𝐾𝑎𝑝𝑖𝑡𝑒𝑙: 𝟑𝟒
𝐾𝑎𝑝𝑖𝑡𝑒𝑙: 𝟑𝟒
Im Hause der Blacks
Amandriel Coldwater war tot.
Er war fort. Und mit ihm waren nicht nur jegliche Beweise für Maryanas Unschuld verschwunden... Sondern auch der Mann, der Sirrah gerade eben noch seine große Liebe gestanden hatte.
Sirrah Sylvane hasste es, Gefühle zu zeigen. Aber noch mehr hasste sie es, wenn sie von ihnen überfordert wurde. Keuchend kniete sie am Küchenboden und vergrub zitternd das Gesicht in den Händen. ,,Ich hätte ihm helfen können, ich hätte ihm vertrauen müssen..." Sie war nicht fair zu ihm gewesen... Er hatte einen Mord für sie begannen, für welchen sie ihn verurteilt und gemieden hatte. Sie hatte mit ihm gespielt, ihn manipuliert, ihn erpresst. Und er hatte das alles bloß getan, weil... er sie liebte. Bitter schluchzte die junge Hexe auf, starrte auf die Stelle, an welcher sein Patronus sich aufgelöst hatte. Sie kannte das schon - aus den jüngsten Vorfällen des Krieges. Dorcas Meadowes hatte ihr einen Patronus geschickt, kurz bevor der dunkle Lord persönlich sie getötet hatte. Es war eine Kommunikation unter Zauberern, die Albus Dumbledore sich ausgedacht hatte... Und die Amandriel selbst nur von Sirrah kannte. ,,Was ist ihm nur zugestoßen...", hauchte sie mit gebrochener Stimme. Ihre Schultern zitterten, während sich immer neue Tränen über ihre Wangen bahnten. Es war nicht selten, dass sie sich wünschte, einfach kalt zu sein. Ihr so kompliziertes Leben wäre dann zwar immer noch kompliziert... Aber um einiges leichter zu verkraften. Warum war Amandriel tot? Was war passiert? Er hatte doch ins Ministerium gehen wollen, auf direktem Wege... Er hatte es eilig gehabt, weil er Sirius sein Wort gegeben hatte, Maryana noch heute aus Askaban zu holen. War er aufgehalten worden? Hatte ihn jemand ermordet? Vermutlich... Sirrah wurde zu all der Trauer, die ihren Brustkorb schwer werden ließ, auch noch übel. Hastig sprang sie auf, stolperte an die Spüle und erbrach sich. Das alles war ihre Schuld. Sie hatte an den Fäden gezogen, sie hatte Amandriel überhaupt erst in diese Sache verwickelt - und sie hatte Maryana versprochen, ihre Unschuld zu beweisen. Was sie jetzt nicht mehr konnte. Ihr einziger Beweis dafür war verloren.
Sirrah Sylvane hatte auf ganzer Linie versagt. Zitternd drehte sie den Wasserhahn auf und sank dann wimmernd wieder vor der Spüle zusammen. Kompliziert war immer unser Ding, weißt du noch? ,,Oh Amandriel, es tut mir so leid", stieß sie weinend hervor - und fuhr verschreckt wie ein junges Tier zusammen, als sich die Küchentür öffnete und Remus, der sich scheinbar langsam sorgte, ganz wie es üblich für ihn war, mit Asterion auf dem Arm im Türrahmen stand. Sorge stand in seinem Gesicht und erschrocken sah er sie an, als er sie mit verweintem Gesicht auf dem Fußboden kauern sah. ,,Oh nein... Bitte geh weg... Asterion soll mich nicht so sehen", hauchte Sirrah schwach, doch sie wusste, dass sich das Zittern in ihrer Stimme nicht unbedingt überzeugend anhörte. Remus musterte sie. Er hatte in Zeiten des Krieges viele Menschen trauern sehen - und die jüngsten Ereignisse lagen noch immer viel zu klar in seiner Erinnerung... Doch es war nochmal etwas ganz anderes, Sirrah in einem solchen Moment der Schwäche zu sehen. Ihre verweinten Augen, ihre zerzausten Haare... Und die Tatsache, wie blass ihr hübsches Gesicht geworden war und wie sehr sie am ganzen Körper zitterte. ,,Was ist passiert?", fragte er heiser und Angst schnürte ihm schlagartig die Kehle zu. War etwas in Askaban vorgefallen? War Maryana durch die Dementoren etwa zu schnell gefallen... War es zu spät, Sirius und sie zu befreien? ,,Ich habe alles zerstört, Remus", schluchzte Sirrah nun, während sie ihr Gesicht beinahe schon beschämt hinter ihren Handflächen verbarg.
Der Werwolf schluckte hart, ehe er mit der freien Hand langsam die Tür anlehnte. Eigentlich war er in die Küche gekommen, weil Asterion - kaum war er in den Genuss von Erdbeeren gekommen - sich prompt übergeben hatte und Remus mit einem spuckenden Baby ein wenig überfordert war... Er hatte gehofft, Sirrah wüsste, was nun zutun war. Auch wenn er dann zugeben musste, den Kleinen mit Erdbeeren gefüttert zu haben. Aus einer waren plötzlich mehrere geworden - und Asterion hatte offenbar ziemlich geschlungen mit den zwei Zähnchen, die er mittlerweile hatte. ,,Was ist passiert, Sirrah?", fragte er ruhiger, setzte Asterion sanft in den Hochstuhl und ging neben der zitternden Hexe in die Hocke. Sie sah ihn an. Tränen glitzerten auf ihren Wangen und ihre Unterlippe, die ein wenig voller war als ihre Oberlippe, zitterte. ,,Er ist tot, Remus. Amandriel ist tot", wimmerte sie und Remus wurde blass. ,,Dein Freund, für den Maryana...?" Er ließ das Ende des Satzes unausgesprochen in der Luft hängen, während sich seine Welt für einen Moment drehte. Sirrah nickte. ,,Ja... Er wollte mit den Beweisen ins Ministerium und ihre Unschuld beweisen, weil Sirius ihn dazu überredet hat, sie aus Askaban rauszuholen. Sein Patronus ist vor meinen Augen zerfallen, Remus. Er ist gestorben..." Sie schien es selbst kaum glauben zu können. Ihr Blick war unruhig, ihre Stimme zitterte nur so vor Schmerz und Fassungslosigkeit. Remus brauchte einen Moment, um ihre Worte zu verarbeiten. Amandriel Coldwater, welcher sich vor einiger Zeit dazu bereit erklärt hatte, Sirrah und Maryana zu helfen - wenn auch nicht ganz freiwillig, wie Remus wusste - war nun tot. Die Beweise waren fort... Und damit die Chance, Maryana aus Askaban zu befreien. Sie würde Askaban nie wieder verlassen. Remus wurde schwindelig. Was sollten sie jetzt bloß tun? Asterion würde seine Mutter nie wieder sehen... Merlin, sie hätten das niemals zulassen dürfen! Er hätte das niemals zulassen dürfen.
,,Es ist alles meine Schuld. Hätte ich Amandriel da doch nur rausgehalten, wären wir doch nur geduldiger gewesen, hätten nach einem anderen Weg gesucht, einer anderen Schuld..." Sirrah weinte bitterlich und Remus' Herz zog sich zusammen. ,,Oh nein...", flüsterte er und schloss sie sanft in die Arme. Sirrah ließ es zum ersten Mal zu. Weinend lehnte sie sich an ihn, haltsuchend legte sie ihre Hände auf seine Brust. Asterion gab einen unruhigen Laut von sich. ,,Es ist nicht deine Schuld, Sirrah, du wolltest bloß helfen... An deiner Stelle hätte ich genau dasselbe getan", fügte Remus leise hinzu, während Asterion jammernd die Arme nach ihnen ausstreckte. Der Werwolf lächelte schwach. ,,Da möchte dich noch jemand in den Arm nehmen, fürchte ich...", flüsterte er und Sirrah nickte schniefend. Einen Moment erhob Remus sich, um Asterion aus dem Hochstuhl zu heben - und Sirrah Sylvane wurde dabei merkwürdig kalt. Und auch wenn Remus behauptete, sie sei nicht schuld... Sie war es. Und das wusste sie. In kindlich wirrer Sprache brabbelnd, streckte Asterion seine kleinen Händchen nach ihr aus und Sirrah nahm ihn schluchzend auf den Arm. ,,Oh, Asti... Es tut mir so leid", weinte sie. Sie war schuld, dass dieser wundervolle, kleine Junge niemals wieder eine Mutter haben würde. Sie war schuld... Der Kleine griff nach ihren Haarspitzen, zupfte daran und Remus kniete sich neben die beiden, legte seinen Arm um Sirrah. ,,Wir werden herausfinden, was passiert ist, Sirrah... Wir werden Amandriels Tod nicht ungerächt lassen, er wird nicht umsonst gewesen sein. Wir holen die Beweise zurück, wir holen Maryana aus Askaban...", meinte er leise, während er sich nicht daran hindern konnte, ihr einen Kuss auf die Schläfe zu drücken.
Sirrah nickte. In Sturzbächen rannen die Tränen weiter über ihre Wangen und sie wusste, sie fingen wieder bei null an. Und verdammten Asterions Eltern dazu, noch länger in Askaban, der Hölle auf Erden zu verweilen. Amandriel hätte nicht sterben dürfen... Er hatte es nicht verdient, zu sterben. Auch wenn der Tod besser war, als der Aufenthalt in Askaban, welcher ihm geblüht hatte, so konnte nicht einmal dieser Gedanke Sirrah Trost schenken. ,,Es wird alles gut...", flüsterte sie mit brüchiger Stimme, strich Asterion über den Kopf. Seine Löckchen begannen immer mehr und stärker zu werden. Mit großen Augen sah er sie an... So viel Unschuld lag darin. Im nächsten Moment allerdings, entschied Asterion Sirius Black sich wohl einmal wieder dazu, das Kind zu sein, dass seinen Paten schlaflose Nächte bescherte. Erneut erbrach er sich in einem Schwall - mitten auf Sirrahs Brust. Sie sah den Kleinen schockiert an und vergaß für einen kleinen Augenblick sogar ihre Tränen. Unschuldig sah Asterion zu ihr auf und sie verzog das Gesicht, während sie die kleinen Erdbeerstücke betrachtete, die das Baby in ihren Armen in einem wieder ausgespuckt hatte. Mit gehobener Augenbraue sah sie zu Remus. ,,Hast du mir vielleicht was zu sagen, Lupin?", fragte sie heiser, mit einem schwachen Zucken ihrer Mundwinkel. Remus sah unsicher zu Asterion und fuhr sich durch das dichte Haar an seinem Hinterkopf. ,,Ähm... Naja..."
ℑ𝔫𝔫𝔢𝔯𝔥𝔞𝔩𝔟 𝔡𝔢𝔯 𝔉𝔢𝔰𝔱𝔲𝔫𝔤𝔢𝔫 𝔳𝔬𝔫 𝔄𝔰𝔨𝔞𝔟𝔞𝔫
ℳ𝒶𝓇𝓎𝒶𝓃𝒶
Als ich aufwachte, war es hell. So hell, dass mich selbst das Dämmerlicht im Korridor blenden konnte. Keuchend hielt ich mir die Augen zu, drehte mich stöhnend auf den Rücken. Blind... Ich war im Dunkeln gefangen gewesen, doch jetzt brannte das plötzliche Licht schier in meinen Augen. In der Zelle mir gegenüber regte Sirius sich. ,,Maryana? Hörst du mich?", flüsterte der Animagus heiser. Hoffnung schwang in seiner Stimme mit und ich konnte hören, wie er näher an seine Zellentür rutschte. Ich schniefte leise. ,,Tatze...", flüsterte ich, meine Stimme brach. Ich war nicht lange in der Finsternis verloren gewesen, doch es war offenbar dennoch lange genug, um deutlich Spuren zu hinterlassen. ,,Oh, Merlin sei Dank...", brachte Sirius rau hervor, seine Finger umschlossen seine Gitterstäbe und ich blinzelte, drehte langsam den Kopf, um ihn mit zusammengekniffenen Augen anzusehen. ,,Was ist passiert...?", hauchte ich schwach und versuchte langsam, mich aufzusetzen. ,,Du hast mir wahnsinnige Angst gemacht, Maryana... Wäre Alastor nicht gewesen, wärst du vermutlich noch immer in diesem grauenhaften Zustand...", entgegnete Sirius, seine Stimme brach und er wandte einen Moment den Blick ab. ,,Ich konnte das nicht mit ansehen...", flüsterte er und ich schluckte schwer. Mein Rücken schmerzte, ich musste lange auf hartem Boden gelegen haben. ,,Er hat mir den Trank des Friedens eingeflößt, oder?" Ich rieb mir übers Gesicht. Sirius zuckte mit den Achseln. ,,Ich weiß es nicht... Aber es war erleichternd, mit anzusehen, wie es dir sofort besser ging", antwortete er ernst und ich wollte gerade zittrig etwas entgegnen, als zwei Hauselfen die Korridortür aufschwingen ließen.
,,Ihr da! Wir haben Arbeit!", zischte einer von ihnen und ungläubig sahen Sirius und ich einander an, als unsere Zellentüren aufgeschlossen wurden. Arbeit? Zusammen...? ,,Los, steh schon auf!", fauchte der Elf mich an und zitternd kämpfte ich mich auf die Beine, wäre beinahe wieder zusammengesunken. Im letzten Moment schaffte ich es noch, mich an der Wand abzustützen. Ungeduldig wurde ich angesehen, als ich langsam aus der Zelle trat. Ich war vollkommen verwirrt. Ich hatte nicht mitbekommen wie Amandriel gegangen - und auch nicht bemerkt, wie Alastor gekommen war. Alles versank in totaler Schwärze. In dichtem Nebel. Ich wurde das Gefühl nicht los, dass mein Verstand mit Vergessen versuchte, sich selbst zu beschützen. Der Trank, welcher auch immer es gewesen war, hinterließ ein warmes Gefühl in meinem ganzen Körper. Er gab mir die nötige Kraft, um neben Sirius zu treten. ,,Warum...", setzte ich gerade heiser an, da lösten sich meine Handfesseln mit dem Fingerschnipsen eines der beiden Elfen. ,,Nicht jetzt", flüsterte Sirius mir kaum hörbar zu und ich senkte schluckend den Blick. Ich konnte mich nur vage an meine eigenen Gedanken erinnern. Daran, wie ich an James gedacht hatte. Und an Asterion, den ich im Stich gelassen hatte. An das... was in den Waschräumen passiert war. Mir wurde schlecht. Galle stieg meinen Rachen hinauf und ich kam ins Schwanken. Der Elf sah mich genervt an. ,,Hey, Bewegung!", schnappte er und ich nickte. Mein Sichtfeld war völlig verschwommen. Trotzdem schaffte ich es irgendwie durch die schmalen, verschachtelten Gänge und zu den Waschräumen, in welche Amandriel mich vor ein paar Tagen geführt hatte. In welchen ich Sirius zum ersten Mal seit anderthalb Jahren wieder geküsst hatte.
,,Ihr habt alles sauber, wenn ich euch holen komme", zischte der Elf noch, bevor wir in dem nasskalten Raum eingeschlossen wurden. Unheilvoll konnte ich hören, wie das schwere Eisenschloss vor der Tür verschlossen wurde. ,,Warum lag ich in Handfesseln, Sirius? Was ist passiert?", hauchte ich und er rieb sich einen Moment über das Nasenbein. ,,Maryana...", setzte er unsicher an. Wir standen direkt nebeneinander, gerade erst zum zweiten Mal... Doch keiner von uns wagte es, dem anderen näher zu kommen. Noch nicht. ,,Sirius, sag es mir", flehte ich leise und er schluckte. ,,Du hast teilweise fantasiert...", murmelte er. ,,Dein Geist hatte sich in sich selbst zurückgezogen und du hast angefangen, dich zu kratzen. Deshalb haben sie dich in Fesseln gelegt", setzte er nach und ich schluckte. ,,Fantasiert...?", flüsterte ich und Sirius schnaubte verzweifelt. ,,Bei Merlin, zwing mich nicht, weiter auszuholen, Maryana! Lass mir die Erleichterung darüber, dass du mich wieder wahrnimmst! Dass du alles um dich herum wieder wahrzunehmen scheinst. Ich hatte Angst, dass du den Verstand verlierst!" Er wurde lauter und ich zuckte verschreckt zusammen. Meine Kehle schnürte sich zu und Tränen traten mir in die Augen. ,,Bitte schrei nicht...", flehte ich ihn wimmernd an und er fuhr sich einen Moment aufgewühlt übers Gesicht, dann sah er mich wieder an. Hier standen wir. In Fußfesseln und Gefängniskleidern, mit frischen Wunden - und alten Wunden, die Askaban nun wieder aufgerissen hatte. Aber es waren trotzdem wir.
,,Verzeih...", flüsterte er. ,,Ich wollte dich nicht angehen", fügte er hinzu und ich senkte mit zitternder Unterlippe den Blick. ,,Ich habe Angst, Tatze...", schniefte ich. ,,Ich kann mich an kaum etwas erinnern, ich... Ich weiß nicht was ich denken soll!" Langsam bahnten sich Tränen meine Wangen hinab. Alastor musste unsere Nummern in den Arbeitsplänen zusammen getragen haben, andernfalls wäre das hier nie zustande gekommen. Er half uns... Nur warum? ,,Was ist mit... Wo ist Amandriel?", hauchte ich und Sirius wurde blass. Mein Magen verkrampfte sich. ,,Sirius...?", flüsterte ich panisch und er schluckte schwer, trat langsam auf mich zu und griff nach meinen Händen, während die Fußfessel unheilvoll hinter ihm über den Steinboden schlitterte. ,,Er ist... Er ist anderweitig beschäftigt worden. Das Ministerium hat ihn von Askaban abgezogen, deshalb war Alastor hier", seufzte er leise und ich schluckte, biss mir auf die Unterlippe. ,,Aber wer hilft uns denn jetzt?", flüsterte ich weinerlich. Wer half mir denn jetzt, Sirius zu befreien? Der Animagus lächelte gequält. ,,Alastor... Sonst ständen wir nun nicht zusammen hier, oder?", gab er zurück, ließ meine Hände los, um mein Gesicht in die Seinen zu nehmen. Ich schloss mit zitternder Unterlippe die Augen. Auch wenn Berührungen mich verängstigten, ich noch immer den keuchenden Atem hören konnte, das Licht vor meinem inneren Auge noch immer flackerte, waren Sirius' Berührungen warm und vertraut. Sie waren, als würde man nach einer langen, harten Zeit nachhause kommen. Nichts und niemand konnte mein Vertrauen in Sirius Black zerstören... Nicht einmal so etwas... Denn Sirius selbst würde mir so etwas niemals antun, das wusste ich. Ich konnte mich in seine Arme retten, mich fallen lassen. Er war bei mir - und er war alles, was ich brauchte, um jede Wunde zu heilen...
Langsam lehnte er seine Stirn an Meine. ,,Ich bin verrückt vor Sorge um dich geworden, Maryana Stone", flüsterte er und ich atmete zittrig ein. ,,Und ich bin verrückt vor Sehnsucht nach dir geworden, Sirius Black...", gab ich weinerlich zurück, denn flüchtig konnte ich mich daran erinnern, wie ich in der Finsternis nach ihm gesucht hatte... Obwohl er eigentlich die ganze Zeit da gewesen war. Ich war mir sicher, dass Alastor meine Erinnerungen manipuliert hatte. Dass er verantwortlich dafür war, dass alles hinter solch dichten Nebelschwaden lag. Ich wusste nicht, ob mich das nun erleichtern sollte oder nicht... ,,Wir müssen anfangen...", wimmerte ich schließlich und er nickte verzweifelt. ,,Ich weiß..." Doch keiner von uns rührte sich. ,,Ich liebe dich, Sirius... Ich werde dich immer lieben, egal was hier noch passiert, egal wie schrecklich es noch wird, ich werde dich lieben", hauchte ich, seine Nasenspitze streifte Meine. Zittrig atmete ich ein. ,,So wie ich dich lieben werde, Maryana... Was auch immer passiert und was auch immer es noch kosten mag, ich werde mit jedem Tag mehr lieben..." Er küsste mich. Und ich war froh, dass der Todesser das nicht getan hatte. Kein Mann, außer Sirius Black, hatte mich jemals geküsst. Gut, in der dritten Klasse war da James gewesen... Wir hatten Lily eifersüchtig machen wollen. Doch das zählte nicht. Genauso wenig wie der Zwischenfall in Hogsmeade, als ich mich auf ein Date mit einem absolut idiotischen Ravenclaw eingelassen hatte, um - wiederum - Sirius eifersüchtig zu machen. Und kein Mann, außer Sirius Black, würde zukünftig jemals das Privileg haben, mich zu küssen. Das schwor ich mir. Das hier blieb uns, nur uns. Und es war uns heilig.
Ich konnte seine salzigen Tränen schmecken, ich konnte seine Sorge und seine Verzweiflung schmecken, wie ich seine Liebe und seine Sehnsucht schmecken konnte. Es war ein sanfter Kuss, doch er besaß eine Leidenschaft, die uns beinahe noch in die Knie zog. Ich vergrub meine Finger in seinen Haaren, während Sirius es nicht wagte, mich irgendwo zu berühren, nur sanft meine Wangen umfasst hielt und mich mit einer Zärtlichkeit küsste, wie er es noch nie zuvor getan hatte. Askaban würde hart werden, eine Feuerprobe für unsere Seelen... Aber es würde niemals unsere Liebe brechen.
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