beschützen wollte. ,,Ich habe Maryana angeboten, zu tauschen. Ich hatte alles mit Moody abgeklärt, bin in seiner Gestalt nach Askaban und... Sirius, sie... Sie ist kaum noch wiederzuerkennen. Sie isst nicht, sie zerkratzt sich ihr einst so schönes Gesicht, sie ist nur noch Haut und Knochen und ein Berg von verfilztem Haar...", begann sie zittrig zu erzählen und Sirius schlug sich aufschluchzend die Hand vor den Mund. Wenn sich jemand auch nur annähern vorstellen konnte, wie Mary nun aussah, dann war es er... Und doch wünschte er sich, er könnte es nicht. Sirrahs Schultern begannen zu beben und Remus legte ihr betrübt die Hand auf die Schulter.

,,Warum... Warum ist es nicht zum Tausch gekommen?! Hat euch jemand erwischt? Ist sie... Ist sie nicht mehr geistig..." Sirius brach ab, als ein erneuter Schluchzer einer Kehle entwich. ,,Nein, sie war noch klar... So klar, dass sie realisiert hat, dass sie weder mir, noch ihrem schlimmsten Feind diesen Tausch zumuten würde. Sirius, ich wünschte, ich hätte sie zwingen können, ehrlich! Ich war bereit, ihren Platz einzunehmen, verdammt ich hab es so verdient! Aber sie hat den Trank einfach zu Boden geworfen und... Mich angefleht, dass man sie nicht vergessen sollte und dass sie jeden Einzelnen von uns liebt...", erklärte sie und Sirius stieß einen verzweifelten Laut aus, bevor er sich bitterlich weinend auf die Treppenstufen sinken ließ. ,,Warum, mein Herz... Warum... Wir hätten wieder zusammen sein können, wir... Unser Sohn...", wimmerte er und Sirrah versuchte den dicken Kloß herunter zu schlucken, der sich in ihrem Hals gebildet hatte, ehe sie auf ihn zu trat und neben ihm in die Knie sank, langsam ihre Hand auf seine Schulter legen wollte. Er allerdings zuckte zusammen und wich zurück.

,,Das... Das ist alles deine Schuld! Du mit deinen waghalsigen Plänen und Ideen!", brüllte er sie nun an und Sirrah wich keuchend zurück. Er überspielte seine Trauer nun mit Wut und Remus schob sich entschieden zwischen ihn und sie, als Sirius Black sich unheilvoll vor ihr aufbaute. ,,Hey! Jetzt beruhige dich! Sirrah hat nur eine Möglichkeit ergriffen, um Maryana überhaupt irgendwie wieder aus Askaban zu bekommen! Um ihre Unschuld zu bewahren! Deine dickköpfige Verlobte war so verzweifelt, dass sie in Betracht gezogen hat, wirklich einen Mord zu begehen, um zu dir nach Askaban zu kommen- verdammt nochmal, Sirius, ich bin mir sogar sicher, dass sie mit dem Gedanken gespielt hat, euer Kind zu verlieren, um noch schneller wieder mit dir zusammen sein zu können! Sie hat Asterion zurückgelassen, sie...-", feuerte Remus nun dazwischen und mit einem Wutschrei unterbrach Sirius ihn und stieß ihn grob zur Seite. Remus, der zwar größer war als er, hatte mit diesem Stoß nicht gerechnet und stolperte zurück. ,,Du nimmst jetzt dein Notizbüchlein und bringst die Beweise zum Ministerium! Sofort! Mir egal, wie du es anstellst, aber ich will, dass Marys Unschuld noch heute bewiesen wird!"

,,Das kann ich nicht!", schrie Sirrah ihm nun verzweifelt entgegen. Sie konnte nicht einmal mehr Tränen vergießen, während ihre geröteten Augen brannten, als wären sie schon seit einer Ewigkeit der Wüstensonne ausgesetzt. Sie sah verschwommen und doch war die Wut und Verzweiflung im Gesicht von Sirius Black stechend scharf vor ihren Augen. Und sie konnte ihn verstehen. Sie konnte ihn einfach nur verstehen. ,,Wieso nicht?!", entwich es ihm zornig und Asterion begann oben zu weinen. ,,Sieh nach ihm, Remus...", meinte Sirrah zittrig und unsicher erwiderte er ihren Blick einen Moment, seine Körperhaltung war angespannt. ,,Mach schon!", setzte sie nach, bedeutete ihm, dass es schon in Ordnung war. Remus wusste, wie ähnlich Sirrah und Sirius sich waren, was ihre feurigen Gemüter anging... Und er befürchtete, dass sie sich zerfetzen würden, wenn er ihnen von der Seite wich. Doch Asterions Laute wurden drängender und er trat seufzend an ihnen vorbei die Treppen hoch. Er wartete nur darauf, dass sich gleich ein schwarzer Hund und eine silbergraue Wölfin im Eingangsflur gegenseitig an die Kehlen gehen würden.

Sirius trat nun wieder auf Sirrah zu und sie reckte schluckend das Kinn. ,,Was ist mit den Beweisen?", fragte er sie nun bemüht beherrschter. Doch jeder einzelne Muskel in seinem Körper war sichtbar angespannt und er ballte die Hände so fest zu Fäusten, dass sich seine Fingernägel in seine Handballen gruben. Vor Askaban hätte er ihr in die großen, mandelförmigen Augen gesehen und sie ohne Vorwurf mit einer Flasche Feuerwhiskey zur Seite gezogen und gemeinsam mit ihr die Nacht hindurch bis zum frühen Morgen einen gemeinsamen Befreiungsplan ausgetüftelt. Doch durch den Einfluss dieses schrecklichen Gefängnisses sah er einfach nur jemandem, der ihm unfassbaren Schmerz zufügte und den er beseitigen wollen würde. Er wäre sogar physisch endlich dazu in der Lage. Endlich in der Lage, sich an einer Person zu rächen, die ihm Schaden zugefügt hatte. Er brauchte nur seine Hand ausstrecken und sie um ihre Kehle schließen. Sie hatte ihren Zauberstab im Wohnzimmer auf der Kommode liegen und wenn er schnell machte, würde sie auch keinen Zauber sprechen können. Vielleicht nicht sogar mehr denken, wenn sie überhaupt in der Lage war, ungesagt zu zaubern.

Doch ein Ruf seines Sohnes ließ ihn innehalten. ,,Ma... Mami!", rief der Kleine verzweifelt und augenblicklich sammelten sich erneute Tränen in den Augen von Sirius Black. So war er nicht. Er würde nicht aus Rachgier morden. Er würde seinen Sohn im Stich lassen und seine Verlobte würde ihn hassen, wenn er durch den Mord an ihrer besten Freundin, die sich selbst für sie aufgegeben hätte, zurück nach Askaban gehen würde. Er wäre so schlimm wie all jene, die er im Krieg bekämpft hatte. Er würde jeden enttäuschen, den er liebte. ,,Amandriel hatte sich stellen wollen... Er hat den Mord an Jeremiah Temple aus Notwehr und zum Schutz des Ordens begannen. Er hat es aufklären und Mary befreien wollen... So wie er es dir versprochen hatte. Gleich noch an jenem Abend. Er kam vollkommen aufgelöst hier her und ich händigte ihm die Beweise aus", erklärte Sirrah nun mit erstickter Stimme. Sie war nicht von ihm zurückgewichen und hatte nicht einmal mit der Wimper gezuckt, als Sirius seine Hand nach ihr ausgestreckt hatte. Doch anstatt seine Finger um ihre Kehle zu schließen, hatte er sie auf ihre Schulter geschoben.

,,Und wie kannst du dir sicher sein, dass er die Beweise nicht hat zerstören wollen?", fragte er sie und Sirrah schloss einen Moment die Augen. Sie hörte die Treppe knarzen, Remus kam mit dem Kleinen auf seinem Arm nach unten, um sich an ihnen vorbei in die Küche zu schieben. ,,Weil er mir seine Liebe gestanden hat, bevor er ging...", antwortete sie ihm heiser und Remus erstarrte einen Moment im Türrahmen. ,,Die Todesser haben ihn ermordet und ihm die Beweise entwendet... Ich weiß nicht, wieso... Aber ich schwöre dir, Sirius, ich werde es herausfinden! Ich werde Maryana aus Askaban zurück holen, koste es, was es wolle!", fügte sie dann fester hinzu und hob den Blick, um ihm wieder in die Augen zu sehen. Sirius schluckte hart und nickte langsam.

,,Das will ich dir auch raten, Sirrah. Zudem will ich, dass du dieses Haus verlässt." ,,Was? Aber Sirius...-", setzte Remus an und Angesprochener hob zischend die Hand. ,,Nein, Remus. Sie geht. Ich kann nicht verhindern, dass mich unbändiger Zorn ergreift, wenn ich ihr in die Augen sehe. Ich will dich um die Liebe und Freundschaft zwischen dir und meiner Verlobten nicht angehen, Sirrah. Dir ist schließlich bewusst, dass du die einzige hier bist, die es verdient, nach Askaban zu gehen." Er hob den Blick und sah auch seinen alten Freund warnend an. ,,Auch du hast mir geschworen, dass du auf Maryana Acht gibst. Aber da dich alle beide hintergangen haben, vergebe ich dir. Zudem braucht Asterion zumindest einen Paten bei sich, damit er sich nicht allein vorkommt. Aber du..." Ernst taxierte Sirius wieder ihren Blick und seufzend hob Sirrah ihre Hand, sodass sich ihre Sachen aus allen Ecken des Hauses zusammenzusammeln begannen und in eine Tasche in den Flur geflogen kamen, während sie das Starren von Sirius Black nun wieder gefasst erwiderte.

,,Ich gehe. Und trete dir erst wieder unter die Augen, wenn ich weiß, wie wir Maryana befreien. Versprochen." Sie nickten einander zu und Sirrah trat noch einmal zu Asterion heran, wo Trauer sie ein erneutes Mal befiel. ,,Ich liebe dich, kleiner Mann... Sei brav, okay?", hauchte sie und Asterion zupfte giggelnd einen Moment an ihrer Halskette. ,,Sisii", japste er und Sirrah hob den Kopf. ,,Pass auf ihn auf, ja?", flüsterte sie und Remus erwiderte traurig ihren Blick. ,,Ich melde mich..." Sie hauchte ihm einen kleinen Kuss auf die Wange und zwinkerte ihm zu, bevor sie sich zur Tür wandte. ,,Sollte doch mal eine Windel brennen oder die Bude stinken... Schickt mir eine Nachricht. Ich will trotz allem für Asterion da sein, wenn du erlaubst." Sie sah Sirius ein letztes Mal an, bevor sie ihre Tasche ergriff und disapparierte.

,,War das wirklich nötig?" Streng sah Remus Sirius an. Er hatte Asterion in seinen Hochstuhl gesetzt und der Kleine spielte fröhlich und munter mit seiner Flasche herum. ,,Ich weiß nicht, ob ich mich andernfalls nicht vergessen würde", gab Sirius finster zurück und stützte sich mit den Armen an der Tischkante ab. ,,Sirius, sie leidet so sehr wie du. Ihr Gewissen erdrückt sie! Sie ist sich ihrer Schuld mehr als bewusst und du kannst dir sicher sein, dass sie wirklich alles tun wird, was ihr möglich ist, um...-", versuchte Remus erneut auf ihn einzureden, doch wurde knurrend unterbrochen. ,,Ich kann es nicht mehr hören, verdammt!" Er schlug die Hand auf den Tisch und Asterion zuckte zusammen, bevor er lauthals zu weinen begann. ,,Oh mein Sohn, dein Papi hat es nicht so gemeint...", entfuhr es Sirius gleich verzweifelt und er hob den Kleinen aus dem Hochstuhl. Sanft wippte er ihn auf und ab, während Asterion schniefend seine Finger in seinen dunklen Locken vergrub. ,,Mamimami!", begann der Kleine zu jammern und Sirius schüttelte nur seufzend den Kopf, sah zu seinem Freund auf. Tränen schimmerten im Sturmgrau seiner Augen. ,,Ich will sie doch einfach nur zurück, Moony... Ich will meine geliebte Maryana zurück..."


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Unter diesem Kapitel will ich mich bei wohl dem größten Fan (@eternalwayfarer bedanken und ihre Fanarts anerkennen, die sie aus heiterem Himmel hat angefangen, zu zeichnen. Sie sind wunderschön und meine zwei Liebsten davon muss ich einfach mit euch teilen:


Sind die nicht soooo süß? *-*

Falls ihr Wünsche für eine Fanart habt, dann dürft ihr sie mir gerne schreiben!

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