𝗜𝗟𝗚𝗢𝗣
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~𝑡𝑎𝑒~
Schließlich hatte ich irgendwann doch den Mut gefunden, in das große Bett zu krabbeln. Die schwere, luxuriöse Decke bot mir einen flüchtigen Trost, als ich mich darunter vergrub und versuchte, den endlosen Strom an Gedanken zu stoppen, der durch meinen Kopf raste. Die Kissen waren weich und dufteten frisch, aber der Komfort konnte meine innere Unruhe nicht vertreiben.
Ich lag da, reglos, meine Augen starrten ins Dunkel, während die Minuten zu Stunden zu verschmelzen schienen. Meine Gedanken kreisten unaufhörlich um Jungkook, meinen Alpha. Ein Schauer lief über meinen Rücken, wenn ich nur an seine durchdringenden Augen und die kalte Dominanz dachte, die er ausstrahlte.
Angst nagte an mir. Was wollte er wirklich von mir? War ich nur ein weiteres Spielzeug für ihn, eine Trophäe, die er stolz zur Schau stellte? Oder steckte mehr dahinter? Seine Worte und sein Verhalten hatten eine unheilvolle Wirkung auf mich, und die Vorstellung, dass ich ihm hilflos ausgeliefert war, ließ mein Herz schneller schlagen.
Dass das, was er tat, nicht legal war, war mir durchaus bewusst. Ich war entführt worden, gegen meinen Willen festgehalten. Aber was konnte ich tun? Meine Gedanken schweiften zu Jimin und Jin. Ob sie sich Sorgen machten? Ob sie versuchten, mich zu finden? Die Vorstellung, dass sie in Gefahr sein könnten, weil sie nach mir suchten, war unerträglich.
Die Müdigkeit übermannte mich schließlich. Meine Augenlider wurden schwer, und die Dunkelheit zog mich in ihre Umarmung. Doch selbst im Schlaf fand ich keinen Frieden. Meine Träume waren von Jungkook durchdrungen, seine Präsenz allgegenwärtig und bedrückend. Immer wieder sah ich seine Augen, fühlte seinen festen Griff an meinem Kinn.
Ich wusste, dass der kommende Tag nicht einfacher werden würde. Die Unsicherheit und Angst, die mich umgab, würden nicht einfach verschwinden. Aber in diesem Moment, unter der dicken Decke vergraben, konnte ich nur hoffen, dass sich irgendwie alles zum Guten wenden würde.
Als der Morgen dämmerte, riss mich das erste Licht des Tages aus meinem unruhigen Schlaf. Mein Körper fühlte sich schwer und erschöpft an, aber die Notwendigkeit, meine Situation zu begreifen und einen klaren Kopf zu bekommen, trieb mich aus dem Bett.
Ich schlurfte ins Badezimmer, wo die Kälte der Fliesen unter meinen Füßen mich endgültig wach machte. Der Raum war luxuriös eingerichtet, mit einem großen Spiegel, einem Marmorboden und einer großzügigen Dusche. Doch all diese Annehmlichkeiten wirkten deplatziert angesichts meiner Gefangenschaft.
Das warme Wasser der Dusche prasselte auf meinen Körper und bot mir einen kurzen Moment der Erleichterung. Ich seifte mich gründlich ein, als könnte ich die Ereignisse des letzten Tages abwaschen. Aber der Gedanke an Jungkook und die bedrohliche Zukunft, die auf mich wartete, blieb hartnäckig in meinem Kopf haften.
Nachdem ich mich abgetrocknet und angezogen hatte, trat ich an eines der großen Fenster des Zimmers. Die Aussicht war beeindruckend – weitläufige Gärten erstreckten sich unter mir, mit perfekt gepflegten Rasenflächen und majestätischen Bäumen. Ein paar Vögel zwitscherten munter, als wäre alles in bester Ordnung.
Doch die Schönheit der Szenerie konnte die Kälte in meinem Herzen nicht vertreiben. Ich legte meine Hand gegen die Fensterscheibe und seufzte leise. Die Welt draußen schien so friedlich, so normal, während mein Leben sich in eine Richtung bewegte, die ich nicht vorhersehen konnte.
Was hatte Jungkook heute mit mir vor? Würde er mir endlich erklären, warum er mich hergebracht hatte? Oder würde er mich weiterhin in Ungewissheit und Angst halten? Die Fragen wirbelten in meinem Kopf herum, ohne eine Antwort zu finden.
Plötzlich hörte ich Schritte auf dem Flur. Mein Herz setzte einen Schlag aus. Wer auch immer draußen war, würde bald zu mir kommen. Ich holte tief Luft, versuchte, mich auf das Unvermeidliche vorzubereiten, und hoffte inständig, dass dieser Tag weniger schmerzhaft und verwirrend sein würde als der letzte.
Die Stille des Morgens wurde durch das leise Klicken des Türschlosses unterbrochen. Mein Herz setzte einen Schlag aus, und ich hielt unwillkürlich den Atem an. Schritte näherten sich, und obwohl ich den Kopf nicht drehte, wusste ich genau, wer da in den Raum trat. Jungkook. Sein markanter Geruch und die verstärkte Verbindung zwischen uns verrieten es sofort.
Seltsamerweise fühlte ich mich trotz der Angst und der Unsicherheit plötzlich ein wenig ruhiger. Die Präsenz meines Mates hatte eine eigenartige Wirkung auf mich, als ob ein Teil meines inneren Konflikts beruhigt wurde. Ich starrte weiter aus dem Fenster, meine Gedanken ein Chaos aus Furcht und unausgesprochenen Fragen.
Jungkooks Schritte waren leise, aber fest. Ich spürte seine Präsenz hinter mir, stark und überwältigend, wie eine unsichtbare Kraft, die mich in ihren Bann zog. Einen Moment lang schwiegen wir beide, die Spannung im Raum war fast greifbar.
"Taehyung.", sagte er schließlich, seine Stimme ruhig, aber bestimmt. "Wir müssen reden."
Ich nickte kaum merklich, wagte es jedoch nicht, mich umzudrehen. Die Angst vor dem, was er sagen könnte, war zu groß. Ich spürte, wie er näherkam, bis er direkt hinter mir stand. Sein Atem streifte meinen Nacken, und ich konnte die Wärme seines Körpers fühlen. Ein unwillkürliches Zittern lief mir über den Rücken.
"Was willst du von mir?", fragte ich leise, meine Stimme kaum mehr als ein Flüstern. Ich drehte mich langsam zu ihm um, mein Blick traf seinen. Seine Augen waren dunkel und unergründlich, voller Macht und Entschlossenheit.
"Du hast mich entführen lassen..." sagte ich, meine Stimme nun etwas fester. "Das ist nicht der richtige Weg, um eine Verbindung zu jemandem aufzubauen, wenn du unsere Bindung für irgendwelche Zwecke benutzten willst.
Er nickte leicht, als ob er meinen Einwand erwartete. "Ich weiß, das war nicht ideal," gestand er. "Aber in meiner Welt sind die Dinge anders. Manchmal muss man drastische Maßnahmen ergreifen, um das zu schützen, was einem wichtig ist."
Seine Worte ließen mich verwirrt zurück. "Schützen? Wovor? Und ich soll dir wichtig sein? Das glaub ich dir nicht. Du siehst in mir doch nur einen dummen Omega!", fragte ich.
"Vor der Welt da draußen." antwortete er ernst. "Du bist mein Mate, und in meiner Welt bedeutet das, dass ich alles tun werde, um dich zu beschützen. Auch wenn es bedeutet, dich von allem und jedem fernzuhalten, der dir schaden könnte."
Sein Griff an meiner Schulter wurde etwas fester, als ob er sicherstellen wollte, dass ich seine Worte wirklich verstand. Doch statt Trost zu finden, fühlte ich mich nur noch verwirrter und ängstlicher.
"Ich will doch nur ein normales Leben führen," flüsterte ich. "Warum kannst du das nicht akzeptieren? Ich will mit deiner verkorksten Welt nichts zu tun haben! Halt mich da raus!"
"Tsk. Für einen Omega bist du ganz schön frech. Was waren deine Eltern? Beta und Omega? Vielleicht auch Gamma?" fragte Jungkook mich, woraufhin ich mich schließlich wieder von ihm wegdrehte. Meine Eltern gingen ihn nichts an. Tatsächlich war mein Vater ein Gamma, worauf ich keinesfalls stolz war. In der komplexen Hierarchie unserer Welt gab es deutliche Unterschiede zwischen den sozialen Rängen der Alphas, Betas und Omegas. Jeder dieser Ränge hatte spezifische Eigenschaften und Rollen, die das gesellschaftliche Gefüge prägten.
Alphas waren die stärksten und dominantesten Mitglieder der Gesellschaft. Sie besaßen nicht nur körperliche Überlegenheit, sondern auch eine natürliche Autorität, die sie zu Anführern und Beschützern macht. Alphas warwn oft in Positionen der Macht und Kontrolle zu finden, sei es in der Politik, Wirtschaft oder im kriminellen Untergrund. Ihre Rolle war es, die Gemeinschaft zu leiten und zu schützen, wobei ihre Entscheidungen und Handlungen oft von einer instinktiven Notwendigkeit getrieben wurden, ihre Macht zu behaupten und ihre Untergebenen zu dominieren.
Betas waren im Vergleich zu Alphas und Omegas relativ unbedeutend und kraftlos. Sie hatten weder die Stärke und Dominanz der Alphas noch die besondere Rolle der Omegas. Betas füllten die normalen, alltäglichen Positionen in der Gesellschaft und waren für den reibungslosen Ablauf des täglichen Lebens verantwortlich. Sie hatten keine besonderen physischen oder instinktiven Eigenschaften, die sie hervorheben, und waren daher oft als Arbeiter und Angestellte zu finden. Ihre Anwesenheit sorgte jedoch für Stabilität und Normalität im sozialen Gefüge.
Omegas waren für die Fortpflanzung da und galten als die wertvollsten Mitglieder der Gesellschaft, wenn es um die Erhaltung und Vermehrung der Spezies geht. Sie hatten die einzigartige Fähigkeit, schwanger zu werden, unabhängig von ihrem biologischen Geschlecht, und waren daher unerlässlich für die Fortsetzung der Blutlinien. Omegas wurden oft stark beschützt und manchmal auch ausgebeutet, da ihre Rolle so zentral für das Überleben der Gemeinschaft war. Ihre Instinkte waren darauf ausgerichtet, sich um ihren Partner und ihre Nachkommen zu kümmern, was sie zu idealen Eltern machte.
Die Gamma-Rasse war inzwischen ausgerottet worden. Ein spektakulärer Grund dafür war das Auftreten einer genetischen Mutation, die die Gammas nicht nur unfruchtbar machte, sondern auch dazu führte, dass sie extrem aggressiv und unkontrollierbar wurden. Diese Mutation verbreitete sich schnell unter den Gammas, was zu Chaos und Zerstörung innerhalb ihrer Gemeinschaften führte. Die anderen Ränge, vor allem die Alphas, sahen keine andere Möglichkeit, als die Gammas systematisch auszurotten, um die Stabilität und Sicherheit der restlichen Gesellschaft zu gewährleisten. Dieser drastische Schritt hinterließ eine tiefe Narbe in der kollektiven Erinnerung und dient als warnendes Beispiel für die Gefahren unkontrollierter genetischer Veränderungen.
Die Stille zwischen uns war erdrückend und die Worte, die unausgesprochen blieben, schwebten wie ein drohendes Unheil im Raum. Jungkooks Griff löste sich, aber seine Präsenz blieb intensiv und einschüchternd. Schließlich trat er einen Schritt zurück, als ob er mir Raum geben wollte, obwohl ich wusste, dass er mich niemals wirklich loslassen würde.
Jungkook mochte mein Mate sein, aber er war auch ein Alpha, und in seiner Welt bedeutete das, dass er über Leben und Tod entschied – und jetzt auch über mein Leben.
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Huch ist etwa slang geworden xD
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