𝐾𝑎𝑝𝑖𝑡𝑒𝑙: 𝟒𝟎

𝐾𝑎𝑝𝑖𝑡𝑒𝑙: 𝟒𝟎

Im Hause der Blacks 

Sirrah Sylvane hatte die ganze Zeit das drückende Gefühl von Schuld in ihrer Brust... Es hatte sie nicht schlafen lassen und somit hatte sie die halbe Nacht in der Küche verbracht, ins Nichts gestarrt und nach einem Glas Feuerwhiskey gegriffen. Und nach einem zweiten... Vielleicht war da auch noch ein drittes gewesen. Sie sah erst wieder auf, als Remus am frühen Morgen im Türrahmen erschien und sie musterte. ,,Hast du überhaupt geschlafen?", fragte er leise, seine Stimme klang noch ganz rau. Sirrah lächelte schwach. ,,Nicht wirklich...", gab sie zurück, leerte ihr Glas. Langsam stieß Remus sich vom Türrahmen ab und schloss die Küchentür hinter sich. ,,Sirius meint es nicht so, Sirrah...", meinte er leise und die junge Hexe sah schwer schluckend auf die Tischplatte. ,,Ich weiß...", flüsterte sie mit brüchiger Stimme, sah wieder zu dem Werwolf auf. ,,Aber teilweise hat er recht, Remus. Wieso haben wir nicht mehr getan? ... Merlin, wenn er erst einmal erfährt, dass ich die Beweise für Maryanas Unschuld gar nicht mehr habe..." Sie brach ab und vergrub das Gesicht in den Händen, als ihre Kehle eng wurde und sich heiße Tränen in ihren Augen sammelten. Remus trat schluckend zu ihr, legte langsam seine Hand auf ihre Schulter. ,,Ich kann auch mit ihm reden", bot er ihr leise an, zog sich einen der Stühle ran und setzte sich dicht neben sie. Sein Knie berührte das Ihre und einen Moment war Sirrah irritiert von dem Stromstoß, welcher dabei durch ihren ganzen Körper fuhr. 

    

,,Nein...", hauchte Sirrah schwach. ,,Das mache ich selbst... So feige will ich nicht sein..." Dankbar lächelte sie, als Remus ihr ein Taschentuch reichte. ,,Ich werde alles tun, um die Beweise zurückzuholen...", fügte sie dann entschlossener hinzu und sah Remus fest an. ,,Das muss ich einfach. Ich muss sie zurückholen..." Verzweifelt fuhr sie sich durchs Haar, während Remus ihr sanft über den Rücken strich. ,,Erst einmal musst du selbst wieder zu Kräften kommen, Sirrah... Schlafen, etwas essen, duschen", murmelte er und sie schniefte leise, grinste schwach. ,,Ach, findet dein übernatürlicher Geruchssinn, dass ich schon zu stinken anfange, ja?" Sie zog bloß ihre Mundwinkel hoch, ihre Augen wirkten weiterhin niedergeschlagen und trüb, was Remus ziemlich traurig machte. Er konnte sich bloß entfernt vorstellen, wie Sirrah sich fühlen musste... Auch wenn er sich selbst genauso schuldig fühlte, so musste es der jungen Hexe noch sehr viel schlechter gehen. Besonders, wo sie sowieso schon wegen Amandriel so niedergeschmettert gewesen war. ,,Nein, aber es könnte dir trotzdem gut tun", gab er jetzt zurück und Sirrah nickte schwach. ,,Wahrscheinlich hast du recht..." Sie seufzte leise. ,,Ich wünschte, das alles wäre nicht so gekommen. Ich wünschte, wir hätten Maryana hier behalten, Remus..." Aufgelöst sah sie den Werwolf an, der niedergeschlagen nickte. ,,Ich weiß... Ich wünschte es auch..." 

     

Sie biss sich auf die Unterlippe und fuhr sich erneut durchs Haar, das schon leicht strähnig wurde. ,,Ich werde die Beweise zurückholen... Und dann habe ich immer noch den Vielsafttrank. Ich habe genug angesetzt, um damit drei Verwandlungen hinzubekommen. Wenn Moody es erlaubt, werde ich Mary in seiner Gestalt besuchen...-" ,,Und bis der Trank soweit ist, ist noch Zeit. Mary wird bis dahin schon durchhalten, sie ist stärker, als wir alle glauben wollen. Und du musst bis dahin neue Kraft schöpfen und deine Gedanken klar bekommen, hm?" Er legte den Kopf schief und sah sie sanft an, sodass sie müde lächelte und dann langsam nickte. ,,Ich und meine Gedanken klar bekommen...? Eine schier noch unmöglichere Aufgabe, als aus Askaban auszubrechen- oder meinst du nicht?", bemerkte sie dann schmunzelnd und wackelte mit den Augenbrauen. ,,Auch die ist zu meistern, du musst nur einfach mal los lassen", entgegnete er und Sirrah rümpfte die Nase. ,,Kannst du das denn? Einfach mal los lassen?", fragte sie ihn stirnrunzelnd und er presste die Lippen aufeinander. ,,Ich weiß nicht...?" Sie lächelte ihn schwach an. ,,Na siehst du... In der momentanen Situation loszulassen, das... Ist fast schon unmöglich", hauchte sie und wandte den Blick wieder ab. Remus musste ein Seufzen  unterdrücken. So gerne er ihr auch näher kommen wollte, er durfte es nicht... Es war der falsche Zeitpunkt, eine unpassende Situation, einfach schlechtes Timing. Damit musste er sich wohl oder übel einfach abfinden. Besonders jetzt, wo alles noch komplizierter geworden war. Er hatte Sirius letzte Nacht nebenan schreien hören und mehrmals überlegt, nach ihm zu sehen... Doch er glaubte, in diesem Grauen musste Sirius alleine sein. Er würde ihn nur wegstoßen. 

   
Sirrah erhob sich langsam. ,,Ich geh dann mal duschen...", hauchte sie, riss den Werwolf aus seinen Gedanken, die ein Wirrwarr an Sorgen und Gefühlen waren. Er sah zu ihr hoch, als sie aufstand. Sie wirkte so zart. Es war bewundernswert, dass sie an all dem tatsächlich nicht zerbrach. ,,Sirrah?", murmelte er, als sie sich an ihm vorbei schob und ihm ihr verlockender Duft von Pfirsichen und Karamell in die Nase stieg... Er schloss einen Moment die Augen, denn er mochte es sehr, wie sie roch. ,,Ja?" Hoffnungsvoll drehte sie den Kopf. Die junge Hexe wusste nicht einmal, was genau sie sich eigentlich erhoffte... Es war kompliziert, könnte man sagen. Remus fuhr sich übers Gesicht. ,,Du hast getan, was dir möglich war. Das haben wir beide... Und wir tun es auch weiterhin. Sirius weiß das", meinte er leise, senkte den Blick, denn das war nicht das, was er eigentlich hatte sagen wollen - und Sirrah unterdrückte ein enttäuschtes Seufzen, weil es bloß so etwas belangloses gewesen war. Sicher würde Asterion sich über die beiden lustig machen, läge er nicht gerade noch friedlich schlafend in seinem Kinderbettchen. ,,Ja...", murmelte sie, schob sich aus der Küche. ,,Danke..." Remus rieb sich verzweifelt übers Gesicht. Sie beide schienen sich wohl unausgesprochen beide für die Richtung "problemreich" entschieden zu haben... 



Als Sirius erwachte- und diesmal nicht aus einem Albtraum wie des Öfteren in dieser Nacht- tat ihm vor allem der Rücken weh, weil er es absolut nicht mehr gewohnt war, auf etwas Weichem zu liegen. Sämtliche Knochen knackten in seinem Körper, als er sich aufrichtete und sich streckte, einen Moment die Orientierung wiederfinden musste. Er befand sich in seinem und Maryanas Schlafzimmer... Nicht mehr in Askaban. Nicht mehr bei ihr in Askaban. Ein Stich durchfuhr seinen nächsten Herzschlag und er biss sich fest auf die Unterlippe, um nicht erneut in Tränen auszubrechen. Er hatte genau gewusst, warum er Asterion heute Nacht nicht bei sich gehabt hatte, denn er war mehrmals schreiend und weinend aufgewacht... So wie sein Sohn es hätte tun müssen, nur glücklicherweise wegen kindlicherer Bedingungen wie dem Zahnen... Nicht aufgrund von Sehnsucht und Sorge nach seiner Mutter. Er war noch so klein, er konnte gar nicht wissen, was mit ihr war.

   

Seufzend kämpfte er sich in seinen Morgenmantel und trat dann auf den Flur. Er hörte Sirrahs Singstimme und das Rauschen von laufendem Wasser aus dem ersten Badezimmer und trat deshalb die Treppe runter, als er Asterions Gackern vernahm. ,,Sei still oder ich zünde dich an", knurrte der Animagus, als er am feixenden Gemälde seiner Mutter vorbei schlich, die meinte, dass er und auch sein verfluchtes Weib das bekamen, was sie auch verdient hatten mit ihrem Blutsverrat. Als er sich in die Küche schob, fand er Remus und Asterion vor, die offenbar beide gerade mit frühstücken beschäftigt waren- mehr oder weniger. ,,Nicht schon wieder in die Haare, oh nein!", jammerte Remus gerade und es war für Sirius ein wahrer Anblick für die Götter, als er sah, wie sein Sohnemann sich schön sorgfältig erst die eine Kopfhälfte und dann die andere mit seinem Brei zukleisterte und dann begeistert in die Hände klatschte. ,,Das ist bestimmt gut für die Haare", bemerkte er und Remus, der sich zuvor verzweifelt durch sein eigenes gerauft hatte, sah nun auf und schmunzelte. ,,Ja, aber schlecht für seinen Magen. Ich habe schon alles versucht, sogar Banane mit rein zu mogeln, damit ihm das Zeug besser schmeckt, aber... Er denkt wohl einfach eher an Körperpflege als an Essen", erklärte der Werwolf dem Animagus und Sirius zog belustigt den Stuhl neben seinem Sohn weg.


,,Zeig mal her, was du da Feines hast, hm?", schmunzelte er und gackernd streckte der kleine Lockenkopf seine Händchen nach ihm aus. ,,Schau mal, so macht man das...-", setzte Sirius an und nahm sich einen Löffel, bevor er dem Kleinen ebenfalls einen in sein kleines Händchen steckte. ,,So. Und jetzt in die Schüssel... So... Genau..." Mit großen Augen starrte Asterion den haarigen, mageren Mann neben sich an, wie er sich langsam den Löffel an die Lippen führte und ohne von ihm wegzusehen hob auch er sein kleines Plastikbesteck an seinen kleinen Mund. ,,Hmmm", kommentierte Sirius dann und Asterion kicherte. ,,Iiiiihhh", gab der Kleine zurück und warf den Löffel im hohen Bogen über den Tisch. ,,Oh, Asterion!", seufzte Remus und Sirius fing nur herzlich an zu lachen. ,,Er hat schon recht, Remus, das Zeug schmeckt schlimmer als das trockene Brot, das man in Askaban bekommt", bemerkte er und schob die Schale weg. ,,Wir probieren jetzt Apfelmus, was hältst du davon, hm?", schlug er also dem kleinen Mann vor, der ihn nun wieder neugierig mit großen Augen anstarrte. ,,Davon wird er aber ziemliche Darmprobleme kriegen...", gab Remus zu bedenken und Sirius winkte nur ab. ,,Ein bisschen Banane und nur minimal Brei mit darunter mogeln und es wird schon gut gehen... Er braucht mal etwas auf den Rippen, der kleine Mann." Er begann Asterion vorsichtig zu kitzeln, doch das reichte dem kleinen Lockenkopf schon aus, um beherzt los zu giggeln.

     
 

Fasziniert betrachtete Remus Vater und Sohn. Es war unglaublich, wie Sirius mit dem Jungen umzugehen wusste, obwohl er noch nie zuvor in einer solchen Situation gewesen war und sich wohl kaum darauf hatte vorbereiten können. Er musste noch immer Schmerzen haben, musste noch immer verstört sein und musste schmerzlich Maryana bei dem Anblick des Kleinen vermissen... Doch er schlug sich verdammt gut. Fürs Erste. ,,Ist es nicht großartig? Ich kann gar nicht aufhören, ihn anzusehen... Oh, wie sehr ich es mir gewünscht hätte, Maryana bei ihrer Schwangerschaft zu begleiten... Und bei seiner Geburt dabei zu sein...", hauchte Sirius nun, Tränen schimmerten in seinen Augen und Remus nickte langsam. ,,Es war sehr schwer... Mary hat dich wirklich sehr vermisst. Doch sie war stark. Und sie ist es auch jetzt. Für euch beide." Betrübt senkte Sirius den Blick. ,,Ich bete, dass sie durchhält...", hauchte er und Remus nickte langsam. 

  

,,Jetzt sag schon, Moony... Nach dieser Erfahrung mit Asterion, willst du da nicht auch Vater werden?", fragte Tatze seinen alten Freund und unsicher sah er auf, gleichzeitig aber auch erstaunt über diesen plötzlichen Themenumschwung. Sirius hatte sich ein Tuch von der Spüle herbeifliegen lassen und versuchte nun mit der Spitze die Brei und Sabberflecken aus Asterions Gesicht zu tupfen, was dem Kleinen natürlich überhaupt nicht gefiel, denn er patschte mit seinem kindlichen, verärgerten Singsang gegen den Stofffetzen. Mit einem leichten Lächeln senkte Remus allerdings den Kopf wieder und schüttelte ihn dann. ,,Es fühlt sich schon toll an, so ein kleines, zartes Geschöpf in den Armen zu halten... Es sieht dich an und für ihn bist du das Wichtigste auf der Welt... Und wenn du seinen Blick erwiderst und es muss noch einmal einen enormen Unterschied machen, wenn du spürst, es ist dein Kind und das deiner Geliebten... Ihr habt da gemeinsam etwas geschaffen, das über euch hinauswachsen wird." Sirius sah ihn langsam an, eine seiner Augenbrauen rutschte in die Höhe. ,,Und jetzt kommt das Lupin'sche Aber...", kommentierte er dann und Remus, der gerade den Finger gehoben hatte und den Mund geöffnet, konnte sich ein Grinsen nicht verkneifen, ehe sein Blick doch traurig wurde. 

  

,,Aber du weißt schon... Ich sollte keine Nachkommen zeugen, das Risiko ist zu groß, dass ich meine Krankheit vererbe..." ,,- Die man in Zukunft vielleicht heilen kann, mit der man vielleicht irgendwann ganz normal leben könnte! Du kannst doch nicht für den Rest deines Lebens einsam bleiben, Moons... Glaub mir, einsam sein ist scheiße. Du sitzt da und die ganze Welt zieht an dir vorüber. Und wie du schon sagtest, du schaffst etwas, für das du die Welt bedeutest! Und komm schon man, du hast dich großartig um meinen Sohn gekümmert und du hättest es auch weiterhin getan, wäre ich nicht zurück..." Sirius strich seinem Jungen durch die Locken und Asti streckte ihm die Zunge raus, ehe sich seine Händchen nach ihm streckten und der Animagus ihm schmunzelnd seinen Finger hin hielt, den der Kleine mit großen Augen umgriff. ,,Pii!", quietschte er und ehe Sirius sich versah, steckte sein Daumen auch schon im Mund seines Sohnes. Belustigt betrachtete Remus das Spektakel um Vater und Sohn. Sirius' Worte hatten ihn ein wenig nachdenklich gestimmt. Doch was nutzten diese Gedanken schon, wenn ihn niemand genug liebte, um das Risiko um eine Familie mit ihm einzugehen?
  

   

Entsetzliches Kreischen ließ Sirrah alarmiert aus dem Badezimmer stürzen und im Flur beinahe noch lang hinfallen, weil ihre Bodylotion noch nicht eingezogen war und sie glatt wegrutschte, als sie nach dem Treppengeländer griff. Sie hatte sich zügig ihren Pullover und ihre kurze Hose angezogen, um nun unten in die Küche zu stürzen und direkt in die Katastrophe hinein zu platzen. Remus und Sirius hatten die kleine Kinderbadewanne auf den Küchentisch gestellt und während Sirius den kleinen Asterion mit einem Quietscheentchen zu beruhigen versuchte, war Remus komplett mit Shampoo vollgeschmiert und wusste gar nicht, wohin mit seinen Händen. ,,Was zum Kuckuck macht ihr denn hier?!", schnappte sie erschrocken und schob Remus streng ans Spülbecken, öffnete ihm den Wasserhahn, damit er seine seifigen Hände abwaschen konnte- bevor sie Sirius zur Seite drängte, das Quietscheentchen quer durch den Raum feuerte, sodass es mit einem kurzen Quieken gegen die Küchentür flog und Asterion zu lachen begann. 

   

,,Alles gut, mein kleiner Fratz, ich bin hier. Die beiden Idioten haben dich jetzt genug geärgert, hm?", hauchte sie und jammernd streckte Asterion in seiner kleinen Wanne die Arme nach ihr aus. ,,Sisiii", japste er und einen Moment überlegte Sirrah noch, ehe sie ihn doch einfach aus der Wanne hob und ihn auf den Arm nahm, sich damit ihren Pullover natürlich komplett durchnässte. ,,Schon mal was von Handtüchern gehört, Jungs?", schnappte sie, als sie sich umsah und merkte, dass sie echt an alles gedacht hatten, nur nicht an besagtes Utensil zum Trocknen eines nassen Babys. ,,Oh Scheiße...", keuchte Remus und Asterion begann zu zittern und zu weinen. ,,Alles gut, mein Kleiner... Ich wärme dich doch...", hauchte Sirrah und wiegte ihn leicht hin und her, strich ihm sanft durchs Haar. Sirius betrachtete sie einen Moment und biss sich auf die Unterlippe. Maryana sollte nun an ihrer Stelle sein... Seine Verlobte sollte ihren Sohn nun beruhigen und ihn anmeckern, weil er sich so bescheuert anstellte.

   

 ,,Hier..." Remus hatte sich hastig wieder in die Küche geschoben und reichte ihr ein Handtuch, in welches sie ihren kleinen Patensohn einwickelte. ,,Gut bestückt ist er aber schon...-", setzte Sirius an und entnervt sah Sirrah ihn einen Moment an. ,,War ja so klar, dass der Kommentar auch noch kommt, Black", murrte sie und er kratzte sich grinsend am Kopf. ,,Das kann er nur von mir haben", setzte er noch einen drauf und Sirrah drehte sich weg, damit er nicht sah, dass sie schmunzeln musste. Erstaunlich, dass Askaban seinen Humor offenbar noch nicht gebrochen hatte. Doch ihr würden noch einige Dinge auffallen, die das schlimmste Gefängnis der Welt an und in ihm verändert hatten...

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